24.02.2015, 01:09
Hallo Radiofreunde
Irgendwie wollte ich die Zeit überbrücken, bis ich den Netztrafo von meinem Sachsenwerk Radio wieder bekomme.
Was liegt da näher, als ein Radio aus meinen gesammelten, bzw. angesammelten Beständen auf den Werktisch zu stellen. Seit über 2 Jahren steht das Blaupunkt 6W79 und wartet auf seine Wiederbelebung. Der Siebenkreis Mittelsuper hat interessante Verwandte: Zeitgleich gab es von Blaupunkt noch die Modelle 7W79 8W79 und 11W79. Das Radio stammt aus Süddeutschland und wurde über Kleinanzeigen verkauft. Da der Preis OK war, wurde ich mit dem Verkäufer einig. Erwartet hatte ich eine Ruine. Als das Paket ankam, war ich doch erstaunt. Zum einen die sorgfältige Verpackung, worin das Radio den Versand ohne Blessuren überstand, zum anderen der doch sehr gute Zustand. Außer einer Reparatur , vermutlich in den 50er Jahren, war alles noch Original. Der Vorbesitzer hatte es zwar irgendwie geschafft, das Skalenseil auszuhängen, jedoch nicht einfach raus gerissen , sondern sorgfältig mit dem Zeiger zusammen, per Reißzwecke im Gehäuse gesichert. Das Gehäuse hat die Jahre der Lagerung auf dem Dachboden gut überstanden. Wird das hier nun nur ein kleiner Arbeitsgang und dann spielt das Radio wieder?
Schauen wir mal und betrachten die Fotos. Zunächst die technischen Daten von dem Radio
Hersteller: Blaupunkt (Ideal) Ideal-Radiotelephon- und App-fabr. || Ideal-Werke AG; Berlin (ab 1934)
Marke Rotstern
Typ: Rundfunkempfänger Superhet 7 Kreise
Modell: 6 W 79
Baujahr: 1939
Röhrenbestückung: 5 Röhren ECH11 EBF11 EL11 AZ11 EFM11
Stromversorgung: Wechselstrom, 110; 220 230 V umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW
Bedienelemente: Lautstärkepoti, ein Poti für Klang/ Bandbreitenschaltung und Wellenbereichsschalter
Gehäuse: Holz
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Plattenspieler über Bananenbuchsen externer Lautsprecher, Drahtantenne, Erde.
Abmessungen: 549 x 375 x 262 mm
Gewicht: 14 kg
Lautsprecher: 1 Frontlautsprecher
Neupreis: 250,- Reichs Mark
[attachment=13012]
Außer einer gründlichen Politur, bedarf es wohl keiner Holzarbeit. Auch der Lautsprecherstoff ist noch in Ordnung, die wenigen Maschen, die nicht mehr in Form sind, damit kann man leben.
[attachment=13015]
Das magische Auge habe ich mir vor einiger Zeit ausgebaut, allerdings war es nicht mehr brauchbar. Weder öffnete sich der Schirm, noch war seine Leistung in der Toleranz und da die hier verbaute EFM11 auch als NF- Verstärkung fungiert, mußte ich mich nach einer neuen Röhre umschauen.
[attachment=13016]
Seitliche Eindrücke, die Oberflächen sind durchweg gut erhalten. Da sollte man nichts verändern und somit beschränke ich den Eingriff nur auf die Funktion.
[attachment=13017]
Schöner Rücken, Eine ordentlich erhaltene Rückwand ist auch viel Wert.
[attachment=13018]
Da lacht das Herz und der wirklich gut erhaltene Zustand tröstet über den Mißerfolg beim Sachsenwerk hinweg. Der Zeiger ordentlich aufgehängt, das Seil nur aus der Spur, nicht gerissen. Wie man am Lautsprecher erkennt, wurde dort ein Kondensator montiert. Er dient als Ersatz für den taub gewordenen 12 µF Elko. Den großen Original Elko der auch den 8µF enthält werde ich so belassen und wie es der letzte Mechaniker praktizierte wieder direkt am Lautsprecher Ersatz anlöten. Wenn meine Werkstatt im laufe des Sommers umgebaut ist, werde ich mir etwas für solche Elkos überlegen. Die Original Gehäuse sind zum Teil sehr Charakteristisch und eigenen sich für eine Neubefüllung.
[attachment=13019]
Sämtliche Spulen tragen noch die Original Siegel von Blaupunkt. Nichts ist verändert worden in der Einstellung. Da bin ich sehr gespannt, wie sich der Empfang verhält, wenn denn der 6W79 wieder spielt.
[attachment=13020]
Das Chassis in seinem Zustand läßt erahnen, wie gut es erhalten ist. Putzen ist hier erst mal angesagt.
[attachment=13021]
Das Chassis ist ausgebaut und nun kommt man der Sache näher. Zwar ist die Eichleiste nicht mehr so schön lesbar, aber der Schein trügt nicht, unter der Staub und Schmutzschicht verbirgt sich ein ehrliches Chassis ohne Rost und vor allem ohne augenscheinliche Tücken, denn die brauche ich momentan überhaupt nicht. Entspanntes arbeiten ist mir momentan lieber.
Fortsetzung mit weiterhin entspannten Berichten und vielen Fotos ist Garantie bei diesem Blaupunkt
Irgendwie wollte ich die Zeit überbrücken, bis ich den Netztrafo von meinem Sachsenwerk Radio wieder bekomme.
Was liegt da näher, als ein Radio aus meinen gesammelten, bzw. angesammelten Beständen auf den Werktisch zu stellen. Seit über 2 Jahren steht das Blaupunkt 6W79 und wartet auf seine Wiederbelebung. Der Siebenkreis Mittelsuper hat interessante Verwandte: Zeitgleich gab es von Blaupunkt noch die Modelle 7W79 8W79 und 11W79. Das Radio stammt aus Süddeutschland und wurde über Kleinanzeigen verkauft. Da der Preis OK war, wurde ich mit dem Verkäufer einig. Erwartet hatte ich eine Ruine. Als das Paket ankam, war ich doch erstaunt. Zum einen die sorgfältige Verpackung, worin das Radio den Versand ohne Blessuren überstand, zum anderen der doch sehr gute Zustand. Außer einer Reparatur , vermutlich in den 50er Jahren, war alles noch Original. Der Vorbesitzer hatte es zwar irgendwie geschafft, das Skalenseil auszuhängen, jedoch nicht einfach raus gerissen , sondern sorgfältig mit dem Zeiger zusammen, per Reißzwecke im Gehäuse gesichert. Das Gehäuse hat die Jahre der Lagerung auf dem Dachboden gut überstanden. Wird das hier nun nur ein kleiner Arbeitsgang und dann spielt das Radio wieder?
Schauen wir mal und betrachten die Fotos. Zunächst die technischen Daten von dem Radio
Hersteller: Blaupunkt (Ideal) Ideal-Radiotelephon- und App-fabr. || Ideal-Werke AG; Berlin (ab 1934)
Marke Rotstern
Typ: Rundfunkempfänger Superhet 7 Kreise
Modell: 6 W 79
Baujahr: 1939
Röhrenbestückung: 5 Röhren ECH11 EBF11 EL11 AZ11 EFM11
Stromversorgung: Wechselstrom, 110; 220 230 V umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW
Bedienelemente: Lautstärkepoti, ein Poti für Klang/ Bandbreitenschaltung und Wellenbereichsschalter
Gehäuse: Holz
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Plattenspieler über Bananenbuchsen externer Lautsprecher, Drahtantenne, Erde.
Abmessungen: 549 x 375 x 262 mm
Gewicht: 14 kg
Lautsprecher: 1 Frontlautsprecher
Neupreis: 250,- Reichs Mark
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Außer einer gründlichen Politur, bedarf es wohl keiner Holzarbeit. Auch der Lautsprecherstoff ist noch in Ordnung, die wenigen Maschen, die nicht mehr in Form sind, damit kann man leben.
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Das magische Auge habe ich mir vor einiger Zeit ausgebaut, allerdings war es nicht mehr brauchbar. Weder öffnete sich der Schirm, noch war seine Leistung in der Toleranz und da die hier verbaute EFM11 auch als NF- Verstärkung fungiert, mußte ich mich nach einer neuen Röhre umschauen.
[attachment=13016]
Seitliche Eindrücke, die Oberflächen sind durchweg gut erhalten. Da sollte man nichts verändern und somit beschränke ich den Eingriff nur auf die Funktion.
[attachment=13017]
Schöner Rücken, Eine ordentlich erhaltene Rückwand ist auch viel Wert.
[attachment=13018]
Da lacht das Herz und der wirklich gut erhaltene Zustand tröstet über den Mißerfolg beim Sachsenwerk hinweg. Der Zeiger ordentlich aufgehängt, das Seil nur aus der Spur, nicht gerissen. Wie man am Lautsprecher erkennt, wurde dort ein Kondensator montiert. Er dient als Ersatz für den taub gewordenen 12 µF Elko. Den großen Original Elko der auch den 8µF enthält werde ich so belassen und wie es der letzte Mechaniker praktizierte wieder direkt am Lautsprecher Ersatz anlöten. Wenn meine Werkstatt im laufe des Sommers umgebaut ist, werde ich mir etwas für solche Elkos überlegen. Die Original Gehäuse sind zum Teil sehr Charakteristisch und eigenen sich für eine Neubefüllung.
[attachment=13019]
Sämtliche Spulen tragen noch die Original Siegel von Blaupunkt. Nichts ist verändert worden in der Einstellung. Da bin ich sehr gespannt, wie sich der Empfang verhält, wenn denn der 6W79 wieder spielt.
[attachment=13020]
Das Chassis in seinem Zustand läßt erahnen, wie gut es erhalten ist. Putzen ist hier erst mal angesagt.
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Das Chassis ist ausgebaut und nun kommt man der Sache näher. Zwar ist die Eichleiste nicht mehr so schön lesbar, aber der Schein trügt nicht, unter der Staub und Schmutzschicht verbirgt sich ein ehrliches Chassis ohne Rost und vor allem ohne augenscheinliche Tücken, denn die brauche ich momentan überhaupt nicht. Entspanntes arbeiten ist mir momentan lieber.
Fortsetzung mit weiterhin entspannten Berichten und vielen Fotos ist Garantie bei diesem Blaupunkt