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Nordmende Goldene 20 Charleston
#1
Heute habe ich mir mal ein Radio vorgenommen, welches bei mir schon lange von einem Eck zum anderen, von einem Schrank zum anderen, von einem Regal zum anderen getragen wird. Es ging mir eigentlich immer im Weg rum und fiel mir immer wieder vor die Füße. Es gefiel mir nicht und es lief auch nie. Es wurde von mir womöglich etwas stiefmütterlich behandelt. Es sah nicht schön aus, war dreckig und... lief eben nicht. Ich meine, es war mal Beifang, habe es irgendwo zu irgendeiner Sammlung oder zu irgendeinem Radio dazu bekommen. Naja, geschenkt nimmt man es halt mit...

Nun ja, nachdem ich ja nicht sammle, sondern nur nichts wegwerfe, ist das Radio also auch da geblieben und von mir nicht entsorgt worden. So stand es wieder einmal nur rum.

Heute nun dachte ich mir, wenn es schon um Gnade bettelt und mir immer wieder vor die Füße fällt, schauen wir uns das Radio doch mal genauer an. Mein Sohn war der gleichen Meinung und versuchte schon einmal, ob alle Knöpfe und Tasten gängig waren. Das waren sie, aber Ton kam keiner, also mussten wir das lautstark selbst erledigen...  Smiley34  "Wuahahaaaaaaaaa!" Ja, wir hörten es alle.

Aber, was haben wir nun vor uns stehen?
Ein Nordmende Goldene 20 Charleston. Gleich mal zu den Daten:

Hersteller: Nordmende
Typ: Rundfunkempfänger
Modell:Goldene 20 Charleston
Baujahr: ca. Ende 60er, RMO sagt 67/68
Transistorbestückung: 9 Stück / AF106 AF135 AF126 AF126 AF137 AC163 AC163 AC117 AC175 AA112 AA112 AA112 AA118
Stromversorgung: Batterie 2x 4,5V/1x 9V oder optionales Netzteil TN061
Wellenbereiche: KW, MW1, MW2, UKW
Bedienelemente: Lautstärke, Tonblende, Ein/Aus, MW1, Euro-Taste MW2, S, UKW
Gehäuse:  Plastikgehäuse
Abmessungen (LxBxH): 275 x 175 x 75 mm
Gewicht: ca. 2kg

Ausgangszustand:

   

   

Also, wie gesagt, das Radio spielte nicht, machte keinen Mucks, kein Rauschen, kein Knacken. Also wollte ich mal in das Innenleben und zuerst mal die Spannungszufuhr messen, ob überhaupt Durchgang an den Litzen besteht. Nur... wie komme ich nun da rein.

Nach Lösen aller sichtbaren Schrauben war kein Erfolg in Sicht. Das Chassis saß locker aber dennoch fest im Gehäuse. Die Lösung aber ist dann ganz einfach und zwar wie folgt.

   

Es müssen zuerst die 3 Drehknöpfe gelöst werden, danach je eine kleine Schraube links und rechts, um die Skala abzunehmen.

   

Nach Abnehmen der Skala muss nun der Chromrahmen weg, der das Chassis im Gehäuse hält. Dazu die markierten 4 Schrauben lösen und den Rahmen entfernen.

   

Jetzt kann man das Gehäuse nach oben vom Chassis anheben.

   

Hier sieht man nun alle Teile zerlegt. Der Lautsprecher muss noch losgeschraubt werden, um einen Blick auf die Platine zu bekommen.

   

Links sieht man nun die Buchse für das Netzteil. Hier habe ich mir nun mal die Kontakte vorgenommen und die Spannungsversorgung angeklemmt. Sofort spielte das Radio fröhlich drauf los.
Der Fehler war nun gefunden und liegt in der Litze zur Batterie. Kabelbruch, Wackelkontakt etc. Hier werden zwei neue Litzen fällig. Leider kann ich zu diesem Radio nichts spektakuläreres erzählen. Es funktioniert wieder.

Sonst sieht das Radio sehr sauber aus...

   

   

Nach einer Komplettreinigung sieht es auch wieder sehr ansehnlich aus.

   

Zum Vergleich auch nochmals das Vorher-Bild

   

Es spielt nun am Labornetzgerät eine halbe Stunde ohne Probleme.
Viele Grüße 
Philipp
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#2
Was lange währt, wird endlich gut.

Am schönsten sind Reparaturen, wenn sie ordentlich schnell verlaufen...
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