29.06.2020, 12:55
Hallo Freunde,
ja unser Karl-Heinz baut im moment Radiobestände ab. Ich schrieb mir neulich mit ihm und so nebenbei erwähnte er, dass er noch 2 Radios zu veräußern hat. Eine Loewe-Opta-Bella 32011. Darauf kommen wir später.
Das 2. Radio war ein Kaiser-Radio vom Typ W1235. Schon nach der PN überlegte ich, soll ich die nehmen. An sich ist das ja nicht so mein Sammelgebiet. Aber ich sagte dem Karl-Heinz die Abnahme zu. Es kamen 2 Pakete und der Kaiser stand nun auf meinem Arbeitstisch und sah so traurig aus. Trotzdem erweckte das Gerät meine Neugier. Was ist da los mit dem kleinen Ding? Ich war so spontan mit der Arbeitsaufnahme, dass ich sogar vergessen hatte, mal den Urzustand des Gerätes zu dokumentieren. Schade, dachte ich. Aber der Karl-Heinz stellte mir Bilder zur Verfügung. Danke lieber Karl-Heinz.
Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, ist das ein Radio, das sicher über Jahrzehnte einen Dornröschenschlaf geführt hatte. Dann kamen Lümmel und gossen irgendeine klebrige Flüssigkeit über das Gerät. Tja und wer hat seitlich das Gehäuse angeknabbert. Und überhaupt, wo soll so ein Radio stehen. Andererseits im Gegensatz zu den meisten Kaiser Radios hat das Gerät mehrere Wellenbereiche. Aufgebaut sind Kaiser-Radios auch immer sehr gut. Dann das mag. Auge. Es ist das seltenere "Ausrufungszeichen"
Also nahm ich das Gerät einmal auseinander. Im Inneren Pappkondensatoren. Die mußten sowieso erst mal ersetzt werden. Das tat ich dann auch gleich. Anschließend prüfte ich, ob das Gerät überhaupt Spannung annehmen würde. Nein, würde es nicht. Der Fehler war schnell ermittelt. Der Netzschalter hing. Also mit WD40 fluten. Der Schalter funktioniert wieder. Aber bitte nur mit dem Ohmmeter prüfen. Hier darf noch keine Spannung drüber laufen. Zunächst besteht Brandgefahr. Also besser gebrückt lassen.
Was soll ich sagen, das Gerät spielt kläglich auf allen Wellen. Bei gewissen verzerrten Tonpassagen beobachtet man Spannungsüberschläge auf der Fassung der EL41. Das ist die einzige Rimlockröhre in dem Gerät. Rimlockröhren kann ich auf meinen Röhrenprüfgerät nicht messen. Meine Bestände hatte ich meinem Freund Uli gegeben. Ich besitze keine Radios mit Rimlock-Röhren. Irgendwie war mir auch klar, dass diese Röhre nicht mehr gut war. Also bekam das Gerät eine neue, keramische Fassung für eine EL84. Die Anschlüsse waren schnell gemacht.... aber.... Die Fassung paßt gar nicht durch die Aussparung für die Rimlock-Röhre. Ich habe die Fassung kurzer Hand von unten in das Gerät geschraubt. Alles ist gut. Der Ton danach - fast schon perfekt.
Aber leider immer noch verzerrt. Eine Spannungsanlayse ergab, dass die Anodenspannung zu niedrig ist. Natürlich gibt es weder ein Schaltbild zum Radio, geschweige denn Spannungsangaben. Aber ich hatte das schon raus, der Gleichrichter wurde mehr als Handwarm. Der Elko wurde bereits ersetzt. Nach diesem Eingriff h#ätte alles gut sein können. Hätte....
Beim Probebetrieb zeigt sich bei UKW-Empfang ein stärkeres Blubbern. Bei den AM-Bereichen hörte man ein stärkeres Rascheln (wie Gewitter). Mitunter blieb der Empfang komplett aus. Was sollte das sein? Abends dann die Erlösung. Es blubberte wieder. Plötzlich rauchte mir ein Widerstand ab. Die Nachverfolgung der Schaltung auf meinem "Ersatzschaltplan" ergab, es muss ein 1 Kiloohm-Widerstand sein, der über einen Bandfilter zur Anode der ECH81 geht.
Warum raucht der Widerstand ab. Ich habe nun einen wesentlich dickeren Widerstand mit diesem Ohmwert in die Schaltung gelötet. Er wurde heiß, aber hielt. Ach na sowas, auch um die Röhrenfassung der ECH81 gab es Spannungsüberschläge. Teilweise sank die Anodenspannung der Hexode drastisch ab. Dann erhitzte sich der 1 Kiloohm-Widerstand sehr stark. Auch hier mußte ich die Fassung durch eine gute Keramikfassung ersetzen. Hm, hinterher fiel der Empfang aus. Konnte nicht sein! Ich hatte alles dokumentiert. Trotzdem alle Bereiche, auch AM waren tot.
Der AM-Oszillator war ohne Funktion. Jetzt kam die Erleuchtung. Ich hatte vor Ausbau der Fassung alle Verbindungen abgelötet. Auch die Masseverbindungen. Eine (Die Leitung zur Tastatur9 vergaß ist. Beim ausbohren riß dieser Draht. Aber an der Tastatur war noch ein Stummel des Massedrahtes zu sehen. Diesen mit Masse verbunden und das Radio spielte wieder. Tja nun kam Freude auf.
Wie es nun weiter geht mit dem Radio, auch mit der Gehäusereparatur, dann. Das Radio ist auf einem guten Weg. Heute erst mal Bilder vom Karl-Heinz. diehatte er mir freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. Danke Karl-Heinz.
Ja eine ganz schöne Klamotte. Aber das wird!
ja unser Karl-Heinz baut im moment Radiobestände ab. Ich schrieb mir neulich mit ihm und so nebenbei erwähnte er, dass er noch 2 Radios zu veräußern hat. Eine Loewe-Opta-Bella 32011. Darauf kommen wir später.
Das 2. Radio war ein Kaiser-Radio vom Typ W1235. Schon nach der PN überlegte ich, soll ich die nehmen. An sich ist das ja nicht so mein Sammelgebiet. Aber ich sagte dem Karl-Heinz die Abnahme zu. Es kamen 2 Pakete und der Kaiser stand nun auf meinem Arbeitstisch und sah so traurig aus. Trotzdem erweckte das Gerät meine Neugier. Was ist da los mit dem kleinen Ding? Ich war so spontan mit der Arbeitsaufnahme, dass ich sogar vergessen hatte, mal den Urzustand des Gerätes zu dokumentieren. Schade, dachte ich. Aber der Karl-Heinz stellte mir Bilder zur Verfügung. Danke lieber Karl-Heinz.
Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, ist das ein Radio, das sicher über Jahrzehnte einen Dornröschenschlaf geführt hatte. Dann kamen Lümmel und gossen irgendeine klebrige Flüssigkeit über das Gerät. Tja und wer hat seitlich das Gehäuse angeknabbert. Und überhaupt, wo soll so ein Radio stehen. Andererseits im Gegensatz zu den meisten Kaiser Radios hat das Gerät mehrere Wellenbereiche. Aufgebaut sind Kaiser-Radios auch immer sehr gut. Dann das mag. Auge. Es ist das seltenere "Ausrufungszeichen"
Also nahm ich das Gerät einmal auseinander. Im Inneren Pappkondensatoren. Die mußten sowieso erst mal ersetzt werden. Das tat ich dann auch gleich. Anschließend prüfte ich, ob das Gerät überhaupt Spannung annehmen würde. Nein, würde es nicht. Der Fehler war schnell ermittelt. Der Netzschalter hing. Also mit WD40 fluten. Der Schalter funktioniert wieder. Aber bitte nur mit dem Ohmmeter prüfen. Hier darf noch keine Spannung drüber laufen. Zunächst besteht Brandgefahr. Also besser gebrückt lassen.
Was soll ich sagen, das Gerät spielt kläglich auf allen Wellen. Bei gewissen verzerrten Tonpassagen beobachtet man Spannungsüberschläge auf der Fassung der EL41. Das ist die einzige Rimlockröhre in dem Gerät. Rimlockröhren kann ich auf meinen Röhrenprüfgerät nicht messen. Meine Bestände hatte ich meinem Freund Uli gegeben. Ich besitze keine Radios mit Rimlock-Röhren. Irgendwie war mir auch klar, dass diese Röhre nicht mehr gut war. Also bekam das Gerät eine neue, keramische Fassung für eine EL84. Die Anschlüsse waren schnell gemacht.... aber.... Die Fassung paßt gar nicht durch die Aussparung für die Rimlock-Röhre. Ich habe die Fassung kurzer Hand von unten in das Gerät geschraubt. Alles ist gut. Der Ton danach - fast schon perfekt.
Aber leider immer noch verzerrt. Eine Spannungsanlayse ergab, dass die Anodenspannung zu niedrig ist. Natürlich gibt es weder ein Schaltbild zum Radio, geschweige denn Spannungsangaben. Aber ich hatte das schon raus, der Gleichrichter wurde mehr als Handwarm. Der Elko wurde bereits ersetzt. Nach diesem Eingriff h#ätte alles gut sein können. Hätte....
Beim Probebetrieb zeigt sich bei UKW-Empfang ein stärkeres Blubbern. Bei den AM-Bereichen hörte man ein stärkeres Rascheln (wie Gewitter). Mitunter blieb der Empfang komplett aus. Was sollte das sein? Abends dann die Erlösung. Es blubberte wieder. Plötzlich rauchte mir ein Widerstand ab. Die Nachverfolgung der Schaltung auf meinem "Ersatzschaltplan" ergab, es muss ein 1 Kiloohm-Widerstand sein, der über einen Bandfilter zur Anode der ECH81 geht.
Warum raucht der Widerstand ab. Ich habe nun einen wesentlich dickeren Widerstand mit diesem Ohmwert in die Schaltung gelötet. Er wurde heiß, aber hielt. Ach na sowas, auch um die Röhrenfassung der ECH81 gab es Spannungsüberschläge. Teilweise sank die Anodenspannung der Hexode drastisch ab. Dann erhitzte sich der 1 Kiloohm-Widerstand sehr stark. Auch hier mußte ich die Fassung durch eine gute Keramikfassung ersetzen. Hm, hinterher fiel der Empfang aus. Konnte nicht sein! Ich hatte alles dokumentiert. Trotzdem alle Bereiche, auch AM waren tot.
Der AM-Oszillator war ohne Funktion. Jetzt kam die Erleuchtung. Ich hatte vor Ausbau der Fassung alle Verbindungen abgelötet. Auch die Masseverbindungen. Eine (Die Leitung zur Tastatur9 vergaß ist. Beim ausbohren riß dieser Draht. Aber an der Tastatur war noch ein Stummel des Massedrahtes zu sehen. Diesen mit Masse verbunden und das Radio spielte wieder. Tja nun kam Freude auf.
Wie es nun weiter geht mit dem Radio, auch mit der Gehäusereparatur, dann. Das Radio ist auf einem guten Weg. Heute erst mal Bilder vom Karl-Heinz. diehatte er mir freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. Danke Karl-Heinz.
Ja eine ganz schöne Klamotte. Aber das wird!
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.