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Minerva 406 W
#21
Hallo, Andreas,
Ist das Bild jetzt mit dem 150 k Widerstand, oder ohne?
Gruß,
Ivan
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#22
Wie "blind" ein magisches Auge war, als es ersetzt wurde, hängt sicher davon ab, wie der Vorbesitzer des Radios (der damit noch hörte) das empfunden hat.
Wenn heute allerdings ein Radio-Sammler "blinde" magische Augen anbietet, wird man davon ausgehen können, daß diese zuvor auf ihre Leuchtkraft getestet wurden - und daher wirklich blind sind.
Aber man kann ja auch bei einem Exemplar aus einem solchen Konvolut etwas Glück haben, wie das Beispiel zeigt.

MfG DR
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#23
(19.09.2017, 00:19)Andreas_P schrieb:
Jetzt an unsere Fachleute: Ist so etwas ein Zufallstreffer, oder lohnt es sich wirklich hin und wieder mal ein Konvolut mit blinden magischen Augen zu kaufen?

Hallo Andreas,

Ich halte es für einen Zufallstreffer, weil eben die Leuchtschicht der Röhre noch nicht aufgebraucht ist.

In eigener Sache bin ich ja durchaus ein Freund von Kaskaden für verbrauchte magische Augen, natürlich mit "sinnvoller" Spannungserhöhung, so dass die Röhre noch regelbar bleibt, und natürlich mit Röhrenfassungen, die den 420 Volt Schirmspannung auch gewachsen sind.

Hier bei deiner Röhre wäre das nicht nötig gewesen. Bei der EM11, die derzeit in meinem WEGA Herold im Esszimmer werkelt, war nur mittels Kaskade noch ein Leuchtbild herauszuholen. Überheizen brachte da erwartungsgemäß keinen Effekt, und selbst mit Kaskade sind in den 4 Feldsektoren, in denen zu "Lebzeiten" der Röhre der Ausschlag des Auges zumeist stand (sie stammte aus einem AM-Radio), keine Leuchteffekte mehr herausholbar, so verbraucht ist diese EM, wohingegen in den für UKW interessanten Bereichen des Schirms noch eine gute Leuchtkraft erzielt werden konnte.

Und damit komme ich zu Deiner Frage. Ich habe das Gefühl, dass Konvolute von ausschließlich verbrauchten MA in erster Linie durch Sammler oder Röhrenhändler angeboten werden. Da weiß man natürlich nicht, ob diese bereits vorher mittels Kaskade förmlich "ausgequetscht" wurden, d.h. man kauft möglicherweise Kernschrott. Letztlich eine Frage der Vertrauenswürdigkeit des Händlers und natürlich des Konvolutspreises.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#24
Ivan, den Widerstand von 150 Kiloohm habe ich weg genommen. Ja, leider arbeitet das mag. Auge auf Verschleiß. Mal sehen, wie lange das hält.

Nachdem das magische Auge nun angezeigt hatte, wollte ich wissen, wie es um die ZF-Kreise steht. Ich habe also die beiden Alubecher abgenommen. Hier sieht man den 2. ZF-Kreis. Hier sieht man die ursprünglichen Glimmerkondensatoren. Parallel dazu noch jeweils einen Kondensator.

Da im 1. ZF-kreis kermaische Kondensatoren aus DDR-Zeit verbaut wurden, entschied ich mich, auch im 2. ZF-Filter neue Keramikkondensatoren zu verwenden.

Die regelbare Bandbreite findet man im 1. ZF-Filter. Dort ist eine Vorrichtung, die mittels Seilzug  den oberen ZF-Kreis bewegt.

Diese regelbare Bandbreite wird ja über die Tonblende betätigt.

Bitte schaut Euch auch noch mal die Kerne in den Spulen an. Sie sind alle noch unbeschädigt. 3 lassen sich verstellen. Sie waren auch von hinten verklebt, aber das konnte wohl entfernt werden. Der Spulenkern des 1. Bandfilters unten sitzt bombenfest. Ich möchte nun vermeiden, dass der Kern von außen beschädigt wird. Da ja die Kapazitäten wieder mit dem Schaltbild übereinstimmen, habe ich nur die übrigen 3 Kerne mit dem  Meßsender abgeglichen, was auch sehr gut klappte.

Ich zeige euch hier mal Bilder der ZF-Filter

Hier mal der 2. ZF-Kreis. Original waren die Glimmer-Kondensatoren. Sie waren noch halbwegs in der Toleranz. Ich habe sie trotzdem durch 2 Keramikkondensatoren ersetzt.

   

Das ist der Kondensatorersatz

   

Hier sieht man die äußeren Spulenkerne. völlig unbeschädigt.

   

Hier die regelbare Bandbreite. Der Schlitten mit der oberen spule wird rauf und runter bewegt.

   

Das 1. Bandfilter mit den keramischen DDR-Kondensatoren. Die Werte sind nach Vorgabe, wurden also belassen.

   

Der ZF-Verstärker funktioniert einwandfrei, hat er im Prinzip vorher aber auch schon gemacht. Nur ein kleiner Nachabgleich war erforderlich.

Eine echte Herausforderung war der Oszillator. Hier gibt es noch Interessantes zu berichten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#25
Eine spannende Angelegenheit - hätte ich bei dem "Trümmerhaufen" anfangs nicht erwartet  Smiley20
---
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet...Dirk
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#26
Hallo Freunde,

bei solch alten Supern ist es unerläßlich, nach erfolgter Reparatur noch mal die Lager der Sender zu überprüfen. Dieses Gerät hat eine Skala, die in Wellenmetern geeicht ist. Ich habe mir eine Tabelle gemacht, in der die Umrechnungen der wichtigsten Frequenzen enthalten sind. Würde man ohne Hilfsmittel auf Wellenmetern abgleichen, so wäre das alles nur grob und ungefähr.

In diesem, hier vorliegenden Fall stellte ich fest, dass die Frequenzen etwas abweichen. Diese Abweichungen sind normal. Also sollten mit einem Abgleichschlüssel die beiden oben liegenden Trimmer verstellt werden.

Dumm nur, die Dinger  ließen sich verdrehen, aber die Frequenzen auf der Skala blieben unverändert. In solchen fällen muss grundsätzlich das Bandfilter geöffnet werden und die Trimmer überprüft werden.

Ich wurde auch sofort fündig. Die beiden Trimmeroberteile (MW und LW) waren völlig lose. Was war passiert. Die oberen Hohlmuttern hatten sich gelöst, die Feder, die die Trimmerhälften nach Betätigung nach oben drücken soll, war aus dem Oberteil heraus gesprungen. Dadurch waren die beiden Oberteile völlig - natürlich isoliert - über die Unterteile gerutscht. Durch Verdrehen betätigte man die lose Mutter, was keine Wirkung hatte

Ich habe hier nicht lange überlegt. Das Oszillatorfilter wurde ausgebaut. Die beiden defekten Trimmer wurden entfernt. Als Ersatz habe ich jeweils einen Kunststoff-Trimmer verwendet.

Nach erfolgter Montage ließen sich die beiden Wellenbereiche MW und LW sofort auf der Skala verschieben. Die beiden Vorkreise werden bei diesem Radio mittels Keramiktrimmern verstellt. Das ist hier problemlos möglich.

Auf diesem Bild sieht man sehr schön die defekten Trimmer. Vielleicht hätte man sie wieder irgendwie instandsetzen können. Aber ich habe lieber Kunststofftrimmer verwendet.

   

Hier ist das Bandfilter ausgebaut und die alten Trimmer an den Nieten ausgebohrt.

   

Also, nochmal Vorsicht bei dieser Art von Trimmern.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#27
Hallo Andreas
Du hattest mir vor einiger Zeit auch einige Schrottchassis mitgegeben, darunter auch ein Minerva. Auch hier klapperten die Trimmer in den Filterbechern. Mich interessierte das und siehe da, auch hier waren diese Trimmer auseinander gefallen. Wie alle solche Defekte , mache ich
mir immer einige Notizen, für den Fall der Fälle, das man auch mal wieder vor so einem Problem sitzt.
Und das man immer mit unliebsamen Überraschungen rechnen muß, habe ich erst kürzlich wieder an einem Rückkopplungsquetscher feststellen müßen, wo ein Kabelbruch für Störungen sorgte. Man sieht es nicht und der Fehler hat, wie auch bei dem Minerva, für erhebliche Störungen gesorgt.

Weiterhin gutes Gelingen an dem Minerva
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#28
Hallo Detlef,

also sieht man doch, dass die Teile nach so langer Zeit störanfällig werden. Bei diesen Hohlmuttern würde ich wirklich auf Alterung tippen.

Was mich bei diesem hochwertigen Gerät natürlich stutzig machte ist der Abgleich nach dem "Empfänger-Vademecum"

Es werden hier nur die Trimmer abgeglichen. Unter den Trimmern befinden sich Luftspulen, die keinen Abgleich zulassen. Nimmt man nun den Abgleich wie vorgeschrieben vor, dann sind die einfallenden Sender im oberen Band sehr kräftig. Die niedrigen Frequenzen sind nicht exakt auf die gewünschte Frequenz zu trimmen.

Ich habe mir geholfen, dass ich den vorgeschriebenen Abgleich auf der jeweiligen Skalenmitte vorgenommen habe.

Hier mal 2 Auszüge aus dem Abgleichbuch:

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#29
Hallo Andreas,

mal was zu den magischen Augen, mit etwas Glück kann man noch etwas Leuchtkraft heraus holen, wenn man die Kathode mit bis zu 18 Volt (oder auch 20 Volt, wie in deinem Fall) "freibrennt".
In verschiedenen Foren hab ich dazu gelesen, die Spannung jedoch langsam zu erhöhen und wieder langsam zu senken.

Ich selber habe das auch schon gemacht und bisher keinen Heizfaden zerstört. Erhoffe Dir nicht allzuviel davon.

Ich habe auch einen Fall gehabt wo eine EM34 nach über 30 Minuten Betrieb in einem Radio wieder sichtbar wurde.

Und jetzt speziell MA-Röhrenkonvolute kaufen um vielleicht doch noch eines etwas zu beleben würde ich nicht machen. Vorallem nicht auf den bekannten Plattformen mit den Mondpreisanbietern.

Ich habe mal ein Konvolut Röhren von einem Bekannten erworben, da war eine EM4 dabei, die ich jetzt mal getestet habe, siehe da, sie macht noch ca 50-60 Prozent.
   

Und die EM85 hab ich vom Flohmarkt....
   

Freundliche Grüße nach Paaahne,
Arnold
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#30
Hallo Nachbar Arnold,

ja, an sich ist es mir schon klar, dass diese wieder Brauchbarmachung nicht das Dauerhafte ist. Ich schaue ja immer mal, wann es mal ein einigermaßen gut leuchtendes Auge gibt. So lange verwende ich halt meine aufgepimpte EM11. Es ist halt interessant zu testen, was so geht.

Wenn ich in meinem Röhrentester die Heizspannung erhöhe, leuchtet das Auge natürlich wie ein fast neues.

Ein Konvolut werde ich mir eher nicht kaufen. Es ist ja klar, nicht nur wir kommen auf solche Ideen der Regeneration. Die völlig tauben Röhren landen dann als Konvolut bei eBay.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#31
Bei Anzeigeröhren steht als erstes folgende Frage: Ist das Radio mir sehr wichtig? wenn ja, wie bei Vorkriegsradios gehe ich grundsätzlich den Weg, neuwertige Ware zu kaufen. Erst kürzlich habe ich wieder ein Mag. Auge für einen Schwedischen Exoten benötigt. Das kostet dann eben etwas, ist mir die Sache aber Wert.
Hin und wieder probiere ich die Methode mit erhöhten Heizstrom, jedoch fand ich bei meinen minderwertigen Röhren kein Exemplar, das wieder brauchbare Ergebnisse zeigte.
Der Röhrenkauf ist also die größte Investition bei der Reparatur eines Radios.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#32
Hallo Radiofreunde

Ja , der gute Minerva 406W. Was ist aus ihm geworden…


Hier nun die abschließende Story zu dem Fundstück aus Thüringen.


Nicht nur bei Andreas stand das Radio lange Zeit, bevor er dem guten Stück wieder das laufen beibrachte. Zwar haperte es noch in der Empfangsqualität, es war alles sehr gedämpft zu empfangen. Andreas hatte das Radio 2018 mir übergeben und mich auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Nun sind wieder 2 Jahre vergangen, wo das Radio auf seinen großen Auftritt wartete.
Im Januar habe ich mich dann entschlossen, die vielen Dauerbaustellen abzuarbeiten. Da war zwar ein Blaupunkt 4W55 im Holzgehäuse zu erst an der Reihe, aber der Minerva stand auch schon auf dem zweiten Arbeitsplatz, so das ich hin und wieder das Chassis inspizierte.

   
Eindrucksvolle Konstruktion. Ich will wissen, warum der Minerva laut Angabe von Andreas so einen murksigen Empfang hat.

   
   
Das Gehäuse war schön gemacht von Andreas. Leider hatte es eine Schramme oben auf dem Gehäuse, die mir noch etwas Sorgen macht. Auch der leider nur noch sehr schwach zu sehende Minerva Schriftzug macht mir Sorgen. Wie könnte man das wieder herrichten. Zu dem Schriftzug werde ich mich mal mit meinen Modellbaufreunden von meinem Verein unterhalten. Dort sind findige Leute, die Folien bedrucken , für ihre Modellflugzeuge.

   
Die Grundsätzliche Reparatur war ja von Andreas durchgeführt. Was ist der Grund für den schwächelnden Super. Somit beginnt bei dem Minerva der Feinschliff. Bei meinem ersten Test stellte ich fest, der Minerva gibt überhaupt keinen Ton von sich. Grund war ein lockerer 50Kohm Widerstand. Nachdem dieser wieder angelötet wurde, kam schon mal ein erster Ton aus dem Lautsprecher. Aber in wirklich sehr magerer Qualität.


Ich muß also hier mit Plan durchgehen und als erstes überprüfe ich die vorgefunden Röhren. Bei der EBF11 und der ECH 11 sind die Werte zwar in noch brauchbaren Bereich, aber um sicher zu gehen, kommen Neuwertige Röhren in das Radio.

   
Durch besser Röhren ersetzt, die EBF11 und ECH11


Der nächste Test zeigte, das es schon eine geringe Besserung gab. Fehler bei den Röhren sind somit ausgeschlossen. Die ZF Becher waren noch nicht befestigt. Ich merkte bei dem nächsten Test, das hier eine weitere Ursache des mangelhaften Empfang zu suchen ist. Also müßen diese Becher festgeschraubt werden. Eine fummelige Sache, da man äußerst schlecht die Muttern ansetzen kann. Irgendwie klappte es und beim nächsten Test machte sich die feste Verbindung der Becher mit dem Chassis schon bemerkbar. Stück für Stück wurde der Empfang besser. Jedoch muß ich immer noch feststellen, das mein Signal vom Abgleichsender auf Maximum gestellt nur mäßig laut zu hören war. Aber immerhin!

   
Drei solcher Becher sind auf dem Chassis. Von unten betrachtet sind die Muttern zwar schön zu sehen, jedoch sehr schwer zu montieren. Beim nächsten Test wurde alles mit einem Schraubenzieher angetippt, da ich schon bei stärkeren Berührungen am Chassis merkte, da stimmt etwas nicht, da es krachte und knisterte.

   
Zwei Pins, zwei Möglichkeiten. Am Vorkreisfilter wurde ich fündig. Ein Kabel war am falschen Pin angelötet, es saß am linken Pin und zudem auch lose. Ich hatte die Anschlüsse mit dem Schaltplan verglichen und nachdem das behoben war , erkannte man den Minerva nicht wieder. Knackig laut, enorme Trennschärfe im Vergleich zum vorherigen Zustand, aber immer noch irgendwie gebremst. Also weiter suchen!


Andreas hat beim Abgleich alles Richtig gemacht. Schaltungsfehler können passieren und wer hat noch nicht einen Bock in sein frisch repariertes Radio gebaut. Trotzdem habe ich nun einen schärferen Blick auf die Verdrahtung geworfen. Und werde wieder fündig bei einem kleinen Kondensator, wo der Draht abgebrochen ist. Das schöne jetzt, da der Minerva ja spielt, muß man nun nur noch dafür Sorgen, das die Qualität noch weiter zu steigern ist. Aber hier bei dem Kondensator lag es nicht. Man konnte schon sagen, ob der dort sitzt oder nicht, er hat keinerlei Einfluß auf den gebremsten Empfang.

   
Aber hier gab es noch mehr zu kontrollieren und zu ändern. Die Widerstände werde nun penibel geprüft. Alles was nicht mehr in der Toleranz ist wird ersetzt.

   
Hier kam ich ins grübeln. An der EBF 11 sind diese Teile zu sehen. Der 2nF Kondensator, der zwischen den beiden 0,5 Mohm Widerständen an Masse gehen soll (d1 Kopplung BF II und BF I ) geht an die Katode der EBF11 Außerdem ist der Wert zu hoch. Das wird geändert auf die Originalschaltung. So etwas passiert, das ist nicht weiter schlimm und auch dieser kleine Fehler hatte keinen Einfluß auf das Problem.

Aber da war noch mehr. Ein 47nF der von der Katode an Masse geht war zwischen zwei 0,5 Mohm Widerstände geklemmt. Ein 5nF fehlte zwischen einem 0,5 und 0,3 Mohm Widerstand, die an d1 der EBF11 führen. Auch das wurde behoben. Wieder etwas besser , diesmal überlegte ich, kann man das so lassen?

   
Ab hier wird es unübersichtlich. Ich muß zugeben, das ich mich dabei ertappte, diesen Schaltungsfehler genauso wieder einzubauen, wie ich ihn vorgefunden hatte. Was war hier gemacht worden. Einige Widerstände entsprechen nicht dem Schaltungsverlauf. Auch Kondensatoren sind hier dadurch ohne Funktion. Diese Schaltung hat Einfluß auf die ZF und somit die Qualität. Der vorgefundene 50nF Tropenfeste Kondensator war mit seinem Beinchen das an Masse gehört, abgebrochen. Das war einer der Verursacher der Knackgeräusche. Gesehen hat man das nicht, erst als ich diese ganze Konstruktion der Schaltung neu angelötet habe fiel mir das auf. Meine Vorgehensweise hier ist eigentlich unkonventionell! Ich entfernte die gesamte Schaltung in dem Bereich zwischen gitter und Anode 2 der ECH11. Das Radio wurde eingeschaltet und die fehlenden Teile nach und nach eingelötet. Und wieder tappte ich in die Falle! Es ist mir also 2 x passiert und Andreas ist es auch unbewußt passiert. Schuld an dem ganzen ist die Anordnung der Lötpunkte im Bereich der ZF Sperre. Ich löste alles wieder und das ganze nochmal. Bereits nach den ersten beiden Widerständen ( 7Kohm und 1,5Kohm und dem richtigen Anschluß des 30Nf Kondensators war der Spuk vorbei. Der Kondensator war nicht mit Masse sondern mit dem 150 Kohm gekoppelt. Übrig blieben ein überflüssiger 30 Kohm , der ursprünglich noch mit dem 7 Kohm parallel geschaltet war. Vermutlich war dieser Widerstand füher auch schon verbaut und daher haben Andreas und auch ich diesen wieder übernommen.

   
Verursacher von Geräuschen, der 50nF und zwei Widerstände. Ein 30Kohm Widerstand war an einem verkehrten Anschluß. Hat dieser die ZF Sperre blockiert? Und was nun für ein schöner kräftiger Empfang zu hören ist! Ich schalte auf die Kurzwelle und erfreue mich an dem kräftigen Empfang, den ich hier Tagsüber auch habe. Was muß da in den Abdendstunden los sein?

   
Das Chassis ist nun fertig überprüft. Natürlich mußte ich Andreas sofort sagen, das der Minerva wieder spielt und ich von dem Radio begeistert bin.

   
Die Schramme auf dem Radio machte mir Sorgen. Ich bin dort mit Stahlwolle und 1000er Schleifpapier erfolgreich geworden. Die Kratzer wurden mit Streichschellack ausgetupft. Das ganze mehrere male und zwischendurch schleifen. Fertig polieren und Natürlich mußte die Oberseite an dieser Stelle gründlich mit Schellack und Wiener Kalk auspoliert werden. Heute sieht man davon nicht mehr viel, nur wer genau hinschaut, wird da noch kleine Schrammen im Schellack sehen. Das macht Hoffnung, denn bei einem Körting, der auch ein durch grobes schleifen zerkratztes Furnier hat, diese Methode anzuwenden um solche Spuren zu beseitigen.

   
Einige Holzteile müßen noch bearbeitet werden. Hier muß Schellack aufgetragen werden und ich benötige 2 Messingleisten.

   
Der Schallwandstoff ist leider nicht zu retten. Zu stark verschmutzt und vergilbt . Ersatz habe ich schon vor einem Jahr beschafft.

   
Die Oberfläche ist wieder schön geworden. Und auch die schmale Leiste hat eine schöne Oberfläche. Die Messingleisten liegen bereit.

   
   
   
   
Die Messingleisten werden mit aufgelöteten Messingnägeln befestigt. Das funktioniert gut und paßt auf Anhieb. Der Original Schriftzug ist leider nur noch sehr schwach bei guten Licht zu erkennen.

   
So langsam gewinnt der Minerva. Der neue Schallwandstoff und der Rahmen mit der Leiste ist eingebaut. Nun also noch das Chassis in das Gehäuse bauen.

   
So sieht der Minerva nun aus. Ich hoffe , es ist ganz nach Andreas seinem Geschmack geworden. Mir gefällt das Radio. Sehr schön wirkt der beleuchtete Zeiger und wie man gut erkennen kann, das magische Auge ist noch sehr leuchtstark. Die vorderen Knöpfe habe ich von einem Mende Radio verwendet, da nur noch ein Originaler vorhanden war.

Nun ist das wieder alles sehr lang geworden mit dem Abschluß Bericht und ich bedanke mich bei allen mitlesenden für die Geduld.
Mein Dank geht an Andreas, der mir den Minerva überlassen hat. Das Radio bekommt einen schönen Platz in meiner Sammlung.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#33
Hallo Freunde,

ja lieber Detlef, nun hast du doch noch geschafft, dem Gerät einen ordentlichen Empfang zu ermöglichen. Nachdem ich das Gerät seinerzeit in Thüringen persönlich abgeholt hatte, war der Wunsch groß, wieder etwas brauchbares daraus zu machen. Natürlich incl. der Lackierung.

Nun wurde das Gerät von verschiedenen Händen gewartet. Ich wollte dann die Endreparatur so machen, wie Detlef das hier beschrieben hat. Dann seht Ihr selber, auch uns als Bastler mit einer gewissen Erfahrung passieren manchmal Fehler beim Ersatz von Bauteilen. Eben das, wovor wir die Anfänger immer warnen. Natürlich muss man das dann machen, wie der Detlef hier: Mit viel Geduld das Schaltbild mit dem Gerät vergleichen. Es ist auch wichtig, dass man bei Problemen mal Jemand an die Hand nimmt und dieser dann mal die Schaltung überprüft. Es passiert oft, dass man über gewisse Fehler immer wieder hinweg sieht.

Bei mir war es so, Gerät überholt. Naja... eh schon wieder kein Platz für das Radio. Also ab damit in den Keller.... mal sehen, wann der Detlef kommt. Der hat ja noch genug Platz. Dann wurde wohl ein anderer Kram auf das frisch lackierte Gehäuse gestellt. So entstand wahrscheinlich die Beschädigung.

Dann kam der Detlef und nahm sich das Gerät mit. Funkstille zunächst. Dann, Anfang des Jahres, ging Detlef an das Radio. Ich bat ihn, informiere mich immer mal zu dem Gerät. Das tat er. Ja und so ist aus dem Radio nun doch noch ein schönes Gerät geworden. Detlef, ich muss Dich wie immer loben.

Auch die Gehäuse-Nacharbeit hat der Detlef schön gemacht. Die Schmarre ist retuschiert. Sehr schön gemacht! Der mittlere Steg hatte zwei verrostete Zierleisten. Das Übliche: Zierleisten, aus einfachem Blech?? Man hätte die ollen Dinger noch lackieren können. Der Ersatz vom Detlef ist natürlich viel, viel schöner.

Also, Detlef, schöne Arbeit in allen Bereichen. Ich freue mich, dass das Radio bei Dir einen würdigen Platz bekommt. Sicher wirst Du ihn mir bei einem Besuch mal vorführen.

Wenn Du fragen würdest, möchtest Du ihn wieder haben? Ich würde sagen Nein!!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#34
Hallo Andreas, sehr schönes Gerät und das stand auch noch fast um die Ecke von mir. Na wer zu spät kommt...aber nun ist es in sehr guten Händen und du wirst daraus wieder ein Schmuckstück zaubern. Ich hab bei mir in meiner Schaltplansammlung den Minerva gefunden hab hier einen Plan vielleicht zum vergleichen weil wie schon erwähnt weichen ja einige Pläne die es so gibt immer mal voneinander ab.LG.Maik (Stassfurt) aus Erfurt.


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