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Armeerundfunkempfänger ARE 80, Stern-Radio Berlin
#1
dieser JVA Radiorekorder hat vor ein paar Tagen zu mir gefunden. Ich habe ihn geputzt und durchgesehen, und will ihn nun vorstellen. Als westlichster Wessi tat ich mich etwas schwer an dieser Technik zu arbeiten. Die Radioplatine konnte ich freilegen, bei der Rekorder-Platine hingegen ist es mir nicht gelungen. Ich hätte gerne noch den A/W-Schieber vorsorglich behandelt und geschaut warum die Kassette nach ein paar Sekunden abschaltet.
Zugute muss ich dem Gerät halten dass es wirklich klasse klingt und einen guten Empfang auf allen Wellenbereichen abliefert.
Das große rückwärtige Fach beinhaltet noch diverses Zubehör. Als da wären 2 Leerkassetten, ein KFZ-Stromkabel und eine Wurfantenne.

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Ein interessantes Stück Zeitgeschichte. Danke fürs Zeigen, Jupp.
Angesichts der von Dir beschriebenen guten Empfangseigenschaften auf allen Bändern möchte man fast darüber sinnieren, wieviel Saarländischer Rundfunk (damals immerhin ein sehr weitreichender MW-Sender) bis 1990 in unbeobachteten Augenblicken damit gehört wurde Wink .
Der BGV A4 - Aufkleber bestätigt dem Gerät immerhin auch eine noch weiterführende Nutzung nach Auflösung der NVA.

Rm.org beschreibt noch folgende Details:
( https://www.radiomuseum.org/r/stern_berl...re_80.html )

Herstellerseitig deklariert als NVA Eigentum (Nationale Volksarmee). Militärausführung (Gehäuse mit Gummi verkleidet, spritzwassergeschützt). KW von 5,8 bis 12,1 MHz, externe verpolungsgeschützte Spannungsquelle zwischen 12 und 29 Volt, eingebautes Netzteil und Mikrofon. Ausgangsleistung bei Batteriebetrieb 1,5 Watt, bei Netzspeisung 3,5 Watt. Gewicht ohne Batterien 6,9 kg. Das Gerät ist mit dem Chassis vom Stern-Radiorecorder R-4100 aufgebaut. Haupt-Schaltplan bei  R-4100.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#3
Guten Morgen, (...seh grad, KlausW hatte schon den richtigen Verweis gebracht ^^)

der Recorder ähnelt sehr stark dem R4100 bzw. dem Nachfolger KR450 (z.B. hatte der LED-Anzeige statt Zeigerinstrument). Irgendjemand hatte den hier vor einiger Zeit schonmal vorgestellt...

ich kenn nur die Konsumerkisten ein wenig, das war DER Recorder zur DDR-Jugendweihe und der Stolz von so manchem 14...-Jährigen.

Die Schwierigkeit bei herausgeklappter Radioplatine besteht in den kurzen Verbindungen zur (Zeibina-) Steckerleiste... die NF wird dadurch unterbrochen, d.h. man müßte mit dem Plan ein provisorisches L-Poti anfrickeln für die Fehlersuche auf der Radioplatine.

Das komplette Laufwerk kann rel. einfach demontiert werden, wobei ich die Armeeversion noch nicht in den Händen hatte. Bei herausgenommenem Laufwerk kann man auch den Zeibinastecker mit der herausgeklappten Platine kontaktieren und so ganz gut Fehler suchen..
Auf jeden Fall sind vom Batteriefach aus u.a. 2 Schrauben M3 zu lösen, dann kann das Laufwerk komplett entnommen werden, die Platine ist dann auch rel. gut zugänglich.
#Ergänzung: Bei den Konsumer-Geräten muß die Frontplatte und wohl auch noch die obere Deckplatte demontiert werden, das sind ein paar überschaubare Arbeitsschritte, die man auch intuitiv hinbekommt, wobei da auch versteckte "Rastungen" (Frontplatte am "Rahmenchassis") vorhanden sind. K.A. wie das beim Armeegerät aussieht, müßte aber für Dich einfach machbar sein! Der Grundaufbau ist §grundsätzlich" ein Chassis-Rahmen mit aufgeklippster Frontplatte, geschraubter Deck- und Rückenplatte. Der Chassisrahmen trägt alle Teile, auch das Laufwerk und das Gerät ist so voll betriebsfähig. Alle Angaben wie gesagt für die Konsumerversion..

Vielleicht hilft die Serviceanleitung vom R4100 (oder KR450) weiter.

Standardfehler ist defekter FM-ZF-Keramikfilter, für den es zunehmend schwer Ersatz gibt, es gibt ihn aber noch. Der kommt aber nur in Betracht beim Fehler "unempfindlich auf UKW".
Außer den bei allen Recordern üblichen Problemen mit schlechten Motorlagern (Geräusche, festgehend) sind die Kisten tatsächlich recht empfindlich und auch robust.

Gruß Ingo
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#4
Danke für die ausführliche Vorstellung. Leider bin ich noch nicht an so ein Gerät rankekommen.
Wie sowas bei dir landen konnte, ist mir ein Rätsel.
Hast du etwa Ost Verwandtschaft ? Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#5
Verwandte hab ich nicht im Osten, aber einen Freund der von dort stammt und regelmäßig pendelt. Der hatte mir den Rekorder besorgt.

Ja Ingo, die anderen Berichte über den ARE 80 hatte ich schon gelesen. Bei den Arbeiten an meinem Exemplar hatte mich der Mut verlassen noch weiter in die Tiefe zu gehen. Zuviele Schrauben und Gehäuseteile lagen schon auf dem Tisch. Und ein echter Fehler lag ja auch nicht vor. Evtl. der Austausch des Antriebsriemens, weil das Laufwerk sich abschaltet. Kann aber auch eine andere Ursache haben. Vor- Rückspulen funktioniert normal. Ohne Anleitung oder entsprechender Hinweise sah ich aber wirklich keine Möglichkeit zwischen Rekorderplatine und Laufwerk zu kommen. Möglich dass es mit einem einfachen Trick problemlos geht.
Die Radioplatine ist hingegen unproblematisch. Die Litzen zur Platine sind alle gesteckt, man muss sich nur merken wo sie hingehören. Und nach lösen einer Schraube am unteren Rand sowie zweier Senkkopfschrauben am oberen Rand kann man sie vorsichtig aufklappen.
Die Abstimmeinheit dreht sich etwas schwer, so dass sich die Riffelung im Abstimmknopf schon glattgeschliffen hatte. Ich hatte einen Papierstreifen mit eingeklemmt, und jetzt kann man auch wieder abstimmen.
Die Empfindlichkeit auf UKW kann ich gut beurteilen anhand der örtlichen Sendervielfalt. Und die ist wirklich zumindest guter Durchschnitt. Bei den AM Bereichen kann man anhand der Geräusche mit etwas Übung schon hören dass er gerne viele Stationen empfangen würde, wenn es sie denn noch gäbe :-)
Überraschend ist aber wirklich das Klangbild. Aber erst wenn alle Gehäuseteile wieder montiert sind. Solange Boden- oder Frontplatte demontiert sind klingt es eher unauffällig, aber wenn alles zusammen ist und mit den dicken Gummis abgedichtet hat der relativ kleine Lautsprecher genug Dämpfung um auch die tiefen Töne wiedergeben zu können.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#6
...ja, der Klang ist ziemlich gut in der Koffer-Radioklasse, der Breitbandlautsprecher und die getrennte H/T-Klang"regelung" haben hier Anteil..

Die Ursache für "festen Skalentrieb" ist zu 99,x% im Drehkoantrieb zu suchen und da das blöde Kunststofflager mit den 2 Schrauben, dort ist das Fett fest. Temporär kann man das alte Fett mit Kontakt61 etwas auflösen, zumindest bringt das kurzfristig Besserung... besser auseinanderbauen... (auch etwas nervig, aber im Fixieren von Skalenseilen bist Du ja Profi, den Tipp mit den Kabelbindern vom anderen Beitrag hab ich mir gemerkt... der Skalentrieb ist bei diesen Geräten aber vergleichsweise unkritisch, wenn das Kunststoffrad noch o.k. ist... das könnte es aber auch noch geben in einem RFT-shop) den kompletten Tuner gabs Massenweise bei POLLIN/OPPERMANN...

Gruß Ingo
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#7
Hallo Jupp!
Glückwunsch zu diesem schönen AR80.Ich habe von diesen Geräten auch schon 2 Stück aufgearbeitet.Bis auf einige Einzelheiten (zbs.Kurtzwellenlupe) ist er identisch mit dem R4100 aber das wurde ja schon erwähnt.
Für das Kassettenteil sind im Batteriefach noch 2 Schrauben vorn müssen auch die Knöpfe abgezogen werden und wenn ich mich recht entsinne ist oben rechts in der Ecke noch ein Distanzbolzen den man rausschrauben muss evtl. muss auch vorher di Antenne raus.
Nur Mut man merkt ja immer wo es noch hakt.
Der Antriebsriemen ist sicher zu erneuern.Dann wünsche ich dir viel Spaß mit dem AR80.
Gruß Detlef aus dem Harz!
wenns geraucht hat und gestunken wars bestimmt ein Telefunken Smiley58
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#8
Hallo Jupp und Mitlesende,
ich könnte Dir zum Üben (oder auch zum Überholen) einen R450 und/ oder 2 R4100 schicken. 
Nur mal zur Info wegen der ständigen Abschaltung beim Spulen und Abspielen beim ARE 80 und R4100: Das Gerät verfügt über eine Endabschaltung in beiden Betriebsarten. Ist das Kassettenende erreicht, wird die Abschaltung ausgelöst. Sollte die Abschaltung ohne Erreichen vom Kassettenende erfolgen, kann es sein, daß die Sensorik nicht funktioniert (es wird 0-1-0-1...erwartet, kommt das nicht erfolgt die Abschaltung). Ich muß mir noch mal den Plan ansehen, um zu sehen, wie die Auswertung erfolgt. Ich denke mal an eine zeitliche Auswertung>>>abwarten.
LG aus Schwerin, Holger
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#9
Hallo Jupp,

Unter der Aufwickelkupplung ist eine Leiterplatte mit unterbrechungen , genannt Unterbrecherleiterplatte , am Aufwickel - Dorn befindet sich ein Kontaktblattfeder , die bewirkt, daß ein ständiges an/aus bei Wiedergabe u.s.w. entsteht. Ist das an/aus Signal nicht mehr vorhanden , schaltet die Elektronik einen kleinen Elektromagneten an, welches ein Hebel zur Stopstellung in Bewegung setzt.
D.H. , erst mal vom Aufwickel die kleine Sicherungsscheibe entfernuen und darunter schauen, wie es aussieht, ggf reinigen.
Ein ausgeleierter Riemen kann auch die Ursache sein, der schaft es dann nicht, beim auslösen des Stopp Magneten, die Schwungmasse weiter zu drehen.

Das Lauferk sollte leicht vom Chassis zu entfernen gehen, einfach 2 Schrauben im Batteriefach und auch auf der Draufsicht, wenn vorhanden entfernen, dann kannst du das Laufwerk mit Reglern von unten schräg nach vorne rausziehen. vorher die Plastikabdeckung von den Buchsen seitlich entfernen.

Mfg. Dietmar
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#10
danke für eure Hinweise! Ich werde demnächst das Gerät wieder öffnen und berichten.
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#11
Hallo Jupp. 
Ich habe gerade einen Stern auf und bin am Tunerantrieb der ähnlichen ist wie an Deinem Radio. 
Zuerst muss die Antriebsscheibe runter 
   
Dann kannst Du die Welle mit Halterung abschrauben. 
   
Danach kannst Du den Antrieb rausnehmen und reinigen.
Das Braune bei mir ist noch Fett was runter muss. 
Meistens noch viel mehr. 
   
Ist alles Sauber wieder zusammen bauen.

Mit freundlichem Gruß, Heiko
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#12
danke Heiko! Die Bilder sind sehr aussagekräftig!
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#13
Information 
Hallo Jupp, 
Ich habe es doch voll vergessen. 
Bevor Du den Antrieb Ausbaust erst ein Zeichen auf den Zahnrad machen
   
Und dann die Feder ausbauen 
   

Erst dann den Antrieb ausbauen.

Mit freundlichem Gruß, Heiko
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#14
geht klar, Heiko. Danke!
Gruß,
Jupp
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