16.09.2017, 14:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.09.2017, 14:56 von Bernhard45.)
Hallo Mitleser und Bastler,
an einem lauen Juli -Sommerabend im Jahre 1996 begann in Deutschland die Einführung des Digitalen Fernsehen. Der Medienmogul Leo Kirch (1926-2011) startete mit einer Vision in ein neues Fernsehzeitalter. Mit seiner Firma BetaDigital sendete Kirch unter dem Namen "DF1" (Digitales Fernsehen 1) ein kostenpflichtiges TV-Programmpaket (ich glaube 26 Kanäle + PPV) für den deutschen Markt. Die einzige nicht ernstzunehmende "Konkurrenz" in Deutschland war seinerzeit Premiere - mit einem analogen Kanal!
Die TV-Geräte waren damals noch komplett auf "Analog" geeicht und konnten die neue Fernsehnorm DVB-S und C nicht empfangen. In Zusammenarbeit mit Nokia (später auch Sagem und Philips) baute Kirchs-Firma die erste auf dem deutschen Markt erhältliche Set-Top-Box, die D-BOX, zusammen. BetaDigital/BetaResearch war damals glaube der Firmwarehersteller und Nokia lieferte die Hardware (einen Nokia Mediamaster 9xxx). Den weiteren Verlauf kennen wir ja alle. Schon früh entwickelten Bastler für die D-Box, später auch für die D-Box2, alternative Betriebssysteme. Warum? Das von der Kirch-Gruppe gelieferte Betriebssystem der Box war arxxx-langsam. Die Bootzeit (Kaltstart) betrug damals fast 10 (!) Minuten, die Umschaltzeiten lagen irgendwo zwischen 5-10 Sekunden.
Wer auf die Idee kam den mit 66 MHz getakteten PowerPC der Box mit einen Interpreter zu versehen und das Betriebssystem darauf laufen zu lassen, gehört heute noch ausgepeitscht.
Das von den Bastlern portierte Linux-OS (Nutzung von der Kirch-Gruppe bei Strafe verboten) machte die Bedienung der Set-Top-Box dann erträglich. Auch machte Linux weitere "Schweinereien" auf der proprietären Box möglich. Näher möchte ich darauf nicht eingehen.
Gestern verlief sich so eine auf Linux umgebaute Kabel-DBox in mein Revier. Der Auftrag: Mach was damit, damit ich wieder (Internet-)Radio hören kann. Die Hardware ist jedenfalls mit dem Leben fertig: - Speicherfehler, Display wie erwartet auch kaputt (eine Kinderkrankheit bei den Boxen).
Hier ein paar Bilder vom Müllhaufen:
Ich denke die Box kann mit einem ESP8266 (der große ESP32 ist hier zuviel) und neuem Dísplay wieder belebt werden. Es wird wahrscheinlich der Platz im Bereich des Frontprozessors ausreichen um das ganze neue System einzupflanzen. Hinter den Slots für Smartkarten lässt sich auch ein kleiner I2C/SPI- SD-Kartenleser platzieren. Somit kann die Box dann auch Radioprogramme aufnehmen und die bestehende Musiksammlung wiedergeben. Bedienung nur per Fernbedienung, Kanalprogrammierung über Webserver der Box. FM-Radio: vielleicht, ist aber kein Punkt im Lastenheft.
<Fortsetzung folgt>
an einem lauen Juli -Sommerabend im Jahre 1996 begann in Deutschland die Einführung des Digitalen Fernsehen. Der Medienmogul Leo Kirch (1926-2011) startete mit einer Vision in ein neues Fernsehzeitalter. Mit seiner Firma BetaDigital sendete Kirch unter dem Namen "DF1" (Digitales Fernsehen 1) ein kostenpflichtiges TV-Programmpaket (ich glaube 26 Kanäle + PPV) für den deutschen Markt. Die einzige nicht ernstzunehmende "Konkurrenz" in Deutschland war seinerzeit Premiere - mit einem analogen Kanal!
Die TV-Geräte waren damals noch komplett auf "Analog" geeicht und konnten die neue Fernsehnorm DVB-S und C nicht empfangen. In Zusammenarbeit mit Nokia (später auch Sagem und Philips) baute Kirchs-Firma die erste auf dem deutschen Markt erhältliche Set-Top-Box, die D-BOX, zusammen. BetaDigital/BetaResearch war damals glaube der Firmwarehersteller und Nokia lieferte die Hardware (einen Nokia Mediamaster 9xxx). Den weiteren Verlauf kennen wir ja alle. Schon früh entwickelten Bastler für die D-Box, später auch für die D-Box2, alternative Betriebssysteme. Warum? Das von der Kirch-Gruppe gelieferte Betriebssystem der Box war arxxx-langsam. Die Bootzeit (Kaltstart) betrug damals fast 10 (!) Minuten, die Umschaltzeiten lagen irgendwo zwischen 5-10 Sekunden.
Wer auf die Idee kam den mit 66 MHz getakteten PowerPC der Box mit einen Interpreter zu versehen und das Betriebssystem darauf laufen zu lassen, gehört heute noch ausgepeitscht.
Das von den Bastlern portierte Linux-OS (Nutzung von der Kirch-Gruppe bei Strafe verboten) machte die Bedienung der Set-Top-Box dann erträglich. Auch machte Linux weitere "Schweinereien" auf der proprietären Box möglich. Näher möchte ich darauf nicht eingehen.
Gestern verlief sich so eine auf Linux umgebaute Kabel-DBox in mein Revier. Der Auftrag: Mach was damit, damit ich wieder (Internet-)Radio hören kann. Die Hardware ist jedenfalls mit dem Leben fertig: - Speicherfehler, Display wie erwartet auch kaputt (eine Kinderkrankheit bei den Boxen).
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Ich denke die Box kann mit einem ESP8266 (der große ESP32 ist hier zuviel) und neuem Dísplay wieder belebt werden. Es wird wahrscheinlich der Platz im Bereich des Frontprozessors ausreichen um das ganze neue System einzupflanzen. Hinter den Slots für Smartkarten lässt sich auch ein kleiner I2C/SPI- SD-Kartenleser platzieren. Somit kann die Box dann auch Radioprogramme aufnehmen und die bestehende Musiksammlung wiedergeben. Bedienung nur per Fernbedienung, Kanalprogrammierung über Webserver der Box. FM-Radio: vielleicht, ist aber kein Punkt im Lastenheft.
<Fortsetzung folgt>
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung.
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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