22.08.2017, 18:58
Hallo Freunde,
ja, wenn ich mit unseren saarländischen Freunden zu tun habe, dann liegen immer Freude und auch Leid sehr dicht beeinander. Leid, immer, wenn es um Michel's Gehäuseruinen geht.
Michel schrieb mir vor längerer Zeit schon, dass er sich solch ein tolles Sachsenwerk-Kinoskalengerät über eBay ersteigert hat. Es ist ein recht wertiges Gerät mit einer AD 1 in der Endstufe. Aber es nutzt nichts, das wohl vorher einwandfreie Gehäuse wurde auf dem Transport beschädigt. Es erhielt einen Wasserschaden. Ich hoffe, Michel berichtet hier mal.
Als Jupp mir das Gehäuse brachte, ging mir sofort durch den Kopf, was macht man denn da wieder.
Die Hälfte der Oberfläche wurde vom Furnier her durch Nässe entleimt. Das Furnier beginnt sich dann sofort zu kräuseln und wird rissig. Michel sagte mir neulich, na dann stelle ich es ins Regal nach oben, da sieht man das dann nicht.
Ich weiß, dass er immer an seinen Geräten hängt, daher tue ich mir die Reparatur an.
Man sollte bei solchen Schäden, wenn das Furnier noch soweit i. O. ist, also noch nicht verfault, versuchen, durch Verleimung und starke Pressung hinterher die Stabilität wieder her zu stellen. Vorab: Das ist schwieriger als neu furnieren. Aber bei solch alten Geräten sollte man möglichst das Furnier erhalten.
Wir haben hier einige kleine Fehlstellen. Da das furnier großflächig angelöst ist, hat es keinen Zweck, hier mit eingespritztem, verdünnten Holzleim zu arbeiten. Die Kraft des Losen und welligen furnier ist zu stark. Es würde spätestens bei der Lackierung zu Blasenbildung kommen.
Wie ich euch das mal dargestellt habe, muss man wirklich das Furnier mit einem Spachtel großflächig anheben. Und zwar vorsichtig von innen nach außen. Dann wird mit einem Spachtel großzügig Ponal zwischen Furnier und Grundholz gebracht. Die Stellen, die versorgt sind, werden mit dem Finger abgeklopft. Hört sich etwas hohl an, dann ist dort eine Luftblase, die sich später anhebt.
Es nutzt nichts, ganz vorsichtig mit dem Spachtel bis zu dieser Stelle vordringen und nachleimen.
Nun muss alles wieder sorfältig in Position gebracht werden. Achtung, es darf keine Überlappungen geben. Auch muss vermieden werden, dass sich Holzsplitter unter das Furnier schieben.
Man legt jetzt eine Kunstoffolie unter ein Brett und preßt das Brett mit Zwingen auf die Reparaturstelle. Nach ca. 10 Minuten wird noch einmal geöffnet und der überschüssige Leim mit einem feuchten Lappen abgewischt und nicht kapitulieren, die Rißstellen wellen sich natürlich ganz schnell wieder.
Ist jetzt alles soweit versorgt, dann wird das Brett unter Verwendung sämtlicher in der Werkstatt befindlichen Zwingen fixiert. So fest anziehen, bis nichts mehr geht.
Das Resultat, ja das zeige ich Euch dann im 2. Teil
Hier mal das beschädigte Furnier
Der Holzleim muss bis in die letzte Ecke kommen. Egal, wie.
Probeweise die Zwingen ansetzen und nach 10 Minuten wieder abnehmen. Dann mit dem Finger die Partien abklopfen.
Klingt es irgendwo hohl, nochmal die Stelle aufnehmen und leimen.
Nun muss so stark wie Möglich das furnier verpreßt werden. Jetzt bleiben die Zwingen einen Tag.
ja, wenn ich mit unseren saarländischen Freunden zu tun habe, dann liegen immer Freude und auch Leid sehr dicht beeinander. Leid, immer, wenn es um Michel's Gehäuseruinen geht.
Michel schrieb mir vor längerer Zeit schon, dass er sich solch ein tolles Sachsenwerk-Kinoskalengerät über eBay ersteigert hat. Es ist ein recht wertiges Gerät mit einer AD 1 in der Endstufe. Aber es nutzt nichts, das wohl vorher einwandfreie Gehäuse wurde auf dem Transport beschädigt. Es erhielt einen Wasserschaden. Ich hoffe, Michel berichtet hier mal.
Als Jupp mir das Gehäuse brachte, ging mir sofort durch den Kopf, was macht man denn da wieder.
Die Hälfte der Oberfläche wurde vom Furnier her durch Nässe entleimt. Das Furnier beginnt sich dann sofort zu kräuseln und wird rissig. Michel sagte mir neulich, na dann stelle ich es ins Regal nach oben, da sieht man das dann nicht.
Ich weiß, dass er immer an seinen Geräten hängt, daher tue ich mir die Reparatur an.
Man sollte bei solchen Schäden, wenn das Furnier noch soweit i. O. ist, also noch nicht verfault, versuchen, durch Verleimung und starke Pressung hinterher die Stabilität wieder her zu stellen. Vorab: Das ist schwieriger als neu furnieren. Aber bei solch alten Geräten sollte man möglichst das Furnier erhalten.
Wir haben hier einige kleine Fehlstellen. Da das furnier großflächig angelöst ist, hat es keinen Zweck, hier mit eingespritztem, verdünnten Holzleim zu arbeiten. Die Kraft des Losen und welligen furnier ist zu stark. Es würde spätestens bei der Lackierung zu Blasenbildung kommen.
Wie ich euch das mal dargestellt habe, muss man wirklich das Furnier mit einem Spachtel großflächig anheben. Und zwar vorsichtig von innen nach außen. Dann wird mit einem Spachtel großzügig Ponal zwischen Furnier und Grundholz gebracht. Die Stellen, die versorgt sind, werden mit dem Finger abgeklopft. Hört sich etwas hohl an, dann ist dort eine Luftblase, die sich später anhebt.
Es nutzt nichts, ganz vorsichtig mit dem Spachtel bis zu dieser Stelle vordringen und nachleimen.
Nun muss alles wieder sorfältig in Position gebracht werden. Achtung, es darf keine Überlappungen geben. Auch muss vermieden werden, dass sich Holzsplitter unter das Furnier schieben.
Man legt jetzt eine Kunstoffolie unter ein Brett und preßt das Brett mit Zwingen auf die Reparaturstelle. Nach ca. 10 Minuten wird noch einmal geöffnet und der überschüssige Leim mit einem feuchten Lappen abgewischt und nicht kapitulieren, die Rißstellen wellen sich natürlich ganz schnell wieder.
Ist jetzt alles soweit versorgt, dann wird das Brett unter Verwendung sämtlicher in der Werkstatt befindlichen Zwingen fixiert. So fest anziehen, bis nichts mehr geht.
Das Resultat, ja das zeige ich Euch dann im 2. Teil
Hier mal das beschädigte Furnier
Der Holzleim muss bis in die letzte Ecke kommen. Egal, wie.
Probeweise die Zwingen ansetzen und nach 10 Minuten wieder abnehmen. Dann mit dem Finger die Partien abklopfen.
Klingt es irgendwo hohl, nochmal die Stelle aufnehmen und leimen.
Nun muss so stark wie Möglich das furnier verpreßt werden. Jetzt bleiben die Zwingen einen Tag.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.