31.01.2022, 10:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.01.2022, 20:27 von anton.
Bearbeitungsgrund: Leerzeilen gelöscht
)
Hallo miteinander,
heute vor 77 Jahren wurden die Sendemasten des Reichssender "Heilsberg" von der abziehenden Wehrmacht gesprengt daran möchte ich erinnern:
Man wollte die 17-minütige Rede des Führers (gleichzeitig seine letzte) zum 12. Jahrestag der Machtergreifung am 30. Januar 1945 https://www.ardaudiothek.de/episode/arch.../75062500/ noch senden , daher musste (sollte) der Bereich um den Sender Heilsberg unbedingt so lange wie möglich gehalten werden
Der Reichssender Heilsberg gehörte zum Verbund des sog. "Ostmarken-Rundfunk" (ORAG).
Heilsberg sendete auf 276 m/1085 kHz, anfangs mit 75 kW, dann mit 100 kW ab 1943 mit 120 kW.
4a_1_c.JPG (Größe: 24,88 KB / Downloads: 330)
Die Lage des Senders im Heilsberger Stadtgebiet zeigt dieser Kartenausschnitt von 1939:
Karte 1939.JPG (Größe: 93,44 KB / Downloads: 336)
In einem schwedischen Handbuch von 1932 (Populär Radios Handböcker) habe ich interessante Details entdeckt:
Zunächst eine Karte deutscher Sender-Standorte:
Und hier noch zwei Heilsberger Sprecher:
2.JPG (Größe: 22,47 KB / Downloads: 325)
3.JPG (Größe: 30,97 KB / Downloads: 325)
Doch lest selbst:
4.JPG (Größe: 90,16 KB / Downloads: 325)
Interessant ist, daß die ostpreußische Hauptstadt Königsberg lediglich als "Relaisstation" beschrieben wird. Königsberg hatte aber auch einen eigenen Sender: 217 m/1382 kHz mit schlappen 2 kW
Die Wehrmacht sprengte übrigens nur die hölzernen Sendemasten nicht die Gebäude, denn man wollte den Sender nach dem Endsieg ja wieder reaktivieren. Daher wurden die Kellerräume auch nur zugeschüttet
Die Sowjets freute es: sie gingen noch vor Kriegsende, im März, wieder auf Sendung: Heilsberg mutierte fortan zum Störsender.
Heute ist noch die Ruine des Maschinenhauses erhalten, der Standort ist Sperrgebiet daher nicht zugänglich.
In der Heilsberger Ordensburg ist ein phantastisches Modell des Senders ausgestellt. Hätte ich euch gern gezeigt - pandemiebedingt ist ein Besuch derzeit leider nicht möglich. Vielleicht später.
Ich hoffe es war etwas informativ für euch.
Beste Grüße aus dem winterlichen Heilsberg (Lidzbark Warminski)
Klaus
heute vor 77 Jahren wurden die Sendemasten des Reichssender "Heilsberg" von der abziehenden Wehrmacht gesprengt daran möchte ich erinnern:
Man wollte die 17-minütige Rede des Führers (gleichzeitig seine letzte) zum 12. Jahrestag der Machtergreifung am 30. Januar 1945 https://www.ardaudiothek.de/episode/arch.../75062500/ noch senden , daher musste (sollte) der Bereich um den Sender Heilsberg unbedingt so lange wie möglich gehalten werden
Der Reichssender Heilsberg gehörte zum Verbund des sog. "Ostmarken-Rundfunk" (ORAG).
Heilsberg sendete auf 276 m/1085 kHz, anfangs mit 75 kW, dann mit 100 kW ab 1943 mit 120 kW.
4a_1_c.JPG (Größe: 24,88 KB / Downloads: 330)
Die Lage des Senders im Heilsberger Stadtgebiet zeigt dieser Kartenausschnitt von 1939:
Karte 1939.JPG (Größe: 93,44 KB / Downloads: 336)
In einem schwedischen Handbuch von 1932 (Populär Radios Handböcker) habe ich interessante Details entdeckt:
Zunächst eine Karte deutscher Sender-Standorte:
Und hier noch zwei Heilsberger Sprecher:
2.JPG (Größe: 22,47 KB / Downloads: 325)
3.JPG (Größe: 30,97 KB / Downloads: 325)
Doch lest selbst:
4.JPG (Größe: 90,16 KB / Downloads: 325)
Interessant ist, daß die ostpreußische Hauptstadt Königsberg lediglich als "Relaisstation" beschrieben wird. Königsberg hatte aber auch einen eigenen Sender: 217 m/1382 kHz mit schlappen 2 kW
Die Wehrmacht sprengte übrigens nur die hölzernen Sendemasten nicht die Gebäude, denn man wollte den Sender nach dem Endsieg ja wieder reaktivieren. Daher wurden die Kellerräume auch nur zugeschüttet
Die Sowjets freute es: sie gingen noch vor Kriegsende, im März, wieder auf Sendung: Heilsberg mutierte fortan zum Störsender.
Heute ist noch die Ruine des Maschinenhauses erhalten, der Standort ist Sperrgebiet daher nicht zugänglich.
In der Heilsberger Ordensburg ist ein phantastisches Modell des Senders ausgestellt. Hätte ich euch gern gezeigt - pandemiebedingt ist ein Besuch derzeit leider nicht möglich. Vielleicht später.
Ich hoffe es war etwas informativ für euch.
Beste Grüße aus dem winterlichen Heilsberg (Lidzbark Warminski)
Klaus