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Gehäuse des Siemens M57
#1
Hallo Freunde
Zur Zeit bin ich in unregelmäßige Abständen an diesem Gehäuse am Arbeiten. Ja, der Lack war nun wirklich nicht mehr gut, obendrauf sehr rissig und an den Seiten, man hätte es lassen können, jedoch hat man dann Farbunterschiede. Vorne unten drei schwere Anschlagstellen wo sogar das Unterholz weggeplatz war.

Hier mal den Deckel oder das Dach der Schatulle

   

man kann hier schleifen wie man will, diese Risse bekommt man nicht wieder weg weil sich im Laufe der Zeit dort feinster Dreck abgelagert hat. Das Gerät sollte mit Aceton aus der Flasche abgebeitzt werden, der Lack zeigte sich aber unbeeindruckt. Nun kam Renovo Abbeitzer zum Einsatz. Auf dem Etikett steht: Einwirkzeit 1-3Stunden. Naja ich hatte es schon mal geschrieben, es wurde nachmittags eingekleistert und vergessen. Am nächsten Morgen sah es so aus, alles wieder Knüppelhart

   

Natürlich wurde das Chasis die Anbauteile und die Lautsprecherwand entfernt.

   

Nun wurde das ganze mit dem Abbeitzer mehrmals wiederholt bis der ganze Lack entfernt war. Man muß hier einen Spachtel mit einer kurzen Klinge nehmen der stabil ist. Man ist immer versucht die festen Farbelemente mit Gewalt zu entfernen, davor rate ich extrem ab, man macht nur Macken ins dünne Furnier. Lieber ein, zweimal oder dreimal den Abbeitzer nehmen. Ich weiß das ist schon mal frustierend aber für einen guten Erfolg unausweichlich.
Hier, auf dem Weg zum nackigen Gehäuse..

   

   

   

   

wird fortgesetzt
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#2
Oh, Dietmar, wenn Du an diesen Schatullen Freude hast, dann schick ich Dir gerne das von MEINEM M57, das sieht genauso aus und ich ziehe mich schon seit Jahren, das endlich mal zu machen Smiley58
Gruß,
Uli
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#3
Hi Uli
Das ist schon ein wenig aufwändig diese Schatulle, aber es geht! Mal sehen wie es fertig aussieht! Wenn du nur das Gehäuse machen willst, lies hier mit! Danach kannst du ja Endscheiden, helfen tue ich ja gerne! Alleine das ganze auseinandernehmen ist schon aufwändig. Aber andere Geräte auch!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Ei, ei - welch ein Aufwand - als Schatulle M57-Besitzer kann ich nur sagen, dass es sich lohnt  Smiley20
---
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet...Dirk
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#5
(07.05.2017, 18:57)Hilti schrieb: Ei, ei - welch ein Aufwand - als Schatulle M57-Besitzer kann ich nur sagen, dass es sich lohnt  Smiley20

Du hast den Aufwand ja auch nicht betrieben :p
Gruß,
Uli
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#6
Korrekt - aber umso mehr lerne ich das heimische Exemplar zu würdigen und den dafür gezahlten Preis als rechtens einzuordnen.
---
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet...Dirk
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#7
Hallo Dietmar
 
Ich weiß nicht, ob Dir meine Erfahrungen noch etwas helfen können.
 
Wir haben ein Haus Baujahr 1928, in dem eine Holztreppe bis in die zweite Etage führt. Die war von einem ehemaligen Mieter (Dortmund-Fan) schwarz gelb gestrichen worden.
Nach dem Kauf des Hauses habe ich ca. 10 Jahre lang immer mal wieder ein paar Stunden gearbeitet.
Zuerst habe ich es auch mit abbeizen versucht. Das habe ich aber schnell wieder aufgehört. Dann habe ich die Farbe mit einer Spachtel und einem Heißluftgerät (Firma Steinel) entfernt. Dabei habe ich die Spachtel in Abständen von ca. 15 Minuten neu geschliffen. In den Ecken konnte ich die Farbe mit einer Ziehklinge entfernen. Das klappte viel besser, weil es schneller ging und keine Einwirkzeit nötig war. Nebenbei bekämpft man mit der Heißluft auch mögliche Holzwürmer. Danach kam natürlich schleifen und lackieren. Das Ergebnis kannst Du auf den Fotos sehen.
   

   

Grüße aus dem Rheinland
Werner
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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#8
(07.05.2017, 19:37)Hilti schrieb: Korrekt - aber umso mehr lerne ich das heimische Exemplar zu würdigen und den dafür gezahlten Preis als rechtens einzuordnen.

Absolut!
Wenn man keinen Spaß daran hat, solche Arbeiten selbst durchzuführen, dann ist das die beste Option. Und der von Fachleuten aufgerufene Preis ist (bei einwandfreier Arbeit) absolut angemessen, der wirkt nur im ersten Moment hoch.

@Werner: Aua, das sind, wenn ich das richtig überschlage, so ca 100-120 Radiogehäuse? Wink
GEGEN Deine Arbeit spricht für mich: Ich werde nicht jünger und will, je älter ich werde, desto weniger Treppen laufen. War ein Grund, unser altes, großes Haus gegen das neue, kleine mit vieeel weniger Treppe umzutauschen.
Aber Deine Treppe ist ja auch von unten hübsch, muss man ja nicht immer hoch rennen. Und oben quartiert man dann einfach die Kinder ein Wink


NACHTRAG @ DIETMAR: Du darfst meine nicht zum Thema gehörenden Beiträge incl. diesem hier gerne löschen, wenn's stört!
Gruß,
Uli
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#9
Wau Werner,
das Treppenhaus ist schon mal viel größer als ein Radio. Mit Holz kann ich gar nicht und lasse da die Finger weg. Metall geht da Besser, noch besser Elektronik Smile
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#10
Uli und ich dachte schon ich wäre der alte Papa hier im Forum!?

Na dann mal wandern und die Kids mit nehmen. Bei uns liegt Geocaching an. Wenn Interesse besteht bitte gerne melden. So weit wohnen wir ja nicht auseinander.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#11
Hallo Uli

Mit den beiden vorhandenen Zwischenpodesten könnte Deine Radio-Mengen-Schätzung hinhauen. Aber Du hast auch richtig erkannt, dass ich die Treppe auch von unten bearbeitet habe. Und das Über-Kopf-Arbeiten war das Schlimmste dabei. Da war nach wenigen Minuten wieder eine Pause fällig.

Grüße
Werner
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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#12
Hallo zusammen
@Werner, vielen Dank für deine Bilder mit der Treppe, ja das sind Alpträume, wenn man sowas vor sich hat. Jedoch hast du mit beharrlichkeit die Treppe gemeistert, sieht wieder sehr schön aus.
Nun hat ja so eine Treppe kein Furnier, sondern Vollholz. Da kann man mit dem Steimel Heisluftföhn gut Arbeiten. Du hast bestimmt einen mit der Themperatureinstellung. So einen habe ich auch schon genommen, aber:
Der kleinste Fehler und das Furnier, 0,7mm ist verbrannt, das kann nur ein geübter wie du und ich. Ich wollte hier das Risiko mit dem verbrennen vermeiden. Und, mein Steinel-Heissluft-Föhn hat keine Heizung mehr, nach 23 Jahren exitus! Ich habe das Gerät mit Neulackierung Verkauft, der Käufer meint es müsse Perfekt werden, also muß ich mich anstrengen.

Mittlerweile habe ich die Fehlstellen unten, dort waren dicke Anschläge, verarztet. Ich habe von meinem Freund einen Würth Holzapothekenkoffer geliehen. Hier sind alle Holzretuschierstifte, Wachse usw drinn. Das Wachs in der gebrauchten Farbe, ich vermute Eiche Hell wurde genommen. Dieses platzte aber sofort wieder ab. Also habe ich von Clou den Holzspachel genommen und danach wieder mit einem feinen Schmirgelleinen 400er geschliffen.
Hier mal das Wachs, was nicht gehalten hat

   

   

nachdem das geflickt wurde habe ich das ganze mit Nitroverdünnung abgewaschen, trocknen lassen. Dann wurde mit der kleinen Schaumstoffrolle Schnellschleifgrund aufgetragen um die Poren zu schließen. Dieser trocknet ja sehr schnell. Hier kann man nach einer Stunde, je nach Aussentemperatur, schonmal Schleifen, hier nehme ich auch wieder 400er Papier.

   

jetzt zeigen sich die Unebenheiten die man vorher nicht sehen konnte. Geschliffen wird bei mir mit einem kleinen Hartholz, da wird das Schmiergelleinen drum gewickelt.

Hier sind Macken zu sehen

   

ich habe euch mal zwei Bilder mit dem Schmiergelpapier gemacht, das nächste Bild mit sauber geschliffenen Grund, welches langsam geschliffen wurde

   

und eins wo man schnell geschliffen hat, hier gibt es klümpchen, diese braunen Dinger, das ist sehr schlecht, man reibt sich zusätzlich Macken in den Grund. Das kommt von zuviel Wärme, also zu schnell geschliffen oder keine Durchtrocknung des Untergrunds

   

wird fortgesetzt
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#13
Hallo Dietmar,

vielen Dank für die ausführliche Schilderung Deiner Arbeiten. Ich habe bislang ja diese 50 er Jahre Gehäuseüberholungen möglichst abgeleht. Hier ist die Lackentfernung schon eine Quälerei.

Sollte ich doch mal ein 50 er Jahre Radiogehäuse gemacht haben, dann habe ich mit Schellack poliert. Das ist aber nicht stilgerecht. Ich werde hier natürlich mal genau studieren, wie Du den Lackauftrag vornimmst.

Ich habe mir vom Baumarkt mal wasserlöslichen Klarlack besorgt. Hier will ich mal versuchen, wie der sich mit diesen speziellen Schaumstoffpinseln verarbeiten läßt.

Achja und eine Anfrage, ob ich das Gehäuse einer Siemens-Schatulle 57 überhole, habe ich auch schon bekommen. Aber erst mal werde ich Deinen Bericht weiter studieren.

Viel Erfolg!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
Die Erfahrung mit dem "Schmelzen" der Altlackbestandteile bei zu schnellem Schleifen habe ich auch schon öfter machen müssen. "Schnell mal eben" führt hier zu Ärgernissen und man schleift sich zusätzlich Riefen ins Holz. Sanfter Druck und vieeeel Geduld sind wichtig. Sehr gut, dass Du darauf noch mal explizit hinweist Dietmar. Lackiertes Holz aufzuarbeiten ist immer eine kraft- und zeitaufwändige Arbeit. Jede Nachlässigkeit wird später im Gesamtergebnis mit Frust bestraft.

Behandelst Du die Ausbruchstellen (Grundholz bei ausgebrochenem Furnier) vor dem Spachteln mit irgendetwas vor, Haftgrund oder so) ?
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#15
Nein Anton, es kommt nichts drauf und je ausgefranster das Loch umso besser! Die Spachtelmasse muss nur recht dünn sein damit sie in die Ecken gedrückt werden kann. Übrigens: Clou Spachtelmasse braucht man nach dem Hartwerden nicht wegschmeißen, ein bis'chen Verdünnung bringt sie wieder in Form. Nur wenn die verschimmelt ist, weg damit!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#16
Bevor ich das vergesse: Die Zierleisten sind sehr gut befestigt. In das Gehäuse ist eine Nut gefräst. In die Zierleiste wurde eine feine Holzleiste eingearbeitet. Die Holzleiste war dann in der dicke wie diese Nut und wurde dann eingeklebt. Als Kleber nehme mal an das es sich um Leim handelt. In wie weit man das durch erwärmen lösen kann habe ich noch nicht probiert. Bei diesem Gehäuse ist eine Ecke lose, die muß ich wieder befestigen

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#17
Ja, das ist ein Sch...problem. Wenn man die mit der Holzfeder raus bekäme, wäre mir auch sehr geholfen. Aber normalerweise muss man froh sein, wenn man kaputte Bereiche wieder fest bekommt.
Gruß,
Uli
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#18
Ich habe noch so ein Gerät zu machen Uli, da werde ich das mal probieren. Ausserdem wie man oben auf dem Bild erahnen kann sind alle Messingleisten, also die obere und untere als Antenne miteinander verbunden.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#19
Heute habe ich mal ein wenig am Deckel weitergemacht. Es war eine Beule obendrauf. Die sieht man sofort wenn man so ein Gerät betrachtet, vorallem wenn es neu Lackiert wird. Spachteln obendrauf sieht man auch fast immer. Also habe ich einen Klecks Schnellschleifgrund aus der Dose draufgeschüttet, da hatte ich gestern schon gemacht damit es wegen der Dicke lange Trocknen konnte

   


heute nahm ich mir ein Schleifpad und wickelte 400er Papier drum zum schleifen, hier habe ich extra Trocken geschliffen damit man den Erfolg sieht.

   




wenn alles Gleichmäßig weiß wird ist es Plan geschliffen und die Macke ist weg. Aber fürchterlich geärgert habe ich mich trotzdem.

   

Ich habe vergessen diese Macke mit einem Retuschierstift einzufärben, jetzt war es zu spät! Gut das wird nicht jeder sehen aber.....

hier die Stelle nach dem ersten Lackauftrag

   

da ich draussen war und im Moment viel Löwenzahn und Viehcher fliegen war das nicht einfach. Ich habe extra einen Regenschauer abgewartet und danach Lackiert. Sollten dennoch Fliegen auf dem neuen Lack geparkt haben kann man sie einfach wegpolieren.

   

Dann habe ich die Türen noch einmal abgebeizt, das Zeug muß da zwei oder dreimal drauf

   

hier sieht man, nur Schichtweise löst sich das Zeug. Man darf aber nicht ungeduldig werden, dann wirds nix.

   

Fortsetztung folgt
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#20
...bin dann mal weg, nen großen Karton suchen Smiley34
Gruß,
Uli
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