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Reparatur des Grundig 3262
#1
Hallo liebe Radiobastler,

unsere Familie hat seit ca. 20 Jahren einen alten Grundig 3262 Röhrenradio, der täglich benutzt wurde und alle wegen der guten Klangqualität freute.

Seit einiger Zeit gibt es aber Probleme mit der Lautstärke. Von einer Sekunde auf die andere war der Radio extrem leise, so daß man am Lautstärkenrad bis zum Anschlag aufdrehen muss, um gemäßigte Zimmerlautstärke zu empfangen. Der linke innere Drehknopf (außen reguliert man die Tonhöhe) ist ohne Widerstand zu drehen, also im Vergleich zu vorher viel zu locker.
Seltsam ist auch, dass manchmal ohne äußeres Zutun die Lautstärke plötzlich viel zu laut ist (also vermutlich gemäß der eigentlichen Eisntellung des Knopfes), nach einigen Sekunden jedoch wieder in den Leise-Modus zurückfällt.

Ich bin frisch ausgelernter Elektroniker, habe aber keine Erfahrungen im Radiobereich. Die Röhren sind, soweit ich das beurteilen kann, alle in Ordnung. Ich werde jetzt zunächst das Gerät von Staub befreien und dann die Elkos durchprüfen. Schaltplan habe ich bereits.

Woran kann es liegen und wie kann ich das Problem beheben?

Grüße von CountOmega
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#2
Es sind nicht die Elkos allein, die zu wechseln wären, vielmehr sind es die alten Papierwickel Kondensatoren, die die weiteren Baugruppen überlasten, was bis zur Rauchentwicklung führen kann.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
(01.03.2021, 18:36)radioharry schrieb: Papierwickel Kondensatoren

Durch welche sollte ich diese am besten ersetzen?
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#4
Diese werden durch Folienwickel oder Mehrstoff (Wima Block) Kondensatoren ersetzt.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#5
Hallo,

dir könne geholfen werden, wenn man wüsste wir du heißt. CountOmega ist wohl nicht dein richtiger Name.

Zum Thema Kondensator gibt es hier im Forum einiges zu lesen, das braucht dir wohl keiner vorkauen, das findest du selbst.
Die schwankende Lautstärke ist da schon viel interessanter, kann aber erst beurteilt werden, wenn die Kondensatoren gemacht sind. Sollte das Problem dann noch auftreten, hast du im Bereich des LS Potis oder im Poti selbst Kontaktprobleme. Aber es könnte auch an anderen schlechten Kontakten liegen z.B. im Bereich der Tasten....

Du wohnst in der Nähe von Cham, wo es ein sehr interessantes Radiomuseum gibt. Auch dort, wenn es wieder geöffnet hat, kann man dir sicherlich helfen.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#6
Sparsam Ballistol ins Poti, alle Stunde mal durchdrehen, dann bestromen und das Problem dürfte potiseitig erledigt sein.

Vorher die kriegsentscheidenden Kondensatoren wechseln.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#7
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Ich habe gestern mit der Entstaubung begonnen und werde heute diese fertig machen. Im beigefügten Bild sind denke ich zwei defekte Papierkondensatoren zu sehen (C75/78 denke ich). Eignen sich Styroflex-/Polypropen - Folienkondesatoren zum Tauschen?

VG

Matthias


[Bild: 4FW1Ju8.jpg]
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#8
Matthias,
die beiden Papier-Kondensatoren auf dem Ausgangs-Trafo sind offensichtlich hinüber. Das ist daran zu erkennen, daß die Vergußmasse an beiden Enden herausquillt. Wenn das Radio noch mehr solche "Kandidaten" aufweist, gibt es einiges zu wechseln.
Möglichst einen nach dem anderen wechseln und zwischendurch kontrollieren, damit kein Fehler entsteht.
In diesem Zusammenhang ein ganz wichtiger Kondensator befindet sich am Gitter 1 der Lautsprecher-Röhre. Wenn der leck ist, wird diese überlastet, weil dann ein zu großer Anodenstrom fließt.
Beim Ersatz bitte immer auf die Spannungsfestigkeit achten. Eine höhere zulässige Spannung ist dabei immer möglich.

Gruß, Dietmar
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#9
Halllo.
ich verlinke hier mal auf eine Serie bei youtube zum 3160. Quasi baugleich. Da werden so ziemlich alle nötigen Schritte, um das Radio zu restaurieren detailreich beschrieben: Grundig 3160
Grüsse Sepp
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#10
Wenn du nicht weiterkommst, melde dich per PN.
Ich komme aus Deggendorf und helfe dir gerne.

Gruß Andreas
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#11
Vielen Dank für die Hilfe. Werde jetzt dann das Innenleben ausbauen und dann alle defekten Komponenten tauschen.

LG Matthias
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#12
So wie Diru im beitrag 8 anmerkt ist es nicht verkert immer mal dann und wann zu kontrolieren das man sich keinen fehler einbaut.
Das pasiert auch den besten die sich mit diesen sachen auskennen.
Also tauschen, kontrolieren, tauschen kontrollieren Und so weiter.
Ich habe im moment das selbe problem an einer vor ein par jahren restaurierten Sonneberg Consul.
Da hier die kondensatorebn alle schon getauscht wurden tippe ich auf ein mechanisches problem des Potis.

Ich würde es mir mal ausbauen und gesondert kontrolieren.

Wenn man es öffnen kann, erspahrt man sich das einsprühen was fileicht in ein par jahren mehr problem macht als die welche man beseitigen wollte.
Offt ist ein seubern und fetten die richtige prozedur. Es kann dabei gleichzeitig auf mechanische probleme kontroliert werden.

Die Kondensatoren must du ALLE tauschen.
Dieser extra aufwand erspahrt dir einen haufen arbeit, welche du dann spähter noch mal in einer zweiten runde erledigen musst.

Zum besseren arbeiten an den aparat, schau mal wegen einem Bastelgestell hier im Forum nach. Es gibt mehrere möglichkeiten sowas sehr billig herzustellen.
Will man mit dem Hobby freude haben lohnt sich eventual die anschaffung einer etwas aufwendigeren ausführung (muss man aber selber basteln. Sowas gibt es nicht bei Aldi zu kaufen.)
Wenn du aber schon den Patienten geöffnet hast würde ich eine notlösung mit billigvariante als übergangslösung vorschlagen.

Nicht vergessen die Lautsprecher über verlängerungs kabel bei allen test angeschlossen zu lassen (wird oft vergessen, und man erschreckt sich das das radio auf einmal nicht mehr spielt.

Beitrag 3 und 4. Ich habe eine Meersburg 6 automatic mit solchen Wima blöcken wieder auf den letzten stand gebracht.
Der beitrag ist in der suche zu finden. Da kann man ideen sammeln. Es sei den du möchtest es auf die original weise bestücken. Dann brauchst du Axial kondensatoren.
Eventuel einfacher zu handhaben weil man zum anlöten keinerlei verlängerungen basteln muss.

Befor du wild bauteile auslötest ist es ratsahm eine liste anzufertigen mit dem material was man benötigt.
Eine sammelbestellung zu machen, und erst wenn alles da ist mit dem austauschen anzufangen. SONST VERLIERT MAN SOFORT DEN ÜBERBLICK.
Das Poti kannst du dir in der zwischenzeit in aller ruhe ansehen- reparieren
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#13
Also würdest du empfehlen alle Kondensatoren zu tauschen, auch wenn "nur" z.B. 5 defekt sind?
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#14
Glaub mir, die sind ALLE defeckt.
Und wenn sie heute noch in ordnung sind, dan machen sie nägste woche kopfzerbrechen.
Hast du einen isilations prüfer ?
Da kannst du die einzeln mal nach dem auslöten mit der zulässigen betriebsspannung auf isolation prüfen.
Du wirst dich wundern, sogar die gut ausehenden Kondensatoren im Glasgeheuse sind hinüber.
im beitrag 7 kann man den zustand der anderen Kondensatoren schon erhanen.

Es ist ratsam gleich alle auszutauschen. Man erspahrt sich problem, und das nochmalige reparieren wenn sich diese fehlerhaften teile bemergbar machen.
Auserdem kosten sie nicht fiel. Das nochmalige Hand anlegen , mit dem ganzen drumherumm spricht aleine schon dafür .
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#15
Hallo Matthias,

wie Chingachgook bereits anmerkte, sind die Papierisolierten Kondensatoren (von manchen Kollegen auch Papierwickler genannt) nach dieser langen Zeit alle mehr oder weniger Fehlerbehaftet.

Radios wurden eben auch damals 'nur' für eine Nutzungsdauer von 10 Jahren konzipiert.

GRUNDIG hat auch gerne so schön mit blauem Kunstharz vergossene Kondensatoren eingebaut.
Auch das sind papierisolierte Typen und in aller Regel schadhaft.


Viele Grüße

Martin
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#16
Moin zusammen,

ich kann mich meinen Vorrednern nur Anschließen. Die Papierkondensatoren und möglicherweise Tropydurs müssen raus, da quasi immer defekt (insbesondere Koppelkondensatoren). Bei dem Gerät stehen mit guter Wahrscheinlichkeit auch Becher-, Kathoden und Ratioelkeo auf der ToDo Liste. Den Selengelichrichter würde ich auch mal anschauen (messen, beschnuppern), die verwendete ELL80 Endröhre ist bekannt für Ausfälle. Die Elektrostaten (Hochton) gehen auch gerne kaputt. Mir ist auch aufgefallen, das wohl schon der Wiederstand auf dem Ausgangsübertrager gewechselt wurde. Hier sehen die Lötstellen etwas gefährlich aus (Fast Kontakt zum Nachbarn). Gegen sporadisch Ausfälle hilft hier eventuell auch das Reinigen der Röhrensockel (mal im Betrieb vorsichtig dran Wackeln ), Potis und der Kontakte des Tastenaggregats.
Ich würde auch mal alle Wiederstände durchmessen. Ich hatte bei vergleichbaren Radios schon defekte beim Kathodenwiederstand der ELL80, bei Anodenwiederstände im UKW Kästchen und dem besagten Wiederstand auf dem Ausgangsübertrager (schon neu).
Erfahrungsmäßig sind diese Grundig Radios recht arbeitsintensiv, wenn mann wieder auf einen sicheren Zustand für den täglichen Einatz kommen möchte.

Viele Grüsse
Sepp
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#17
Gerade noch Vergessen: Die Dichtung am Basslautsprecher ist sich auch zerfallen. Das Radio rappelt sicher gerade.
Sepp
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#18
So, melde mich nach einiger Zeit mal wieder. Kam in letzer Zeit nicht dazu. Vielen Dank für die hilfreichen Tipps aller. Ich habe eine Materialliste erstellt und fast alle Kondensatoren bei Mouser bestellen können. C78 und C84 sind bereits getauscht. Ich werde mich hier Schritt für Schritt durcharbeiten und dann wieder melden. Noch eine kurze Frage zu den 3-fach Netzteilelko:

Dieser hatte beim Messen die Kapazitäten 5/34/32 uF statt 4/50/50 uF. Würdet ihr den neu formieren oder gleich aufmachen, das Elektrolyt raus und 3 neue rein?

Matthias

P.S. Kann die Liste auch gerne zur Verfügung stellen.
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#19
Formieren ist immer als erstes angesagt.
Solltn sich die werte nicht bessern kannst du einen neuen bestellen
Da beim aufheizen des radios hohe spannungen entstehen ist ein ersatz mit 380V nicht so gut.
Ich habe gerade ein Radio auf dem tisch welches sogar bis 470 raufgeht das sind 20 volt mehr als die typischen 450V Elkos

Ich verwende deswegen neue in originaler becher form. Die sind für 500v ausgelegt und können spitzen bis 600 handhaben.
Wofür sind die 5 uF ? Auch für das netzteil?
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#20
Hallo Matthias,

mit 450V-Typen bist Du bei den 3 Netzelkos auf der sicheren Seite.
Da die Bauform dieser Konsensatoren recht klein ist, kannst Du sie auch auf der Chassis-Unterseite verdrahten,
da fallen sie nicht auf.
Darauf achten, dass deren Masseanschlüsse in die Nähe der Original-Elko-Masse angelötet werden....

Viele Grüße,
Rolf
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