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Onkyo A-08 und Onkyo A8830
#21
Alle diese Geräte waren nie für den Party-Disco-Betrieb ausgelegt und geeignet. Es wurde eine Sinusausgangsleistung an 1000 Hz bei Nennlast (i.d.R. 4 Ohm oder auch 8 Ohm je nach Hersteller/Modellvariante) angegeben. Die damals geltende Definition dieser Sinusleistung hieß: Sinusleistung nach Din ist die Leistung, die das Gerät an Nennlast für die Dauer von 30 Minuten abgeben kann ohne daß das Gerät abraucht. Warum nun so hohe Leistungen? Es gab zu diesen Geräten in den Spezifikationen noch einen Wert, der mit Leistungsbandbreite bezeichnet war. Dieser Wert lag deutlich über der höchsten übertragbaren NF. Es ging bei diesen HiFi-Geräten nicht um größtmögliche Lautstärken, sondern um den Dynamikumfang einer Musikdarbietung. Damals war die Schallplatte dasjenige Medium, welches dem originalen Klangbild im Konzert am nächsten kam, von ein paar wenigen Bandmaschinen einmal abgesehen. Es wurde ein Dynamikumfang von 90 dB angepeilt, aber kaum realisiert.

Mit Dynamikumfang wurde beschrieben, wie groß der Unterschied in einem Musikstück zwischen der lautesten Stelle und der leisesten Stelle des Musikstückes ist, wobei die ganz leisen Musikanteile noch gut hörbar sein sollten ohne ins Rauschen zu kommem. Dazu brauchte es geeignete Verstärker mit entsprechender Leistung und auch ebensolche Plattenspieler mit bestimmten Eigenschaften. Diese Plattenspieler brauchten für dieses Ziel Abtastsysteme, die ebenfalls über bestimmte Eigenschaften verfügten. Und um das Ganze abzurunden, waren für solche Komponenten auch entsprechende Lautsprechersysteme erforderlich. Es gab da schon solche Systeme von den Herstellern der Geräte, aber auch spezielle Hersteller nur für Lautsprecher. KEF, JBL, Canton und B&O waren da die bekannteren Marken neben vielen anderen.

Erst mit der Digitalisierung und der modernen CD/DVD, SD-Card etc waren die 90 dB Dynamikumfang einer Musikdarbietung kein Problem mehr. Doch jetzt kommt ein anderes Problem: schließe ich an so einen Oldie Verstärker beispielsweise ein Tablet an und lasse dann die Musik mit ziemlicher Lautstärke brüllen, dann zieht die Endstufe das Netzteil regelrecht blutleer, die alten Elkos in dem Netzteil können die benötigte Energie garnicht so schnell nachliefern wie die von der Endstufe abgerufen wird. Die Folge ist, daß der Netztrafo einmal u.U. auch wegen der jetzt höheren Netzspannung von 230 V~, aber natürlich auch wegen Überlastung heiß wird und abraucht.

Aus diesem Grund würde ich diesem Netztrafo so eine Thermosicherung zwischen Trafokern und Wicklung schieben, die bei Erreichen von 80°C unwiderruflich auslöst und dem Treiben ein -vorläufiges- Ende setzt.  Der Trafokern steckt unmittelbar in der innersten Wicklung drin und wird sich kontinuierlich aufheizen, bei 30°C Außentemperatur schneller als bei Minusgraden. Erreicht der also außen 80°C, so dürfte es im Inneren der Trafowicklung schon recht ungemütlich warm wenn nicht sogar heiß sein. Die Unbekannte dabei ist der Wärmeübergangswiderstand des Kunststoffwickelkörpers der Trafowicklungen. Daher auch die "nur" 80°C der Thermosicherung. Ein gewisses Sicherheitspolster würde ich mir da schon vorsehen, und besser die Sicherung löst etwas zu früh aus als zu spät. Bei zu spät ist der Trafo Geschichte und taugt höchstens noch als Briefbeschwerer.
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#22
Ich als Laie, aber schon sehr lange am Reparieren der alten Röhrenradios und ab und zu auch dieser Geräte wie oben

kann über solche Zeilen nur den Kopf schütteln, Jo!

Wenn ich deine Biografie lese so MUß es sich bei dir um einen begnadeten Speziallisten handeln, von so einem hätte ich mir eine andere Antwort als diese erwartet.

Nur mal so: Kein Röhrengerät entspricht den heutigen Anforderungen. Und aktuelle Netzspannung, da brauche ich alle Geräte die vor der Stromerhöhung auf dem Typenschild 220V stehen haben nicht mehr betreiben.

Und nochwas, ich verändere keine Sicherung, es kommt die mit den gleichen Werten wieder rein, Punkt!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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