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Lautsprecher VE-Dyn und Emud ca. 1951
#1
Hallo
Ich zeige euch mal 2 Lautsprecher:

1. Lautsprecher aus einem VE-Dyn


.jpg   dyn-ve.jpg (Größe: 43,93 KB / Downloads: 463)
Quelle: RM-ORG

2. Aus einem EMUD, hier den Super 179W von ca.1950


.jpg   dyn-emud.jpg (Größe: 36,59 KB / Downloads: 464)
Quelle: RM-ORG


Ähnliche Lautsprecher findet man in einigen Emud Radios von Anfang der 50ger Jahre

Wer von Euch hat so was, und ist in der Lage, beide Lautsprecher zu vergleichen (Abmessungen, Daten der Feldspule etc...) ?
Nette Grüße - Alfons
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#2
Hallo Alfons

Ich habe 2 dieser Lautsprecher aus einem Emud Record 89 WKN ( mit AL4 ) bzw GWK ( mit UL2 ).

Ich werde die Teile mal hervorkramen und mal messen.......
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#3
Hallo Roman
Bin mal gespannt...
Nette Grüße - Alfons
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#4
Hallo Alfons.
Interessantes Thema. Dazu einige Anmerkungen von mir.

1)  Ich beginne mit der Feldwicklung.
Der VE dyn-Lsp hat, aus der Erinnerung, ein Feld von 4 KOhm. Der von Dir zitierte Lsp des EMUD 179 W hat ein Feld von ca. 1,7 - 1,8 kOhm. In beiden Fällen kann ich nicht auf eine Vielzahl von Exemplaren blicken, so dass dies Einzelobjektbetrachtungen sind. Ein oller VE-Lautsprecher könnte also von diesem Wert her nicht wirklich gut den EMUD 179 W - Lsp. ersetzen.
Der EMUD 89 WKN (nicht die Allstrom-Variante, denn die hat einen pdyn Lsp, genau wie der VE dyn GW) hat eine Feldwicklung, die bei 4-5 KOhm liegen müsste (bei meinem Gerät fehlte der Original-Lsp, der an seiner Stelle benötigte Widerstand stellt in dieser Größe akzeptable Anodenspannungshöhe her). Roman wird hier vmtl. die Daten beisteuern können. Hier liegen wir schon sehr dicht bei Deinem Gedanken der Austauschbarkeit.


2) Außenmaße
Die ersten EMUD 89 (89 WK und 89 WKE, beide Jg. 1939) hatten einen dem VE dyn W sehr ähnlichen edyn-Lsp., der allerdings andere Befestigungsbohrungen (Laschen) aufwies. Passt also nicht.
Der von Dir genannte EMUD 179 W hat dagegen eine Korbform samt Befestigungslaschen, die optisch dem VE dyn-Lsp. entspricht. Ebenso der EMUD 89 WKN!). Den Lsp. eines EMUD 179W besitze ich z.Z. nicht, er sollte aber demnächst verfügbar sein, so dass ich genaue Daten liefern könnte.


3) AÜ
Der AÜ ist beim VE dyn W am Korb befestigt (2 Halterlaschen), bei EMUD 89 WKN ist er ohne separate Halter auf die Korbrundung aufgeschraubt, beim EMUD 179W sitzt er separat auf der Schallwand. Der VE dyn W arbeitet mit einer RES 164, der EMUD 89 WKN mit einer AL4, der EMUD 179 W mit ECL 11 (oder EBL 21). Die letztgenannten Endröhren haben einen Ra von rund 7 KOhm, die RES 164 hat m.W. einen höheren Ra.

4) Einen optisch äußerst ähnlichen Lsp unbekannter Herkunft, wie er im EMUD 89 WK bzw. WKE sitzt (also mit den anders angeordneten Befestigungslaschen), habe ich in meinem Bestand. Sein Feld weist 5 KOhm aus.


Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesen Anmerkungen ein wenig weiterhelfen.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#5
Hallo Klaus, das hilft schon sehr, wobei ich jedoch davon ausgegangen bin, den VE Lautsprecher durch einen Emud zu ersetzen.
Ich hoffe, ich sage jetzt nicht falsches, aber mein Eindruck war eher, dass diese Emuds Baujahr 1950 +/- 2 Jahre eher unbeliebte Sammlerstücke sind.
Währe in diesem Fall der VE - Lautsprecher defekt und dringend gesucht, könnte man vom defektem VE - Lautsprecher den Übertrager zum Emud Lautsprecher packen (Vorausgesetz beide Lautsprecher haben die etwa gleiche Ohmzahl an der Lautsprecherspule...diese ist ja oft mit ca 4-6 Ohm ähnlich)
Das könnte man ja mal bei beiden Lautsprecher messen.
Sollte das passen, dann kommt es nur noch auf die Feldwicklung an....vorausgesetzt die Korbgröße stimmt.
Liebe Grüße - Alfons
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#6
Hallo Alfons.

Tatsächlich tauchen die EMUD-Geräte dieser Epoche seltener auf dem Markt auf, als VE dyn, die noch zuhauf angeboten werden. In welche Richtung der Sammler nun ersetzen möchte, d.h. welches Gerät gesuchter / beliebter sein mag, ist (mir) im Grunde genommen schnurz. Also widmen wir uns den Werten. 
Ich liefere Dir anbei Daten zum EMUD 179 W - Lautsprecher, den Du eingangs bei rm.org gezeigt hattest. Mein Exemplar wurde gestern Nachmittag zugestellt, ist also wenige Stunden nach meinem Post taufrisch bei mir eingetroffen und dazu gedacht, den fehlenden Lsp. meines EMUD 89 WKN zu ersetzen.

Hier im Bild mitsamt AÜ:

   
   
   
   


Daten:
Feldspule:   ca. 1780 Ohm
Tauchspule (mit dem Ohmmeter gemessen):   3,1 Ohm, dazu kommt eine in Reihe geschaltete Kompensationswicklung um die Feldwicklung von 0,2 Ohm = 3,3 Ohm  (es mögen auch 4 Ohm sein, je nach Multimeter)
Membran:   ca. 165 mm, gemessen innerhalb des Filzrandes
Befestigungslochabstand:   oben im Bild ca. 170 mm von Lochmitte zu Lochmitte
                                          seitlich ca. 175 mm von Lochmitte zu Lochmitte, also keine quadratische Anordnung der Löcher.
AÜ:   ausgelegt für ECL 11 oder EBL 21/71, keine werkseitige Befestigungsmöglichkeit auf dem Lautsprecherkorb

Falls du noch Fotos oder Maße benötigst, gerne.


Jetzt muss noch irgendjemand der hier Lesenden das Gleiche mit einem VE dyn W-Lautsprecher praktizieren, dann sind wir ein Stück weiter.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#7
Hallo Klaus
Die Abmessungen passen schon mal, das habe ich geprüft.
Beide Lautsprecher gibt es sowohl mit Dauermagnet als auch mit Feldspule, sowohl bei Emud, als auch beim VE
Lautsprecher mit Dauermagnet können sicherlich getauscht werden (Achtung, die Übertrager müssen vom jeweiligem Gerät beibehalten werden !!!)
Der Volksempfänger VE301 Dyn GW Lautsprecher ist mit Dauermagnet, der  VE301 Dyn W Lautsprecher ist mit Feldspule

Leider sind die Feldspulen nicht identisch, aber u.U. hat ja jemand unter euch da ja noch einen guten Tipp
nette Grüße - Alfons
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#8
Habe mal nachgeschaut. Alle WKE / WKN u.GWK Lautsprecher entsprechen den oben bereits erwähnten Maßen.

Die Feldspulen haben einen gemessenen Widerstand von ca 3,7kOhm ( mit den TC1 Tester gemessen )
.
ÜT primär liegt bei allen dreien bei 470 Ohm .
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#9
(26.11.2021, 23:42)Valvotek schrieb: ... Alle WKE / WKN u.GWK Lautsprecher entsprechen den oben bereits erwähnten Maßen.
Die Feldspulen haben einen gemessenen Widerstand von ca 3,7kOhm ...

Randnotiz:       Das sind zwei für meinen 1950er EMUD 89 WKN wertvolle Informationen, denn dieses kürzlich wieder aufgebaute Gerät hat ja keinen Originallautsprecher mehr. Derzeit habe ich im Gerät das fehlende Feld mit einem R= 3,9 KOhm hergestellt, empirisch.
Der oben gezeigte Lsp. des EMUD 179 W wurde ja eigens beschafft, um die Lücke zu füllen. Die Maße sollten dann also passen, das Feld von nur 1,78 KOhm muss ich dann mit einem Reihenwiderstand von ca. 2 KOhm komplettieren und den AÜ auf den Korb montieren. Sollte an einem Nachmittag machbar sein.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#10
(26.11.2021, 22:25)Alfons_L schrieb: ...Leider sind die Feldspulen nicht identisch, aber u.U. hat ja jemand unter euch da ja noch einen guten Tipp
nette Grüße - Alfons


Hallo Alfons.
Wir haben zunächst ja nur 1 EMUD-Nachkrieg-Lsp. betrachtet, nämlich den 179 W. Der Lsp. des EMUD 89 WKN hat mit den von Roman gemessenen 3,7KOhm bereits eine annehmbare Nähe zum VE dyn W erreicht (hat jemand mal dessen Feldspule gemessen? Die von mir genannten 4 KOhm sind nur ein Erinnerungswert.)

Möglicherweise gibt es ja noch weitere EMUD-Nachkriegstypen, bei denen diese Lautsprecherform verbaut wurde.


Nun der Tipp zum Anpassen einer ohmmäßig zu kleinen Feldwicklung, die aber wenigstens von der Drahtstärke her passt:
Gute Langzeiterfahrungen habe ich in meinem Mende 151 WL von 1936 damit gemacht, einen Reihenwiderstand zu verbauen. Der 151 WL wurde ohne originalen Lsp. gefunden, ein optisch und einbauseitig perfekt passender Mende - Lsp. konnte aufgetrieben werden. Leider hatte der nur rund 1650 Ohm Feld, das Original aber rund 3,8 KOhm, so dass ein 2 KOhm - Widerstand zu 2,5 Watt in Reihe verbaut wurde. Damit kommt die AL 4 des Geräts prächtig zurecht. Spannungen und Leistungsausbeute stimmen.

Das ist die Einfachlösung. Sicherlich sind anspruchsvollere Verfahren vorstellbar.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#11
"(hat jemand mal dessen Feldspule gemessen? Die von mir genannten 4 KOhm sind nur ein Erinnerungswert.)"

Die Feldspule im LS des VE301Wn-Dyn hat sogar 5 kOhm.

   

Das Bild stammt aus "Stockhusen, E.W.: Vom ältesten zum neuesten VE-Gerät, Hachmeister & Thal, 1941"

Gruß, Dietmar
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#12
Hier ist noch ein Vorkriegslautsprecher aus dem WKE.

   
   

Die technischen Werte sind die Gleichen,obwohl der Aufbau ( der Feldspule ) auch differiert.
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#13
Hallo Roman
Ich bin sehr erstaunt, hast Du das Zeichen auf der Membran gesehen ?
Das kennt man doch in erster Linie von Lautsprechern aus Volksempfängern oder Lautsprecher der Gemeinschaftserzeugnisse Vorkrieg diverser Hersteller.
Diese GPM-Typen sind mir alle bekannt und wurden von 1934 bis 1939 entwickelt .

   
Beispiel einer GPM-Type:
Quelle: Der Radiohändler Sept. 1936

Einen Lautsprecher in der Form wie auf Deinen Bildern kenne ich nicht.
Kannst Du mir genaueres sagen, aus welchem Radio der kommt ? Ich finde das gerade sehr spannend Smiley48 

Und einer von Euch muss mir noch mal auf die Brille hauen. Wie ist der Feldspulenwiderstand definiert ? Als R-dc oder als Wechselstromwiderstand Huh ....

Liebe Grüße - Alfons
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#14
(28.11.2021, 01:12)Alfons_L schrieb: ....Einen Lautsprecher in der Form wie auf Deinen Bildern kenne ich nicht.
Kannst Du mir genaueres sagen, aus welchem Radio der kommt ? Ich finde das gerade sehr spannend
Smiley48 

Hallo Alfons.

Der von Roman gezeigte Lsp. sitzt in einem 1939 erschienenen EMUD 89 WKE.
Dieser WKE folgte als Paralleltype dem 1939 zuvor erschienenen EMUD 89 WK, der wohl nicht die Markterwartungen erfüllte.
Der 89 WK ist "nur" mit der damals auf dem Markt neuen ECL 11 ausgestattet, somit nur mit meinem Trioden-Audion. Der nachgeschobene 89 WKE besitzt AL 4 + AF 7, also eine eigentlich bereits veraltete Röhrenbestückung, jedoch ein Pentoden-Audion.

Roman besitzt den 89 WKE,
https://www.radiomuseum.org/r/emud_rekord_89wke.html  ,

ich besitze den 89 WK,
https://www.radiomuseum.org/r/emud_rekord_89wk.html  ,

die Lautsprecher dieser Typen sind identisch.

Unterschied zum VE dyn W ist die Anordnung der Befestigungslaschen des Lautsprechers. Und ja, mein Lautsprecher im 89 WK besitzt ebenfalls das damalige Adlerzeichen auf der Membran. Offenbar hatte EMUD diese Membrane damals über mehrere Modelle verwendet.
Diese Lautsprecher passen somit von der Anordnung ihrer Befestigungslaschen nicht in den VE dyn.


Kommen wir zum EMUD 89 WKN, also der immer noch identisch aussehenden Nachkriegsvariante des EMUD 89.
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=17502
Diese gibt es mit A-Röhren, mit E-Röhren und als Allstrommodell.
Hier haben wir den immer noch identischen Lautsprecher der 1939er Typen (natürlich ohne "Reichsadler" auf der Membran), ABER:
Hier ist nun beim Korb plötzlich die Formgebung (Befestigungslaschen) verwendet, die in den VE dyn passen würde.

Und um den Kreis zum Eingangsbeitrag #1 zu schließen:
Der Lsp des 1951er EMUD 179 W, den ich oben fotografierte, hat ebenfalls noch diese Form. Selbiger ließ sich also problemlos in meinen 89 WKN verschrauben. Mit den Lsp. - Varianten aus 89 WK und 89 WKE wäre dies nicht machbar gewesen.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#15
Hallo Klaus
Danke für Deine ausführliche Antwort und ganz nette Grüße
Alfons
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