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BLAUPUNKT 7W77
#41
Hallo Harald,

ist das eine Gedankenübertragung! Just in dieser Minute wollte ich einen Link hier auf Deinen Thread bringen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#42
Hallo Norbert und Andreas,

ja in der Tat sieht die gestufte Oberfläche doch eher mehr aus wie eine 3D-Druck Replik. Habe den Verkäufer mal angeschrieben.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#43
Harald,
ich bin da hin- und hergerissen...

Mein erster Eindruck war 3D-Druck plus es wird mit keinem Wort Original erwähnt.
Andererseits handelt es sich laut Artikelbeschreibung um einen neuen, nichtbenutzten Gegenstand mit
Herstellungszeitraum 1930 - 1949.
Es ist gut, Harald, daß Du beim Verkäufer nachgefragt hast.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#44
Das ist definitiv ein 3D Druck und nachträglich mit Aceton behandelt, das geht aber schöner. Geglättet und lackiert wäre der Preis akzeptabel.

Gruß Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#45
Ich glaube das ist das Radio was Manfred Krug in seinem Buch mein schönes Leben beschreibt.
Gruß aus Bremen

Enno
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#46
Hallo Zusammen,

ja ich sage auch - klarer Fall von Nachdruck. Glätten muss sein, aber bei dieser Form kompliziert! 
Aber ansonsten ist das schon ein sehr seltenes Modell. Ein Zweitgerät zu finden mit gutem Gehäuse, bei welchem der Besitzer vielleicht nur das Chassis brauchte, oder die Skale, ist schwierig. Mit intakter Spiegelmechanik - nahezu ausgeschlossen!
Das bedeutet doch aber auch das die Konstruktion irgendwie Probleme machte im laufe der Jahre und dann schliesslich entfernt wurde?
7W77 ist doch dann der Jahrgang 36/37 oder? Damals waren dunkle Funiere wie Ebenholz und Makassar in Mode. Der 9W78 sieht mir wieder aus im Funier wie kaukasisch Nussbaum?

Unterlagen die da mechansiche Details genau beschreiben sind selten. Es gab sowas wie diese Blaupunkt Hausmitteilungen. Bitte anklicken, es wird dann besser lesbar. Hier aber diese komplett zu haben ist schwer. Ich habe nur eine Hausmitteilung von 1938. Kann mir aber vorstellen in der entsprechenden früheren Hausmitteilung die Optik vielleicht detailiert bebildert und konstruktiv erklärt wird.
Originale Kundendienstunterlagen habe ich nur zum 11W78 mit dem Drucktastensatz. 

Gruss
Debo

   


   

   
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#47
Hallo Debo,

hast Du zufällig ein Heft, in dem der Blaupunkt 11W79 beschrieben wird? Ein Kollege aus dem RM.org sucht nach einem fehlerfreien Schaltbild. Und vor allem was es mit dem "halben" Kontakt, gekennzeichnet durch ein "X" bei LW zu tun hat.


.jpg   Blaupunkt_11W79_Wellenschalter.JPG (Größe: 49,05 KB / Downloads: 382)

Gruß, Dietmar
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#48
(16.11.2020, 23:20)Debo schrieb: Das bedeutet doch aber auch das die Konstruktion irgendwie Probleme machte im laufe der Jahre und dann schliesslich entfernt wurde?

Hallo Debo,

die Aufhängung der Spiegelmechanik war so filigran, dass sie beim Gegenstoßen sofort wegbrach. Ich hatte die Mechanik in diesem Thread ab Post #28 gezeigt. Skroll mal nach oben. Irgendwann waren die Leute es warscheinlich leid und ließen die Sache auf sich beruhen. Das Magische Auge sah man ja auch so.

Vielen Dank für die tollen Bilder!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#49
Hallo an alle Interessierten,

inzwischen habe ich mit dem Ebay Verkäufer Kontakt aufgenommen und heute auch telefoniert. Er hat bestätigt, dass das zum Verkauf stehende Teil ein 3D-Druck nach Original - Vorlage ist. Er besitzt das komplette Gerät - mit originaler Spiegeloptik
Da horchte ich natürlich auf! Da er nicht so fürchterlich weit von mir entfernt wohnt (86 km), werde ich wohl mal hinfahren und mir das gute Stück anschauen.

Ich habe nicht nachgefragt, warum er bei den Ebay Artikelmerkmalen nicht so ganz korrekte Angaben gemacht hat. Immerhin klingt es dort so, als handele es sich um ein Originalteil.

Ich werde weiter berichten.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#50
Hallo harald,

schau mal hier, ein happiger Preis aber....

https://www.ebay.de/itm/Spiegel-Optik-mi...SwNWhfsTi4


Gruß,
RE 084


   

Ist das der Nachbau ?
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#51
Hallo Hans,

ja das ist doch die Nachfertigung. Man sieht das an den feinen Linien. Trotzdem habe ich immer Respekt, was auf diese Weise alles machbar ist. Wenn man das Teil dann leicht mit einem Acetonlappen abreibt, verwischen die Linien. Ich verwende dann etwas Kunststoffprimer. Dann sind die Teile völlig glatt. Dann wird mit Farbe gesprüht. Auf diese Weise habe ich von unseren 3-D Spezies schon tolle Hilfen bekommen. Ich habe mich bei einigen meiner Radios auf dauerhaft fehlende Teile eingestellt. Viele stehen schon sehr lange. Heute kommen die 3-D-Spezies:"Haste keins? Ich druck Dir eins". Smile
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#52
Ja, Hans, das ist das Ebay Angebot, auf das ich in post #39 dieses Threads hingewiesen hatte. Danke trotzdem für den Hinweis!

Ich hatte das vom Verkäufers verwendete Bild nicht gezeigt - ist glaube ich nicht zulässig, solange dessen Zusage nicht vorliegt.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#53
(17.11.2020, 12:56)DiRu schrieb: Hallo Debo,

hast Du zufällig ein Heft, in dem der Blaupunkt 11W79 beschrieben wird? Ein Kollege aus dem RM.org sucht nach einem fehlerfreien Schaltbild. Und vor allem was es mit dem "halben" Kontakt, gekennzeichnet durch ein "X" bei LW zu tun hat.



Gruß, Dietmar

Hallo Dietmar,

leider nein, ich habe nur dieses "Hausmitteilung 1938/5" Heft. Aber die Ereignisse überschlagen sich ja. 
Mittlerweile ist die Kundendienstschrift zu dem 11W79 im rm.org hochgeladen. Mittlerweile hat der Anfrager im rm.org seinen kaputten Wellenschalter ersetzt durch eine Diodenmatrix-Relaissteuerung! Das nenne ich WOW! Aber gut, der Herr ist auch Ingenieur und da kann man das erwarten :-) 
 
Zum Wellenschaltershema und dem mysteriösen X werden in den originalen Kundendienstschriften keine Angaben gemacht. Auch nicht in der Kundendienstschrift zum 11W78. 
Das originale Kundendienstheft 11W79 habe ich sogar doppelt und kann Dir eines - natürlich kostenlos zukommen lassen wenn Du magst. 

Grüsse
Detlef Boeder
(Debo)
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#54
Aber Jungs, das ist doch ganz einfach:

BLAUPUNKT verwendete bei dieser Gerätegeneration Wellenschalter mit folgendem Aufbau:

   

Man sieht zwischen oberem und unterem Kontakt eine Schaltzunge mit 2 Kontaktspitzen, die je nach Position des Wellenschalters / Schaltnockens mit dem oberen Kontakt, dem unteren Kontakt oder aber auch mit keinem der beiden Kontakt machte (Mittelstellung). Das Schaltnockenprofil hatte entsprechend 3 Höhen über der Wellenschalterachse: Flach, Mittelhoch, Hoch.

Man hat so einen Umschalter mit neutraler Mittelstellung verwirklicht. Verband man die Schaltzunge fest mit dem oberen oder dem unteren Kontakt, so hatte man einen einfachen Schließer / Öffner.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#55
Hallo Kollegen,

in den letzten 2 Jahren ist mit dem 7W77 nicht viel passiert, aber immerhin hat sich hinsichtlich der Spiegeloptik etwas getan. Der damalige Ebay - Verkäufer des 3D - Nachdrucks war im letzten Jahr von Stuttgart nach Berlin umgezogen und ich stand immer in telefonischem Kontakt mit ihm.

So habe ich unseren Berlin - Aufenthalt im Februar anlässlich von Dietmars Rudolphs Trauergottesdienst zum Anlass genommen, mal bei dem Herrn vorbeizuschauen. Er hatte noch 2 von diesen Nachgüssen (ohne Spiegeleinsatz) und eine - wie er sagte - originale Spiegeloptik. Ob die nun wirklich original ist, zweifele ich ein wenig an, auf jeden Fall ein recht ordentlicher Nachguss. Ich habe mal mit dem Skalpell an einer unsichtbaren Stelle (unterhalb des Spiegels) etwas Material abgekratzt und mit dem Lötkolben erhitzt. Stinkt weder nach Exoxid - Harz, noch nach Zelluloid. Bakelit ist es auch nicht. Keine Ahnung, um welches Material es sich hier handelt. Da der Herr die 3D - Nachdrucke von seinen ehemaligen Kollegen in Russland hatte fertigen lassen, ist es ja vielleicht ein spezielles russisches Gießharz. So sieht es aus:

           

Nun weiß ich jedenfalls, wie die "Augenklappe" aussah. Die Mechanik zum Kippen derselben hatte ich ja schon richtig vorhergeahnt.

Leider ist die ganze Kippmechanik ausgesprochen filigran und schreit geradezu danach, beim Gegenstoßen abzubrechen. Da kann man gut verstehen, dass BLAUPUNKT  bei späteren Modellen dazu überging, das magische Auge in die Skala zu integrieren.

---------------

Da ich den 7W77 nun gerade mal wieder auseinander genommen hatte, habe ich gleich noch einmal den Abgleich der Vorkreise und des Oszillators überprüft. Bei dieser Gelegenheit fiel mir wieder ein, dass sich zwei von den Glimmer - Trimmkondensatoren nicht abgleichen ließen. Also wieder einmal die Hauben abgenommen und geschaut, woran das liegt. So sehen die Trimmer aus:

   

Alle Muttern sind sorgfältig lackgesichert. Bei manchen Trimmern liess sich der Lack durch vorsichtiges hin-und herdrehen der Muttern absprengen, bei anderen drehte sich irgendwann der im Keramikkörper des Trimmers verankerte Gewindestift mit.

In der Nahaufnahme sieht man an einer kleinen Aussparung in der Pertinax - Halteplatte (Pfeil), wo die Rückseite des Trimmers zugänglich ist.

   

Also wurde das Pertinax mit dem Dremel an dieser Stelle aufgeweitet, der Gewindestift ausgebohrt und eine M2 Schraube eingesetzt.

       

Danach den Schraubenkopf in der Höhlung des Keramikträgers mit UHU - Plus vergossen und schon funktionierte der Trimmer wieder.

Von der Vorderseite fällt die Reparatur auch kaum auf. Nur sieht man, dass wegen des dünneren Gewindes eine zusätzliche Unterlegscheibe nötig war.

   

Klingt alles ganz einfach, aber man muss sich sehr vorsehen, beim Ausbohren die benachbarten Spulen nicht zu verletzen.

Jedenfalls konnten jetzt alle Kreise korrekt abgeglichen werden.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#56
Hallo Harald
Gratulation zu der geglückten Operation am Bandfilter. Hier ließ sich wenigstens nach der Reparatur der Gewindestange der Bandfilter abgleichen. Öfters habe ich aber auch schon die Erfahrung gemacht, das die Trimmer dermaßen angelaufen waren und noch dazu sehr kompliziert aufgebaut waren, so das diese Radios hoffnungslose Fälle sind. Da fällt mir der 4W95 ein, wo die Silberschicht auf dem Keramikkörper schwarz ist. Das allein wäre ja nicht schlimm, wären da nicht siberbeschichtete Glimmerscheiben zwischen Klemmfeder und Keramikörper, noch dazu z.T. einseitig, aber auch beidseitig. Und unterschiedliche Stückzahlen an Glimmerscheiben findet man auch.

Na ja, bei den späteren Blaupunktmodellen hat man das ja wesentlich besser gelöst. Aber wie man sieht, auch hier gibt es Probleme.

Ja und bei der Augenklappe staune ich nur noch, was das für ein kunstvolles Teil ist.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#57
Ich staune immer nur über Haralds Können, Wissen, Fertigkeit, Geduld, Beharrlichkeit, Geschick (auch Dokumentations-), kurzweilige aber trotzdem informative Schreibweise,.........
Ganz großes Kino, danke Harald!
Gruß,
Uli
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#58
Da kann ich Uli mit jedem Wort zustimmen......
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#59
......mal wieder ein toller Bericht über eine gelungene Arbeit  Thumbs_up

Viele Grüße,
Rolf
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#60
Hallo Freunde,

na Harald da hast Du doch noch Glück gehabt mit dem Schlafauge. Ich sehe das ja mit den Augen des "Machers" und frage mich, hättest du solch eine Konstruktion nachgießen können? Ein klares nein. Wer solch aufwändige Güsse hin bekommt, dem gebührt meine Hochachtung. Auch habe ich Respekt, dass Du keine Ruhe gehabt hast mit dem entsprechenden Ersatz. Hier wüßte ich bei mir ganz genau, dass ich das so gelassen hätte.

Solche Reparaturtips wie mit den Keramiktrimmern zeigen wieder Deine Erfahrung mit solchen Maßnahmen. Solche Tips von den Älteren Machern sind für uns natürlich immer sehr wertvoll. Deshalb sage ich danke für die ausführliche Dokumentation.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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