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Seibt 23L
#1
Hallo Freunde,

letztes Jahr brachte der Norbert mir diesen Sein 23L, besser WL mit. Er sagte, kannst Du mir aus Mangel an Zeit bitte das Radio machen. Natürlich habe ich eingewilligt. Gestern wollte ich das Innere entfernen, um das Gehäuse zu entlacken. Der Norbert hatte mir schon öfter mal ein Radio von diesem ehemaligen Besitzer gebracht. Die spielten alle, aber man durfte nicht schauen, wie das bewerkstelligt wurde.

Also nahm ich mir hier mal mit dem Multimeter das Gerät vor. Die Primärwicklung ließ sich mit den Netz verbinden. Also bis dahin alles i. O. Leider kommt aus dem Netztrafo keine Spannung. Eine Unterbrechnung lag vor. Die Kathodenwicklung der RGN 1064 ist extra abgesichert, hier wird ja die positive Spannung für das Gerät entnommen. Alles, auch die Sicherung ist intakt. Die Ernüchterung kam beim Prüfen der 2 Anodenwicklungen der RGN1064. Untereinander haben die Wickel mittig zwar eine Verbindung aber zum Chassis über 300 Ohm Widerstand leider nicht.

Das ist schon mal tragisch. Nach weiterer Überprüfung sah ich auch die Ursache hierfür. Durch eine Huckepack-Reparatur "mal so zwischendurch" wurde der originale Sammlerblock des Gerätes nicht entkernt. Man hatte alle Kondensatorwickel original gelassen. Da die Gleichrichterröhre schon recht abgearbeitet war, hat man dann noch Dioden unter die RGN1064 gelötet.

Diese Maßnahme zwingt einen Netztrafo bei einem schadhaften Sammelkondensator praktisch irgendwann zur Aufgabe. Ich hatte solche Anordnungen Diode auf defektem Sammelblock so auch noch nicht.

Nun wurde der Netztrafo noch eingehender überprüft. Aber - hilft nichts - der Schaden ist nicht zugänglich.

Jetzt las ich neulich in Ivans (navi) Reparaturbericht einen Link, wie der Jacob R. normale Netztrafos auf eine Gleichrichterröhre mit Hilfe einer Diodenschaltung  gewissermaßen umrüstet.

Für mich bietet sich jetzt die Gelegenheit, die Schaltung mal nach zu bauen. Also, ich werden die beiden äußeren Anodenwickel über einen auszurechnenden Widerstand an den 300 Ohm Widerstand und darüber an die Masse bringen. genial, wenn das funktionierte. Diese besagten Trafofehler kommen nämlich öfter vor. Vielleicht kann man sich so den Ersatz des originalen Netztrafos ersparen. Natürlich verwende ich eine intakte RGN1064 und zunächst einen Prüfelko. Dann muß ich mal schauen, was da für Spannungen entstehen.

Wer die Schaltung vom Jacob nicht kennt. Noch mal hier zum Nachlesen.

http://www.radiomuseum.org/forum/netztra...rsatz.html

Hier zeige ich Euch mal Bilder:

   

Das Radio in der Frontansicht. an sich ganz knuffig

   

Leider wie oft bei diesen Radios ist die Skalenschrift verwischt.

   

Das ist der Sammelblock, ähnlich dem VE. Alles ist alt. Werte jenseits von gut und böse

   

Das kommt dann auch noch dazu. Dioden unter der Gleichrichterröhre.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Mittelpunkt der Sekundärwicklung nicht mehr mit Masse verbunden.
Dann hat man de facto eine einzige Sekundärwicklung, aber mit der doppelten Spannung, weil jetzt ja beide Teilwicklungen in Serie geschaltet sind.
Wird nun die (vorhandene) Gleichrichterröhre mit Hilfe zweier Dioden zu einem "Graetz"-Gleichrichter ergänzt, ergibt sich dann (am Ladeelko) die doppelte Spannung. Also Vorsicht!

Der gedankliche Fehler besteht darin, daß die Schaltung mit den beiden Dioden nicht die (fehlende) Mitte der Sekundärwicklung nachbildet, sondern, daß die Dioden jeweils zu einem der Enden der (in Reihe liegenden) Sekundärwicklungen durchschaltet.

Man kann das sofort einsehen, wenn man sich die Schaltung eines "normale" Brückengleichrichters anschaut. Hier hat man eine Sekundärwicklung mit genau der gewünschten Spannung, nicht aber mit einer doppelt so großen.

MfG DR
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#3
Hallo Dietmar,

danke für Deine Ausführungen. Ja, an sich war mir das schon klar, mit der Spannungsverdopplung. Aber Du weißt ja, man klammert sich in dieser Beziehung an jeden Strohhalm. Ich werde also im keller mal schauen, was so an Trafo's vorhanden ist. Schade.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Andreas, was sagt das Typenschild? 23L, besser WL also 23L oder 23WL?
Da gibt es nämlich einige Unterschiede zwischen 23L und 23WL.

   

Beim 23WL, also der mit der RES964 als Lautsprecherröhre (späteres Modell), gibt es zu der Sekundärspannung des Netztrafos die Angabe: Trafo 240V (für die Hälfte der Sekundärwicklung). Beim 23L mit der schwächeren Lautsprecherröhre dürfte das dann auch nicht mehr sein.

Viel Erfolg bei der Suche nach einem Ersatz für den Netztrafo!

Dietmar
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#5
Hallo Andreas,

da habe ich Dir ein wirklich schönes Kuckucksei ins Nest gelegt....

Der Verkäufer erschien mir vertrauenwürdig. Nach seinen Angaben wurde das Gerät vorher nicht von ihm geöffnet
und stand schon seit Jahrzehnten im Keller seines Vaters.

Nach meinen Aufzeichnungen ist es ein 23WL.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#6
Ein wirklich hübsches Gerät. Die gewölbte Halbrundskala erinnert mich so an den Telefunken 127WLK, den ich vor langer Zeit mal in meiner Sammlung hatte ... im Moment wird er gerade in der Bucht angeboten:

http://www.ebay.de/itm/like/162510071863...rmvSB=true

Die verwischte Beschriftung ist wirklich ein Ärgernis. Hat da vielleicht auch schon jemand  Repliken angefertigt? Inzwischen gibt es ja in dieser Richtung so allerhand im Netz. Ich hatte damals mal versucht, die Beschriftung mit winzigen LETRASET Buchstaben auszubessern. Die gibt es wohl inzwischen nicht mehr.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#7
Hi,

die Skala sieht in der Radio Fundgrube so aus: (evtl. gibt es dort einen Scan)

   
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#8
Die Skala habe ich vor ein paar Jahren hier runtergeladen:

http://www.staff.uni-bayreuth.de/~bt1101.../Radio.htm

Heute funktioniert der Link auf die neue Skala nicht mehr - aber die Datei ist auf meiner Festplatte  [Bild: smiley20.gif]
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#9
Na Norbert, dann ist ja nichts verloren!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#10
Hallo Freunde,

unser Peter MV hatte sich für mich bemüht einen Schaltplan über das Seibt-Radio 23 L zu besorgen. Ich hatte den Schaltplan mit dem vom Dietmar eingestellten zu verglichen. Das Schaltbild ist etwas anders aufgebaut. Es enthält auch noch einige Informationen, die ich Euch mal zu dem Gerät schreiben möchte.

Vorab - Norbert - aufatmen! Ich hatte mir nach Dietmars (DiRu) Absage mit dem Netztrafo Umbau nochmals eingehend den Netztrafo vorgenommen. An dem Mittelanzapf wurde bereits mal gelötet. Die dünnen Drähtchen, die ins Innere des Netztrafos führen, waren von einer grünen Schicht umgeben. Hinter dem Pappschild waren sie beide aboxidiert. Es war nur noch ein kurzer Stummel der beiden Drähte vorhanden. Ich habe sie also gereinigt und mit einem neuen Draht verlötet. Dann habe ich den Draht zum 300 Ohm widerstand geführt. Und - es gab wieder Spannung in dem Radio.

Als Nächstes wollte ich nun den Sammelblock ausbauen und die Kondensatorwickel ersetzen. Es gab eine Überraschung der Vorbesitzer hatte bereits sämtliche Kondensatoren getauscht und mit Teer vergossen. Ich hatte jeden Kondensator abgelötet und einzeln gemessen. Die Werte stimmen. Leider wurden sämtliche Haltezugen am Sammelblock für die lötleiste abgebrochen. Es ist keine einzige mehr vorhanden. Die Leiste liegt auf dem Kondensatorblock.

Das ist noch nicht das Schlimmste. Am Sammelblock befinden sich sonst Metallstreben, die durch das Chassis führen und gebogen werden. Hier in unserem Fall wurden 2 Blechstreifen angelötet. So blöd, dass der Sammelblock vorne über diverse Versorgungskabel und eine Durchführungstülle ragt. Ich vermute, das wurde mit Hartlot gemacht. Ich bekomme das auch mit einem 100 Watt Lötkolben nicht gelöst. Warum der block etwas nach vorne versetzt wurde. Der Vorbesitzer hatte einen etwas klobigen Netzschalter hinten im Chassis ersetzt. Deshalb mußte der Sammelblock etwas seine Lage ändern. Ich habe einen kleineren Kippschalter verwendet. Also Platz wäre nun schon.

Ja, Norbert, das Gerät spielt. Aber da wirst Du wohl noch etwas ändern müssen. Lappalie für dich.

Was mit Kopfschmerzen macht: Ich hatte gestern Abend darüber mit Dietmar am Telefon gesprochen. Wenn man sich das Schaltbild mal genau ansieht, dann ist dort eine Drossel. Ja, die hat 2 10 Kiloohm-Wickel. Mit Mittelanzapfung. Die fehlt im Radio. Da wurden Widerstände verbaut. Das wirkt sich natürlich auf die Empfangsleistung und die Lautstärke aus. Es gab diese Übertrager mal in der Urzeit des Radios. Das war eine "Trafokopplung" ähnlich des WE's . Allerdings wäre dieser Übertrager auch nichts für unsere Zwecke.

Man wird wohl die Widerstandskopplung so akzeptieren müssen. Man hat ja solch ein Gerät nicht mehr im täglichen Gebrauch.

Ich habe noch viele Bilder. Für jetzt erst mal das Schaltbild. Während Dietmar's Schaltbild vom Seibt 23 L alt nur als Endröhre die RES374 enthält, bekommt man schon als Alternative im Schaltbild von Peter die RES964 . Hier müssen an der Schaltung einige Änderungen vorgenommen werden. Ich habe das schon vorgenommen. Also, hier mal ein 3. Schaltbild


.pdf   Seibt-Roland-23-L-Alt.pdf (Größe: 174,26 KB / Downloads: 60)

Peter, Dir erst mal vielen dank für Deine Mühe. Ich melde mich bei Dir.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#11
Eine Sache, die ich auch mit Dietmar (DiRu) besprochen hatte:

Der Gerätelautsprecher hat eine Feldspule mit 14 Kiloohm. Der Lautsprecher wurde hier in Reihe mit den 2 Netzelkos geschaltet. Dadurch fällt natürlich die Spannung im Gerät rapide ab.

Wie man auf beiden Schaltbildern sehen kann, muss diese Feldspule parallel zum Netzteil geschaltet werden.

Also, Leute, ihr seht schon, es bleibt spannend.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#12
Hallo Andreas,

2 Schritte vor und 1 zurück…..

Jedenfalls ist es toll, dass der Netztrafo nicht defekt ist und verwendet werden kann.
Ich möchte mich schon jetzt bei Allen bedanken, die in irgendeiner Art und Weise zur Reparatur des Radios beitragen.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#13
Hallo Norbert,

Du weißt ja, ich bin immer für die Instandsetzung solcher Radios zu haben. Das macht mir viel Spaß. Nach über 40 Jahren lernt man da immer noch etwas hinzu. Sehr wertvoll sind da für mich die Telefonate mit Dietmar (DiRu). Was ich da manchmal noch so über Technik erfahre ist ganz toll. Auch gräbt er noch Informationen aus, die uns kaum bekannt sind. Im Hintergrund agiert auch oft der Hans K. von ihm habe ich schon öfter hilfreiche Schaltskizzen o. Ä. bekommen. Also, das sind sehr wertvolle kontakte für die ich dankbar bin.

Ach über die 2 x 10 Kiloohm Drossel haben wir gestern gesprochen. Es macht wenig Sinn, diese nur durch widerstände von 10 Kiloohm zu ersetzen. Ich kenne diese Problematik von anderen in meinem Besitz befindlichen Geräten. Ich habe schon Beziehungen und könnte dir solch eine Drossel originalgetreu nachwickeln lassen. Aber bedingt durch die darauf liegende Gleichspannung werden die immer unbrauchbar. auch ist der finanzielle Aufwand hierfür nicht billig.

Mir schwebt hier wieder die Anregung von Helmut FF. vor. Er empfahl, kleine Netztrafos mit einer Ohmzahl von 2 - 2,5 Kiloohm zu verwenden. Den Rest hatte ich dann mit einem Widerstand ausgeglichen. Z. b. in meinem Körting Saxonia klappte das perfekt.

Aber auch der Hinweis vom Wofgang mit der Skala war Gold wert. Was meinst Du, Norbert, ob ich Dir nicht mal die verwischte Skala zusende und du machst mir die als Nachfertigung? Dann würde ich die 2 Knöpfnachgüsse vom Uli mit dazu legen Es dauert ja alles sowieso noch. Jetzt gehe ich erst mal an das Radiogehäuse. Also, alles wird gut!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
Achso, Norbert, die Knöppe an Deinem Radio sind auch nicht original 3 unterschiedliche! Ich muss mal schauen was da hin gehört.

Unser Knopfnachgießverfahren wird Dir sicherlich helfen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Natürlich Andreas,
die Idee mir die Skala zu schicken kam mir auch schon - dann bitte zusammen mit
Uli's Knöpfe (stand in meiner letzten E-Mail). Das spart Porto und einen Weg zur Post.

An Helmut's Vorschlag kann ich mich (schwach) erinnern, aber auch das dieses Thema eine
ziemlich lange Diskussion ausgelöst hat.

Werde übers Wochenende nach diesem Thread suchen.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#16
"Mir schwebt hier wieder die Anregung von Helmut FF. vor. Er empfahl, kleine Netztrafos mit einer Ohmzahl von 2 - 2,5 Kiloohm zu verwenden. Den Rest hatte ich dann mit einem Widerstand ausgeglichen. Z. b. in meinem Körting Saxonia klappte das perfekt."

Die Idee z.B. mit einem kleinen Netztrafo ist gut. Der sollte primär 2*110V haben, damit man mit Hilfe der Primärspulen den "Spartrafo" an der Anode der RENS1264 realisieren kann. Hier könnte ein "Print-Trafo" gehen, der sekundär eine Niederspannung hat (6V oder 9V, ...) Die natürlich dann leer laufen lassen.
Wichtiger als der tatsächliche Ohmsche Widerstandswert ist der induktive Widerstand, der möglichst sehr hoch sein sollte, weil der die untere Grenzfrequenz dieses "Spartrafos" bestimmt.
Da nun aber ein Gleichstrom (Anodenstrom der RENS1264) über die eine Hälfte des "Spartrafos" fließt, entsteht eine (unerwünschte) Vormagnetisierung.
Bei der Auswahl der Größe des "Print-Trafos" ist das zu berücksichtigen. Eine kleinere Type hat zwar eine höhere Induktivität, aber eben auch eine größere Windungszahl, wodurch sich dann resultierend eine stärkere Vormagnetisierung als bei einer größeren Type ergibt. Hier ist die geeignete Größe des "Print-Trafos" experimentell zu ermitteln. .

Insgesamt ist aber das Ergebnis sicherlich besser, als mit der "Ersatzlösung" mit den beiden Widerständen.

MfG DR
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#17
Hallo Freunde,

auch das Chassis von Norbert's Seibt-Radio konnte nun wieder fertig gestellt werden.

Wie das so ist, ich habe vor ein paar Tagen im Arbeitstisch meine Schubladen ausgeräumt. Nun sind die ja recht groß. Viele vergessene schätze fanden sich da wieder ein.

Ich fand eine kleine Eisendrossel - mit Mittalanzapfung. Man glaubt es kaum. Die hatte einmal einen Ohmwert von exakt 10 Kiloohm. Die andere Hälfte hatte 8,3 Kiloohm. Kann man denn so ein Glück haben, dachte ich mir. Die Drossel habe ich dann erst mal provisorisch angeschlossen.
10 Kiloohm zur Anode der RENS1284 und die 8,3 Kiloohm zum Gitterkreis der RES964.

Man glaubt es kaum. Die Lautstärke bei den abendlichen Europa-Sendern muß man jetzt schon drosseln. Auch die LW bringt einige Sender, allerdings leise.

So, hier mal die Drossel. Hätte ich keine Gefunden hätte ich die Primärseite vom Printtrafo in den Anodenkreis der 1284 gebaut. Die Schaltung hätte ich dann etwas in Richtung Seibt 23 WL neu geändert. Wäre auch gegangen. Ich hatte das schon probiert. die Primärseite hat auch schon 3 Kiloohm.

   

So ist die Drossel jetzt im Chassis. Gehalten wird sie von einer abstandshülse mit Schraube.

Schaut mal, nichts mehr mit Drahtverhau.

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
Sehr schön Andreas!
Nur mit Insektizid mußt noch einsprühen, damit der hässliche blaue Käfer da drin kaputt geht!
Gruß,
Uli
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#19
Hallo Andreas,
das ist wie ein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl oder so [Bild: smiley58.gif]

Einfach Klasse!

@Uli
den Käfer leben lassen, der ist festgelötet und schadet nicht.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#20
Hallo Freunde,

nachdem ich nun fieberhaft versucht hatte, mir einen Skalenscan für Norbert's Radio auszudrucken, was leider mißlang, erhielt ich gestern die Skala vom Norbert. Jupp und Franz Bernhard haben aber den Fehler an meinem Drucker mittlerweile behoben. Es lag an der Skalierung. Die stimmte nicht.

Aber zurück zur skala. Ich empfahl Norbert, den Scan auf den alten, milchigen Skalenträger zu kleben. Vorher mußte man natürlich die verwischte Schrift komplett entfernen.

Das gelang auch. Nun wurde die Skala montiert. Alles ist soweit gut.

Die Technik des Gerätes war ja so weit wieder hergestellt - dachte ich. Was ist mit dem Lautsprecher? Intakt? Den hatte ich ganz vergessen.

Optisch gut erhalten war ich optimistisch. Zur Erinnerung: Mittlerweile haben wir 3 Schaltbilder von dem Gerät. Unser Seibt ist der 23WL alt.

Leider. Unser Lautsprecherexemplar benötigt an der Feldspule 3 Abgänge. Die eine Spule ist die hochohmige mit 14 Kiloohm. Dann gibt es eine niederohmigere mit724 Ohm.

Was tun diese Windungen. Die hochohmige Windung liegt  an der Eingangsseite an Masse. Der Übergang zur 724 Ohm-Spule ist nach außen geführt. Kommt an den ersten Netzelko. Der Ausgang der 724 Ohm Wicklung ist mit dem 2. netzelko gekoppelt und geht an die P rimärseite des Tontrafos.

Etwas schwer zu erklären. Nachher kommt eine Skizze.

Welche aufgabe haben diese Wicklungen? Die hochohmige Feldwicklung liegt parallel zum Netzteil. Sie dient zur Spannungsbegrenzung. Die andere Wicklung hat die Aufgabe einer Eisendrossel. Sie soll den Netzbrumm kompensieren.

Was machen beide Wicklungen noch? Klar sie stellen den Elektromagneten vom Lautsprecher dar.

Es war natürlich klar, die hochohmige Windung der Feldspule war ausgefallen. Gut nur, dass die niederohmigere weiter unten zum Dorn liegt.

Ich entschloß mich, das Ölpapier zu entfernen. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Unterbrechung weiter unten liegt, schabe ich mir oberhalb immer nacheinander einige Windungen ab und Messe den Ohmwert. Bei einer Stelle dann plötzlich Ausschlag am Multimeter. 14 Kiloohm. Ach, was war ich froh? Das feine Drähtchen wurde blank geschabt und mit einem neuen Draht nach außen geführt.

Alle Messungen sind jetzt positiv. Besser geht es nicht. Der Lautsprecher ist gerettet.

Was mir noch auffiel, war der Tontrafo. Der war natürlich auch mal wieder einfach ersetzt. Glück: Ich hatte noch einen tontrafo, der mit einer RES964 gearbeitet hatte. Nochmal Glück. Die Lochabstände stimmten mit denen am Lautsprecherkorb überein.

Nun der große Moment. Das Radio spielt. Und so was von toll. Jetzt endlich ist die technische Arbeit an dem Chassis beendet. Das letzte Bild zeigt das Radio in Betrieb. Lebensgefährlich der Aufbau! Also bitte nicht nach machen.

Hier mal Bilder und die versprochene Skizze.

   

Das ist die von Norbert gefertigte Skala. Das sieht schon mal ganz anders aus.

   

Hier beginne ich mit Grausen zu Messen

   

Die Feldspule zwischen den Netzelkos hat 724 Ohm.

   

Tja, die hochohmige Spule hat keinen Durchgang. Das hatte ich geahnt.

   

Ich habe dann die Feldspule von außen "entblättert". Der Defekt befand sich in einer der äußeren Windungen. Also, Reparatur möglich.

   

Auch das Meßgerät zeigt es. Es sind 14,09 K-Ohm.

   

Der Tontrafo erschien mir zu neu. tatsächlich befand sich unterhalb ein Produktionsstempel 1962. Hier mußte Ersatz für die RENS964 her.

Ich habe noch einen Tontrafo gefunden in grün. Er paßt mit den Bohrlöchern am Lautsprecherkorb überein.  

   

Das Radio gibt gerade den Heimsender wieder. Klasse, jetzt ist es nun endlich geschafft!

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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