Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Telefunken 270 falsche Bauteile?
#1
Hallo zusammen!
Während ich auf die Lieferung von Elkos für meine Philetta warte, habe ich mir einen anderen Kandidaten aus für eine techn. Überholung auserwählt, weil dieser vom Aussehen der Freundin extrem gut gefällt und nach der Restauration in das Wohnzimmer zieren und dort gelegentlich Musik spielen darf. (Ziel: technische Überholung)

   

Ich habe das Radio bewusst nicht angeschalten, da ich erst die (Koppel-)C's kontrollieren wollte. Nach dem Öffnen der Rückwand ist relativ schnell klar geworden, dass ich nicht der erste am Radio war, die Röhrenbestückung ist nämlich "falsch" bzw. nicht nach Schaltplan. So ist anstatt einer RES164 eine PP430 verbaut - kann man die RES164 einfach dadurch ersetzen? 

Weiter war der C-Block schonmal geöffnet. Es sieht auch so aus, als wäre es noch nicht so lange her. Ich konnte die Kondensatoren noch nicht messen. Vielleicht hat einer einen Tipp für Ausbau (bzw. Beschriftung der Kontakte) so eines Kondensatorblocks? Im Kondensatorblock müssten laut Beschriftung C1-7 verbaut sein.

   

   

Das wahre Kopfzerbrechen hat mir allerdings die Verschaltung an der Unterseite bereitet. Der große Elko hat 16uF und passt lt. Schaltplan nirgends rein. Nach meinen Messungen ist er der neue Puffer-C an der Gleichrichterröhre und hat C1-3 ersetzt. Mehr Kapazität für eine glattere Gleichspannung scheint mir jetzt grundsätzlich nicht schlecht.

   

   

Weiter zeigen einige Messungen, dass C40 anstatt 2,2nF einen Wert von 275pF hat, ich habe hier vorerst gegen 330pF getauscht, als ich die anderen drei Teer-C's ersetzt habe. Der nachgeschaltete R6 hinter C40 ist nicht vorhanden, das Multimeter pfeift direkt auf das Gitter der RES164 bzw. PP430. 
R9 ist - wahrscheinlich wg. des großen Elkos - auch geflogen bzw. nicht auffindbar. Das ist höchstwahrscheinlich noch nicht alles, aber es ist eben schon 23:00....

Ich kann leider nicht beurteilen ob die Bauteiländerung "Verbesserungen" sind, ob dies mit der geänderten Bestückung der Röhren zusammen hängt oder dieses Radio doch eher eine Bastelbude ist. Wahrscheinlich kann ich mit einigem Aufwand die originale Verschaltung wiederherstellen, wenn das denn sinnvoll ist? Nach dem Ersetzen der Koppel-Cs könnte man das Radio auch mal mit Trenntrafo und Vorschaltlampe testen? Oder ist vielleicht gar mein Schaltplan falsch (T270 auf rm.org)?  Huh

Ratlose Grüße,
Andi
Zitieren
#2
(11.01.2024, 00:30)Andi_55 schrieb: (...)
Ich kann leider nicht beurteilen ob die Bauteiländerung "Verbesserungen" sind, ob dies mit der geänderten Bestückung der Röhren zusammen hängt oder dieses Radio doch eher eine Bastelbude ist. Wahrscheinlich kann ich mit einigem Aufwand die originale Verschaltung wiederherstellen, wenn das denn sinnvoll ist? ... Oder ist vielleicht gar mein Schaltplan falsch (T270 auf rm.org)? 

Ratlose Grüße,
Andi



Hallo Andi.

Versuchen wir das Ganze mal etwas zu strukturieren.

1) Wie ich Dir schon im anderen thread und auch per pn schrieb, besitze ich das gleiche Gerät seit mehr als 25 Jahren und habe es damals spielfähig repariert. Wie es der Zufall will, habe ich meinen T270 dieser Tage aus dem Regal geholt, den defekten Netzschalter repariert und eine technische Durchsicht vollzogen.
Das Radio steht momentan im Wohnzimmer und spielt erstklassig.

   

Heißt also: Reparatur machbar und sinnvoll, Radiotyp ist alltagstauglich.


2) Du hast eine "Bastelbude" erwischt. Das ist nicht schlimm, solange keine radiotypischen Bauteile (wie z.B. Trafo, Lautsprecher, Spulen etc.) verschwunden sind und die Verbastelungen sich "nur" auf Kondensatoren / Widerstände beziehen.
Heißt also: Originalzustand (Schaltung) ist wieder herstellbar.


3) Schaltpläne:  Sind hier auffindbar ->

https://nvhrbiblio.nl/schema/Telefunken_270.pdf

https://www.radiodatabase.nl/toestellen/.../122WL.pdf

Der T122WL ist die deutsche Ausführung, der T270  -wenn man so will-  sein in Lizenz bei Radiotechna gefertigtes Pendant mit leicht verändertem Gehäuse.


4) Die PP430 ->  https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_pp430.html  ist stärker als die originale RES164. Sie benötigt andere Betriebsspannungen. Insoweit dürften einige Verbastelungen in Deinem Radio auf dieses Konto gehen.
Eine gut funktionierende PP430 bringt mehr Lautstärke, man kann allerdings in die solchermaßen veränderte Schaltung des Radios nicht einfach eine RES164 stöpseln.
Das Mehr an Lautstärke braucht man nicht unbedingt, es ist dem Originallautsprecher (je nach fließendem Anodenstrom, Stichwort 'Schwingspule') auch nicht zwingend zuträglich. Zudem ist die PP430 (RES364) eine eher schlecht konzipierte Röhre (geringe Lebensdauer).
Heißt: Rückrüstung auf RES164 wird empfohlen (Ersatztype 3B4 wurde hier im Forum schon vorgestellt und ist bei radiomuseum.org beschrieben)


5) Bei Deinem Radio ist der Einschalthebel zerbrochen; scheinbar fehlt das Teil, das die Kontakte schließt.
Heißt: Nachbau.


6) Blockkondensator: Dessen Gehäuse ist hier leider aus Pappe, aber immerhin noch vorhanden. Man kann sich ein Innengehäuse fertigen und in dieses dann die neuen Kondensatoren einbringen. Darauf kann dann die alte Pappe aufgebracht werden, die immerhin die originale Optik wieder herstellt. Ich hatte seinerzeit diesen Weg bei meinem Radio nicht beschritten und die Neuteile sauber unters Chassis gelötet, den Block aber im Radio belassen.


So, das war nun ein erstes Review.

Mein Tipp:

Diese Bastelbude nicht einschalten, und zwar auch nicht nach ersten Minimalreparaturen (Koppelkondensator).
Das Radio verfügt über eine "Lichtnetzantenne" (LA), nämlich in Form des Kondensators C12 = 275 pF.
Die kann sehr viel Schaden anrichten, und mir ist auf Grundlage des Fotos noch nicht klar, was der Vorbesitzer damit angestellt hat.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


Zitieren
#3
Hallo Klaus und alle anderen Mitleser,
Ich habe heute am Radio weitergearbeitet und aus dem Radio versucht einen Schaltplan "rauszumessen". Dies ist ziemlich gut gelungen und die "Bastelbude" ist doch deutlich weniger verbastelt als erwartet.  Smiley58

Zuallererst aber zum 16uF Elko (der lt. Messung 27uF hat), denn dieser konnte ersatzlos rausfliegen und C1,2 und 3 kommen dennoch aus dem Kondensator (wenn auch nicht mit den richtigen Werten, aber immerhin). 

Die anderen Bauteilwerte aus dem Kondensatorblock stimmen soweit und wurden alle gemessen, da ich aber den Zustand der Kondensatoren optisch nicht beurteilen kann, habe ich mich entschieden den gleichen Weg zu beschreiten wie KlausW und die Kondensatoren unten im geräumigen Gehäuse neu einzulöten und den Kondensatorblock zu deaktivieren, aber im Radio zu belassen. Die benötigten C's sind im Postweg.

Die restlichen Bauteilwerte (sind ja nicht mehr viele) habe ich auch alle gemessen, hauptsächlich die Widerstände, aber die liegen auch alle innerhalb von 10% Toleranz.

Lediglich ein Widerstand kommt mir "spanisch" vor, nämlich der R2 mit 1kOhm, welcher hier in einer Art "Seilform" ausgeführt ist. Optisch kann ich keine Beschädigung erkennen und der Wert stimmt genau.

   

   

Ich habe inzwischen eine RES164 besorgt, welche sich hoffentlich auf dem Postweg befindet und die PP430 ersetzen kann. 

Bzgl. des Schalters war ich nicht der erste, der sich am Kleben probiert hat und habe die Klebereste mit dem Dremel rausgeschliffen, um den Schalter mit einem Blech verstärkt mit 2K-Epoxy wieder zu verbinden.

   

Wenn jemand eine bessere Lösung hat, bin ich für Vorschläge offen. Noch ist nichts geklebt, aber ich habe mit 2K-Epoxy sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ein weiterer Punkt ist die Sicherung, bzw. das Fehlen der selbigen. Ich habe überall gesucht, konnte aber keine Feinsicherung bzw. einen passenden Halter finden. Ist Gehört hier irgendwo die Sicherung hin?

   

Ein letzter Punkt betrifft den von dir erwähnten C12 mit 275pF. Dieser ist bei mir nicht vorhanden, habe ich aber als Bauteil da (330pF 500V). Lohnt das nachrüsten?

Ganz herzlichen Dank schonmal an KlausW und deinen Fotos und Ausführungen. Ohne dich wärs viel schwieriger.

Einen schönen Abend euch allen!

VG
Andi
Zitieren
#4
Hallo, Andi,
schönes Radio. Das oben mit 1.kOhm ist ein Kordelwiderstand, oft beschimpft, da wie eine Elektroheizung mit Asbestisollation funktioniert und oft Verzerrungen verursacht. Wie ich sehe, hier in Ordnung, würde ich vorerst belassen, falls Probleme - mit einem 1-2 Watt austauschen.
Den erwähnten C12 - ob in originalwert oder gewechselt einfach weg knipsen. Er hat damals dafür gedient - das Lichtnetz als Antenne zu nutzen. Kann beim Kurzschluss deine schöne Bude finster machen.
Viel Erfolg - deine Freundin hat wieder guten Geschmack gehabt. Big Grin
Gruß,
Ivan
Zitieren
#5
Hallo Andi,

ich nehme mal an, dass es sich bei der von Dir erwähnten Feinsicherung um kein separates Bauteil, sondern um eine in den Transformator integrierte Thermosicherung handelt. Hier beschrieben:

https://www.radiomuseum.org/forum/aeg_33...erung.html

Das Schaltbild wurde möglicherweise von einem tschechischen Sammler gezeichnet (Der T270 stammt ja aus tschechischer Produktion).

   

Die Abkürzungen:

Widerstände z.B. 1M = 1 Megohm, M1 = 0,1 MOhm usw..

Kondensatoren: 1M = 1 µF, M1 = 0,1 µF usw...

Die Kordelwiderstände sind häufig nicht mehr werthaltig. Wenn man im Besitz von passendem Widerstandsdraht ist, kann man die nachwickeln.

Die Lichtantennen - Zuleitung von C12 (275 pF) sollte man unterbrechen. Schlägt der C12 durch, brennt gerne mal die Antennenspule ab.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Zitieren
#6
Hallo Andi und Mitlesende.

Einiges wurde schon angesprochen. Folgende Ergänzungen meinerseits aus persönlicher Sicht:

1) "Kordelwiderstand"
Diese Teile wurden während einer kurzen Zeitspanne in Radiomodellen verschiedener Hersteller verbaut. Bei SABA findet man sie recht oft. Ich habe mich im Laufe langjähriger Basteltätigkeit dazu entschlossen, diese Teile rigoros zu ersetzen. Der Grund dafür liegt darin, daß die Teile altersbedingt mitunter im Betrieb zu leichten Überschlägen neigen, was sich dann in "Kracheln" bei der Wiedergabe des Radios äußert, obgleich man den Widerstand ja statisch als werthaltig gemessen hatte. Das sind insoweit blöde Fehler, da diese nicht ständig auftreten und man den Widerstand ja erst einmal als Verursacher des Störgeräuschs ausfindig machen muß. Gerade bei Radios ohne Wartungklappe im Gehäuseboden muß dann aber jeweils das Chassis ausgebaut werden, um dem Fehler auf die Spur zu kommen, und das nervt.

Alternative: Sehr originalitätsbewußte Bastler haben 2 oder 3 moderne Kleinwiderstände zu 0,6 W Belastbarkeit in Serie geschaltet und den passenden Gewebeschlauch darüber gezogen. Damit sieht dieses Widerstandskonstrukt sehr original aus.


2) "Sicherung"
Wie von Harald (radioljub) schon aufgezeigt handelt es sich bei der fotografierten Federblechplatte um eine Thermosicherung. Das wurde von Telefunken/Siemens/AEG in diesen Jahren oft verbaut. Ich habe es mitunter bei meinen Radios so gelöst, daß ich dennoch an passender Stelle eine zusätzliche Glasrohrsicherung (5x20 mm) samt Sicherungshalter eingelötet habe und die Thermosicherung beließ, da ich mir nicht sicher bin, ob dieses Altkonstrukt nach 90 Jahren noch verläßlich auslöst.


3) "Einschalthebel"
Wie ich sehe sind alle Teile Deines Schalterhebels glücklicherweise noch vorhanden. Es schien mir eingangs auf Grund der Fotolage so, als fehlte das kontaktstiftende Endteil.
Dieser Hebel scheint mir eine konstruktive Fehlkonstruktion, denn ich finde im Netz diverse Geräte, bei denen er zerbrochen ist; war bei meinem "270" ebenso, wobei der vordere Teil in Gänze fehlte und mühsam nachgefertigt werden mußte. Möglicherweise schnappte der Hebel im Neuzustand zu heftig gegen seinen jeweiligen Endanschlag, so daß sich auf Dauer ein Riß im Bakelit bildete. Anders kann ich mir die häufigen Schäden an diesem Teil nicht erklären.
Dein Schienen der Klebestelle ist jedenfalls von Vorteil, ich habe den Hebel meines "270" sogar beidseitig mittels Metallleisten geschient und diese zudem mittels durchgehender M2-Schrauben und Muttern festgelegt. Da reißt nichts mehr, von außerhalb des Gehäuses ist diese Reparatur unsichtbar.

Der Hebel verschleißt zudem an seinem Ende, also dort, wo er immer wieder die Kontaktplatte bewegt, sowie in seinem Dreh-/Lagerpunkt.  Vor dem Einbau des Chassis auf saubere Funktion achten, sonst hat man später nur Ärger damit. Dazu die Rückwandschraube, die ihn bei aufgeschraubter Rückwand korrekt positioniert, bei noch ausgebautem Chassis einschrauben und kontrollieren, ob alles richtig schaltet.


4) "Anderer Schalthebel: Wellenbereich / Spulenanzapfung"
Der zweite frontseitig angeordnete Schalthebel regelt die Empfangsempfindlichkeit bzw. schaltet von MW nach LW. Diese Konstruktion ist krachanfällig. Zwar warb Telefunken seinerzeit damit, daß hier hochwertigstes Kontaktmaterial zur Verarbeitung gelangte, dennoch ist diese Konstruktion nicht frei von Kritik.
Tipp: Die Kontakte penibel reinigen und darauf achten, daß der Kontakt, der auf dem Schalthebel sitzt,
a) noch genügend Druckkraft aufbaut  und
b) dessen kleines Verbindungskabelstück noch einwandfrei ist.


Freut mich, daß Du so zügig mit Deinem Radio vorankommst. Smiley32
Noch ein weiterer Tipp zu einem möglichen Fehler, der hoffentlich nicht auftreten wird:
Das Radio besitzt ja einen "Entbrummer", das ist der kleine Drahtwiderstand mit Hebel, rückseitig des Trafos. Damit läßt sich das Netzbrummen auf ein vertretbares Maß einregeln, sobald RES164 und RENS1204 arbeiten. Das klappt ganz gut, sollte jedoch dieses Netzbrummen noch zu hoch erscheinen, so kann man den Siebkondensator im Netzteil (C2 und/oder C3) etwas erhöhen, d.h. die Kapazität etwas größer wählen.
Ist das Brummen dann immer noch zu hoch, so kann es sich um einen ganz blöden Fehler handeln, den mein "270" aufwies: die RENS1204 zeigte im Betrieb einen geringen, recht hochohmigen Schluß zwischen Heizfaden und Kathode, der sich nicht mehr beseitigen läßt. Sie ist nicht die einzige in meinem Bestand mit diesem Fehler.
Ich hoffe, daß dieser Fehler bei Dir nicht auftritt, denn er ist nicht zwangsläufig, wollte es aber auf jeden Fall ansprechen.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


Zitieren
#7
Hallo zusammen,
danke schon einmal für die vielen, hilfreichen Beiträge. Die Kordelwiderstände sind rausgeflogen und ich habe alle C's aus dem Block ersetzt. Ich hoffe, dass für C1-4 einen Elko einbauen 'durfte', ohne dass es dort irgendwo Probleme gibt (Pluspol jew. an 250V bzw. 180V) - bitte gebt kurz Bescheid, wenn da was nicht passt, bevor ich jetzt anstecke. Den Block wird jetzt deaktiviert, aber im Radio belassen.

   

Sonst sind jetzt noch die Kontakte vom Wellenschalter und Einschalthebel zu reinigen, der kaputte Schalter zu kleben und eine Feinsicherung einzubauen.... oder hab ich was vergessen?  Big Grin

Viele Grüße,
Andi
Zitieren
#8
So, heute ist mit der Post eine RES164 bei mir angekommen. Nachdem die Schaltung ja eigentlich soweit fertig war, habe ich die RES164 eingebaut und das Radio langsam Richtung Vorschaltlampe & Trenntrafo bewegt. Vorher habe ich noch den Lautsprecher über eine Lüsterklemme angeschlossen.

Nach einem Testlauf mit Vorschaltlampe und einer Leistungsaufnahme von 14W, ist ohne Vorschaltlampe ganz klar ein Signal aus dem Lautsprecher hörbar gewesen (Leistungsaufnahme 15W, ein bisschen wenig?). Ich habe dann meinen kleinen Modulator montiert und konnte (wenn der Wellenschalter ganz links oder fast ganz links war) auch etwas empfangen. Die Klangqualität war... schlecht. Sehr kratzig, keine Bässe und es klingt ein wenig nach übersteuern.

Nun, es ist ein Radio aus 1933/34, da erwarte ich keine klanglichen Wunder. Ich kann in den kommenden Tagen mal ein Video des spielenden Gerätes (auf Youtube?) hochladen, dann könnt ihr euch ein Bild davon machen. Der Lautsprecher meines Radios ist unbeschädigt, wenn auch rostig (und sonst weiter nicht gemessen).

Es sind noch einige Arbeiten zu erledigen, aber das ist alles gewesen für heute.

Verschneite Grüße aus Regensburg,
Andi
Zitieren
#9
(15.01.2024, 23:09)Andi_55 schrieb: ...
Die Klangqualität war... schlecht. Sehr kratzig, keine Bässe und es klingt ein wenig nach übersteuern.
... Der Lautsprecher meines Radios ist unbeschädigt, wenn auch rostig (und sonst weiter nicht gemessen).

Dann hat der Lautsprecher eindeutig noch eine "Macke". Es ist ein Freischwinger, und der wird keinen Sound wie ein moderner permanentdynamischer LS produzieren, insbesondere keine kräftigen Bässe.
Kratzen darf er dennoch nicht, und scheppern auch nicht. Jedenfalls weist mein 270 ein für die Kombination Freischwinger/Bakelitgehäuse sehr angenehmes Klangbild auf.

Ich gehe davon aus, daß sich im winzigen Luftspalt zwischen Anker und Polschuhen Rost oder Dreck befindet, möglicherweise ist zudem die Membran lose. Sowas ist reparabel.

Anbei etwas Lesestoff zum "Freischwinger-Lautsprecher" allgemein :
https://www.radiomuseum.org/forum/dke_ve...ieren.html
https://www.radiomuseum.org/forum/freischwinger.html

Und hier etwas Lesestoff zum prinzipiell gleich aufgebauten Freischwinger des VE; eher interessant wg. der enthaltenen Fotos:
https://www.dampfradioforum.de/viewtopic...=2&t=23907

Ich muß an dieser Stelle allerdings betonen, daß ich den LS des 270 klanglich für deutlich besser halte, als den des VE.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


Zitieren
#10
Hallo zusammen,
ich habe mir den Lautsprecher nochmal genauer angeschaut und festgestellt, dass er an einer Seite leicht vom Filz gelöst ist, siehe Bild. Den habe ich dann kurzerhand nachgeklebt.

   

   

Weiter habe ich über den Lautsprecher noch den 550pF Kondensator ergänzt. Danach habe ich nochmal getestet und die Tonqualität war gut.
Nachdem ich das Netzkabel dann noch durch ein neues ersetzt habe und den Kondensatorblock wieder rein gebaut, habe ich Chassis und Lautsprecher wieder ins Gehäuse geschraubt.

Hier gibt es nochmal ein Foto von der Vorder- und Rückseite. Das Gehäuse inkl. Rückwand war ja in top Zustand, hier gab es keine Arbeit. 

   

   

Jetzt steht der Radio in der Langzeitprüfung und darf über die nächsten Wochen immer mal wieder einige Stunden laufen. Bis dahin habe ich schon ein neues Projekt, einen 231 WL, besorgt. Aber das ist etwas für ein neues Thema. 

Nochmal vielen Dank an alle Poster und besonders an KlausW für die hilfreichen Tipps. 

Viele Grüße
Andi
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Nordmende 4/675 UKW schlechter Empfang Falsche Frequenzen da.anda 15 4.293 16.01.2021, 18:40
Letzter Beitrag: da.anda
  Falsche Schutzmaßnahme bei Allstromgeräten ULLIDD 16 12.444 22.10.2015, 20:14
Letzter Beitrag: oldtimeradio

Gehe zu: