06.10.2015, 18:37
Ein seltener Export erreichte mich aus den Niederlanden, ein Telefunken 567WK. RMO schweigte sich aus, ich musste erst einige Informationen zusammen tragen.
Also, was haben wir hier?
Einen Telefunken 567WK, Super mit der Röhrenbestückung ACH1, AF3, ABC1, AL4 und AZ1. Recht einfach aufgebaut, "Backstein"-Format, Frontbedienung Lautstärke, Klang, Sendereinstellung. Wellenschalter befindet sich seitlich, die Tonblende Sprache-Musik auf der Rückseite. Anschlüsse für Antenne, Grammophon und Lautsprecher.
Die Daten im Überblick:
Hersteller: Telefunken (wahrscheinlich F oder BE)
Typ: Rundfunkempfänger
Modell: 567WK (nicht zu verwechseln mit dem 567W, ohne KW)
Baujahr: 1935/36 (wg. der AL4 eher 1936)
Röhrenbestückung: ACH1, AF3, ABC1, AL4, AZ1
Stromversorgung: Wechselstrom, 110; 220; 240V umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW
Bedienelemente: Lautstärkepoti, ein Poti für Klang, Sendereinstellung, Wellenbereiche, Schalter Sprache-Musik
Gehäuse: Holz, furniert Besonderheiten: Skala aus Acrylglas
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Tonband/Plattenspieler über Bananenbuchsen für Kristalltonabnehmer, externer Lautsprecher, Drahtantenne, Erde.
Abmessungen: 510 x 280 x 300 (B x H x T)
Gewicht: unbekannt
Lautsprecher: 1 Frontlautsprecher
Neupreis: unbekannt
[attachment=19455]
[attachment=19456]
[attachment=19457]
Ja, das Gerät wurde in einem anderen Forum angeboten, mit dem Ziel, einem Nordmende Othello 59 Platz zu machen, welches die Eltern des Vorbesitzers einmal in seiner Kindheit besaßen. Ich erklärte mich sofort bereit, dem Radio bei mir Unterschlupf zu gewähren.
Die Beschreibung des Vorbesitzers beschränkte sich auf "Funktioniert noch", ob er nun selbst repariert hat, oder jemand anderes, ist mir nicht bekannt. Das Radio erstand er einmal auf dem Flohmarkt.
Nach einer Odyssee eines deutschen Paketdienstes kam es nach etwa 3-4 Wochen bei mir an. Die Verpackung etwas spartanisch, aber ausser der losen AZ1 war alles in Ordnung.
Langsames Hochfahren am Trenntrafo und Vorschaltlampe zeigte erstmal keinen Kurzschluss und heizende Röhren, später fiel mir auf, dass die Spannungseinstellung auf 240V steht und die 60W-Glühbirne das meiste schluckt, also nachdem kein Kurzschluss signalisiert wurde, wurde der Telefunken am Trenntrafo direkt hochgefahren und zeigte tatsächlich Funktion, allerdings stimmte etwas nicht. Was, wusste ich zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht.
[attachment=19458]
Bei der späteren Durchsicht stellten sich einige originale, sowie getarnte Kondensatoren heraus, teilweise auch mit abweichenden Werten. Alles wurde wieder korrigiert, nur am Schirmgitter der ACH1 habe ich statt 2µF 0,1µF verwendet. In weiterem Zuge der Durchsicht fiel mir auch auf, dass die zweite Diodenstrecke der ABC1 kalt war. Ein in der Nähe verbundener Kondensator mit einem Draht verriet an dessen Lötverbindung eine "Druckstelle" der Lötfahne der Fassung. Also mit das ganze mit der Diode verbunden und das Radio spielt wie eine Eins, das war dann auch der Fehler, der mir mein Gefühl eingeflüstert hat. Nach Wechsel der mit Wachs vergossenen Keramikkondensatoren in den Bandfiltern und einem nach Gehör "versuchtem" Nachgleich spielt das Radio nun recht ordentlich per Modulator.
Zu den Besonderheiten gehört noch die Skala aus Acryl, welche offensichtlich original so verbaut wurde. Ein magisches Auge fehlt zudem. Das Gehäuse ist in natur gehalten ohne Auftrag, höchstens geölt. Ich habe es nur etwas gereinigt und geölt. Ist auch mal was anderes. Furnier natur matt geölt. Eine Sicherung hat gefehlt, einen Halter habe ich provisorisch nachgerüstet und mit einer 0,4A T ausgestattet, bei einer Gesamtstromaufnahme von ca. 240mA/230V.
Also, was haben wir hier?
Einen Telefunken 567WK, Super mit der Röhrenbestückung ACH1, AF3, ABC1, AL4 und AZ1. Recht einfach aufgebaut, "Backstein"-Format, Frontbedienung Lautstärke, Klang, Sendereinstellung. Wellenschalter befindet sich seitlich, die Tonblende Sprache-Musik auf der Rückseite. Anschlüsse für Antenne, Grammophon und Lautsprecher.
Die Daten im Überblick:
Hersteller: Telefunken (wahrscheinlich F oder BE)
Typ: Rundfunkempfänger
Modell: 567WK (nicht zu verwechseln mit dem 567W, ohne KW)
Baujahr: 1935/36 (wg. der AL4 eher 1936)
Röhrenbestückung: ACH1, AF3, ABC1, AL4, AZ1
Stromversorgung: Wechselstrom, 110; 220; 240V umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW
Bedienelemente: Lautstärkepoti, ein Poti für Klang, Sendereinstellung, Wellenbereiche, Schalter Sprache-Musik
Gehäuse: Holz, furniert Besonderheiten: Skala aus Acrylglas
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Tonband/Plattenspieler über Bananenbuchsen für Kristalltonabnehmer, externer Lautsprecher, Drahtantenne, Erde.
Abmessungen: 510 x 280 x 300 (B x H x T)
Gewicht: unbekannt
Lautsprecher: 1 Frontlautsprecher
Neupreis: unbekannt
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Ja, das Gerät wurde in einem anderen Forum angeboten, mit dem Ziel, einem Nordmende Othello 59 Platz zu machen, welches die Eltern des Vorbesitzers einmal in seiner Kindheit besaßen. Ich erklärte mich sofort bereit, dem Radio bei mir Unterschlupf zu gewähren.
Die Beschreibung des Vorbesitzers beschränkte sich auf "Funktioniert noch", ob er nun selbst repariert hat, oder jemand anderes, ist mir nicht bekannt. Das Radio erstand er einmal auf dem Flohmarkt.
Nach einer Odyssee eines deutschen Paketdienstes kam es nach etwa 3-4 Wochen bei mir an. Die Verpackung etwas spartanisch, aber ausser der losen AZ1 war alles in Ordnung.
Langsames Hochfahren am Trenntrafo und Vorschaltlampe zeigte erstmal keinen Kurzschluss und heizende Röhren, später fiel mir auf, dass die Spannungseinstellung auf 240V steht und die 60W-Glühbirne das meiste schluckt, also nachdem kein Kurzschluss signalisiert wurde, wurde der Telefunken am Trenntrafo direkt hochgefahren und zeigte tatsächlich Funktion, allerdings stimmte etwas nicht. Was, wusste ich zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht.
[attachment=19458]
Bei der späteren Durchsicht stellten sich einige originale, sowie getarnte Kondensatoren heraus, teilweise auch mit abweichenden Werten. Alles wurde wieder korrigiert, nur am Schirmgitter der ACH1 habe ich statt 2µF 0,1µF verwendet. In weiterem Zuge der Durchsicht fiel mir auch auf, dass die zweite Diodenstrecke der ABC1 kalt war. Ein in der Nähe verbundener Kondensator mit einem Draht verriet an dessen Lötverbindung eine "Druckstelle" der Lötfahne der Fassung. Also mit das ganze mit der Diode verbunden und das Radio spielt wie eine Eins, das war dann auch der Fehler, der mir mein Gefühl eingeflüstert hat. Nach Wechsel der mit Wachs vergossenen Keramikkondensatoren in den Bandfiltern und einem nach Gehör "versuchtem" Nachgleich spielt das Radio nun recht ordentlich per Modulator.
Zu den Besonderheiten gehört noch die Skala aus Acryl, welche offensichtlich original so verbaut wurde. Ein magisches Auge fehlt zudem. Das Gehäuse ist in natur gehalten ohne Auftrag, höchstens geölt. Ich habe es nur etwas gereinigt und geölt. Ist auch mal was anderes. Furnier natur matt geölt. Eine Sicherung hat gefehlt, einen Halter habe ich provisorisch nachgerüstet und mit einer 0,4A T ausgestattet, bei einer Gesamtstromaufnahme von ca. 240mA/230V.