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Bang & Olufsen Beomaster 5000
#1
Hallo Radiofreunde,

Schon sehr lange habe ich mit einer HiFi-Anlage von dem dänischen Hersteller Bang & Olufsen geliebäugelt. Bisher waren mir diese Geräte jedoch stets zu teuer. Die Preise für sowas sind sowohl in der Bay als auch in den kleinen Anzeigen sehr hoch, sofern das Stück spielt. Für die Lautsprecherpaare (Beolab 6000, 7000 etc) werden inzwischen Preise verlangt, da wird es einem schon schwindelig.

Doch ich hatte diesmal Glück. Ich konnte eine Beomaster aus der Zeit zwischen 1983 bis 1986 erwerben, allerdings defekt. In spielbarem Zustand hätte das gute Stück deutlich mehr als die insgesamt 46 Euronen gekostet. Demnächst werde ich mich also mit diesem Stück ein klein wenig näher befassen.

Die technischen Daten von dem Gerät: (aus RM org abgeschrieben  [Bild: rolleyes.gif] ) :

Land
Dänemark
Hersteller / Marke
Bang & Olufsen, Struer
Marke
B&O
Jahr: 1983–1986
Kategorie: Rundfunkempfänger (Radio - oder Tuner nach WW2)
Halbleiter (Zählung nur für Transistoren)
Halbleiter vorhanden.
 
Hauptprinzip
PLL, Phase-locked loop (Phasenregelschleife)
Wellenbereiche
Langwelle, Mittelwelle und UKW (FM).
Spezialitäten
Fernbed/-steuerung (Radio etc.)
Betriebsart / Volt
Wechselstromspeisung / 100-240 Volt
Lautsprecher
- Dieses Modell benötigt externe(n) Lautsprecher.
Belastbarkeit/Leistung
110 W (Qualität unbekannt)
Von Radiomuseum.org
Modell: Beomaster 5000 2329 - Bang & Olufsen B&O; Struer
Material
Metallausführung
Form
Regalgerät wie HiFi-Komponente für Bücherwand.
Abmessungen (BHT)
420 x 75 x 325 mm / 16.5 x 3 x 12.8 inch
Bemerkung
Der Receiver Beomaster 5000 war die Zentrale  der 1983 entwickelten Beomaster 5000-Familie wie auch Ausgangspunkt aller danach entwickelten Beomaster, es basierte entwicklungstechnisch auf dem Modell Beocenter 7700. Auffällig ist das Fehlen einer außen sichtbaren Bedienungstastatur, das Gerät kann auf drei unterschiedlichen Wegen bedient werden: Fernbedienung Terminal  5000, Master Control Panel 5000 oder durch Öffnen der Bedienungstastatur, was den Zugang zu Basisfunktionen erlaubt. Das Gerät selbst wird durch Drücken der play-Taste eingeschaltet.  Die Endstufe des Verstärkers ist mit einem Ventilator  ausgestattet, der sich bei Bedarf selbsttätig einschaltet.  Die Auftrennung zwischen Vor- und Endverstärker sowie das Einschleifen eines Equalizers ist möglich.
Länderspez. Typen:
D 2329 (1983 - May 1986), GB 2322 (1983 - May 1986), USA 2323 (1983 - May 1986)
J 2324 (1983 - May 1986), AUS 2325 (1983 - Sept 1985).

Ausgangsleistung:  2 x 55 W an 8
Ω
Klirrfaktor: < 0.09 %
Frequenzbereich:  20 – 20.000 Hz: +/- 1.5 dB  (Paßt zu meinen beiden Uher Royal)
FM-Bereich: 87.5 - 108 MHz;  [76 - 90 MHz (type 2324)]
LW-Bereich: 150 - 350 kHz
MW-Bereich: 520 – 1.616 kHz   

Ausstattung:
RIAA amplifier: built-in
Connections: Gramophone DIN + Phono
Tape 1 DIN
Tape 2 DIN + Phono
CD DIN (AUX)
Speakers 2 sets, Headphone
Aerial FM 75 an 140 ohms

 

Schon beeindruckend, was da so steht. Dabei sieht das Gerät äußerlich recht schlicht um nicht zu sagen spartanisch aus. Einen KW-Bereich hat das Gerät leider nicht. Und AM ist hier in Old Germany sehr zu meinem Verdruß/Bedauern auch nicht mehr verfügbar. Doch dafür gibt es ja andere Möglichkeiten, wie man da doch zu seiner Mittelwelle kommt.
Später schreibe ich noch ein wenig mehr zu diesem Thema..
Das Gerät spielt wie gesagt nicht,- es läßt sich nicht einschalten. Drückt man die "Play" Taste, so erscheint im Display nur "P" und weiter tut sich nichts. Wer jetzt aber angesichts dieser Fehlerbeschreibung glaubt, daß das ja gar kein Problem sein könne, der irrt sich da ganz gewaltig. B&O hat da in das Gerät mitnichten einen gewöhnlichen Schalter hinein gebaut (das wäre ja viel zu einfach gewesen!), sondern eben einen Taster (=Play), der dann nach Art der heutigen Softwareschalter das Gerät ein- bzw ausschaltet. Das Ganze funktioniert allerdings nicht digital ( per Chip beispielsweise mit Software) sondern hier noch rein analog. Und das macht die Geschichte dann zwar spannend, aber auch kompliziert.

Philips kann einen ja schon mitunter zur Verzweiflung bringen mit deren Trickschaltungen, aber B&O setzt da noch ganz locker eins drauf. Wenn man sich den Schaltplan betrachtet, so wird da sehr schnell klar, daß da nix ist mit mal eben geschwind machen wir mal..  Mit diesen Geräten haben sich die "Wikinger" ganz gewiß etwas einfallen lassen.

Doch zunächst einige Bilder von dem Gerät (es sind die Bilder, die der Verkäufer von dem Gerät gemacht hat). Da es jetzt mein Gerät ist, dürfte er auf ein Copyright an den Bildern verzichten, weil er es ja nicht mehr hat.

   

   

   

   

   

Das letzte Bild wird die Damen besonders erfreuen, denn B&O hat alle Kabelverbindungen wie Lautsprecher, Tonband, Cassette und Plattenspieler in einer im Gehäuse integrierten Box verschwinden lassen. Ein entsprechender Kabelkanal hinter dem Gerät an der Wand und es sind so gut wie keine Kabel zu sehen,- sehr zur Freude von so mancher Hausfrau.

Der Reparaturbeitrag kommt dann extra mit entsprechenden Bildern und auch Schaltplanauszügen. Das kann aber noch ein klein wenig dauern, weil ich noch einige andere Problemfälle auf dem Tisch habe und diese will ich vorher abarbeiten.
Der Beitrag wird mit der Reparatur fortgesetzt..

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#2
Hallo Peter, da hast Du Dir aber was vorgenommen.
Ich bin gespannt, was unter der Haube schlummert und auf den Reparaturbericht.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#3
Ich weiß, da habe ich mir etwas angelacht. In früheren Zeiten war der Service von B&O beispielhaft hervorragend, doch das ist jetzt leider nicht mehr so. Warum? Keine Antwort. Es gibt noch einige zertifizierte Fachhändler, an die sich der Kunde mit seinem Problem wenden soll (lt. B&O Zentrale München), doch auch diese Fachhändler kämpfen mittlerweile mit den selben Problemen wie die Endkunden. Bei den analogen Geräten ist das noch zu kompensieren, aber bei den digitalen Geräten wie TVs gibt es zunehmend alle möglichen Probleme, angefangen von Software Updates bis hin zu Tauschplatinen, die ganz einfach nicht mehr lieferbar sind. Und die Käuferklientel von B&O zählt ganz gewiß nicht zu armen Leuten im Land; umso unverständlicher ist es (mir) daher, warum man den Service seitens B&O so schleifen läßt und sträflich vernachlässigt. China kann doch nicht das Allheilmittel für jedwedes Problem sein? [Bild: smiley64.gif]
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#4
Hallo Peter,
da hast du ein seltenes Gerät ergattert.
Hast du auch die Fernbedienung dazu?
Dein Beitrag hat mich eben erinnert, dass ich auch noch meinen Beomaster 2400 Typ 2901 mit Ultraschall Fernbedienung mal wieder vorhohlen sollte.
Den habe ich 1981 als Ausstellungsstück für 600 DM gekauft Neupreis war damals über 1000 DM.
Mein Glück ich habe damals die original Service-Unterlagen bekommen.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#5
Zeitlos schönes Gerät! Was Dich bei der Reparatur erwartet, kann ich nicht erahnen, -mir aber vorstellen, dass es nicht "ohne" sein wird. Bin gespannt darauf, wieviel Platz da im Gehäuse ist und ob man da Kinderhände haben muss, oder auch mit Bauernhänden rangehen kann...
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hallo zusammen, das ist mal wieder ein sehr schönes Teil, hier bang-olufsen_beomaster-5000_type-2038_2039_2321_2322_2323_2324_2325_2329_sch.pdf/download.html Manual
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#7
Das Manual ist nicht schlecht aber leider nur 1/4 des Original-Manuals.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#8
(08.06.2017, 21:12)Richard schrieb: Hallo Peter,
da hast du ein seltenes Gerät ergattert.
Hast du auch die Fernbedienung dazu?
Dein Beitrag hat mich eben erinnert, dass ich auch noch meinen Beomaster 2400  Typ 2901 mit Ultraschall Fernbedienung mal wieder vorhohlen sollte.
Den habe ich 1981 als Ausstellungsstück für 600 DM gekauft Neupreis war damals über 1000 DM.
Mein Glück ich habe damals die original  Service-Unterlagen bekommen.

Hallo Richard,
 Die FB habe ich nicht zu diesem Gerät. Da gab es ja bei B&O verschiedene Möglichkeiten; am liebsten hätte ich ja Beolink 2000. Doch dieser Wunsch wird wohl ein Wunschtraum bleiben. Vielleicht wird aber einmal eine normale FB (beispielsweise von einem TV aus dieser Zeit) angeboten; muß aber nicht unbedingt sein. Ist immer gleich sehr teuer und weitere solche Ausgaben würden nur den häuslichen Frieden beeinträchtigen. Da lasse ich das mal, vorerst..

Übrigens Service-Unterlagen; die gibt es hier:

http://www.vintageshifi.com/repertoire-p...fsen-3.php

Wenn es jemanden interessiert, was die "Wikinger" damals alles Schönes gebaut haben und was da drinne steckt, der wird hier fündig.
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#9
Danke Peter, für den sehr interessanten Link, freue mich schon auf deinen Rep.bericht und hoffe das du das "Dingen" schnell wieder zum "Jodeln" bringst.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#10
Seit gestern ist es jetzt an dem Gerät -endlich- weiter gegangen. Ich hatte ja vermutet (und auch insgeheim gehofft) , daß lediglich die Speicherbatterie (= 3 Volt LiIo Batterie) vollständig entladen ist und dadurch der µP irgendwo undefiniert in der elektronischen Wallachei steht. Also das Gerät geöffnet und die Platine mit den µP's ausgebaut. Im ausgebauten Zustand kommt man viel besser an diese Batterie heran. Spannung also gemessen und 3,47 Volt auf der digitalen Anzeige. Damit hatte sich meine Vermutung schon einmal ins Nirwans verabschiedet.
Nun ist da aber auch noch ein ganz spezieller 8,8 Mhz Quarz neben den beiden µps eingelötet. Den kann man im Betrieb mittels eines Oszilloskopes auf Funktion überprüfen; allerdings muß dazu wieder das Gerät zusammen gebaut werden, damit alle nötigen Steckverbindungen auch hergestellt werden können.
Die eingestellten Bilder zeigen das geöffnete Gerät und die ausgebaute Prozessorplatine. Man kommt an die Speicherbatterie im eingebauten Zustand nicht heran. Der Lüfter in der Mitte des Gerätes samt dem Plexiglasdeckel stellt eine Kühlanlage für die Treiber - und die Endstufentransistoren dar. Auch die Treibertransistoren und Teile des Netzteiles werden mit gekühlt. Der Lüfter wird aber nicht dauernd eingeschaltet, sondern der startet nur ab einer bestimmten Temparatur und schaltet dann bei Unterschreiten einer bestimmten kühleren Temparatur wieder aus.
Die Fernbedienung zu dem Gerät habe ich auch inzwischen. Ob die mit dem Gerät funktioniert bzw harmoniert, wird sich in Zukunft zeigen. In der Bucht wird gerade eine B&O Fernbedienung (Beolink 7000) für 150 € uronen angeboten.(Inzwischen ist die wohl schon weg). Ob diese aber zu meiner Beomaster 5000 gepasst hätte, ist ungewiß. Vorsichtige (Sondierungs-)Fragen in dieser Richtung an meine bessere Hälfte wurden sofort kategorisch von ihr abgelehnt: "Wieviel Zeugs willst du denn noch hier hereinstellen? Hast du nicht schon mehr als genug von dem Kram?" Also lasse ich das lieber um des lieben Friedens willen.
Seit meinem letzten Schlaganfall fahre ich auch kein Auto mehr und habe den BMW  inzwischen (schweren Herzens) verkauft. Wenn es nicht mehr geht, dann geht es eben nicht mehr,- Schluß. Smiley64
Ich hoffe, daß ich übermorgen an der B&O weiter komme. Morgen sind die Enkel da, da geht das nicht. Außerdem brauche ich für meine Digi-Kamera einen neuen Akku. Der Originalakku (Samsung BP 70A) ist etwas  bauchig geworden nach all den Jahren. Sowie der neue Akku da ist, mache ich von der B&O ein paar bessere Bilder als diejenigen, die ich mit meinem Handy Nokia E 71 gemacht habe. Das geht zwar so ganz gut, aber von den Textseiten mit den Schaltplänen der B&O sieht man eben doch nicht allzu viel. Und die nächste Suchaktion wird sich dann evtl auf das Netzteil und die Peripherie da herum konzentrieren, wobei der Takt-Quarz an den beiden µps auch noch untersucht werden wird.
Ich berichte weiter ab hier.


   

Die HF-ZF Platine hoch geklappt

   

Die Tuner Platine mit den µps und der Speicherbatterie

   

Die gedruckte Platine in Papierform

   

Der Schaltplan vom Netzteil

Auf den Bildern ist der Lüfter für die Kühlung der Endstufen und des Netzteiles zu sehen. Beeindruckend ist auch der doch recht große Netztrafo und die beiden dicken Elkos. B&O hat schon beeindruckende Geräte gebaut und technisch waren die auch immer ganz vorn mit dabei.

Inzwischen ist der Akku für die Digitalkamera eingetroffen und ich habe noch ein Bild von den beiden Prozessoren auf der entsprechenden Platine gemacht. Die darauf befindlichen Elkos (blau, Typ Philips) habe ich mit dem Chinatester gemessen. Einer ist ganz tot und die restlichen zeigen nur unplausible Hausnummern an. Diese Elkos werde ich also in jedem Fall erst einmal erneuern, bevor ich diese Platine wieder in das Gerät einbaue. Allerdings: nach etwa 50 Jahren darf das eine oder andere Bauteil auch defekt sein. Wink  Sonst würden die Geräte ja ewig laufen und wir hätten nichts mehr zu tun.

   

Noch einmal das geöffnete Gerät:

   

   



Ich denke, die Aufnahmen sind doch ein wenig besser als diejenigen mit dem Nokia E71; gewechselt werden sollen ja zunächst die blauen Elkos. Danach erfolgt ein provisorischer Zusammenbau des Gerätes und ein kleiner Test, um feststellen zu können, wo es vielleicht noch hakt. Eine andere oder vielleicht bessere Methode fällt mir gegenwärtig gerade keine ein.
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#11
Gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen den dänischen Firmen Bang Olufsen (Unterhaltungselektronik) und Kirk (Telefone etc). Ich frage deshalb, weil das Design irgendwie ähnlich erscheint. Hatte vor Jahren diverse Kirk-Telefone in Verbindung mit dänischen TK-Anlagen verbaut.
Irgendwie fand ich beide Designs ähnlich, konnte jedoch bisher keinen geschäftlichen Zusammenhang finden.
Vielleicht ist es ja auch nur Zufall ...
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#12
03.09.2021, 22:31
Gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen den dänischen Firmen Bang Olufsen (Unterhaltungselektronik) und Kirk (Telefone etc). Ich frage deshalb, weil das Design irgendwie ähnlich erscheint. Hatte vor Jahren diverse Kirk-Telefone in Verbindung mit dänischen TK-Anlagen verbaut.
Irgendwie fand ich beide Designs ähnlich, konnte jedoch bisher keinen geschäftlichen Zusammenhang finden.
Vielleicht ist es ja auch nur Zufall ...

Das kann ich nicht beantworten.. Aber Telefone hat es auch von B&O gegeben (allerdings zu saftigen Preisen). Inwieweit da Kirk involviert gewesen ist, weiß ich nicht. Ich hatte in meiner aktiven Zeit ausschließlich nur mit B&O zu tun, was mir aber auch gereicht hat.
Es gab allerdings auch Joint Ventures: 1Beispiel: das Farb_Portable von B&O aus den 1990iger Jahren. Äußerlich den 67 cm Modellen des Hauses B&O vom Design gleich, aber innen das eigentliche TV-Chassis kam von Hitachi. Dabei war die B&O typische Fernbedienung der üblichen Fernbedienung von B&O angepaßt. Der Fernbedienempfänger war nicht von Hitachi, sondern den steuerte B&O diesen Geräten bei. Man konnte also nicht mit der B&O Fernbedienung ein herkömmliches Hitachi-TV-Portable fernsteuern. Laut B&O konnte man damals jedes fernbedienbare B&O Gerät mit jeder B&O Fernbedienung fernsteuern.
Auch die Capstanmotoren in den B&O Videorecordern kamen, wie auch diejenigen von Loewe Opta, von Hitachi. Laut B&O war im Fehlerfall dieser Motor grundsätzlich zu erneuern, bei Loewe durfte der auch (zeitwertnah) repariert werden. Defekt waren da bei beiden Herstellern fast immer die Kondensatoren auf der Motorplatine. Wurden diese erneuert, so lief das Gerät anschließend wieder ohne Bildfehler (außer es hatte jemand in Unkenntnis des Capstanfehlers den Bandlauf verstellt). In solchen Fällen waren dann größere Einstellarbeiten notwendig.
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#13
Doch jetzt wieder zurück zu der B&O Beomaster 5000:

Die Elkos sind seit gestern Mittag hier und heute Mittag habe ich die ersten Elkos gemessen auf der Prozessorplatine. Dabei habe ich den kleinen Chinatester benutzt. Das Messergebnis entprach meinen Erwartungen: Alle 4 Elkos auf der Prozessorplatine wiesen unplausible Messwerte auf.

Der auffäligste Elko im 5 Volt Spannungszweig des Prozessors.

   

Die Anzeige auf dem Tester; eindeutig

   

Die 4 Elkos mit stetig wechselnden Meßergebnissen

   

Immerhin hatten diese Elkos etwa 50 Jahre gehalten. Ob heutige Elkos auch solange halten? Ich habe da so meine leisen Zweifel.

Der Schaltplan von der Prozessorplatine:
Alle defekten Elkos sind im 5 Voltzweig der Prozessoeplatine gewesen. Gelb unterlegt ist die Speicherbatterie, die aber nicht defekt war (wäre ja auch wie schon gesagt viel zu einfach gewesen!).

   

   

   

Überall da, wo sich neben einem Elkosymbol ein schwarzes "x" befindet, da ist so ein merkwürdig sich verhaltender Elko gewesen, den ich gewechselt habe. In der nächsten Zeit erfolgt dann der provisorische Zusammenbau des Gerätes und ein Probelauf. Mit etwas Glück läuft das Gerät dann vielleicht wieder.   Big Grin  Ich berichte weiter.
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#14
Seit gestern (ich habe inzwischen auch den Minispeicher meiner DigitalCam auslesen können), bin ich mit meinem Zusammenbau (Provisorium!) weiter gekommen. Den 3-poligen Stecker mit den 3 violetten Kabeln konnte ich nun auch lokalisieren. Der befindet sich hinter den beiden gelben Kondensatoren. Nach dem also provisorischen Zusammenbau und einem -vorsichtigen- Einschaltversuch am Trenntrafo mit langsamem Hochdrehen der Netzspannung erfolgte seitens des Gerätes ein kurzer Einschaltversuch in Form eines Relaisklickens, eines kurzen Aufleuchtens der Anzeigen und eines sofortigen Abschaltens des zuvor eingeschalteten Relais. 
B&O hatte ja schon in den TVs der Mitte 80iger Anfang 90iger Jahre so eine Fehlerüberwachung mittels eines µPs eingebaut, um irgendwelche größeren Schäden infolge eines Defektes beim Einschalten des Gerätes zu vermeiden. Innerhalb einer Zeit von 20 Millisekunden prüfte der TV seine Schaltung auf evtle Überlastungen und schaltete das Gerät sodann bei Vorliegen einer solchen Überlastung sofort ab. Dieser Vorgang erfolgte 2mal hintereinander ; beim dritten Einschaltversuch stellte der µP das Gerät dann endgültig ab und es war erst ein Reset in Form eines gezogenen Netzsteckers erforderlich, damit sich die Schutzschaltung wieder auf Null setzen konnte. Dann begann der zuvor beschriebene Vorgang wieder von vorn.
Innerhalb von 20 Millisekunden findet man keinen Fehler; man war also auf ein genaues Studium der Schaltpläne angewiesen. 95% aller TV-Defekte befanden sich damals auf der Netzteilplatine; diese gab es aber nicht als Modul zum Tausch. Es mußte also nach alter Väter Sitte repariert werden.
Im vorliegenden Fall meiner Beomaster 5000 gehe ich davon aus, daß die beiden 10000 µF Elkos direkt vor den Endstufentransistoren wohl ausgetrocknet sein könnten. Diese werde ich im nächsten Schritt überprüfen bevor ich mich mit den Endstufen näher beschäftigen werde. Dazu muß die Kunststoffabdeckung über der Hauptplatine entfernt werden. Diese Kunststoffabdeckung fungiert als Kanal für evtl erforderliche Kühlluft für die Leistungstransistoren der Endstufen und auch des Netzteiles. Zentral darüber ist ein temparaturgesteuerter Lüfter angeordnet, der dann die erforderliche Kühlluft im Bedarfsfall ausreichend lange an die Leistungsstufen bringt. Damit also keine Gleichspannung an die Lautsprecher kommen kann, werden die Leistungsausgänge entsprechend überwacht und im Bedarfsfall sofort abgeschaltet. Ist ja auch sinnvoll, wenn man bedenkt, was Originallautsprecher von B&O auch heute noch kosten.

Daher macht es wenig Sinn, das Gerät sogleich endgültig wieder zusammen zu bauen, ohne daß man es zuvor auf eindeutige Funktion getestet hat. B&O Geräte erfordern einfach viel Zeit und Geduld nebst Sorgfalt, um sie wieder in die gewohnte Funktion zu setzen. Mit schnell-schnell geht hier garnix.
Der Lüfter ist also direkt auf dem Luftkanal; hinten rechts sind die beiden Ausgangselkos und direkt im Luftstrom liegen dann Teile des Netzteiles und die Treiber - und Endstufentransistoren. Den Abschluß bildet der Gesmtkühlkörper.
Es geht also hier jetzt weiter mit der Überprüfung dieser Bauteile innerhalb dieses Kühlluftkanales. Und der Ausgangaelkos natürlich.

Heute ging es jetzt weiter an der BeoMaster 5000 mit der Entfernung des Plastikdeckels (= Kühlkanal für die Leistungstransistoren), damit ich die beiden großen Elkos (jeweils 1000 µF/50 Volt =) prüfen /messen konnte. Sie waren glücklicherweise noch in gutem Zustand.
Morgen geht es dann an die Überprüfung der einzelnen Spannungen des Netzteiles. Im Servicemanual liegt u.a. auch ein Verdrahtungsplan bei, aus dem ersichtlich ist, welche Spannung mittels welchem Steckkontakt zu welcher Platine / Baugruppe im Gerät geführt wird. Das dürfte dann so ähnlich funktionieren wie seinerzeit die Diagnose-Folie bei den Philips K9/K9i Farbfernsehchassis.
Der jetzt vorherrschende Fehler ist ja, daß das Radio einschaltet und sofort mittels der elektronischen Sicherung wieder abschaltet.Man kann/könnte diese Sicherung zwar durch Außerbetriebnahme abschalten, doch vor sowas sei gewarnt. Solche Sicherungen schalten nicht ohne Grund aus; setzt man die außer Gefecht, so tritt in aller Regel dann ein sehr viel größerer Schaden zusätzlich zum eigentlichen Schaden ein. Man legt sich also nur unnötig die Karten.

Die ausgebauten Elkos:

   


Nach drei Jahren habe ich - endlich - eine ausreichend helle Leuchte in deer Bastelwerkstatt. Jetzt ist endlich ausreichend Licht über dem Werktisch vorhanden. Mit zunehmendem Alter nimmt die Sehkraft leider ab und nicht mehr zu. KopfWand
Mit der Gesundheit sollte es so sein wie bei Haifischen mit deren Zähnen: die wachsen bei Bedarf immer wieder nach ein Leben lang.

   

Morgen geht es also hier weiter mit Spannungsmessungen am Netzteil und an den einzelnen Steckverbindungen zu den jeweiligen Platinen. Ich möchte nicht unbedingt Bauteile auf gut Glück auswechseln in der Hoffnung, daß dann der Fehler irgendwann hoffentlich beseitigt sein möge. Doch es sollte sich als schlimmer herausstellen als befürchtet:
Mit einer leisen Befürchtung bin ich heute morgen in den Bastelkeller hinunter gestiegen und habe die Netzteildioden (Graetzbrücke) und danach die Elkos und danach die Endstufentransistoren mit dem Ohmmeter gemessen. Alles soweit gut und noch im zulässigen Rahmen; dann die Endstufentransistoren: Gegentakt Komplementärstufen. Die rechte Endstufe der npn Transistor Basis-Kollektor mit dem Ohmmeter schon voller Kurzschluß! Mußte das sein?!?  Smiley7

   

Im Plan ist das der obere Transistor

   

Woher kriege ich jetzt den wieder? Gewiss, man kann mit vorhandenen BD 245/BD 246 solche Komplementärstufen auch simulieren; doch funktioniert das auch so wie es sollte? Spannungsmäßig ist das sicher nicht das Problem, aber sind die Originaltransistoren mit den BD-Typen von Valvo/Philips auch halbwegs vergleichbar? Und wie ist das dann mit den Verzerrungen? Die B&O Audioschaltung ist DC gekoppelt; das heißt, daß die Arbeitspunkte der einzelnen Stufen voneinander abhängen. Wenn ich da also etwas anderes als das, was da hinein gehört, hinein pfriemle, dann könnte das ganz schnell auch die Stufen davor zum Abrauchen animieren. Da muß ich mich erst einmal eingehend mit den Tabellenbüchern zu diesen Transistoren beschäftigen. Smiley43
Diese BD-Typen von Philips waren ja eigentlich kaum zu zerstören, jedoch -  kaputt kriegt man bekanntlich alles und jedes  .
Und auf Bauteile aus China möchte ich jetzt nicht wetten. Schon gar nicht auf Nachbauten von solchen ehemaligen Qualitätsbauteilen und die zum Fastnulltarif. Auch in China wird üblicherweise mit Wasser gekocht und auch chinesische Bäume wachsen nicht in den Himmel.

   

Ich werde also zunächst erst einmal die defekten Transistor(en) ausbauen und dann schauen wir weiter. Bekanntlich gibt es nichts, das nicht machbar wäre. Ach Übrigens: die beiden dicken Elkos haben doch 10000 µf /50 Volt =. Sind aber auch mit dem kleinen Chinatester noch gut. Thumbs_up  Geht hier weiter, wenn mir etwas zu den Endstufen eingefallen ist ..
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#15
Hallo Peter,
wenn ich den Schaltplan richtig lese....

sowohl BDV65B
https://www.reichelt.de/darlington-trans...rch=BDV65B
als auch BDV64B
https://www.reichelt.de/index.html?ACTIO...1&q=bdv64b
gibt es ab Lager bei Reichelt
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#16
Vielen Dank Norbert für deine Bemühungen; ich habe die Darlington Transistoren inzwischen auch bei Po..in gefunden. Kann aber etwas dauern, bis die hier sind. Wie ich ja schon geschrieben habe, ist nur eine Endstufe kaputt; die linke Endstufe ist noch ok. Sogar der kleine Chinatester erkennt diese Transistoren. Ich setze also dann hier wieder fort, wenn ich die betreffenden Transistoren hier habe. Unter der Seite https://html.alldatasheetde.com/html-pdf...BDV65.html  kann das Datenblatt angeschaut werden. Angesichts der dort stehenden Spannungen und Ströme wäre das mit den BD 245/BD 246 ganz sicher nichts geworden, zumal die originalen Darlington Transistoren ja auch noch eine spezielle Innenbeschaltung aus 2 Widerständen und einer Diode haben. Merkwürdigerweise sind aber keine Treibertransistoren kaputt, was mich schon wundert. Schaun mer mal, was die B&O noch so für Überraschungen für mich im Petto hat.
Von den funktionierenden Darlingtons werde ich Fotos machen, was das kleine Chinatestgerät da anzeigt als gut und im Defektfall. Kann aber etwas dauern.
Heute morgen steht die Spülmaschine auf dem Plan; die erzählt dauernd etwas von "kein Wasser/Wassereinlauf gestört". Das kommende Wochenende dürfte also nicht langweilig werden ..
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#17
So, jetzt noch wie versprochen die Bilder von den als gut gemessenen Darlingtons und von den beiden als defekt gemessenen Transistoren:

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

Die beiden defekten Transistoren werden als Widerstand (Null Ohm) und als 2 gegeneinander gerichtete Dioden angezeigt. Ich überlege gerade, ob ich nicht die beiden als gut gemessenen Transistoren wieder an ihren Platz in dem Radio einlöten soll? Dann müßte sich das Gerät ja -theoretisch- einschalten lassen und ein paar Töne von sich geben,- sofern nichts weiter kaputt ist. Betrieb am Trenntrafo natürlich mit kontrollierter Leistungsaufnahme.
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