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Plattenspieler WUMO
#1
Hallo Freunde,

ja, nun habe ich das Mende Radio 216 W an Winfried zurück geschickt. Nun hatte im Vorfeld der Winfried schon bei mir angefragt, ob ich ihm auch den Plattenspieler aus seiner geerbten Plattenspielertruhe reparieren könnte.

Beide Geräte hatten zusammen gearbeitet. Es wäre ja schön, wenn das nach so langer Zeit wieder möglich wäre. Nach dem Radio im sehr guten Zustand, freute ich mich auch über den gepflegten Plattenspieler. Winfried sagte mir schon am Telefon. der Plattenspieler dreht, knackt aber.

Tja, ein blick unter das Chassis brachte mir dann die Erklärung. Das gesamte Plattenspieler-Chassis besteht quasi aus Spritzguß. Auch das Motorgehäuse und die meisten beweglichen Teile. So auch die Fliehkraft-Gewichte. Das eine Gewicht ist aufgequollen, die Halterung gebrochen. Das macht die Geräusche. Wenn man dann noch auf die runde scheibe schaut, die ist auch durch und durch rissig.

Man könnte ja nun die Gußteile mit Metallkleber fixieren. Aber ich vermute, dass bei den Umdrehungen die Gußteile nur so fliegen werden.

Tja, Leute, was kann man denn da evtl. machen um dem Winfried zu helfen?

Anton!!!!!!

Schaut Euch mal die Bilder an.

   

Das ist der ausgebaute Plattenspieler mit Schub. Leider trügt der gute Zustand

   

Ohne Plattenteller. Die Grundplatte ist auch aus Spritzguß

   

Das Firmenlogo

   

   

Hier sieht man den mechanischen Schaden

   

Hier das Typschild.

Ja, so sieht es aus mit unserem Plattenspieler. Mal sehen, was Ihr so dazu sagt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Dies ist wohl nicht reparierbar. Besser gesagt, nicht bezahlbar.
Wäre es meiner, hätte ich mich rangetraut. Als Fremdarbeit aber würde es zu lange dauern.
Die Zeit habe ich nicht, da man einiges ausprobieren müsste.
Schade um das Gerät.
Vielleicht hat jemand einen anderen Motor, den man einbauen könnte.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Genau wir Frank schreibt, sehe ich das auch. Für ein Eigengerät würde man vielleicht keine Kosten und Mühen scheuen und die Teile neu anfertigen (lassen). Aber reparieren kann man die Teile nicht. Ersatzteile für diesen Typ zu finden, wird wohl aussichtslos sein.
Ich würde nach einem guten Dual aus der Zeit schauen und den einbauen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#4
Genau.
Aber vielleicht hat der Winfried ja einen befreundeten Werkzeugmacher/Dreher/Fräser/wasweissich, der ihm die Teile bastelt?
Das ist jetzt leider so ein Fall, wo auch der 3D-Drucker nicht weiterhilft.
Sehr schade um das ansonsten toll erhaltene Gerät!
Gruß,
Uli
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#5
Hallo

Wichtig ist da ja die Form und das Gewicht, ich würde versuchen mit den intakten Teil eine Gussform zu erstellen und das Gewicht ermitteln. Dann würde ich versuchen mit Gießharz und Zugabe von Blei ( Angelblei, Beikugeln ) ein neues mit dem gleichen Gewicht zu erstellen.

Man könnte auch eins mit dem 3D-Drucker erstellen und die Verdickung kleiner machen, dann ein rundes Stück Blei mit dem fehlendem Gewicht aufkleben.

   
Gruß Helmut
----------------
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#6
Das Gewicht ist noch das wenigste, Helmut. Guck mal die Bilder, da zerlegt sich ALLES Sad
MMn ist da ohne Dreh- und Fräswerkzeug und viel "Knoffhoff" nix zu machen. Ok, ein richtiger Spezialexperte nimmt sich sowas für den Winter vor und erledigt es mit der Schlichtfeile... Oder auch nicht Wink
Gruß,
Uli
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#7
Das betreffende Teil ist ein Fliehkraftregler und stellt feinmechanische Präzisionsarbeit dar. Die Gewichte müssen nicht nur exact gerarbeit-, sondern auch ausgewuchtet sein, um den an dieser Stelle zwingend notwenigen Gleichlauf zu ermöglichen. Ebenso müssen sie mit Feder auf Spannung montiert sein, damit sie nur bei entsprechender Fliehkraft-, mit mit einem exact errechneten Kraftmoment nach außen streben. Stimmt an irgendeiner Stelle hier etwas nicht genau überein, fangen die Gewichte an zu schlagen weil sie zu weit nach außen streben die dann entstehende Unwucht zerstört Schneckengewinde, Schneckenrad und die Motorlager. Mal ganz außer Acht gelassen, die hier letztlich auch die Laufgeschwindigkeit bestimmt wird, die weiterhin justierbar bleiben muss.
Neben den Gewichten ist auch die vorgelagerte Bremsscheibe bereits vom Zinkfraß befallen und müsste ebenso erneuert werden. Das wäre Alles ein sehr großer Aufwand und ist nicht ohne Drehmaschine und entsprechende Kenntnisse in der Feinmechanik zu bewerkstelligen.
Das Gerät nur "irgendwie" wieder in eine halbherzige Funktion zu bringen, so dass es theoretisch läuft, kann auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein. Dann kann man es auch belassen wie es ist und als reines Anschauungsobjekt betrachten.

Wenn der Eigentümer bereit ist, viel Geld in die Hand zu nehmen, ist natürlich Alles machbar. Falls nicht, wäre meine o. vorgeschlagene Alternatie des Ersatzes des Plattenspielers durch ein ähnliches Gerät, wohl eher realistisch.

Natürlich wäre es schade um das Gerät und mir würde auch das Herz bluten, aber manchmal ist es eben nicht anders zu machen und man muss ein Gerät aufgeben-, oder wie wir Sammler es oft machen, solange in die Ecke legen, bis ein Ersatzteilspender auftaucht. Aber das kann Jahre dauern, oder auch nie geschehen...
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
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Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#8
Nach den Bildern ist für mich nicht zu erkennen, ob sich ggfs "einfach" der komplette Motor tauschen lässt. Das wäre evtl noch eine Möglichkeit, den Dreher zu erhalten.
Gruß,
Uli
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#9
Hallo zusammen,

Reparatur:
Klar, die Bauteile nachfertigen ist nicht ganz einfach, aber soo ein präzises Meisterwerk, wie das bei Anton anklingt, ist das auch nicht. Ein wenig Unwucht (kann man in viel Feinarbeit auch eleminieren) wäre mir egal, da der Dreher wohl kaum im täglichen Dauereinsatz sein wird. Das wird Lager und Getriebe überleben. Die Lager sind vermutlich eh leicht ausgenudelt und damit hat man schon eine Unwucht im System.

Wenn man den Aufwand aber scheut/nicht angehen kann (kann ich gut verstehen), käme für mich dann ein Ersatzmotor in betracht. Original ist mehr als Unwahrscheinlich.
Aber notfalls einen elektronisch gesteuerten Schrittmotor einpflanzen ist zwar Stilbruch, dürfte aber leichter sein, als eine Reparatur.

Egal wie/was/womit... Viel Erfolgt dabei!
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#10
Ich bin mir nicht sicher, aber die Bremsscheibe ist doch ein einfaches Drehteil? Bleiben noch die Kontergewichte. Müssen die so eine komplizierte Form haben oder geht es auch mit runden Gewichten und Federn wie beim Grammophon? Solche Teile wären neu oder gebraucht einfach zu bekommen. ?
Gruß aus Bremen

Enno
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#11
Na genau muss das schon sein. So wie ich das sehe würden andere nicht reinpassen, dazu ist der Motor zu eng gebaut.
Ja sicher ist die Bremsscheibe ein einfaches Dreh teil, aber die muss schon sehr genau sein.
Die Bohrung darf auf der Motorwelle nicht schlackern und die Scheibe muss auch noch auf tausendstel rundlaufen.
Sonst flattert das ganze. Dann müssen noch 4 Gewinde präzise geschnitten werden. Mach das mal mit M2, das geht nicht so einfach.
Dann das Gegenstück muss auch noch passen, ohne dem geht gar nichts.
Die Federn sind auch nicht so einfach zu bekommen. Länge und Biegsamkeit müssen den Originalen auch entsprechen.

Ich habe sowas schon gemacht, eine heiden Arbeit.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#12
(26.04.2017, 19:11)Enno schrieb: Ich bin mir nicht sicher, aber die Bremsscheibe ist doch ein einfaches Drehteil? Bleiben noch die Kontergewichte. Müssen die so eine komplizierte Form haben oder geht es auch mit runden Gewichten und Federn wie beim Grammophon? Solche Teile wären neu oder gebraucht einfach zu bekommen. ?

Zur Bremsscheibe hat Frank schon geschrieben, dass es nicht nur ein einfaches Drehteil ist. Es ist schon etwas aufwendiger, so etwas herzustellen. Was die Gewichte und die Federn angeht: Bei diesem Motor wurde ein anderer Aufbau angewandt.
Normal: Eine flache Stahlfeder, an den beiden enden verschraubt und ein Gewicht in der Mitte der Feder montiert und davon 3 Stück.
Wumo: Es sind nur 2 Federn und 2 Gewichte. Die Gewichte sind wie ein Hebel aufgebaut und an der einen Seite mit einem Scharnier befestigt. Am anderen Ende halt die Feder das Gewicht. Also eine seltenere, besondere Konstruktion.

Wie schwierig ein Umbau ist und wie vielfältig die nicht genormten Teile bei den verschiedenen Herstellern sind, haben wir neulich bei Harald und seinem Radio mit Einbauplattenspieler mit Fliehkraftregelung lesen können. Harald hats mit Teilen hinbekommen, aber Harald ist auch ein technischer Fuchs und hat außerdem Zugriff auf helfende, fachkundige Hände, bzw. metallverarbeitende Fachwerkstatt (bitte korrigiere mich Harald, falls ich etwas unzutreffendes schreibe...).
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#13
Hallo

Man müsste das Teil mal komplett sehen, aber ich denke schon das jemand mit einer guten Fräse so etwas herstellen könnte.
Gruß Helmut
----------------
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#14
Hallo Freunde,

ich hatte heute Abend noch mit Winfried telefoniert. Er möchte gerne mit der alten Truhe Schellackplatten hören. Nur sagte ich ihm, der Antriebsmotor ist vom Getriebe her hin.

Ich empfahl Winfried daraufhin, dass ich in die Konsole einen anderen Plattenspieler einbaue. Am besten einen aus den frühen 50 ern. Damit kann er Schellackplatten über den Restaurierten Mende 216 hören. Den defekten Plattenspieler schicke ich ihm dann hinterher wieder mit zurück. Den kann er erst mal lagern. Vielleicht findet sich irgendwann einmal ein Ersatz. Aber ich vermute, der Winfried wird sich an dem Ersatzplattenspieler so erfreuen, dass der alte Plattenspieler bald vergessen ist.

Natürlich habe ich hier als kompetenten Plattenspielerexperten den Anton gebeten, mal zu schauen, ob er dem Winfried bei seinem Wunsch weiter helfen kann.

Der Winfried mißt die Höhe des Plattenspielerfaches. Mal schauen, ob sogar ein Wechsler dort hinein paßt.

Ich hatte heute früh wirklich erst mit dem Gedanken gespielt, das bröselige Zeugs mit Metallkleber zu füllen. Aber das kann man wirklich vergessen. Selbst mir als Mechaniklaien ist klar, was da für Kräfte wirken. Das Ganze würde nicht lange halten.

Warten wir mal ab, was der Winfried mir für eine Einbauhöhe mitteilt. Wie ich Anton kenne, wird er schon irgendeinen Ersatz parat haben.

Ich fand das natürlich sehr schön von Euch, dass Ihr mir mit soviel Meinungen versucht habt zu helfen.

Natürlich berichte ich hier weiter.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Vielleicht wäre Metallsintern noch eine Alternatve, siehe https://i.materialise.de/3d-printing-materials/steel
Allerdings nicht gerade günstig.
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#16
Ja Helmut man kann, aber der Aufwand ist enorm. Es ist auch sehr Zeitintensiv. Hier geht es nicht nur um zehntel Millimeter sondern um 100 bis 1000sentstel. Eine Fummelei, die als Fremdarbeit keiner machen würde.
Eigentlich dann unbezahlbar. Ob der Plattendreher das dann auch wert ist, stelle ich in Frage.
Immer aufwand und Nutzen im Verhältnis setzen.
Besser ist einen passenden zu suchen und einbauen.
Zumal der Originale ja auch noch mit einer Stahl Nadel ist. Da hat man eh nicht lange Freude seine Shellackplatten abzuspielen.
Da ist schon einer mit Saphir besser geeignet.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#17
Ja, genau schaut mal hier.
Auch eine 30er Jahre Plattenspieler Schatulle. Die habe ich mir mal vom Trödler mitgebracht. Der originale Telefunken-Plattenspieler wurde durch einen schönen Dual-Plattenspieler aus den 50 ern ersetzt. Das Loch vom vorherigen Plattenspieler war teilweise noch sichtbar. Ich habe eine neue Sperrholzplatte verwendet und neu furniert. Einen besseren Plattenspieler kann ich gar nicht haben für meine Siemens-Kammermusik-Schatulle.

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
Hallo Andreas, wie wäre es mit diesem Philips 1003 von 1955 (Nicht vom "Grundig" Schriftzug irritieren lassen, der Plattenspieler war wohl mal in einem Grundig Musikschrank eingebaut, ist aber ein Philips):

   

   

   

   

Der Plattenwechsler läuft, wechselt, autmatik funzt, benötigt aber noch ein wenig Pflege. Falls Du, bzw. Winfried das Gerät nehmen möchtest, würde ich das noch erledigen. Von den Abmessungen her, sollte das Chassis in die Schatulle passen. Vergleiche mal die Abmessungen:

Einbauhöhe über Grundbrett: ca. 11cm (Wenn das Chassis direkt auf dem Brett montiert wird, ohne Federung)
Einbautiefe unter Grundbrett: ca. 6cm
Chassisbreite: ca. 35cm
Chassistiefe: ca. 30,5cm

Geschwindigkeiten: 33, 45, 78

Der Tonkopf spielt noch, hat aber nicht mehr die volle Leistung, da die Haltegummis für die Nadeln verhärtet sind. Sollte es ein Besserer sein, müsste ich Nachschauen, müsste da aber Geld für nehmen. Ansonsten wäre das Chassis gegen Versandkosten zu haben.

Ich hatte auch noch einen sehr schönen Braun Plattenspieler von 1938, aber da ist leider der Freischwinger Tonabnehmer hinüber. Der sagt keinen Muks mehr. Wäre sonst auch passend für die Schatulle gewesen:

   
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Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#19
Hallo Anton,

vielen dank schon mal für Deine Mühe. Auf Dich kann man sich eben verlassen. Also, ich hätte sofort gesagt, der Philips-Plattenspieler ist die 1. Wahl. Aber denkste. Diese rundlich ausgeführte Aufnahmeplatte läßt an den schmaleren Stellen nur Abmessungen bis max. 29 cm Tiefe zu. In der Länge hätte das gepaßt. Entschuldige bitte, ich hätte Dir natürlich vorher mal die Maße schreiben müssen.

Ja, der Braun-Plattenspieler macht ja auch etwas her. Ob man da wohl den Tonkopf wieder reparieren könnte?

Anton, ein großes Danke, dass Du dich kümmerst und helfen willst.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#20
Kein Problem, dann suche ich einen kleineren Plattenspieler raus Smile

Falls sonst Jemand den Philips haben möchte: Er ist zu haben!
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