Hallo,
ich melde mich aus dem Sommerloch zurück, der Grund ist traurig, eine Beerdigung. Die Tochter der Freundin meiner Großmutter ist verstorben. Nun hat die Tochter der Verstorbenen mir einige Geräte übergeben, entweder ich kaufe sie ihr ab oder verkaufe in ihrem Namen. So stehen jetzt u. a. ein Verstätker und ein Radio Baujahr ca. 1922/1924 bei mir. Das Radio ist ein Schneider Opel AG SO 1AE und der Verstärker ein SO 2N. Die Geräte waren teilweise demontiert, aber nicht verbastelt. Die Reinigung verlief recht unkompliziert und der Zusammenbau ebenfalls. Bestückt waren diese mit der RE79, können aber auch mit der KC1 betrieben werden. Ich stelle hier die Bilder der Geräte vor, es ist interessant, wie solide und sauber gearbeitet wurde.Überprüft oder in Betrieb habe ich sie nicht, es ist nicht mein Interessensgebiet, und ich habe keine Erfahrung mit antiken Geräten. Die Erbin wird diese verkaufen, ich habe ihr nur zugearbeitet.
Mfg Uwe
Es gibt immer eine Lösung, man muß sie nur suchen wollen!
05.08.2022, 19:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.08.2022, 19:03 von navi.)
Das nenne ich Rarität! Solche Geräte sieht man nicht jeden Tag! Ich besitze bereits ein Schneider- Opel, aber aus Mitte Dreissiger. Das hier ist ein echter Hammer!
06.08.2022, 16:31 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.08.2022, 16:35 von Debo.)
Wow! Das sind ja mal richtige Raritäten! Da kann man ja neidisch werden!
Vorallem teuer wenn man nicht solche Quellen hat. Also aufpassen - bis zu vierstellige Preise wenn man die Kreuzschlitzsünden und die anderen mäßigen Zustände wieder restauriert.
Waren die echt mit blanken Cu-Draht verschaltet?
Hallo,
Ich werde noch ein paar "alte" / neue Schltzschrauben finden!!! Ja, die Fotos zeigen den Urzustand, der Großvater der Erbin war Tischler. Normalerweise lötet ein Tischler nicht!
MFG Uwe
Es gibt immer eine Lösung, man muß sie nur suchen wollen!
Schneider Opel AG
Noch nie gehört.
Kann mir wer was über diese Firma erzählen?
Die waren ja nur ca ein Jahrzehnt auf dem Markt.
Gab es Verwandschaft zu Adam Opel? (Ja ja jetzt kommt der Opelfahrer in mir durch).
War das eine gescheiterte Existenzgründung?
Zu früh am Markt, zu teuer oder was ließ die Firma in den Konkurs gehen?
(06.08.2022, 16:31)Debo schrieb: Waren die echt mit blanken Cu-Draht verschaltet?
Gruss
Debo
Hallo
Ich habe mir ca. 6 Geräte von Schneider-Opel aus dieser Zeit im RM-Org angeschaut
Alle sind mit blanken CU Draht verdrahtet, also so wie das hier gezeigte...
Nette Grüße - Alfons
(06.08.2022, 22:25)MB-RADIO schrieb: Das mag ich auch nicht glauben.
Damals waren versilberte Schaltdrähte Mode, nicht mal Verzinnte.
Hallo Bernd,
an dieser Stelle möchte ich mich zu praktischen Erfahrungen aus meinem Sammelbestand von etwa 30 zwanziger Jahre Radios äußern.
Versilberte Drähte waren eher die Ausnahme. In den Geräten (im Originalzustand) finde ich zu fast gleichen Anteilen:
- Vierkantdrähte mit 1x1mm oder 1,5x1,5mm Querschnitt, Oberfläche verzinnt oder versilbert
- Runddrähte aus Kupfer mit 1 bis 1,5mm Durchmesser, blank, verzinnt, vernickelt oder versilbert
- Runddrähte aus Messing oder Bronze blank mit 0,6 bis 1,2mm Durchmesser
Dazu kommt noch, dass für die gleiche Gerätetype im Laufe von ein bis zwei Herstellungsjahren wechselnde Schaltdrahtarten verwendet wurden.
Zu dieser Feststellung bin ich im Besonderen bei der Untersuchung von Radios der Staßfurter Licht- und Kraft- Werke gekommen.
(06.08.2022, 19:24)Ator schrieb: Schneider Opel AG
Noch nie gehört.
Kann mir wer was über diese Firma erzählen?
Die waren ja nur ca ein Jahrzehnt auf dem Markt.
Gab es Verwandschaft zu Adam Opel? (Ja ja jetzt kommt der Opelfahrer in mir durch).
War das eine gescheiterte Existenzgründung?
Zu früh am Markt, zu teuer oder was ließ die Firma in den Konkurs gehen?
Hallo Marco,
der Automobilhersteller Opel war tatsächlich Geldgeber. Es gab zur Anfangszeit des Rundfunks unzählige Firmen. Ab 1929 gab es Wirtschaftskrise und viele Firmen gingen Konkurs. So auch Schneider-Opel. Eine kurze Firmenchronik fand ich im Band 1 von G.F.Abele "Historische Radios".
Gruss
Debo
Danke Debo, für den Beitrag zur Firmengeschichte, die mir bis dato unbekannt war.
M.f.G.
harry
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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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(06.08.2022, 16:31)Debo schrieb: Waren die echt mit blanken Cu-Draht verschaltet?
Gruss
Debo
Hallo
Ich habe mir ca. 6 Geräte von Schneider-Opel aus dieser Zeit im RM-Org angeschaut
Alle sind mit blanken CU Draht verdrahtet, also so wie das hier gezeigte...
Nette Grüße - Alfons
Hallo,
die vorgefundenen blanken Kupferdrähte sind augenscheinlich nach der Herstellung der Geräte nicht wieder angefaßt worden. Es gibt keine einzige Lötstelle welche auf ein nachträgliches Bearbeiten hinweisen könnte. Originaler geht es wahrscheinlich nicht.
MFG Uwe
Es gibt immer eine Lösung, man muß sie nur suchen wollen!
Kann es sein das es in Braunschweig mal eine Filiale von Schneider Opel gab oder waren das Namensvettern ?
Das war ein Elektronik Großhandel in der Friedrich Seele Strasse bei dem wohl nur Einzelhändler kaufen konnten ähnlich wie Metro, da hab ich über den Rundfunkladen in dem mein Bruder damals arbeitete 1981 meine erste Stereoanlage gekauft von meinem Konfirmationsgeld.
Würde mich echt mal interessieren ob der Laden in BS etwas mit dem genannten Hersteller was zu tun hatte.