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Ein ungewöhnlicher UKW-Stereo Reflex-Dekoder
#21
Hallo Kalle,

gäbe es eine Möglichkeit, die EF95durch eine oder zwei Batterieröhren zu erfetzen (DFxx, DKxx).
Ich habe hier das Projekt "UKW Empfang mit Batterieröhren.....
Zuerst müsste man  allerdings testen, ob es technisch überhaupt Sinn macht.


Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#22
Könnte man mal versuchen, wobei man sicherlich für die Verstärkung der verdoppelten Pilottonfrequenz eine eigene Pentode als Katodenbasisstufe statt der Reflex-Schaltung verwenden müsste. Glaube nicht, dass die Verstärkung der Reflex-Schaltung mit DFxx Röhren ausreichen wird. Das Funktionsprinzip, außer eben des Reflex-Prinzips kann durchaus so auf zwei Verstärkerstufen aufgeteilt werden. Hatte mal Telefunken (glaub ich, muss ich morgen mal raussuchen) so mit einer ECF80 o.ä. gemacht. Daher stammt auch die Idee des von mir gegenüber dem Grundig Reflex-Dekoder geänderte Demodulations-Prinzip.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#23
Hab mich da geirrt, es war nicht Telefunken sondern Philips mit seinem frühen MPX-Decoder A2C05A

   

Meine Schaltung ist also die Kombination vom Grundig Reflex-Dekode und dem PHILIPS_A2C05A.
Von Philips ist das Dekoderprinzip der Hüllkurvendemodulation mit nachfolgendem T-Filter und von Grundig die in Reflex-Schaltung ausgeführte Verstärkung des in der Frequenz verdoppelten Pilottones übernommen worden. Wobei die Frequenzverdopplung im Schaltungsprinzip den verfügbaren Filtern von mir angepasst wurde. "Man muss ja nicht das Rad nochmal erfinden", sondern findet alles in den alten Schaltungen.

Ohne Reflex-Prinzip und mit der Frequenzverdopplung nach meinem Vorbild könnte das mit zwei DFxx vielleicht auch ganz gut funktionieren. Wichtig ist bei der Hüllkurvendemodulation aber, dass die 38kHz Signalamplitude der Trägerfrequenz in etwa 10dB über dem zu demodulierenden Nutzsignal liegt. Also in etwa in der Größenordnung von wenigstens ca.  10Vrms haben muss.
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#24
(17.09.2019, 20:48)RE 084 schrieb: ... gäbe es eine Möglichkeit, die EF95durch eine oder zwei Batterieröhren zu erfetzen (DFxx, DKxx).
...
Zuerst müsste man  allerdings testen, ob es technisch überhaupt Sinn macht.
...

Hab mal die Reflex-Schaltung grob an Hand der Kennlinien einer DF91 neuberechnet. Scheint mit ca. 90V Betriebsspannung und ohne die Kathodenkombination R2/R3/19kHz Serienschwingkreis (geht ja bei einer direkt geheizten Batterieröhre so nicht zu realisieren) noch ganz gut zu funktionieren. Gitterableitwiderstand R1 mit 2M2 direkt an Masse, Anodenarbeitswiderstand auf ca. 10k vergrößert und den Einstellregler R6 zur Übersprechkompensation auf 22k verkleinert. Ob ein zusätzlicher Schirmgitterwiderstand R13 und in welcher Größenordnung notwendig sein könnte, kann man nur experimentell herausfinden. Was man mit der Induktivität des weggefallenen 19kHz Serienschwingkreises in der Schaltung vielleicht noch sinnvoll machen könnte und wie weit der Wegfall der Kathodenkombination die frequenzabhangige Kanaltrennung negativ beeinflusst, weiß ich nicht.

Bin erstaunt, dass die DF91 so gut in der einfachen Schaltung verwendbar sein könnte. Ein experimenteller Aufbau ist lohnenswert.

Gruß

(Reflex-)Kalle

P.S.: Hab jetzt etwas genauer rechnen lassen und wie man eigentlich auch schon bei den Kennlinien der DF91 ahnen kann, kommt hinten als NF ziemlich unsymmetrischer Sinus raus. Die DF91hat eine stark gekrümmte Regelkennlinie. Besser wäre wahrscheinlich die DF92 oder deren Nachfolger DF96. Problematisch bleibt aber der notwendige hohe Signalpegel bei niedriger Betriebsspannung. Auch dafür sind die DF9x eher schlecht geeignet. Vielleicht eignet sich eine Endpentode wie die DL96 doch besser in der Schaltung.
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#25
Noch etwas weitergerechnet, mit einem Schirmgittervorwiderstand von ca. 30k ist dann mit der D91 die Verformung des NF-Sinusausgangssignals fast weg. Trotzdem wird die DF92 bessere Werte liefern können, denke ich. Dass die D96 ein Nachfolger der DF92 sein würde, war ein Irrtum von mir. Die DF96 hat auch eine ausgesprochene Regelkennlinie, also eher der DF91 ähnlich.

Wichtig ist bei den DF91/92 in der Stereo-Dekoder Reflex-Schaltung, dass man wenigstens 1Vrms für das zugeführte MPX-Signal vom FM-Demodulator zur Verfügung hat. Hab keine Vorstellung, was UKW-Radios mit den Batterie-Röhren da an Signalamplitude des MPX-Signals liefern können. Eventuell ist da eine Vorverstärker-Stufe mit z.B einer DAF9x notwendig, damit der Stereo-Dekoder gut angesteuert werden kann.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#26
Hallo Kalle,

danke für Deine Recherche, ich schau mal, ob ich eine DF92 bekomme.
Die Filter habe ich da...


Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#27
Da man zur DF92/1L4 keine ausführlichen Datenblätter mit den notwendigen Kennlinien zum Berechnen findet, hab ich es nur für die DF91/1T4 grob rechnen können. Dass die DF92 etwas bessere, aber sicherlich nicht viel besser sein könnte, ist nur eine vage Vermutung an Hand der wenigen Kennwerte.

Die verbliebene Induktivität könnte man mit einem 390pF Kondensator als 67kHz Parallelresonanz-Sperrkreis vor den Hüllkurven-Demodulatoren verwenden, wie es ja Philips auch gemacht hat. Ist aber eigentlich nur in USA notwendig (gewesen?), wo ja ein amplitudenmoduliertes 67kHz Signal für „Kaufhaus-Musik“ mitübertragen wird oder wurde.

Hast du eine ungefähre Vorstellung, wie hoch der MPX-Signalpegel nach dem FM-Demodulator sein wird?

Schönen Sonntag

(Reflex-)Kalle
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#28
Hallo,

die Platinen wurden zwar innerhalb von drei Tagen nach Auftragsvergabe in China produziert und nach weiteren drei Tagen sind sie auch von Hongkong per China-Luftpost in Liege/Lüttich (Belgien) angekommen, haben aber dort dann mehr als 14 Tage bis zur Zollbefreiung irgendwo rumgelegen. Noch drei Tage später und heute war der Postmann da:

   

Es sind 20 Stück bestellt und gefertigt worden und gut 15 Stück schon für Interessenten vorgemerkt worden. Da die Platinen bei einem größeren Auftrag nebenbei mitgefertigt wurden, kann ich sie zum günstigen Beschaffungspreis von 1€ pro Stück (zuzüglich meine Versandkosten) abgeben.

Euer Bedarf die verfügbare Stückzahl überschreitet, kann ich die kleinen Platinen jederzeit wieder bei anderen Aufträgen günstig mitfertigen lassen.

Alles weitere dann per PN.

Schönes Wochenende.
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#29
" Philips mit seinem frühen MPX-Decoder A2C05A"

Dieser Stereo-Decoder von Philips ähnelt doch sehr dem Prinzip der Stereo-Decoder nach OIRT Norm.


   

   

Gemäß der OIRT Norm sind der linke und der rechte Stereo-Kanal auf die obere bzw. untere Hüllkurve des Stereo-Hilfsträgers moduliert.

Für die heute übliche CCIR Norm paßt das nicht so richtig.

MfG DR
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#30
Hallo Dietmar,
diese Schaltung mit Hüllkurvendemodulator wurde aber genau so bei uns propagiert, allerdings nur in der Anfangszeit der Entwicklungen. Findet sich beispielsweise in der Funkschau 1961-63. Da ging es ja bereits um das FCC-Verfahren. Später wurde dieser Decodertyp nicht mehr verfolgt. Das wird seine Gründe gehabt haben...

VG Stefan
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#31
In der Tat ähnelt sich das Prinzip und deshalb gibt drei übliche Verfahren heutiger Stereo-Dekoder:

1.  Stereodekoder nach dem Hüllkurvenverfahren, wo dem gesamten MPX-Signal die unterdrückte 38kHz Trägerfrequenz mit ausreichend hohem Pegel (ca. 10dB über dem Pegel des MPX-Signals) hinzugefügt wird, so dass die obere Hüllkurve des gesamten Signals dann einem Tonkanal entspricht und die untere Hüllkurve dem anderen Tonkanal.

2. Stereodekoder nach dem Matrixverfahren, wo dem aus dem MPX-Signal herausgefilterten Seitenbandsignal im Frequenzbereich von 23kHz...53kHz mit den amplitudenmodulierten Differenztonsignalen die unterdrückte 38kHz Trägerfrequenz hinzugefügt wird und eine nachfolgende Amplitudendemodulation das (L-R) und -(L-R) liefert. Um die getrennten Tonkanäle zu erhalten wird dann in einer Matrixschaltung noch das aus dem MPX-Signal herausgefilterte Mono-Signal (L+R) im Frequenzbereich von 40Hz...15kHz jeweils hinzuaddiert.

3. Stereodekoder nach dem Zeitmultiplexverfahren, was dem Hüllkurvenverfahren sehr ähnlich ist, aber die einfachen Hüllkurvendemodulatoren durch mit der 38kHz Trägerfrequenz geschaltete Synchrondemodulatoren ersetzt sind. Deshalb auch oft als Schalt-Dekoder bezeichnet.

Die Hüllkurvendemodulation ist das einfachste Verfahren, weil keine frequenzselektive Trennung von Mono- und Differenz-Signal notwendig ist und die Demodulatoren eben auch ganz einfach gehalten sind. Nachteilig ist, dass ein hoher Pegel der 38kHz Trägerfrequenz auch nach der Demodulation noch in den getrennten Tonkanalsignalen enthalten ist.

Die Matrix-Dekoder erfordern die möglichst gute Trennung von dem monofonem Summensignal (L+R) und dem amplitudenmodulierten Differenzsignal vor der Demodulation, was entsprechenden frequenzselektiven Aufwand erfordert und mit Abgleichaufwand verbunden ist.

Die Schalt-Dekoder benötigen auch kaum frequenzselektive Elemente, wie auch die Hüllkurven-Dekoder, liefern aber bei entsprechender Dimensionierung (etwas) bessere Werte, wenn nachfolgend eine Korrektur des prinzipbedingten Übersprechens vorgesehen ist, um eine gute Kanaltrennung zu erhalten. Dies erfordert dann auch einen gewissen Abgleichaufwand.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#32
Der wesentliche Unterschied zwischen dem CCIR Stereoverfahren und dem OIRT Stereoverfahren besteht darin, daß beim OIRT Verfahren der Stereo-Hilfsträger "in voller Größe" mit ausgestrahlt wird, während beim CCIR Verfahren der Stereo-Hilfsträger unterdrückt ist und deshalb ein Pilot-Ton auf 19kHz zugefügt wird.

   

OIRT:
Vorteil: primitiver Demodulator, wie weiter oben gezeigt. Der "Schaltungs-Aufwand" muß nur im Sender betrieben werden.

Nachteil: Sender wird durch Stereo-Hilfsträger stark ausgesteuert, weshalb dafür die Amplitude des Modulations-Signals entsprechend reduziert werden muß, damit der Modulations-Eingang nicht übersteuert wird. Auf der Empfangs-Seite wird dadurch der Störabstand (S/N) geringer.

CCIR:
Vorteil: wegen unterdrücktem Stereo-Hilfsträger wird der Sender dadurch weniger stark ausgesteuert. Dadurch kann die Amplitude des Modulatios-Signals vergrößert werden, was dem Signal-Geräusch-Verhältnis auf der Empfangsseite zu Gute kommt.
Weiterer Vorteil: es sind verschiedene Decodierverfahren möglich, die je nach Aufwand bessere Decodier-Ergebnisse liefern.

Nachteil: die Decodierung des Stereo-Signals erfordert eine aufwendigere Schaltung im Empfänger. Der "Schaltungs-Aufwand" muß im Empfänger betrieben werden.

Wer sich genauer für Rundfunk-Stereophonie interessiert, kann Details in "UKW-Stereo-Systeme" nachlesen.

MfG DR
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#33
(20.10.2019, 19:28)DiRu schrieb: Der wesentliche Unterschied zwischen dem CCIR Stereoverfahren und dem OIRT Stereoverfahren besteht darin, daß beim OIRT Verfahren der Stereo-Hilfsträger "in voller Größe" mit ausgestrahlt wird, während beim CCIR Verfahren der Stereo-Hilfsträger unterdrückt ist und deshalb ein Pilot-Ton auf 19kHz zugefügt wird.

...

MfG DR

(19.10.2019, 15:49)DiRu schrieb: " Philips mit seinem frühen MPX-Decoder A2C05A"

Dieser Stereo-Decoder von Philips ähnelt doch sehr dem Prinzip der Stereo-Decoder nach OIRT Norm.

...

Für die heute übliche CCIR Norm paßt das nicht so richtig.

MfG DR

Und wenn man den 38kHz Hilfsträger mit Hilfe des 19kHz Pilottones zurückgewinnt und dem MPX-Signal vor der Demodulation in ausreichender Höhe hinzufügt, dann passt auch die einfache Hüllkurvendemodulation zur Erzeugung der beiden, getrennten Tonkanäle.

Für die Rückgewinnung des 38kHz Hilfsträgers mit dem 19kHz Pilotton gibt es dann auch wieder drei verschiedene Verfahren:

1. Hohe Verstärkung des rausgefilterten 19kHz Pilottones bis zur Begrenzung, so dass die 38kHz Hilfsträgerfrequenz als Oberwelle rausgefiltert werden kann, wie es z.B. beim Philips Dekoder gemacht wird.

2. Verdopplung der Frequenz des rausgefilterten 19kHz Pilottones mit meist Zweiwege-Gleichrichterschaltungen wie beim Grundig Dekoder oder Graetz-Brückengleichrichter oder Delon-Spannungsvervielfacher, wie in meiner Schaltung.

3. Synchronisation eines Oszillators für die 38kHz Hilfsträgerfrequenz mit der rausgefilterten 19kHz  Pilottonfrequenz, wie es bei den ICs mit PLL-Schaltungen gemacht wird.

1. Kann man bei Reflex-Schaltungen nicht gut verwenden, da diese nur lineare Signalverarbeitung ohne Signalbegrenzung sinnvoll zulässt. 2. Ist eine einfache und bewährte Schaltungstechnik, die auch bei einer Reflex-Schaltung verwendbar ist und 3. ist für eine Reflex-Schaltung vollkommen unbrauchbar, da ein Oszillator eine extra Stufe bedeutet.

Übrigens verwendet Grundig beim Reflex-Dekoder kein Schalt-Dekoderprinzip, sondern das Matrix-Dekoderprinzip mit zwei Zweiwege-Demodulatoren, die eine bessere Unterdrückung des 38kHz Hilfsträgers ergeben als zwei Einweg-Demodulatoren. Ein Zeitmultiplex-Schaltdekoder wäre es nur bei andere Schaltung der vier Dioden als Ring-Schaltung und nicht als Zweiwege-Demodulatoren. Einen ähnlichen Stereo-Dekoder ohne Reflex-Schaltung hatte mal Nordmende

   


Gruß

(Reflex-)Kalle
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#34
Hallo,
da ich gerade an einem anderen Dekoder bei der Fehlersuche bin habe ich den hier vorgestellten Dekoder auch gleich mal probiert. Der Abglich mit dem Pilotton klappt gut, Fi2 primär erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Die Ausgangsspannung ist höher als bei einem Transistordekoder und es gibt keinen Lautstärkeunterschied zwischen Mono und Stereo.
Im Moment kämpfe ich noch mit "Zischen" bei hohen Frequenzen und Störungen im NF-Signal. Eine Justage von Fi1 sekundär brachte etwas Besserung, ich werde mal den UKW Prüfgenerator (ELV) anschliessen und schauen was die Ausgänge ohne NF Signal machen.
Nochmals Dank an Kalle für die Platine und die Unterstützung bei den Filtern
Alfred
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#35
Hi Alfred,

freut mich, dass der Dekoder bei dir soweit funktioniert. Mit welchem Radio verwendest du den Dekoder gerade und welche EF9x benutzt du für den Dekoder?

(29.10.2019, 20:23)AlfredG schrieb: ...
Die Ausgangsspannung ist höher als bei einem Transistordekoder und es gibt keinen Lautstärkeunterschied zwischen Mono und Stereo.
...

Der Dekoder hat ja auch ca. 6dB 2-fache Verstärkung, was ziemlich genau die NF-Pegelreduzierung um 45% bei Stereo-Sendungen ausgleicht. Das ist seinem Ursprung als Stereo-Dekoder für ein Reflex-Radio mit nur zwei Röhren auch so gewollt und notwendig gewesen, da so keine NF-Vorstufen sondern nur Endstufen möglich sind. Irgendwie muss man da bemüht sein, die fehlenden Vorstufen im Stereo-Dekoder auszugleichen und da war es naheliegend, wenigstens die Pegelreduzierung bei Stereo-Sendungen ausgleichen zu können. Viel mehr geht auch nicht mit der Schaltung des Dekoders, zumindest nicht bei der vorgesehenen Betriebsspannung von nur ca. 160V bei meinem Projekt des Stereo-Reflex-Radios.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#36
Hallo,
ich habe eine CV4014 genommen, die Dioden sind 1N4151. Das Radio ist ein DDR-Teil mit dem üblichen A225. ein Std4 und Std2.1 laufen ebenso problemlos wie ein A290.
Ich werde das Teil demnächst mal an einem Röhrenradio testen.

Alfred
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#37
Vielleicht meldet sich ja noch hutti/Erwin, der ja schon was mit der CV4014 gemacht hat, und da ein paar Hinweise speziell zu dem Röhrentyp machen kann. Statt der 1N4151 hast du keine 1N4148/1N4448? Wobei ich nicht glaube, dass das den Unterschied macht, weil die Unterschiede doch sehr gering sind. Hab gerade heute ein paar 6064 von Mullard bekommen, die der CV4014/EF91 entspricht. Muss ich mal selber auf einer Platine einen Dekoder damit aufbauen, um etwas mit dem Röhrentyp messen zu können.

Wer eine einfache, aber nicht automatische, Stereo/Mono-Umschaltung haben will, die kann man mit einer zusätzlichen 1N4148 und einem ca. 270k Widerstand (und natürlich einem Umschalter) so

   

realisieren. Man beachte die für eine bessere Darstellung umgepolten Dioden D1/D2 und D3/D4, was an der Funktion des Dekoders ansich nichts ändert.

Funktionsprinzip ist, dass über den zusätzlichen Widerstand R15 entweder die zusätzliche Diode D15 für den Stereo-Betrieb durchgeschaltet wird, so dass der Frequenzverdoppler für den Pilotton seine Funktion hat, oder für den Mono-Betrieb ist die Diode D15 gesperrt und es findet keine Frequenzverdopplung statt, so dass auch keine 38kHz Hilfsträgerfrequenz erzeugt wird. Gleichzeitig werden dann die Dioden der Hüllkurvendemodulatoren D3/D4 durchgeschaltet, demodulieren also gar nichts, aber das verstärkte Eingangssignal des Dekoders wird auf beide NF-Ausgänge durchgeschaltet. Das bewirkt sowohl die Abschaltung der Stereo-Dekodierung eines Stereo MPX-Signals wie eben auch die monofone Wiedergabe eines reinen Mono-Signals ohne Pilotton und den amplituden-modulierten Differenz-Signalen.

Das ist die einfachste, wenn auch nicht so optimale Realisierung, wie eine direkte Umschaltung der beiden NF-Kanäle auf das Signal vom Ratio-Detektor mit De-Emphasis.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#38
Hallo!
Gestern ist das Päkchen (endlich) mit der Post gekommen u. kann jetzt mal 2- 3 Decoder für Versuchszwecke aufbauen. In der Zwischenzeit habe ich eine EF95, EF96 u. eine 5899(EF71) günstig ergattern können(ca. 3€ p.Stk.,neu).
Im Vergleich mit einer EF85, EF89, EBF89, 6BA6(EF93) u. 6BH6 funktionierte die CV4014(EF91)noch am besten, wobei man aber die g2-Spannung einhalten sollte(experimentieren m. g2-Wid. erforderlich, der 38kHz-Träger sollte so hoch wie möglich an den Demodulatordioden sein), die anderen Röhren muß ich erst ausprobieren, werde aber darüber berichten. Ich versuche jetzt mal die 1N4148 als Frequenzverdopplung(D1,2) u. die 1N4151 als Demodulatordioden(D3,4), ob´s was bringt, ist fraglich, doch Versuch macht Klug.
Zu den Zischen u. Störungen, wie AlfredG berichtete, hatte ich auch, das Problem konnte ich aber mit einem vorsichtigen Nachgleich des Ratiodetektors(+/- 1/4 Umdrehung der Ferritkerne) beseitigen, vermutlich war Durchlasskurve leicht daneben, da der Effekt nur im Stereobetrieb auftauchte.
MfG aus St.Pölten, Erwin
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#39
Hallo Erwin,

freut mich, dass das EU-Päckchen (was nur online überhaupt "frankierbar" ist und dann bei der Aufgabe auch nicht höher als 3cm sein darf) aus Deutschland endlich in Österreich angekommen ist. Die Deutsche Post macht es einem nicht gerade einfach, so eine kleine Sendung, die locker in einen Luftpolsterumschlag passen würde, ins "EU-Ausland" zu versenden. Seit 1.1.2019 dürfen innerhalb der EU nur noch Dokumente mit preiswerten Briefsendungen verschickt werden und die Angestellten der Deutschen Post nehmen das sehr genau wortwörtlich.

Wenn du oder auch andere, die die Schaltung mit verschiedenen Röhren nachbasteln, die dabei verwendeten Röhren zusammen mit deren Betriebswerten in der Schaltung und eventuelle Anpassungen der Schaltung zur Optimierung angeben, hätten auch andere später noch entsprechende Anhaltspunkte. Hab da mal in das Schaltbild Rot markiert eingetragen

   

was da wichtig ist.

Entweder die Rot markierten Werte ins Schaltbild eintragen (die Widerstandswerte nur, wenn sie anders sind) und hier als Anhang dann posten oder einfach hier als Aufzählung posten, also z.B.

V1 = EF91
+210 sind ...V
Ub = ...V
Ua = ...V
Ug2 = ...V
Uk = ...V
R2 geändert in ...Ohm
R3 geändert in ...Ohm
R5 geändert in ...kOhm
R13 geändert in ...kOhm
R14 geändert in ...kOhm

Ein Hinweis von mir: Die Reihenschaltung aus R2/R3 sollte immer einen Gesamtwiderstand von ca. 500....600 Ohm haben, damit der parallel liegende 19kHz Serienschwingkreis immer so bedämpft wird, dass es einen gewissen Verstärkungsausgleich zum als Sperrkreis wirkenden 19kHz Filter im Anodenkreis ergibt. Auch kann der Arbeitswderstand R5 im Anodenkreis nicht wesentlich geändert werden, ohne dass die Funktion des Stereo-Dekoders wesentlich verschlechtert wird.

Die anderen Bauteilwerte sind ja unkritisch (insbesondere R1) oder möglichst genau einzuhalten (die Bauteile der beiden T-Filter nach den Demodulator-Dioden D2/D3) bzw. die Schwingkreiskondensatoren müssen wenigstens so gewählt sein, dass sich die entsprechenden Schwingkreisfrequenzen einstellen/abgleichen lassen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#40
Hi Kalle!
Momentan habe ich mal einen Print bestückt u. werde mal mit den EF9x(7pol. Min.Sockel)beginnen. Dank Deiner Layout-Änderung ist ein Röhrenwechsel jetzt recht einfach durchzuführen. Ich habe mir zur Optimierung meines Röhren-ZF-Teil einen Nordmende Wobbelmessplatz(SW3330) ausgeliehen, der aber leider defekt ist(der Besitzer hat mich aber darüber informiert, Leihgebühr=Reparatur), aber um brauchbare Ergebnisse zu bekommen, muß die Demodulation mal mindestens zu 99% stimmen.
Natürlich werde ich dann die geänderten Werte bekannt geben. Zuerst dachte ich nur an eine Änderung der Widerstände R13/14 , die Wid. R2/3 u.5 habe ich dabei übersehen, die aber den optimalen Arbeitspunkt der Pentode bestimmen.
Gruß
Erwin
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