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Hallo zusammen,
habe gerade für einen Bekannten ein Saba Wildbad 100 hier und versuche, den TA-Eingang zu nutzen, um Musik darüber einzusteuern. Dazu nutze ich die Taste "Mono".
Zu meinem Erstaunen wird die Musik zwar wiedergegeben, allerdings mit nahezu konstanter Lautstärke, d.h. es gibt kaum Veränderung beim Drehen des Lautstärkereglers - fast kommt es mir sogar eher noch so vor, dass das Signal leicht lauter wird, wenn ich den Lautstärkeregler ganz runter drehe.
Das Eingangssignal ist übrigens nicht übersteuert - das Phänomen bleibt dasselbe, selbst wenn ich den Eingangspegel minimal einstelle (dann bleibt die Wiedergabe ebenfalls konstant laut, nur eben entsprechend auf dem Niveau des geringeren Eingangspegels).
Die Wiedergabe endet logischerweise, wenn ich die EL84 ziehe. Wenn ich die EABC80 entferne, ändert das hingegen nichts (vermutlich normal, oder?).
Da hier mein Verständnis endet, wäre ich dankbar für einen Tipp, wo ich nach einem Fehler suchen kann. Kann das jemand einordnen?
Danke und viele Grüße, Rainer
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Hallo, Dieter Rainer,
Da brauchen wir noch mehr Informationen:
Signalquelle mit Line OutAusgang? Ggf Gerätetyp?
Verbindungskabel und genauer Anschluss ( Skizze )
Radio funktioniert auf UKW normal?
VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
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Hallo Henning,
UKW läuft normal (abgesehen davon, dass das Frequenzband offenbar verstellt wurde, um damals Feuerwehr-/Polizeifunk zu hören).
Als Signalquelle habe ich zweierlei ausprobiert, mit identischem Symptom:
1. Ein Bluetooth-Modul, USB-versorgt, stereo, mit einstellbarem Verstärker. Die Stereo-Ausgänge (plus/minus) habe ich jeweils mit 4,7kOhm voneinander isoliert und an den Bananenstecker-Eingang angeschlossen. Dabei macht es keinen Unterschied, wie herum ich die Bananen-Stecker einstecke = pole. Dieses Modul habe ich exakt in dieser Konstellation schon mindestens ein Dutzend Male verbaut (meist an Nordmende-Radios), und das lief bisher einwandfrei,
2. Eine Adapter-Kombination Handy - 3,5mm-Klinke - Chinch - DIN-Stecker mit 3 Pins ins Dreieck-Anordnung (der anderen TA-Eingangsbuchse entsprechend). Das Sympton ist dasselbe, unabhängig davon ,ob ich es in den TA- oder TB-Eingang stecke.
Was ich gerade erst wahrnehme, ist ein leichtes unregelmäßiges Grundrauschen ("Zieseln" würde man regional vielleicht formuilieren), wenn der Eingangston stumm ist. Vielleicht ein mechanisches Thema? In einem Poti?
VG, Rainer
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Hallo, Rainer,
wenn Du die EABC80 entfernst, sollte (fast) nichts mehr zu hören sein.
Deren Triodensystem arbeitet nämlich als NF Vorverstärker.
Es gibt allerdings durch die recht umfangreiche Schaltung rund um den Lautstärkeregler und in der Gegenkopplung zahlreiche Bauteile, die Probleme machen können.
Auch der Lautstärkeregler kann ggf. defekt sein. Oder irgendetwas wurde umgebaut, und entspricht nicht mehr dem Original.
Was ich ( wenn das Gerät dem Schaltplan entspricht ) nicht erklären kann, ist, warum auf UKW alles gut funktioniert. ( unter gut funktioniert verstehe ich, daß das Gerät eine erhebliche Lautstärke erreicht, und die normale Zimmerlautstärke bei geschätzt 1/4 bis 1/3 Drehwinkel des Lautstärkereglers erreicht wird.
VG Henning
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....so sehe ich es ebenfalls, denn der TA/TB Eingang ist idR immer vor dem Lautstärkeregler angeordnet, eben um die Lautstärke zu regeln.
M.f.G.
harry
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Hallo, ändert sich denn etwas, wenn du P3 (Klangregler) verstellst ?
Wolfgang
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Guten Abend,
vielen Dank! Dann werde ich doch mal grundlegend in dem Bereich auf die Suche gehen müssen. Das Verändern der beiden Klangregler hat leider auch keinen Effekt gehabt (außer eben, dass sich der Klang verändert hat, weiterhin nicht aber die Lautstärke). Auch Tastenwechsel zwischen "Musik" und "Sprache" hat nichts verändert.
Eines ist mir allerdings beim Testen aufgefallen: Sobald ich den Toneingang anschließe, höre ich auf allen Tasten genau die eingespeiste Musik. Auch, wenn ich z.B. auf UKW gehe. Das magische Band zeigt den Pegel des UKW-Empfangs an. Interessant auch:
- Schließe ich den Toneingang (per DIN-Stecker) an den TA-Eingang an, wird das UKW-Signal gedämpfter eingespielt, als wenn ich den TA-Stecker nicht eingestöpselt habe. Gleichzeitig wird das TA-Signal wiedergegeben. Der Lautstärke-Regler ändert aber nur den (gedämpften) UKW-Ton, während das TA-Signal eben konstant bleibt
- Schließe ich denselben DIN-Stecker an den TB-Eingang an, verschwindet das UKW-Signal (obschon die EM84 weiter den UKW-Empfangspegel anzeigt), und es ist nur noch das TB-Signal zu hören (bei konstanter Lautstärke unabhängig vom Lautstärke-Regler).
Vielleicht ein mechanisches Thema im Tastenregister? Ich hoffe nicht...
Mit vielem Dank und besten Grüßen
Rainer
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19.09.2023, 23:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.09.2023, 23:39 von rundfunker.)
Guten Abend noch mal,
wenn ich auch nicht wirklich verstehe warum, so kann ich doch berichten, dass ich das Phänomen beheben konnte: Ich hatte den Kondensator C45 (22nF, geschirmt gegen Masse, geht lt. Schaltplan an Pin 8 der EABC80) ersetzt. Dazu habe ich einen 22nF-Kondensator genommen und mit Kupferfolie umwickelt. Diese Kupferschirmung hatte ich, so meine Erinnerung mich nicht trügt, der ursprünglichen Installation entsprechend gemeinsam mit dem Masse-Ende von R36 (47 Ohm) verlötet.
Schon mit dem probeweisen einfachen Ablöten der Schirmung ist das Phänomen verschwunden. Nun habe ich es an einen anderen Punkt direkt am Chassis angelötet (der Massepunkt von R36 war an einer Kunststoffhalterung angelötet, vermutlich habe ich da schlicht doch etwas falsch interpretiert bzw. angelötet).
Wie gesagt, wenn ich es auch nicht richtig verstehe, erfreue ich mich für meinen Bekannten nun an einem wirklichen satten Klang! Ein schönes Gerät. Die schnöde Mogelpackung mit dem nicht wirklich vorhandenen Stereoeffekt hätte es aus meiner heutigen Sicht gar nicht nötig gehabt. Aber damals war "stereo" offenbar ein Zauberwort ähnlich wie "KI" heute... ;-)
Danke nicht zuletzt für die Ermutigung, die Bauteile rund um die EABC80 unter die Lupe zu nehmen und viele Grüße
Rainer
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Hallo Rainer,
wie es schon geschrieben wurde, ist dein Phänomen bei korrekter Zuweisung der an/abgelöteten Anschlüsse der gewechselten Kondensatoren, nicht möglich.
Deshalb die korrekte Frage, was genau gemacht wurde.
Und das Aufspüren eigens gemachter Fehler ist schon mal der beste Lerneffekt.
Habe somit nun viel und lang anhaltende Freude am Röhrenklang.
M.f.G.
harry
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