Zu diesem Gerät gibt es bereits eine kleine Vorgeschichte, die hier nachzulesen ist. An dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an Semir, für die Abholung der Gerätes und Mitnahme nach Berlin.
Hersteller: Tonfunk GmbH, Karlsruhe
Typ: Röhrenradio mit eingebautem Plattenspieler für Schellackplatten
Modell: Violetta WH UKW Phono
Baujahr: ca. 1951
Röhrenbestückung: 2x EF42, ECH42, EBF80, EFM11, EL41, AZ41
Stromversorgung: Wechselstrom, 110, 125, 150, 220, 240V umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW, UKW (Flankenmodulator)
Bedienelemente: Front links: Zieh/Druckschalter für Sprache/Musik und gleichzeitig Drehschalter für Ein/Aus und Lautstärkeregelung, Front rechts: Frequenzwahl für AM und FM gemeinsam, Seitlich links: Poti für Klangregelung, Seitlich rechts: Wellenschalter und Umschaltung auf TA
Gehäuse: Holz furniert
Abmessungen: 49,0 x 34,0 x 28,0cm
Gewicht: 16KG
Besonderheiten: Eingebauter Plattenspieler nur 78 r.p.m. für Schellack, Magnetsystem mit Stahlnadelabtastung
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Bananenbuchsen für UKW Antenne, Anschluss für Langdrahtantenne und Erde, TA Eingang, Ausgang für ext. Lautsprecher mit 10.000 Ohm!
Das Gerät hat einen "bunten" Röhrenmix aus Novalröhre (EBF80), Rimlockröhren (EF42, ECH42, EL41, AZ41 und mit einer Anzeigeröhre mit Stahlröhrensockel (EFM11). Auch der Gleichrichter besteht mit der AZ41 noch aus einer Röhre.
Der sehr große Drehkondensator auf der Chassisoberseite ist für die AM-Bereiche und für UKW.
Zustand bei Erhalt:
Sämtliche Röhren fehlten, konnten aber aus meinem Lagerbestand ersetzt werden.
Der Netzstecker fehlte.
Der seitliche Bedienknopf für die Wellenumschaltung fehlt.
Das Chassis ist sehr verstaubt und war wohl sehr lange nicht in Betrieb, Rostspuren insbesondere am Trafo sind festzustellen.
Skalenseil ist gerissen, der Skalenzeiger sitzt fest auf seiner Führungsschiene.
Plattenspieler:
Stromaufnahme war OK, Motor drehte nicht. Nach Hilfe durch Hand und etwas Öl, dreht der Motor wieder einwandfrei. Da die Gummibeschichtung am Treibrad jedoch völlig ausgehärtet und brüchig war, rumpelte das Gerät wie ein Güterzug auf den Schienen. Das konnte durch erneuern des Gummiringes von einem anderen, moderneren Treibrad aus der Wechselmechanik eines Dual Plattenspielers behoben werden. Der Plattenspieler läuft nun sehr gleichmäßig und ruhig und in der richtigen Geschwindigkeit (78er).
Tonübertragung konnte noch nicht getestet werden, da die Isolierungen der Leitungen brüchig und teilweise unisoliert sind. Ein-Ausschaltung über den Tonarm läuft ebenfalls einwandfrei.
Bereits vor einer Überholung habe ich das Chassis mit den ersetzten Röhren unter Strom getestet: Erstaunlicherweise-, und doch gleichzeitig wie ich es von desolaten Tonfunkgeräten her kenne, spielt das Radio auf allen Wellen! Bei RM.org würde man klassifizieren: "spielt mit Problemen". Die Probleme liegen wohl im Wesentlichen an Kontaktproblemen und Papierkondensatoren, die außerhalb ihrer Toleranz liegen.
Gehäuse:
Am Furnier ist eine kleine Fehlstelle zu beklagen, nichts Dramatisches. Der Lack ist spröde und rissig, auch ist der Mittelteil des Plattenspielerbodens etwas nach unten gesackt, was leichte Risse an den oberen Kanten im Holz verursacht hat. Die Grundplatte des Plattenspielers ist aus dickem, schweren Metall. Zusammen mit dem schweren Plattenteller, dem Metalltonarm und dem Motor, kommt da Einiges an Gewicht zusammen, was hier von den Seitenteilen des Holzgehäuses getragen werden muss. Insgesamt aber ist das Gehäuse noch ganz gut erhalten.
Der Lautsprecherstoff hat schon einige Fäden gelassen. Da er aber sonst sehr schön ist, werde ich ihn wohl erhalten und die losen Fäden nach Innen ziehen.
Die Skalenscheibe ist sehr gut erhalten, es sind keine Ablösungen oder Verwischungen der Beschriftung zu sehen. Die Lackierung des Skalenhintergrundes ist allerdings großflächig abgeblättert (auch Tonfunk-typisch).
Insgesamt wirkt das Gerät wesentlich leichter als es tatsächlich ist. 16KG sind für so ein eher kleines Gerät doch schon eine Nummer! Insofern war es doppelt gut, das Semir das Gerät für mich beim Verkäufer in Offenburg abholte, und mit dem Auto nach Berlin mitbrachte. Den Versand hätte der kleine Bomber sicher nicht schadlos überstanden. Das ist wieder ein Gerät, an dem ich so richtig Spaß habe. Ich freue mich schon auf die Instandsetzung...
Weiter geht es, wenn ich das Chassis ausgebaut habe.
Der Autor dieses Berichtes wurde während der Erstellung freundlicherweise von einem Saba Meersburg Stereo Automatik 125 musikalisch unterstützt
Hersteller: Tonfunk GmbH, Karlsruhe
Typ: Röhrenradio mit eingebautem Plattenspieler für Schellackplatten
Modell: Violetta WH UKW Phono
Baujahr: ca. 1951
Röhrenbestückung: 2x EF42, ECH42, EBF80, EFM11, EL41, AZ41
Stromversorgung: Wechselstrom, 110, 125, 150, 220, 240V umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW, UKW (Flankenmodulator)
Bedienelemente: Front links: Zieh/Druckschalter für Sprache/Musik und gleichzeitig Drehschalter für Ein/Aus und Lautstärkeregelung, Front rechts: Frequenzwahl für AM und FM gemeinsam, Seitlich links: Poti für Klangregelung, Seitlich rechts: Wellenschalter und Umschaltung auf TA
Gehäuse: Holz furniert
Abmessungen: 49,0 x 34,0 x 28,0cm
Gewicht: 16KG
Besonderheiten: Eingebauter Plattenspieler nur 78 r.p.m. für Schellack, Magnetsystem mit Stahlnadelabtastung
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Bananenbuchsen für UKW Antenne, Anschluss für Langdrahtantenne und Erde, TA Eingang, Ausgang für ext. Lautsprecher mit 10.000 Ohm!
Das Gerät hat einen "bunten" Röhrenmix aus Novalröhre (EBF80), Rimlockröhren (EF42, ECH42, EL41, AZ41 und mit einer Anzeigeröhre mit Stahlröhrensockel (EFM11). Auch der Gleichrichter besteht mit der AZ41 noch aus einer Röhre.
Der sehr große Drehkondensator auf der Chassisoberseite ist für die AM-Bereiche und für UKW.
Zustand bei Erhalt:
Sämtliche Röhren fehlten, konnten aber aus meinem Lagerbestand ersetzt werden.
Der Netzstecker fehlte.
Der seitliche Bedienknopf für die Wellenumschaltung fehlt.
Das Chassis ist sehr verstaubt und war wohl sehr lange nicht in Betrieb, Rostspuren insbesondere am Trafo sind festzustellen.
Skalenseil ist gerissen, der Skalenzeiger sitzt fest auf seiner Führungsschiene.
Plattenspieler:
Stromaufnahme war OK, Motor drehte nicht. Nach Hilfe durch Hand und etwas Öl, dreht der Motor wieder einwandfrei. Da die Gummibeschichtung am Treibrad jedoch völlig ausgehärtet und brüchig war, rumpelte das Gerät wie ein Güterzug auf den Schienen. Das konnte durch erneuern des Gummiringes von einem anderen, moderneren Treibrad aus der Wechselmechanik eines Dual Plattenspielers behoben werden. Der Plattenspieler läuft nun sehr gleichmäßig und ruhig und in der richtigen Geschwindigkeit (78er).
Tonübertragung konnte noch nicht getestet werden, da die Isolierungen der Leitungen brüchig und teilweise unisoliert sind. Ein-Ausschaltung über den Tonarm läuft ebenfalls einwandfrei.
Bereits vor einer Überholung habe ich das Chassis mit den ersetzten Röhren unter Strom getestet: Erstaunlicherweise-, und doch gleichzeitig wie ich es von desolaten Tonfunkgeräten her kenne, spielt das Radio auf allen Wellen! Bei RM.org würde man klassifizieren: "spielt mit Problemen". Die Probleme liegen wohl im Wesentlichen an Kontaktproblemen und Papierkondensatoren, die außerhalb ihrer Toleranz liegen.
Gehäuse:
Am Furnier ist eine kleine Fehlstelle zu beklagen, nichts Dramatisches. Der Lack ist spröde und rissig, auch ist der Mittelteil des Plattenspielerbodens etwas nach unten gesackt, was leichte Risse an den oberen Kanten im Holz verursacht hat. Die Grundplatte des Plattenspielers ist aus dickem, schweren Metall. Zusammen mit dem schweren Plattenteller, dem Metalltonarm und dem Motor, kommt da Einiges an Gewicht zusammen, was hier von den Seitenteilen des Holzgehäuses getragen werden muss. Insgesamt aber ist das Gehäuse noch ganz gut erhalten.
Der Lautsprecherstoff hat schon einige Fäden gelassen. Da er aber sonst sehr schön ist, werde ich ihn wohl erhalten und die losen Fäden nach Innen ziehen.
Die Skalenscheibe ist sehr gut erhalten, es sind keine Ablösungen oder Verwischungen der Beschriftung zu sehen. Die Lackierung des Skalenhintergrundes ist allerdings großflächig abgeblättert (auch Tonfunk-typisch).
Insgesamt wirkt das Gerät wesentlich leichter als es tatsächlich ist. 16KG sind für so ein eher kleines Gerät doch schon eine Nummer! Insofern war es doppelt gut, das Semir das Gerät für mich beim Verkäufer in Offenburg abholte, und mit dem Auto nach Berlin mitbrachte. Den Versand hätte der kleine Bomber sicher nicht schadlos überstanden. Das ist wieder ein Gerät, an dem ich so richtig Spaß habe. Ich freue mich schon auf die Instandsetzung...
Weiter geht es, wenn ich das Chassis ausgebaut habe.
Der Autor dieses Berichtes wurde während der Erstellung freundlicherweise von einem Saba Meersburg Stereo Automatik 125 musikalisch unterstützt
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht