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Gleichrichterröhre
#1
Hallo Radiofreunde
Vielleicht kann mir ein Fachkundiger etwas zu dieser Röhre sagen.
Bei einem Französischen Radio ist diese GL Röhre 80 statt einer 5Y3GB eingebaut. Kurios, wenn man sich Informationen zu diesen Röhren holt, ist von verschiedenen Sockeln die Rede.

   
Diese Röhre beschäftigt mich! Laut Schaltbild gehört die 5Y3GB eingebaut. 
   
Eingebaut ist eine Röhre mit der Bezeichnung 80 Solch eine Röhre ist mir bekannt, jedoch mit anderem Sockel!
   
Laut Röhrenbeschreibung bei R.M.O. hat die 80 einen UX-4-Stiftsockel und sie wird als direkt beheizt bezeichnet. Die 5Y3GB wiederum hat einen Oktalsockel
Kann das jemand erklären, wie eine Gleichrichterröhre 80 zu einem Oktalsockel gekommen ist?
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#2
Moin Detlef,

in meinem kürzlich beschriebenen Malony Radio steckt die gleiche 80. Die 5Y3G ist ja kompatibel. Meiner Meinung nach spricht doch nichts dagegen, einem Gleichrichter einen Oktalsockel zu spendieren - vielleicht war die Fassung häufiger oder gar billiger.

Gruß, Dieter
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#3
(16.10.2017, 23:40)Radionar schrieb: ...Eingebaut ist eine Röhre mit der Bezeichnung 80. Solch eine Röhre ist mir bekannt, jedoch mit anderem Sockel!

Laut Röhrenbeschreibung bei R.M.O. hat die 80 einen UX-4-Stiftsockel und sie wird als direkt beheizt bezeichnet. Die 5Y3GB wiederum hat einen Oktalsockel
Kann das jemand erklären, wie eine Gleichrichterröhre 80 zu einem Oktalsockel gekommen ist?

Stichhaltig erklären kann ich's nicht, aber eigentlich gibt's ja nur 2 Möglichkeiten:

a) Jemand hat nachträglich umgesockelt-> das sieht man meist bei genauester Betrachtung des Übergangs Kolben zu Sockel.

b) TUNGSRAM hat eine kleine Serie mit diesem Sockel aufgelegt, die nicht oder nur spärlichst im Netz dokumentiert ist.


Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#4
Bei Tungsram ist das normal. Die verkauften oft Röhren mit falscher Bezeichnung, wenn es sich um datengleiche Röhren mit verschiedenen Sockeln handelt. Vielleicht wurden diese Röhren schon gestempelt, bevor ein Sockel dran kam.
Wenn also Tungsram-Röhren z. B. als 80 gestempelt waren, aber Bedarf an 5Y3G bestand, wurden sie einfach mit ein Octal-Sockel versehen.

Die hier gezeigte Röhre ist aber schon als Typ 80 nicht ganz korrekt bezeichnet, da die 80 direkt geheizt ist, hier aber eine halb- indirekt geheizte Röhre zu sehen ist, (die es sogar als 80-S tatsächlich gibt). Hier ist diese Röhre aber technisch genau richtig, da auch die 5Y3GB halb- indirekt geheizt ist.

Grüße,
Jacob
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#5
Hallo, Jacob,
Wieso ist sie halb indirekt? Was unterscheidet sie von Direktgeheizten?
Gruß,
Ivan
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#6
Der Unterschied zwischen direkt und indirekt bezeizten Röhren wird gut im R.M.O. erklärt.
Das ist auch nicht das Problem! Mich interessiert, was ist das nun wirklich für eine Röhre! Wenn das eine 80 ist, ist sie auch direkt beheizt! Wie kann das dann angehen, das die Tungsram Leute einfach einen Octalsockel da dran friemeln und das als 5Y3GB anbieten ( indirekt beheizt) Wie kann ich die prüfen? Woran kann man erkennen, wie diese Röhre beheizt werden muß?
Für die Type 80 habe ich zwar eine Prüfkarte, jedoch hat die besagte Röhre einen anderen Sockel. Selbst die 80S hat einen anderen Sockel und nur bei der 5Y3GB finde ich eine entsprechende Karte.
Mir ist das alles zu unsicher und aus Sorge, das ich hier das Prüfgerät mit einer zweifelhaften Röhre ruiniere, haue ich das Ding lieber in die Tonne und suche nach einer neuen 5Y3GB.

Vielen Dank , das sich einige Spezialisten zu dieser Röhre geäußert haben
Radiogrüße Detlef

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#7
Hallo, Detlef,
Ich würde die nicht in die Töne schmeißen. Erst nicht, weil eine halbe direkt beheizte Röhre - hier 5y3gb- U.U. mit einer direkt beheizte austauschbar ist. Außerdem sehe ich keine Gefahr für den RPG. Z.B. mein Tubatest hat extra Funktion indirekt beheizten Röhre auf Kathodenschluß zur Heizung zu prüfen.
Gruß,
Ivan
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#8
Du hast dazu auch die Möglichkeit die Pinbelegung zu prüfen. Zumindest Heizung, Kathode und Masse. Viel falsch mit den beiden Anoden kannst Du mich liegen dann
Gruß,
Ivan
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#9
(18.10.2017, 11:32)Radionar schrieb: ...Mich interessiert, was ist das nun wirklich für eine Röhre! Wenn das eine 80 ist, ist sie auch direkt beheizt! Wie kann das dann angehen, das die Tungsram Leute einfach einen Octalsockel da dran friemeln und das als 5Y3GB anbieten ( indirekt beheizt) ...

Bei der hier von Dir vorgestellten Röhre fällt auf, dass auf dem Kolben hinter der Zahl 80 ein Dreieck (vielleicht auch mal ein großes A gewesen) aufgedruckt ist. Vielleicht ist dies bereits ein Hinweis darauf, dass es sich nicht um eine "normale" 80 handelt.

"In die Tonne hauen" würde ich sowas nicht, allenfalls verwahren und im Apparat durch die Originalröhre ersetzen.
Nach Einsetzen einer originalen 5Y3GB in den revidierten Apparat brächte mich meine ureigene Neugier dann so weit, anschließend vergleichend die vorgefundene "80" ins Gerät einzusetzen und Vergleichsmessungen vorzunehmen.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#10
Erstmals ist 5Y3G keine indirekt beheizte Röhre. Zweitens, die Pinbelegung die oben abgebildete Röhre entspricht auch der 5Y3G. Ich würde die vorhandenen Röhre einfach auf Emission prüfen und wenn O.K. einsetzen.
Gruß,
Ivan
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#11
Hier eine interessante Diskussion:
https://www.radiomuseum.org/forum/tungsr...kannt.html
Die beiden Röhren sollen identisch sein - unter 5Y3G in RMOrg steht:
Sockel anders:1882 ; 5AZ4 ; 80 ; UX280
Gruß,
Ivan
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#12
Soweit ist das schon Richtig, aber Ivan bedenke, ich benötige die 5Y3GB und die ist indirekt beheizt und besitzt den Octalsockel! Alternativ könnte man die 80S nehmen, die jedoch hat einen Vier Stift Sockel. Entscheidend sind immer die vollständigen Bezeichnungen.
Wie auch immer, ich benötige für das Radioprojekt eine Gleichrichterröhre 5Volt Heizung indirekt mit Octalsockel.
Was anderes kann ich nicht nehmen.
Radiogrüße Detlef

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#13
Aber, Detlef,
Ich will nicht frech werden- Du suchst die Originalröhre. Aber trotzdem - beachte, die 5Y3GB ist nicht indirekt geheizt.
Gruß,
Ivan
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#14
Ivan schön, das Du  mich darauf aufmerksam machst.
Ja, so ist das, auch ich mache Fehler! Smiley18 Da habe ich doch vergessen , halb/indirekt zu schreiben.


Für die Verursachung dieses Kuddelmuddels bitte ich um Entschuldigung
Radiogrüße Detlef

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#15
(17.10.2017, 21:43)navi schrieb: Hallo, Jacob,
Wieso ist sie halb indirekt? Was unterscheidet sie von Direktgeheizten?

"Halb-indirekt" geheizte Röhren sind in der Konstruktion eigentlich indirekt geheizte Röhren, jedoch ist schon in der Röhre der Heizfaden mit der Katode verbunden, meistens an einem Ende des Heizfadens, manchmal auch in der Mitte.

(18.10.2017, 11:32)Radionar schrieb: Das ist auch nicht das Problem! Mich interessiert, was ist das nun wirklich für eine Röhre! Wenn das eine 80 ist, ist sie auch direkt beheizt! Wie kann das dann angehen, das die Tungsram Leute einfach einen Octalsockel da dran friemeln und das als 5Y3GB anbieten ( indirekt beheizt) Wie kann ich die prüfen? Woran kann man erkennen, wie diese Röhre beheizt werden muß?
Für die Type 80 habe ich zwar eine Prüfkarte, jedoch hat die besagte Röhre einen anderen Sockel. Selbst die 80S hat einen anderen Sockel und nur bei der 5Y3GB finde ich eine entsprechende Karte.
Mir ist das alles zu unsicher und aus Sorge, das ich hier das Prüfgerät mit einer zweifelhaften Röhre ruiniere, haue ich das Ding lieber in die Tonne und suche nach einer neuen 5Y3GB.

Deine Bedenken sind gegenstandslos. Auf dem ersten Bild sieht man, dass diese obskure Tungsram 80 genau so verstaubt und verschmutzt ist, wie die anderen Röhren auch. Ich gehe daher davon aus, dass diese von Anfang an im Gerät war und einwandfrei funktionierte.

Nach der Bezeichnung 80 ist es eine Röhre mit 5 V Heizspannung, an der Konstruktion sieht man, dass es eine indirekt geheizte Röhre ist, an den nur 4 verlöteten Stiften erkennt man, dass sie nur halb- indirekt geheizt sein kann. Es sind auch die gleichen 4 Stifte belegt wie an den Röhren 5Y3G oder -GB und vielen anderen 5er Octal- Gleichrichterröhren. Aus diesen Merkmalen ergibt sich, dass sie alle Eigenschaften der 5Y3GB hat, nur dass die Bezeichnung unsinnig ist.

Eine andere, öfter zu findende Tungsram- Röhre mit falschem Sockel ist als 6D6 gestempelt, das wäre eine Röhre mit dem alten USA-6-Stift-Sockel, tatsächlich hat sie jedoch einen Octal-Sockel. Daher müsste sie richtig als 6U7G gestempelt sein, denn die 6U7G ist die Octal-Version der 6D6.


Grüße,
Jacob
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#16
Danke Jacob, für diese ausführliche Aufklärung zu dieser Röhre.

Die Heizfäden sind geprüft und ich werde mit dieser Röhre demnächst das Radio in Betrieb nehmen.
Radiogrüße Detlef

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#17
Guten Morgen Detlef,
aus meiner Lehrzeit besitze ich noch alte Röhrendatenbücher von 1948/49.
Die 80.. ist eine "besondere" Röhre, die in nachfolgenden Datenbüchern nur sehr "mau" oder gar nicht mehr beschrieben wird. Deine 80 hat ein Dreieck anhängen, das auf den Typ 80A hinweisen müsste.
Ich habe Dir aus dem Tabellenbuch die Seiten und Sockelschaltungen gescannt, die für die 80er in Frage kommen.

Das erste Tabellenbuch des Franzis-Verlages von Fritz Kunze (1949) nennt als Äquivalenztyp die Telefunken RGN 2005. Ich würde diese Angabe aber mit größter Vorsicht genießen.

Ich hoffe, dass ich Dir helfen konnte.
Viele Grüße
Gerd



       
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#18
Lieber Detlef,
hier kommt der 2. Bildteil.

Gruß
Gerd
   
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#19
Ich hätte gern mal ne Frage dazu, weil ich einfach nicht dahinter komme:
Warum ist schaltungstechnisch zwischen direkt- und halb-indirekt geheizten zu unterscheiden?
Ich verstehe ja, dass es einen Unterschied macht, ob direkt oder indirekt geheizt ist, weil eben im einen Fall die Heizung mit der Kathode verbunden ist und im anderen nicht. Das Argument zieht aber im o.g. Fall nicht, weil die Verbindung bei beiden besteht Smiley61
Gruß,
Uli
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#20
halb-Indirektgeheizte Kathode, da wird Kathode (der genauso wie indirektgeheizte Kathode aufgebaut) eben an eine von beide Heizfaden-Ende angeschlossen und da kommt nun eben auch Kathodezuleitung dran.. Ergebnisse saubere Spannung. (Heizfadenbrummen fällt weg)

Grüss
Matt
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