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Guten Abend,
nachdem der RFT Sonneberg "Meiningen" fertig ist und mich jeden Tag aufs neue erfreut, habe ich mir nun ein REMA "Tenor II" auf den Basteltisch geholt; quasi mein erstes Übungsobjekt. Es ist in einem guten Originalzustand. Das Radio funktionierte beim Kauf, einige UKW-Sender ließen sich sauber einstellen. Die Skalenbeleuchtung geht nicht und der mag. Fächer ist sehr schwach bis nicht zu sehen. Das Chassis hatte beim Probelauf Spannung anliegen. Es sind noch alle alten Elkos drinne, die ich jetzt wechseln möchte.
Meine ersten Fragen oder Bitten:
1.) Die Skalenbeleuchtung besteht aus zwei 40er Sufitten 6,3V 0,3A. Kann mir jemand eine Bezugsquelle benennen?
2.) Das Netzteil hat einen dreibeinigen Entstörkondensator "RFT 905 VEB" mit 2x5000pF, 500V, 0° bis +60°. Wie mit den Skalalampen kann ich im www nichts vergleichbares finden. Ich brauche mal einen Hinweis, was ich an Stelle dieses "Auslaufmodells" einlöten kann. Muss ich auf Polung achten?
3.) Man kann zwischen 110V, 125V und 220V wählen. Ist empfohlen, die Netzspannung auf 240V oder 250V anzuheben oder kann man das zu vernachlässigen?
Danke
Sven-Olaf
Nachtrag: Höflich möchte ich auf den Umstand hinweisen, dass ich Anfänger in diesem Me'tier bin. Also bitte die Messlatte nur so hoch halten, dass auch ich drüber komme ... Dankend nehme ich Eure wertbringenden "Schraubertipps" an.
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Moin Sven-Olaf,
da werden wohl noch weitere Kondensatoren weichen müssen, aber ich bleibe erst einmal bei Deinen drei Fragen.
1. Die Sofitten sind kaum noch zu bekommen. Als Ersatz nehme ich immer die "normalen" Skalenlampen und eine Büroklammer.
Die Büroklammer entweder entsprechend an das Gewinde anlöten, oder um einen Bohrer Wickeln und auf das Gewinde drehen.
Letzteres hat den Vorteil, das man die Länge problemlos variieren kann.
2. Die Entstörkondensatoren sind eigentlich nur für die AM Bereiche wichtig. Entweder ersatzlos entfernen, oder zwei einzelne Kondensatoren nehmen die an einem Bein zusammengelötet
werden. In diesem Fall zwei mal 4,7nF mit minimal 500V in der Ausführung X2. Findest Du bei den üblichen Verdächtigen, X2 ist an dieser Stelle sehr wichtig!
3. ignorieren
Beste Grüße
Peter
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Möchte zu Peter noch ergänzen:
Zu 2) X2 wenn von Phase zu Phase, Y1-Klasse, wenn Phase auf Masse. Sonst wie von Peter geschrieben, abkneifen und weglassen.
Zu 3) Wenn Du es nicht ignorieren willst, dann auf 240V schalten und Heizspannung messen. Ist diese unter 6,3V dann auf 220V lassen. Die Heizspannung ist wichtiger, als die anderen Spannungen.
Viele Grüße
Philipp
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Hallo Peter,
der Sven Olaf schrieb mich mit besagtem Radio auch privat an und fragte nach den Sofitten. Ich hatte schon im Hinterkopf, wie das teilweise mit Büroklammern gemacht wird. Ich habe aber keine Ahnung, wie solch eine Konstruktion aussehen muss. Bei mir hat das nie funktioniert. Könntest Du nicht mal solch ein Konstrukt hier zeigen?
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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Hallo und guten Tag,
diese Sofitten hatte ich mal für Hotte bestellt. Vielleicht hat er noch welche für dich.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.
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Würde dann so aussehen:
je nach verwendeter Büroklammer
Soffittenersatz.jpg (Größe: 29,31 KB / Downloads: 615)
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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02.11.2017, 13:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.11.2017, 13:15 von Robert_H.)
Hallo Andreas,
ich hatte mir dieses Bild mal irgendwann abgespeichert.
Ich meine,diese Idee kam damals von unserem Jupp.
Sofitte mit Büroklammer.jpg (Größe: 28,15 KB / Downloads: 588)
Ich sehe gerade,Frank war ein wenig schneller.
Herzliche Grüße
Robert
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Also wirklich,
für die Soffitten muss man google bemühen, da findet sich noch genug Ersatz. Manchmal wird man vielleicht die Zungen etwas biegen müssen, aber wir müssen ja nun nicht verzweifeln und mit Büroklammern basteln, so schlimm ist die Lage noch nicht.
Wie willst du die Netzspannung erhöhen, wenn man nur bis 220V einstellen kann? Diese Frage deinerseits verstehe ich nicht.
Thommi
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Hallo Sven - Olaf ,
Schau mal hier :
http://www.spahn.de/index.php?Soffitte%2...rchResults
Vieleicht hilft`s ja.
LG Siivio
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Hallo Ihr Guten,
ja, jetzt leuchtet mir das ein mit der Büroklammer. Das ist doch eigentlich auch eine gute, stabile Lösung. Ich habe in vielen Radios gehabt, dass die Sofittenfassungen durch Schraubfassungen ersetzt wurden. Diese Lösung ist doch schon mal gut. Ich verwende ja auch die von Silvio empfohlenen Sofitten. So oft werden sie ja auch nicht benötigt.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitat:Die Entstörkondensatoren sind eigentlich nur für die AM Bereiche wichtig. Entweder ersatzlos entfernen, oder zwei einzelne Kondensatoren nehmen die an einem Bein zusammengelötet
werden. In diesem Fall zwei mal 4,7nF mit minimal 500V in der Ausführung X2. Findest Du bei den üblichen Verdächtigen, X2 ist an dieser Stelle sehr
Da der Tenor ein genialer UKW Empänger ist, kann die damals vermeintlich hilfreich AM-Enstörung entfallen.
Mit der Beschaffung von Soffitten gehe ich mit Thommy mit.
Diese Büroklammerbastelei eher nicht.
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Hallo Gemeinde,
erst einmal recht herzlichen Dank an alle für die vielen und guten Tipps. Daniel schrieb: Da der Tenor ein genialer UKW Empänger ist, kann die damals vermeintlich hilfreich AM-Enstörung entfallen.
Der Entstörkondensator ist mit den Anschlüssen 3 und 9 an der EZ 80 sowie mit der 200mA Sicherung verlötet. Ich habe die dunkle Ahnung, dass sein defekt ursächlich dafür sein könnte, dass ich volle Spannung auf dem Chassis habe, oder? Ich wechsele ihn lieber mit den empfohlenen zwei mal 4,7nF mit minimal 500V in der Ausführung X2 aus. Vielleicht ist dann keine Spannung mehr am Chassis. Dann wäre der Punkt von der Instandsetzungsliste abgehakt.
Die alternativen Büroklammersufitten sind ja tatsächlich eine ganz geniale Idee, um sich aus der Not zu helfen. Wenn ich im www nicht fündig werde, habe ich in jedem Fall eine gangbare Alternative.
Bis hierher besten Dank
Sven-Olaf
..die nächsten Fragen kommen sicher...
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Moin moin,
die besagten Kondensatoren werden für eine Grundfunktion des Radios, wie schon mehrmals berichtet, nicht benötigt.
Die angebliche Spannung auf dem Chassis kann im einfachstem Falle ein kapazitiver oder induktiver Einfluß des Netztrafos auf das Chassis sein und benötige dann keiner weiteren Beachtung.
Zwecks Prüfung einfach mal das DMM zuerst im AC-Spannungsmodus, zwischen Chassis und Schutzleiter der Stechdose messen, wenn dann 0 V/AC angezeigt werden, das dann nocheinmal im DC-Spannungsmessung wiederholen.
Alle weiteren Papierwickelkondesatoren aber müssen raus, denn diese haben in den Jahrzehnten ihres daseins Luftfeuchtigkeit aufgenommen und sind bzw. werden dadurch Inkontinent, was dann zufolge hat, das weitere Bauelemente stark überlastet werden, was sich dann z.B. in Qualm zeigt.
M.f.G.
harry
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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hallo Harry,
danke für den Hinweis zum Entstörkondensator und der Spannung am Chassis. Das prüfe ich mal durch. Die übrigen Papierwickelkondensatoren tausche ich komplett aus. Ich muss nur Stück für Stück vorgehen, sonst verliere ich die Übersicht. Die Widerstände muss ich auch durchmessen. Zugleich möchte ich mich mit dem Lesen und Verstehen von Schaltplänen vertraut machen sowie Funktionsweise und Zusammenhang der Bauteile studieren (Stundenplan eines Anfängers eben...für Euch kein Thema mehr, für mich spannendes Neuland).
Es sind neben den Papierkondensatoren aber auch schon modernere Kondensatoren verbaut, die in einem durchsichtigen Kunststoffröhrchen verbaut sind. Die sind auch aufgequollen. Auch diese werde ich wechseln/ austauschen.
Grüße
Sven-Olaf
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03.11.2017, 18:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.11.2017, 18:42 von Bernhard45.)
Wo sind die den aufgequollen im 2. Bild? Die RFTs sehen doch normal so aus und haben bestimmt auch noch Ihren Sollwert.
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Wenn du die mit dem durchsichtigen farblosen Gehäuse meinst:
Das sind Styroflexkondensatoren. Also Folienkondensatoren, welche seeeehr selten defekt sind. Mir kam von denen noch nie ein defekter unter.
Vorallem sitzen diese auch oft an frequenzbestimmenden Stellen. Also besser drinnenlassen.
MfG Christopher
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Ja diese Styroflex dürften alle in Ordnung sein. Lass sie drin.
Das Aussehen kommt von der Herstellung. Diese bestehen aus Kunststofffolie, die nach dem Wickeln des eigentlichen Kondensators an den beiden Enden mittels Hitze geschrumpft wurde. Dadurch wurden die Wickel abgedichtet.
So kann keine Feuchtigkeit und Luft eindringen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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Vielen Dank für den Hinweis. Sollte ich mal eine optische Merkwürdigkeit an einem der Styroflexkondensatoren auffallen, melde ich mich mit Bild.
Grüße
Sven-Olaf
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04.11.2017, 17:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.2017, 17:37 von DiRu †.)
(1) ist ein Elko. Der wurde anscheinend bereits ersetzt, wenn man die Bilder beim Modell im RM.org vergleicht.
(2) & (3) sind ZF Bandfilter.
(4) & (5) sind die Elkos vom Netzteil.
"rauh" bei Elkos bedeutet, daß die (innere) Oberfläche aufgerauht ist. Dadurch vergrößert sich die effektive Oberfläche und damit die Kapazität.
MfG DR
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