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Restaurierung Dominante W102
#1
Hallo liebe Forumsteilnehmer,

Ich habe ein Dominante W102 mit sehr gut erhaltenem Gehäuse erhalten,welches ich gerne restaurieren möchte.Das Chassis habe ich ausgebaut und erstmal gründlich gereinigt.Als nächstes möchte ich die Problemkondensatoren wechseln und da gehen bei mir die Probleme auch gleich los.
Hier erst einmal ein paar Bilder.
   
   
   
   
Die braunen Kondensatoren mit der weißen Vergußmasse(Epoxydharz?) sind von Frolyt.Irgendwo habe ich mal gelesen das man die ersetzen sollte was ich jetzt vorhatte.
Leider sind die so eingebaut das ich keine Chance habe die Werte abzulesen.Ich habe mal versucht die Kondensatoren vom Klangregister mit dem Schaltplan zu vergleichen
aber das stimmt nicht  100% überein.einen habe ich einseitig ausgelötet  da stehen 500/20 und 500 V drauf was ich als 500 pf und 20%deute und mein Chinatester zeigt
1223 pf und komischerweise keinen ESR und V loss an.Jetzt kann ich nur alle Kondensatoren laut Schaltplan bestellen obwohl da auch Styroflex-und Keramikkondensatoren dabei sind weil mir die Suche nach einem Kondensator vom Schaltplan im Chassis zu lange dauert oder wie geht man da am besten vor.
1 Frage hätte ich noch:wie reinige ich am besten die Kontakte der Röhrenfassungen(hatte mir  Pfeifenreiniger besorgt aber die sind zu stark)
Ich würde mich freuen wenn Ihr ein paar Tips für mich hättet.

Schönen Sonntag noch
Klaus
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#2
Hallo Klaus. 
Mach es erstmal wie bei deinem Rema 844.
Alle Elkos raus wie in deinem Plan geschrieben. 
Die Elkos sind so alt da stimmen die meisten Wert nicht mehr. 
Und den Sehe weiter. 
Mit freundlichem Gruß, Heiko
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#3
Hallo Klaus,
wie du es schon richtig festgestellt hast, müssen die Kondensatoren mit der bräunlichen Umhüllung alle ersetzt werden, weil Sie Luftfeuchtigkeit aufgenommen haben, die die Kapazität um ein vielfaches erhöhte.
Auch ihre Spannungsbelastbarkeit ist dadurch um ein vielfaches gesunken, was besonders bei den Koppelkondensatoren und den C,s die direkt mit der Anodenspannung belastet sind, nachteilig auswirkt. Konzentriere dich somit erst einmal auf den unverzichtbaren Ersatz dieser Kondensatoren, die mit der Anodenspannung belastet sind. Das könnten ca. 6-12 Stck sein. Ich denke da an den Koppel Kondensator C205 auf dem Klangregler, dann dem C201; 202; 203; und C204 ebenfalls auf dem Klangregler. Des weiteren C9 am G2 der ECH81, C106;108; 117 und C123 in der ZF, falls es ebenfalls die braunen sind. denn das sind die berüchtigten Papierwickel Kondensatoren, die Luftfeuchtigkeit gezogen haben und somit defekt sind. Wechsele auch alle Klein Elkos und formiere den Doppel Becher Elko im Netzteil. Für die Kontaktreinigung empfehle ich z. B. Oszillin von Teslanol Chemie.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#4
Moin,

auf keinen Fall die Styroflex und Keramik in HF und ZF anfassen - dann ist das Gerät gleich im Eimer. Diese Werte sind genau so wie sie sein sollen.

Du wirst dir schon die Mühe machen müssen im Schaltplan zu suchen. Vor allem im Netzteil und im Verstärkerteil sind die Kandidaten zu finden. 500/20 kannst du nur auf einem Elko oder Styro gelesen haben. 

Auf den braunen Kondensatoren stehen immer die konkreten Werte mit Einheit drauf. Dieses Papier wurde abschließend überlackiert. Der Lack ist mittlerweile trübe, den kratze ich im Zweifelsfalle runter, dann kann man die Werte wieder lesen.  Vorsicht ist besonders geboten, wo die Vergussmasse strahlend weiß aussieht, wie neu oder sogar eine Spitze treibt. Das passiert wenn der Kondensator warm / heiß wird - dann darf vor dem Wechsel nicht eingeschaltet werden.

Thommi
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#5
Hallo und danke für eure Antworten,
OK Harry,ich werde alle braunen Kondensatoren sowie die Kleinelkos ersetzen und den Becherelko formieren und dann messen,vorher werde ich das Gerät nicht einschalten.
Thommi,Styroflex und Keramik bleiben drin,aber mit dem 500/20 liegst du leider falsch,das ist kein Elko und auch kein Styroflexsondern ein brauner.
   
Die braunen liegen so ungünstig das ich die nicht soweit drehen kann um etwas abzulesen.Da hier nur wenige Styroflex und Keramikkondensatoren drin sind werde ich alle nach Schaltplan bestellen dann bleiben eben 5 oder 6 Stück übrig.

Schönen Abend noch Klaus
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#6
Hallo Klaus,
Röhrenfassungen kann man mit Zwischenzahnbürsten und Teslanol T6 reinigen.
Ich persönlich gehe ähnlich wie Harry zu Werke. Erst werden die 'Killerkondensatoren' gewechselt. Also C403 und C404 und den Koppelkondensator C205. Dann fange ich über eine Vorschaltlampe das Gerät vorsichtig an, einen starken UKW Sender zu empfangen. Wenn es also Ton von sich gibt, werden Kondensator für Kondensator gewechselt und zwischdrin immer wieder getestet, ob man sich vertan hat. Wer glaubt, 30 Kondensatoren mal so fehlerfrei zu wechseln und dann feststellt, dass das Gerät nicht funktioniert, ja der hat dann halt ein größeres Problem (war das schon so oder habe ich einen Fehler eingebaut???).
Schaltplan: https://www.gfgf.org/GFGF-Schaltplandien...02_sch.pdf

Gruß,
Peter
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#7
Ahaaa,

da bist du am Klangregister, ja da können 500pf auftreten. Bei dem Kondensator rechts ist genau das passiert, was ich meinte, der hat schon gut gekocht.

Thommi
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#8
Hallo,
heute hab ich alle braunen Kondensatoren mithilfe des Schaltplans identifiziert und meine Bestellung fertig gemacht.War nicht so schwierig wie ich dachte.
Ich mach so weiter wie von Harry und Peter vorgeschlagen,also erst die wichtigsten Kondensatoren wechseln und dann Gerät mit Vorschaltlampe und Regeltrafo langsam hochfahren(nach formierung des Becherelkos).Danach wechsle ich immer nur 1 oder 2 Stück und probiere zwischendurch.Danke für eure Hilfe,ich hätte alle auf einmal gewechselt und mir vielleicht Fehler eingebaut.
Schönen Abend noch
Klaus
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#9
Kurze Frage noch,
wenn ich den Ratioelko wechsle ist dann ein Neuabgleich erforderlich oder sollte ich den drin lassen?
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#10
......ein Neuabgleich ist dann nicht notwendig
Der Wechsel aber meist lohnend.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#11
Danke.
M.f.G.
Klaus
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#12
Hallo zusammen,

ich habe nun der Reihe nach so wie Ihr geschrieben habt alle Kondensatoren und Elkos gewechselt und alle 3 Stück eine Funktionsprobe gemacht.
   
   
   
Das Radio spielt einwandfrei,die Spannungen und die Stromaufnahme haben nur geringe Abweichungen zum Schaltplan,der Klang ist gut und ich bin voll
zufrieden.Nicht ganz gelungen ist mir der Stoff der Schallwand.Ich hatte erst versucht den Stoff auf der Schallwand zu waschen,der hatte dicke braune Streifen die nicht herausgingen also habe ich ihn abgezogen und mit Chlorix eingeweicht weil ich Angst hatte das die Schallwand aufquillt.Nach dem Trocknen hab ich den Stoff mit verdünntem Holzleim wieder aufgeklebt und an drei sehr dünnen Stellen weiße kleine Stoffstücke druntergeklebt damit man die dunkle Schallwand nicht durchsieht,das war Ok so.Leider konnte ich ihn nicht so genau spannen wie ich wollte,vor allem wegen dem Ausschnitt für die Klangregelung.Vielleicht bestelle ich noch mal neuen Stoff,aber so schlecht sieht es auch nicht aus.
     

Schönes Wochenende noch
Klaus
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#13
Gut gemacht Smiley32
Herzliche Grüße

Pitter
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#14
Sehr schön, Klaus!
Die etwas schiefe Stoffbespannung fällt doch kaum auf. Dagegen lacht einen die helle Skala förmlich an. Ich denke, damals noch ziemlich selten. Ich mag Geräte mit heller Skala!
Schön auch die Ansicht unter dem Chassis. Alles sauber und aufgeräumt.
Viel Freude beimm hören
wünscht
Frank
Grüße

Frank
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#15
Moin,

Holzleim brauchts da normalerweise nicht. Der Leim wird bei warmem Wasser flüssig, dann kannst du den Stoff abziehen und wenn du ihn draufspannst und es trocknen lässt bindet der Leim wieder. 
Holzleim durchdringt den Stoff und sorgt für knochenharte ewige Flecke.

Vielleicht weiß Andreas was für ein Leim damals benutzt wurde???

Thommi
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#16
Schönes Radio habe die Allstromversion A122 mit der dunklen Skalenscheibe.
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#17
Hallo und danke für Eure Beiträge.
Thommi hat völlig recht das sich der Stoff nach dem waschen der Schallwand ganz leicht abziehen lässt aber ob da nach dem einweichen und nochmals waschen noch Kleber dran ist weiß ich nicht.Ich kann das Kleben mit verdünntem Holzkaltleim(Po...) mit gutem Gewissen empfehlen,man darf natürlich nur dünn einstreichen.
Bei mir hat der Leim nicht durchgeschlagen und der Stoff ist auch nicht hart geworden.Ich würde aber Schallwandstoff nur noch im äußersten Notfall abziehen,meiner war
doch schon porös und ich konnte kaum noch dran ziehen.
MfG  Klaus
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#18
Wenn man den gut durchgetrockneten Stoff mit einer sehr dünnen Schicht Holzleim aufklebt, sollte der Leim nicht durchschlagen. Anders ist es, wenn man noch feuchten Stoff aufklebt (was gerne gemacht wird, weil sich der Stoff beim Trocknen stramm zieht), zieht die verdunstende Feuchtigkeit gleichzeitig Kleber und Schmutz von der Schallwand in den Stoff hinein und es wird wieder fleckig.

Deshalb den Stoff besser trocken spannen und ohne Druck auf dem Kleber antrocknen lassen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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