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Körting "Tourist", ein richtiges Kofferradio
#1
Hallo alle zusammen,
für einen guten Bekannten habe ich die schöne Aufgabe übernommen, mal ein "gestandenes" Kofferradio wieder betriebstauglich restaurieren zu dürfen. Es handelt sich um einen Körting Reise- Koffersuper "Tourist", Modell 1938.

   

Ein Koffersuper im wahrsten Sinne des Wortes, bloß mit 15Kg inklusive Batterien nicht gerade ein Leichtgewicht, das man schnell mal mit an den Strand nimmt. Auch die Maße des Holzkoffers sprechen für sich: 34x42x19cm, also nichts für's Handtäschchen! Nachfolgend ein paar Bilder vom Zustand bei Erhalt des Gerätes.

   

   

   

Das Gerät ist mit K- Röhren bestückt.
- KK2 Misch- und Oszillatorröhre
- KF3 ZF Verstärker
- KB2 Demodulator
- KF4 NF- Vorverstärker
- KC3 Treiberstufe der Gegentaktendstufe
- KDD1 Gegentaktendverstärker

Frontseitig befinden sich unter einem Federklappdeckel die 4 Bedienungsknöpfe für Ein-Aus mit Lautstärke, Klangblende, Wellenschalter LW-MW, Abstimmung und der Lautsprecher. Oben, unter dem Tragegriff verbirgt sich die Skala. Der hintere Außendeckel läßt sich aufstellen. Darin wurde die MW- Rahmenantenne integriert. Die Rahmenantenne für LW befindet sich in der Vorderwand.
Die innere hintere Pappwand läßt sich ausschnappen, damit man an die Batterien herankommt. Zum einen ein auslaufsicherer 2V- Flüssigsäure- Bleiakku und zum anderen eine 120V- Anodenbatterie, die auch die Gitterspannung von 4,5V bereitstellt. Der Heizakku soll 40h, die Anodenspannung bei einem Anodenstrom des Gersamtgerätes von 10mA für einen Betrieb von mehreren Wochen reichen. Eine recht schwammige Aussage der Bedienungsanleitung.
Interessant ist die Anodenbatterie. Das ist ein Nachkriegstyp aus der "VEB Thuringia- Batterie- und Elementefabrik" Tabarz/ Thüringer Wald!

   

   

   

Das Chassis ist noch relativ gut in Schuß. Eine Menge Teerkondensatoren und einige Elkos in prismatischen Pappgehäusen sind drin. Inwieweit ich die alle wechseln muß, wird sich bei den ersten Messungen herausstellen.
Soviel erst mal zur Vorstellung. Den Fortschritt der Arbeiten werde ich dann hier auch posten.
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#2
Heute habe ich die Röhren auf meinem RPG70 getestet. Na ja, wie ich es schon befürchtet habe, drei Stück sind schon im Röhrenhimmel angekommen. Die KK2, die KB2 und die KC3 sind hinüber. Vom Preis her sind die ersten beiden Typen akzeptabel, doch komischerweise ist die KC3 sauteuer. Was ist an der nur so wertvoll? Die beiden HF- Pentoden und glücklicherweise auch die richtig teure Doppel- Endtriode KDD1 stehen noch voll im Saft.
Was ist jetzt mit dem Besitzer klären muss, ist die weitere Vorgehensweise mit der Stromversorgung. Will er das Radio als Portable nehmen, dann gibt's mehrere Probleme. Denn der 2V- Heizakku hat immerhin eine Kapazität von 24Ah. Solche Einzellenakkus mit dieser Kapazität kriegt man heute gar nicht mehr. Das Akzeptabelste, was man kriegen kann, wäre noch ein 10Ah Bleiakku von Graupner, den die RC- Modellfreaks als Anlaßakku für ihre Verbrenner nehmen. Die Anodenbatterie könnte man aus 3 Stück AAA- Zellen für die Gitterspannung und 13 Stück 9V- Batterien für die 120V Anodenspannung zusammenschalten, aber ob die ganze Sache sinnvoll ist, müßte man noch abfragen. Zur Not könnte man für die drei notwendigen Betriebsspannungen (2V 0,8A; 4,5V 15mA, 120V 15mA) eine Netzanode, also ein Netzteil bauen. Von diesen Werten her dürfte es kein allzu großer Aufwand sein.
Inwieweit der Besitzer überhaupt einen vollwertigen Betrieb dieses reinen MW- LW- AM- Gerätes anstrebt?? Mal sehen, was er sagt.
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#3
Hallo Wolfram,
da hast Du aber ein tolles "Kofferradio" auf dem Tisch.
Ich denke mal, dass ein 10Ah Heizakku groß genug ist,
reicht er doch für über 10 Stunden.
Dieser Körting ist ähnlich aufgebaut, wie mein "Nora K69"

http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=4817

und eine Leerhülle, für die Anodenbatterie gibt es hier noch:

http://www.ebay.de/itm/Blauer-Pertrix-An...SwBOtY8nXC

viele Grüße,
Rolf
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#4
Nach längerer Pause habe ich mich wieder dem Körting- Köfferchen gewidmet. Inzwischen habe ich die Papierkondensatoren gewechselt. Waren 'ne ganze Menge von 5000cm bis 50000cm drin. Von der Bauform her scheinen das Kondensatoren aus der VE- bzw. DKE- Fertigung zu sein. Auf den Bildern vom Fundzustand sind sie zu sehen.
Nach Absprache mit dem Besitzer konnte ich auf die Tarnung der neuen Kondensatoren verzichten. So weit wie vorhanden, habe ich Sikatrop- Kondensatoren aus Vorkriegsproduktion und gelbe Kondensatoren von meinem kanadischen Lieferanten verwendet. Die zwei Elkos in den Papp- Faltschachteln habe ich gegen axiale moderne Typen getauscht. Die Altbauelemente lege ich natürlich dem Gerät bei.
Danach war der Wellenschalter dran. Nach Ablöten der wenigen Verbindungen konnte ich das Teil im ausgebauten Zustand reinigen und wieder zu zuverlässiger Kontaktgabe überreden. Als nächstes kam der Kontakt am Plattenspieleranschluß dran. Dieser schaltet die Heizungen der Empfängerröhren bei Pick Up- Betrieb ab, sodass nur noch die KF4, die KC3 und die KDD1 im NF- Teil arbeiten.
Am Tonblende- Poti befindet sich der zweipolige Einschalter, die beide zuverlässig arbeiten. Hier brauche ich nichts zu machen. Anders das Lautstärkepoti. Beim statischen Durchmessen stellte ich fest, dass der Schleifer an keiner Potistellung mit der Widerstandsbahn Kontakt hatte. Also, Poti raus und durch Abflexen der drei Niete auseinander genommen. Da habe ich auch die Ursache der fehlenden Kontaktgabe festgestellt. Und nun muß ich zugeben, dass ich eine solche Schleiferkonstruktion noch nie gesehen habe. Ihr werdet es fast nicht glauben, es ist ein Quecksilberkontakt!!! Smiley26 Nachfolgend mal eine Skizze vom Potischleifer.


.jpg   Potischleifer.JPG (Größe: 25,97 KB / Downloads: 660)

Normalerweise steckt in der Schleiferfeder ein Kontaktkegel aus Graphit, der gegen die Widerstandsbahn gedrückt wird. Hier ist dieser Kontaktkegel jedoch ein Graphittöpfchen von ca. 3mm Durchmesser mit einem etwa 0,3mm dicken Filzdichtring, die verhindert, das sich ein kleiner Tropfen Quecksilber mit der Zeit "verflüchtigt".
Ich habe das Quecksilber im Wasserbad aus dem Töpfchen entfernt und an dessen Stelle aus einem Mikrokugellager eine ca. 1mm Kugel eingesetzt. Nach dem Zusammenbau funktioniert das Poti wieder einwandfrei.
Hat jemand von Euch schon mal so ein Poti, das äußerlich ganz "normal" aussieht, in den Händen gehabt? Ist ja wegen des Quecksilbers kreuzgefährlich für die Gesundheit.
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#5
Das ist ja mal wirklich ein sehr ungewöhnliches Poti. Habe ich auch noch nicht gesehen. Ich kannte bislang nur Quecksilberschalter bei Plattenspielern, die wohl verwendet wurden, um das Einschaltgeräusch im Verstärker möglichst gering zu halten. Vielleicht hatte man beim Kofferempfänger, der ja auch für die Verwendung im Freien vorgesehen war, Sorge es käme durch Feuchtigkeit zu schneller Korrossion auf der Schleifbahn eines gewöhnliches Poti und hat sich deshalb für diese Lösung entschieden?
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hallo,
in den vergangenen Tagen habe ich einiges an dem Körting- Tourist machen können. Als erstes habe ich die Kondensatoren unter die Lupe genommen. Dabei habe ich festgestellt, dass alle Papierkondensatoren Werte jenseits von gut und böse haben. Vom Typ her scheinen das solche zu sein, wie sie auch im DKE und im VE verwendet wurden. Die HV- Elkos (4µF/250V) in den Pappfaltschachteln haben auch riesige Leckströme. Nur die "weißen" Röllchenkondensatoren von 50cm bis 500cm (55 bis 550pF) sind in ihren Werten erstaunlich gut. Die bleiben drin. Alle o.a. Kondensatoren habe ich gewechselt. Nach Absprache mit dem Besitzer sollte ich auf irgendwelche Tarnmaßnahmen von neuen Typen verzichten. Teilweise, so vorhanden, habe ich Sikatrop- Kondensatoren eingesetzt, ansonsten, wie schon beschrieben, gelbe "Kanadier". Die neuen Elkos bleiben also auch "nackig".

   

   

Von der originalen KK2, die auf dem RPG sehr gute Werte zeigt, war die gesamte Kolbenabschirmung abgebröselt. Nach dem Entfernen der krümeligen Reste, dem Entfetten mit Aceton und dem Abkleben von Domkontakt und Röhrensockel habe ich den Kolben satt in mehreren Schichten mit Graphitlackspray beschichtet. Dabei habe ich besonderen Wert darauf gelegt, dass die Graphitschicht eine gute Verbindung zum Erddraht bekommt, der sich zwischen Kolben und Sockel befindet. Als Abschluß kam noch eine Schicht Antik- Goldbronze- Lack drauf. Hier das Ergebnis. Mit Hilfe eines Gummistempelkastens und Acrylfarbe werde ich wenigstens noch den Typ draufstempeln.

   

Die Skala aus eloxiertem Alu war richtig gehend versifft. Doch nach Reinigung mit einem kräftigen Kunststoffreiniger sieht sie gar nicht schlecht aus.

   

Nun zur Lautsprecherbespannung. Schon beim ersten Augenschein sind mir die Verschmutzungen und die Fadenscheinigkeit des Stoffes aufgefallen. Nach gründlicher Untersuchung habe ich mich entschlossen, den silbrig- schwarzen Stoff zu ersetzen. Der Stoff zerfällt zwischen den Fingern und scheint aus irgend einem synthetischen Material zu sein, das sich fast wie Glasfasergewebe anfühlt. Glücklicherweise piekst und juckt er nicht beim Anfassen.

   

   

   

Ich habe schon mit einer Innendekorateurin Kontakt aufgenommen, um einen ähnlich aussehenden Dekostoff zu finden.
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#7
Hallo Wolfram, ja mit dem Stoff, meine Andrea hat auch schon gesucht und nichts gefunden in der Richtung. Ich kann aber auch mal einen Innendeko Mann fragen der im Ruhestand ist. Der hat früher ganze Hotels eingerichtet und Stühle neu bezogen und uns in der Kneipe die komplette Bestuhlung unten neu gemacht, auch die runde Stammtischecke. Dem habe ich eine Rollosteuerung angeschlossen und muß wegen anderer Sachen nochmal hin.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#8
Hätte sowas anzubieten. Wie groß muss es denn sein.

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#9
Hallo Frank und Dietmar,
danke für Eure Vorschläge, aber ich habe gestern abend bei besagter Dekorateurin, einer sehr guten Bekannten, ein Stück Stoff bestellt. Lustigerweise vom Muster her den gleichen Stoff, den Frank links auf seinem Bild zeigt. Anfang kommender Woche könnte ich 1/2m haben, dann sehe ich, ob er von der Gestaltung und der Farbe passt.
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#10
Meine Liebe Andrea hat sowas noch Wolfram, das ist Chenille Stoff


.jpg   IMG_2728.JPG (Größe: 186,37 KB / Downloads: 446)
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#11
Hallo,
nach längerer Auszeit wegen des Um- und Ausbaues unserer Küche habe ich seit Montag wieder an dem Körting Tourist gearbeitet. Einen fast originalen Stoff für die Schallwand habe ich inzwischen bekommen, aber zuerst habe ich mich um die Stromversorgung gekümmert. Nach Rücksprache mit dem Besitzer haben wir eine Netzanode für die 120V Anodenspannung, die -4,5V Gitterspannung und die 2V Gleichspannung für die Heizung der Röhren geeinigt. Das Gerät soll mit seinen 15kg Gewicht und den beiden AM- Wellenbereichen LW und MW nicht wieder als "outdoor"- Kofferradio seinen Dienst verrichten, sondern als Ausstellungsgerät mit einem Modulator angefeuert werden.
Als habe ich ein Netzteil entworfen, das 120V, 10mA Anodenspannung, -4,5V Gitterspannung und 2V 0,7A Heizspannung liefern kann. Nachfolgend die Schaltung und der Layoutplan für die benötigte Leiterplatte.


.jpg   Netzteil 2V + 120V + 4,5V für Forum.JPG (Größe: 73,97 KB / Downloads: 406)

   

Der EI- Trafo stammt aus einem No Name- Radiorecorder der 90er Jahre. Da er einen 2- Kammer- Wickelkörper hat, ließ er sich sehr leicht umwickeln. Primär wurde nicht angetastet. Sekundär habe ich die 10V- Wicklung runtergewickelt und durch 2 Wicklungen, eine mit 125V, 20mA für Anode und Gitter, sowie eine mit 4V 0,7A für die Heizung ersetzt. Nach Gleichrichtung durch verlustarme Schottky- Dioden und Glättung steht für die Heizung eine Rohspannung von 5,1V zur Verfügung, die durch einen Low Drop Regler- IC vom Typ LT1117 auf 2V stabilisiert wird. Wegen der dann anfallenden Verlustleistung von ca. 2W habe ich ein Alu- Kühlblech von 20x105x2mm Größe vorgesehen.
Für Anode und Gitter sind nach Gleichrichtung am Ladeelko 155V meßbar, die durch eine einfache Stabilisierungsschaltung mit 120V Z- Diode und Längsregeltransistor auf ca. 120V stabilisiert wird. Die -4,5V wird durch Einschleifen einer 4,7V oder 4,3V Z- Diode in die Minus- Leitung erzeugt. Durch den durch die Z- Diode fließenden Anodenstrom wird der Gitteranschluß um 4,5V "unter" die Masse gezogen. Voila, negative Spannung habe fertig! Big Grin

Das Netzteil fand in einem passenden billigen Plastikgehäuse Platz, das von vielen Elektronikversendern angeboten wird.

   

   

   

Eine LED zur Betriebsanzeige habe ich noch von der Heizungs- Rohspannung abgegriffen. Die läuft lediglich mit 5mA und ist trotzdem ausreichend hell. Die Klemmanschlüsse für die Heizung und die Buchsen für Anode, Gitter und Masse beschrifte ich noch mit einem Label, das ich mit dem Frontplattendesigner von Abacom leicht entwerfen kann.
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#12
Nun habe ich die Frontplattenfolie fertig. Es ist bedruckbare, selbstklebende Alu- Folie, die es beim großen "C" gibt.

   

Lediglich der Durchbruch für die 120V- Buchse ist mir ein wenig aus dem Ruder gelaufen, aber das fällt nicht weiter auf. Wink
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#13
Hallo Wolfram,
könnte der BD139 nicht auf Dauer Schaden nehmen,
da er nur für max. 80V ausgelegt ist?
Viele Grüße,
Rolf
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#14
Nee .... die Emitter-Kollektor-Strecke wird ja nur mit ca. 56 V betrieben. Hinter dem Gleichrichter liegen ca. 176 V.

176 V - 120 V = 56 V
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#15
(02.07.2017, 20:12)scotty schrieb: Heute habe ich die Röhren auf meinem RPG70 getestet. Na ja, wie ich es schon befürchtet habe, drei Stück sind schon im Röhrenhimmel angekommen. Die KK2, die KB2 und die KC3 sind hinüber. Vom Preis her sind die ersten beiden Typen akzeptabel, doch komischerweise ist die KC3 sauteuer. Was ist an der nur so wertvoll? Die beiden HF- Pentoden und glücklicherweise auch die richtig teure Doppel- Endtriode KDD1 stehen noch voll im Saft.
Was ist jetzt mit dem Besitzer klären muss, ist die weitere Vorgehensweise mit der Stromversorgung. Will er das Radio als Portable nehmen, dann gibt's mehrere Probleme. Denn der 2V- Heizakku hat immerhin eine Kapazität von 24Ah. Solche Einzellenakkus mit dieser Kapazität kriegt man heute gar nicht mehr. Das Akzeptabelste, was man kriegen kann, wäre noch ein 10Ah Bleiakku von Graupner, den die RC- Modellfreaks als Anlaßakku für ihre Verbrenner nehmen. Die Anodenbatterie könnte man aus 3 Stück AAA- Zellen für die Gitterspannung und 13 Stück 9V- Batterien für die 120V Anodenspannung zusammenschalten, aber ob die ganze Sache sinnvoll ist, müßte man noch abfragen. Zur Not könnte man für die drei notwendigen Betriebsspannungen (2V 0,8A; 4,5V 15mA, 120V 15mA) eine Netzanode, also ein Netzteil bauen. Von diesen Werten her dürfte es kein allzu großer Aufwand sein.
Inwieweit der Besitzer überhaupt einen vollwertigen Betrieb dieses reinen MW- LW- AM- Gerätes anstrebt?? Mal sehen, was er sagt.

Servus,
Die KC3 ist eine spezielle Treibertriode für die KDD1 und wurde nur dafür entwickelt. Daher war die Produktion nicht sehr gross und die Röhre ist heute eine Rarität und daher teuer.
Ich habe ebenfalls den Körting Tourist in der Version der deutschen Luftwaffe als Truppenbetreuungsempfänger.
Die gehimmelten K-Röhren habe ich im Lager.
Bei Interesse mail mich mal an, ich bin mehr an Tausch interessiert.
Gruss, Volker
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#16
Hallo Werner,
Du hast natürlich Recht, aber zum Zeitpunkt des Einschaltens,
liegen zunächst kurzzeitig, 0V am Emitter an, oder?
Viele Grüße,
Rolf
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#17
Hallo Wolfram,

die lackierte Röhre haste saubäär hinbekommen, wie NEU !

Hallo Rolf,

das mit dem BD136 ist, so wie Du das siehst kritisch. Je größer C13
desto autsch ! Da könnte man doch so einen BF 4xx nehmen, wie er
in Fernsehern an der Bildröhre hängt, zum Steuern der Farben....
Ich weiss jetzt aber nicht die genaue Nummer, oder gleich einen IRF840 !

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#18
Hallo,

die Hauptursache für die hohe Einschaltspannung über dem BD139 ist der Tiefpaß R7/C11. Es dauert einige 100 ms, bis C11 aufgeladen ist und BD139 geregelt durchsteuert. Damit die Spannungsspitze verschwindet, kann man C11 deutlich reduzieren; auf ein paar hundert nF, ohne daß die Brummspannung wesentlich zunimmt.

Sicherer ist natürlich ein spannungsfester Transistor.

Gruß, Frank
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#19
Heute habe ich es beizeiten vorgezogen, vor der Hitze, die schon heute früh um 10Uhr 27°C betrug, in meine Kellerwerkstatt zu flüchten. Dort sind es angenehme 21°C.

Als nächstes habe ich mich um das Gehäuse gekümmert. Die Kunstlederbespannung ist noch einigermaßen in Ordnung, sagen wir mal, eine Note 3. Ich werde nicht neu bespannen, sondern nur mit schwarzer Lederfarbe drüber gehen. Lose Ecken habe ich schon mit Weißleim befestigt. Die Beschläge sind mit Spreiznieten am Korpus befestigt, die Klavierbandscharniere sind mit Holzschräubchen befestigt. Das werde ich auch so belassen, nur etwas mit Dremel und Putzrädchen vom Rost befreien.
Einer Eingebung folgend, habe ich die MW- Rahmenantenne, die sich im hinteren, hochklappbaren Gehäusedeckel befindet, auf Durchgang gemessen. Natürlich war nichts zu messen, kein Durchgang. Da der Rahmen mit dem Drehko den Eingangs- Antennenkreis bildet, ist eine funktionierende Rahmenspule unerlässlich. Also die Montagewand aus Graupappe abgebaut und die Spule untersucht. Entgegen allen verfügbaren Schaltbildern hat die Spule einen Abgriff über einen 50cm- Kondensator, an dem eine extern Erde angeschlossen wird. Die gesamte Antenne ist mit HF- Litze auf ein Leistenkreuz gewickelt. für den Anschluß der Antenne sind die drei HF- Litzen mit Rüschrohr überzogen worden und durch eine Knickschutzfeder in des Gehäuse geführt worden.

   

Und das Tränkmittel des Rüschrohres hat wahrscheinlich im Zusammenspiel mit dem Walken der Drähte beim ein- und Ausklappen dazu geführt, dass die Litzen keinen Durchgang mehr hatten. Nachdem ich sie aus dem Rohr rausgezogen hatte, bemerkte ich eine Menge Grünspan.
Es blieb nichts anderes übrig, als die Litzen hinter den Entlastungsschräubchen zu kappen und drei Litzen neu zu den Anschlußpunkten im Gehäuse einzuziehen.

   

Die MW- Antenne hat übrigens eine Induktivität von 180µH. Der Abgriff für den Erdanschluß liegt bei 20µH, vom kalten Ende aus gesehen.
Die für den Anschluß der Batterien/ Netzanode vorgesehene Kabelpeitsche aus seidenumflochtenen Litzen habe ich unter Verwendung von Originalmaterial wieder einigermaßen rekonstruieren können. Die Bilder dazu zeige ich dann, wenn das Chassis im Gehäuse eingebaut ist.
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#20
Ich muß mich korrigieren. Der Abgriff der MW- Rahmenantenne geht nicht an Erde, sondern stellt eine Einspeisemöglichkeit für eine Langdrahtantenne dar. Ich habe an einem zweiten Gehäuse, an dem noch alles original verschaltet war, nachschauen können. Dort sind die beiden Telefonbuchsen für Antenne und Erde noch nicht verbastelt worden.
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