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Bearbeiten von Tasten
#1
Hallo zusammen,

ich habe hier einen neuen Thread über das (Nach)-Bearbeiten von Tasten aufgemacht,da es nicht nur das Tannhäuser-Klangregister betrifft.
Uli hatte ja schon den Dremel ins Spiel gebracht.
Ich hatte vor einiger Zeit mal den Versuch gestartet,auf meiner Lp.-Fräse Tasten zu gravieren und auch nachzugraviern.
Das ganze hatte aber auch nur mäßigen Erfolg und scheiterte an folgenden Punkten.

Punkt 1:es fehlte eine geeignete Spannvorrichtung
Punkt 2:zum Nachgravieren war nicht das richtige Schriftprogramm vorhanden
Punkt 3:keine Blanko-Tasten vorhanden
Punkt 4:unterschiedliche Härte der Tasten
Punkt 5:geeignete Fräser

   
   
   

Herzliche Grüße
Robert
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#2
Dennoch kann sich das Ergebnis doch sehen lassen. Im übrigen hatte ich auch schon die Idee mit dem Gravieren solcher Tasten, nur eben nicht per Fräsmaschine sondern per Graveur von Hand. Allerdings braucht man dafür schon einen Graveur, der dieses Geschäft auch beherrscht und nicht so jemand, der seine Bude am Eingangsbereich von einem Großdiscounter hat. Ein Juwelier wäre da vielleicht noch eine Adresse; der hätte die nötigen Werkzeuge für sowas, das erforderliche Fingerspitzengefühl dafür und die nötige Übung schließlich auch. Ob der dann aber sowas auch machen würde, das müßte man erfragen.  
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#3
So eine Fräse besitzen ist natürlich der totale Luxus!
Aber was spricht denn gegen einen "Dremel-Pantograph"? Damit könnte man zumindest jede Schrift in jeder (sinnvollen) Skalierung gravieren. Klar, das Ding muss stabil gebaut sein, die Tasten absolut "im Wasser" fixiert werden und eine ruhige bzw sichere Hand braucht man auch. Man hat eben leider nur einen einzigen Versuch...
Gruß,
Uli
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#4
Der Tatterich, der sich mit zunehmendem Alter so heimlich still und leise eingeschlichen hat. Und die Augen sind auch nicht mehr so wie das in der Jugend einmal gewesen ist.. leider. An solchen Vorhaben kann man den Verfall des eigenen Ichs bestens ablesen und sodann schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Es wird auch nicht mehr besser, weil wir mit jedem vergangenen Tag auch nicht mehr jünger werden,- die einzige wahre irdische Gerechtigkeit im Übrigen, weils alle ohne Ausnahme betrifft. [Bild: banghead.gif]
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#5
Wie recht du hast, komme mir auch langsam vor wie ein Blinder. Wird immer schlechter .
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#6
Dennoch, die Taste, die Robert da gezaubert hat, die ist doch prima. Mir würde sowas als vollwertiger Ersatz völlig ausreichen.
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#7
Hallo Peter,

ich hatte bei den Tasten aber auch einige Mißerfolge,wie man hier sehen kann.
Erstens hat der Kunststoff oft eine unterschiedliche Härte und Dichte,was die Eindringtiefe vom Fräser beeinflußt.
Zweitens kommt es natürlich auch auf den richtigen Fräser an.
Ich hatte zuerst einen Gravurstichel,der eigentlich für's Isolationsfräsen (Leiterplatten) gedacht ist,benutzt.
Mit einem Konturenfräser sah die Sache dann schon besser aus.

   

Herzliche Grüße
Robert
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#8
So ein Fräser erzeugt natürlich auch Wärme, wenn der mit X Umdrehungen (Schnittgeschwindigkeit) läuft; bei Messing oder auch Stahl kann ich den Fräser mit Spiritus oder Bohrwasser oder auch sonstwie kühlen; bei Kunststoff aber ergeben sich da schon ganz andere Probleme, und die Reibungswärme, die so ein Fräsbohrer erzeugt, die bringt den Kunststoff dann wie auf den Fotos im Thread #7 sichtbar zum zerfliessen wie Butter in der Sonne.

Aus diesen Gründen kam mir ja der Gedanke  weg von einer Maschine hin zu einem Handwerker, eben einem Graveur. Der fräst nicht das Material, der schneidet das Material, wobei höchstwahrscheinlich sehr viel weniger Reibungswärme entsteht, was zu sauberen Schnittkanten führt. So habe ich mir das gedacht; ob das dann auch wirklich so funktionieren würde, weiß ich nicht. Das bliebe noch auszuprobieren; Versuch macht bekanntlich kluch.
Die Taste im Thread #1 ist jedenfalls zumindest für mich perfekt. Sowas würde mir in jedem Fall ausreichen als Ersatz für eine fehlende bzw abgebrochene Taste.
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#9
Beim maschinellen Schriftgravieren auf Gegenständen gibt es viele "Fallstricke" und es
bedarf einiger Erfahrung dabei.

Eigentlich ist das größte Problem die unebene Oberfläche des zu gravierenden Gegenstandes
(kann man auf den Bildern von Robert gut sehen). Da die Frästiefe immer gleich sein muß,
wird dafür ein sog. Tiefenregler verwendet. Der läuft auf der Oberfläche mit und hält die
Fräserspitze immer im gleichen Abstand.

Desweiteren muß die Schneidengeometrie des Gravierfräsers auf das zu fräsende Material
abgestimmt sein. Gravierfräser für Metalle haben andere Schnittwinkel und Geometrien als
solche für Kunststoffe. Selbst unterhalb der Kunststoffe braucht man sehr unterschiedliche
Fräser.

Die Frässpindeln der Portalfräsmaschinen laufen mit 25.000 bis 50.000 U/min. Da ist
schnelle Span- und Wärmeabfuhr unverzichtbar. Ggf. muß gekühlt werden

Eine Handgravur ist sicher möglich, aber erstens gibt es nur noch wenige Graveure und
zweitens wäre eine derartige Handgravur sehr teuer. Man probiere es einmal aus, Stichel
und Lederkissen gibt es gelegentlich noch in der Bucht zu kaufen. Das Handwerk und die
Erfahrung sterben aus.

Ich habe mich einige Jahre als Hobby damit beschäftigt und baue z.Z. nebenbei meine dritte
Portalfräsmaschine. Unebene Oberflächen waren immer die größte Herausforderung.

Nicht umsonst werden heute Tasten und derartiges per Tampondruck beschriftet.

Gruß
Wilhelm

PS.
Hallo Robert, schöne Maschine hast Du da
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#10
Hallo Wilhelm,

die Maschine stammt aus meiner ehem. Arbeitsstätte.
Sie wurde in der Entwicklungsabteilung angeschafft,um schnell mal eine Leiterplatte zu Testzwecken in der Hand zu haben,oder auch einfach für Null-Serien.
Zudem konnte man auch Alu-Frontplatten damit beschriften.

Ansonsten wurde ja immer alles erst mal mit Lochrasterplatinen oder der sog. Fädeltechnik verwirklicht.
Mit der Maschine hatte man schnell eine Platine zur Verfügung,konnte sie testen,evtl. ändern,wieder duplizieren und ggfs. sogar verkaufen.
Außerdem konnte man die Platine ablichten,einen Film erstellen und so in Serie gehen.

Von der Packungsdichte her waren natürlich Grenzen gesetzt.
Man konnte aber mit einer Leiterbahn durch 2 IC-Beinchen durch (Raster 2,54 mm) und auch doppelseitige Platinen waren möglich.
Das alles hatte aber mit dem Aufkommen der Multilayer-Technik und der schnellen Lp-Herstellung (quasi über Nacht gegen Aufpreis) sein Ende.

Herzliche Grüße
Robert
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#11
Hallo Robert,

da hast Du richtig Glück gehabt mit der Übernahme der Maschine.
Damit lässt sich einiges anstellen.

Die Lp-Technik hat in den letzten Jahren auch große Fortschritte
gemacht. Multilayer und flexible Lp waren schon besondere Marksteine.
Jetzt scheint sich eine weitere Entwicklungsrichtung abzuzeichnen,
räumliche PCBs. Das Ing.-Büro Friedrich hat bereits das CAD-System
Target dafür weiterentwickelt und der PCB-Pool fertigt angeblich
schon 3D-PCBs (auch für in 3D gekrümmte Oberflächen). Das geht dann
auch in Richtung Tastenbeschriftung.

Herzliche Ostergrüße
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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