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Loewe-Opta 612 GW
#1
Hallo Freunde,

ein mir schon lange bekannter Radiosammler aus meiner ehemaligen Harzheimat bat mich um Reparaturhilfe. Da ich von ihm auch schon mal eine wertvolle Hilfe für eine Plattenspieler-Reparatur bekam, und er auch gerne bei uns hier im Forum Mitglied geworden ist, sagte ich sofort zu.

So kam das Radio dann vor ein paar Tagen. Ein Loewe-Opta 612 GW

   

Unschwer zu erkennen es ist ein "Verlagerungsempfänger". Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist, hier die Erklärung:

Als der 2. Weltkrieg in die "entscheidende Phase" ging, war die deutsche Rundfunkindustrie verpflichtet, Funkgeräte für die deutschen Streitkräfte zu produzieren. Für die Produktion von Radios gab es keine Kapazitäten mehr. Für Exportzwecke benötigte man aber Radios. Und so kam es, dass die deutschen Radiofirmen von Philips, größtenteils in Eindhoven, Radios produzieren ließen. Diese Geräte bekamen von vorne am Gehäuse ein Firmenzeichen. In unserem Fall Loewe. Man bediente sich der vorhandenen Chassis. Hier vom Philips 204 U. Es handelt sich um ein Allstromgerät. Die damals geläufigen Schlüsselröhren wurden verwendet. Also 2 x UCH 21, eine UBL21 und als Gleichrichterröhre eine UY21.

Wer schon einmal solch ein Gerät zum Spielen gebracht hat, war sicher erstaunt, was diese Geräte für eine tolle Leistung haben. Also habe ich mich gefreut, mal wieder solch ein kleines Radio spielklar zu machen.

Unser Radio wurde später wohl in der DDR wieder auf Vordermann gebracht. Es wurden einige Bauteile gewechselt. Wenn wir jetzt in das Radiochassis von hinten sehen, fällt auf: Es fehlt die UY 21. Statt dessen bekam das Gerät einen Stabgleichrichter. Dieser Gleichrichter wurde technisch sehr perfekt angepaßt. Die vorgegebenen Spannungen sind alle im Rahmen. Es wurden DDR-Elkos verwendet.

   

   

   

Die Elkos waren technisch noch völlig i. O. . Sie waren aber von der Kapazität zu niedrig. Ich hatte einen Doppelelko mit guten Werten. Diesen habe ich als Ersatz verwendet. Und schon kam die Neugier über mich. Was würde das Radio nun machen, wenn es denn langsam Spannung bekommt? Was wohl, ist ja Philips, natürlich empfängt das Gerätchen. Mit einer tollen Empfangsleistung und guter Wiedergabe. Das macht schon wieder Spaß damit zu hören.

Trotzdem, so wollte ich das Radio nicht raus geben. Sämtliche Teerkondensatoren waren absolut rissig.

   

Sie sollten ersetzt werden. Ich habe wieder die Kondensatoren vom China-Mann genommen. Die fügen sich sehr gut in die Optik ein.

Später dann entstand dieses Bild

   

Nun fragt Ihr Euch, wo ist denn die Skala? Leider habe ich davon noch kein Bild gemacht. Hier wurde irgendwie mit einem Photoverfahren eine Skala generiert. Der Nils weiß das und wird sicher etwas dazu schreiben. Man fragt sich, war die originale zerbrochen. Oder sollte es lieber eine Nachkriegsskala mit den neuen Sendernamen sein. Wir alle wissen, das wurde damals häufig gemacht. Allerdings hat die Skala einen Nachteil, wird sie nicht intensiv beleuchtet, ist sie völlig dunkel. Ich will da mal etwas basteln, um Euch die Skala zu zeigen.

Nun gibt es im Radiomuseum.org einen perfekten Scan von der Originalskala. Unser Rolf (Bastelbube) ist ja heute schon ein Experte in Sachen Radioskalen. Ob er da mal helfen könnte? Rolf würdest Du dem Nils weiter helfen. Das ist ja nur so ein kleines Teil. Vielleicht könnte man den Scan auf Klarsichtfolie drucken. Ich würde eine Glasscheibe anfertigen und die Folie darauf kleben. Man könnte ja dann als Hintergrund Butterbrotpapier verwenden um die dunklen Stellen nicht so durchscheinen zu lassen. Naja, alles ist besser, als diese völlig dunkle DDR-Skala.

Der Gleichrichter wird auch ersetzt. Der Nils hatte eine UY21 mit geschickt.

Fortsetzung folgt. ..
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Womit wohl geklärt ist, wer dieser Unhold aus dem Harzvorland ist, der dem besten Admin aller Zeiten mit solchen Basteleien die Zeit stiehlt  Big Grin

Ja, die Ersatzskala aus DDR Notzeiten wurde fotografisch aus einer halben 9x12cm Fotoglasplatte  hergestellt. Dann mit der früher gebräuchlichen Fotoretuschierfarbe etwas grün und rot bemalt. Sie passte nicht richtig, aber ist vorallem aus einem ganz anderen Gerät (mit K M L), der Zwerg von Löwe hat aber nur M K.

Eine gute Druckvorlage der Orig-Skala habe ich Andreas bereits zugesendet. nur bin ich da auf Hilfe angewiesen, da weder Drucker noch Material.  Aber auch hier = nichts soll hier auf lau sein, ich zahle immer gern  alle Kosten und eine halbe Flasche Bier Smiley53 

Als ich unter das Chassis des Kleinen blickte, prallte ich regelrecht zurück und sagte: nein, das kann ich nicht.  Also den Oberharzer Andreas gefragt nach einem Reparateur. Er hat sich sofort freiwillig selbst darum gerissen - dafür hat er Tonkopf- und Schalldosenreparaturen  bis zum Abwinken gut !

Philips spielen ja wirklich oft noch in jedem Zustand...  aber die Verdrahtung ist doch ein Fluch in dem kleinen Ding ! 

Ich finde ihn jetzt schon ganz reizend anzusehen (den Löwe! ) und Andreas sagte , es ist erst der Anfang Smiley14 

Es grüßt Euch Nils
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#3
PS, Kleiner Nachsatz : Andreas hast du das Skalenseil gesehen ? Da war ich auch am Verzweifeln, Das Zeigerrad dreht sich nicht weit genug Ich denke, der Fehler liegt aber an der falsche Umwindung. Vielleicht kennst Du den Trick und hast noch etwas Seil auf Rolle.

NM
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#4
(17.06.2023, 13:23)Andreas_P schrieb: ...Es fehlt die UY 21. Statt dessen bekam das Gerät einen Stabgleichrichter. Dieser Gleichrichter wurde technisch sehr perfekt angepaßt. Die vorgegebenen Spannungen sind alle im Rahmen....

Schön, daß der "Kleine" wieder in Verkehr gebracht wird.  Smile
Eine Frage zur vorgefundenen Ersatzlösung, Andreas:
In diesen Kleingeräten geht es ja schon ab Werk heiß her. Hat man den erforderlichen Heizungsersatz unterm Chassis untergebracht, da ich in Gleichrichternähe nichts entdecke?


"Andreas-P schrieb:... Allerdings hat die Skala einen Nachteil, wird sie nicht intensiv beleuchtet, ist sie völlig dunkel. Ich will da mal etwas basteln, um Euch die Skala zu zeigen. ... Naja, alles ist besser, als diese völlig dunkle DDR-Skala.

Da muß ich jetzt noch eine Lernfrage stellen, Andreas:
Ich besitze einen originalen Philips 203 U der ersten Serie, dieser hat keine Skalenbeleuchtung, sondern nur die oberhalb der Skala liegende Glimmlampe, die aufzeigt, ob das Radio eingeschaltet ist:


.png   Netzteil Philips_203U.pdf.png (Größe: 37,15 KB / Downloads: 503)

Hat der hier vorgestellte Löwe bereits ab Werk eine Skalenbeleuchtung erhalten?
Auf einem Deiner Fotos sieht man im Hintergrund Fassung + Birne, aber das sieht irgendwie etwas 'gebastelt' aus.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#5
Diesen Gleichrichterturm spende ich gerne an Interessierte. Andreas hat Vorrang als Entdecker.

Gruß, Nils
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#6
(18.06.2023, 12:58)klausw schrieb: "Andreas-P... Allerdings hat die Skala einen Nachteil, wird sie nicht intensiv beleuchtet, ist sie völlig dunkel. Ich will da mal etwas basteln, um Euch die Skala zu zeigen. ... Naja, alles ist besser, als diese völlig dunkle DDR-Skala.

Da muß ich jetzt noch eine Lernfrage stellen:
Ich besitze einen originalen Philips 203 U der ersten Serie, dieser hat keine Skalenbeleuchtung, sondern nur die oberhalb der Skala liegende Glimmlampe, die aufzeigt, ob das Radio eingeschaltet ist:



Hat der hier vorgestellte Löwe bereits ab Werk eine Skalenbeleuchtung erhalten?

Lieber Klaus, ich fand eine normale Narvaglühbirne drin vor , habe aber jetzt deren Werte vergessen. Der Einstecktunnel über der Skala hat beim Löwe allerding eine Öffnung nach unten, was eventuell auf eine zarte Beleuchtungfunktion schließen läßt.  Nur Glimm als Indikator Stromfluß glaube ich fast gar nicht.  Aber hier kann Andreas ja mal genauer nachgucken, ob das "ab Werk"  so war

Gruß, Nils
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#7
Der Nils ist großzügig. Lieber Nils, danke für das Angebot, aber solche Gleichrichter verbaue ich gar nicht mehr. Da wird eine Diode genommen und ein Schutzwiderstand nachgeschaltet. Also wenn wirklich Jemand den Gleichrichter begehrt, dann wird Nils den sicher raus geben.

Ja, Klaus, original ist über der Radioskala nur diese kleine Glimmlampe. Das reicht ja auch bei dieser kleinen Skala aus. Man weiß es ja nun nicht, entweder war die originale Glimmlampe defekt und man hatte keinen Ersatz oder aber es mußte solch eine Skalenlampe sein, weil die nachträgliche Skala einfach kaum sichtbar war. Jedenfalls werde ich dieses Konstrukt wieder ändern. Das Lämpchen sitzt im Heizkreis der Röhren. Fällt es aus, dann fällt das Radio auch komplett aus.

Ich habe vorhin nachgesehen. Ich habe sogar kleine Glimmlämpchen für 220 Volt. Das würde ich eine verbauen.

Wollt Ihr mal was zum Thema A...Karte hören? Der Nils war so gut und hat dem Gerät noch eine nagelneue UY21 spendiert. Ich habe den Gleichrichter schon ausgebaut. Nun wollte ich die UY21 in die wieder leere Fassung stecken. Ach, vergeßt es. Unser Gerät hat eine UY1N. Also eine andere Fassung. Ich muss mal in meinen Beständen schauen. Vielleicht habe ich solch eine Röhre. Wenn nicht würde ich die Röhrenfassung gegen eine für die UY21 tauschen. Die Fassung fügt sich in die alte Optik ein und ist aus Keramik. Nur muss ich noch die technischen Werte vergleichen.

Achso, klaus, unter der Fassung des Gleichrichters wurde als Ersatz ein Drahtwiderstand verbaut. Den habe ich vorhin entfernt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#8
Nochmal ein hitziges Hallo an Euch alle,

der Nils..... hat er doch in der kurzen Zeit eine Röhre UY1 n für das Radio erworben und schon an mich umgelenkt. Gerade die Ausgabe wollte ich ihm ja ersparen. Ich hatte noch ein paar Schlüsselröhren-Fassungen von unserem verstorbenen Opa Wolle. Eine hatte ich schon bereit gelegt. Ich warte nun die Lieferung der Röhre ab. So bleibt alles original. Die UY21 hat der Nils mir geschenkt. Danke Nils!

Übrigens, Klaus, wenn Du mal unter das Chassis von dem Radio siehst (Photo weiter oben) da siehst Du rechts die Hälfte von dem Drahtwiderstand mit dem Die Heizung der Gleichrichterröhre gebrückt wurde.

Das Projekt hat also ein paar Tage Pause.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#9
Hallo Andreas,

danke für die Antwort. Also so, wie vermutet.

Aus eigener Erfahrung mit meinem 203 kann ich berichten, daß die werksseitige Glimmlampe eher weniger zur Skalenbeleuchtung taugt, da ist dem Nils beizupflichten. Verhält sich in etwa so, wie beim DDR-Einheitsgerät 1U11 (obgleich sie dort sogar noch direkt hinter der Skala angebracht ist).
Somit macht eine nachgerüstete Glühlampe durchaus Sinn. Die beim hier behandelten Loewe nachträglich eingebaute Skalenlampe hatte neben der besseren Ausleuchtung ja auch noch den Vorteil, daß sie Heizspannung vernichtete, der unters Chassis gesetzte Widerstand somit geringer bemessen werden konnte.
Nils, die Narva -Lampe dürfte wohl für eine Stromstärke von 0,2 - 0,3 A ausgelegt gewesen sein, da sie im Heizkreis der Röhren saß und - so vermute ich- ohne Urdox betrieben wurde.

@ alle: Hier gibt es übrigens noch eine schön zu lesende Vorstellung der 203 / 204 - ("Ur-")Ausführung dieser kleinen Philips-Radios, mit Bezugnahme auf die Exemplare mit anderen Herstellerlogos:
https://www.jogis-roehrenbude.de/BD204U.htm
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#10
Guten Abend,
hier meldet sich Kai, der über Umwege an den Loewe gekommen ist. An das Gerät kam ich über Nils, es sollte ein 'kleines' Geschenk werden. Da ich selbst absolut keine Ahnung von der technischen Restaurierung habe, bin ich euch, insbesondere natürlich Andreas und Nils, unendlich dankbar für die grandiose Hilfe! Als langjähriger Sammler von Schellackplatten und allerlei historischen Dingen, bin ich auch an Radios aus der Zeit vor 1945 sehr interessiert. Einen sehr schönen DKE von 1941, einen VE301Wn und einen Saba 581WK darf ich schon mein Eigen nennen, alle dank Nils betriebsbereit.
Also nochmal ganz herzlichen Dank und viele Grüße!
Kai
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#11
...ich weiß, es ist unschön das Thema in falscher Richtung zu leiten, aber trotzdem frage ich hier- weiß einer wieso 90% der Radios mit U21-Serie Röhren als Gleichrichter eine UY1 bzw. UY1N und nicht UY21 hatten? Es muss was dran sein.
Gruß,
Ivan
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#12
Hallo Klaus,

vielen Dank zu Deinem Beitrag mit der Güh/Glimmlampe. Ja, was Du da anführst ist sehr nachvollziehbar. Das verwendete Lämpchen ist auch sehr gut angepaßt. Ich werde natürlich noch versuchen, dort Werte für Dich abzunehmen, um Deine Fragen zu beantworten. Dann werde ich doch lieber die kleine Lampe im Gerät belassen.

Hallo Kai,

Dir vielen Dank für Deine Ausführungen und die Info. Das ist natürlich nobel vom Nils mit dem kleinen Gerät. Zumal er sich ja auch sehr darum bemüht. Er hat die passende Gleichrichterröhre besorgt. Leider paßte die nicht. Also noch eine....  Die fehlenden Knöpfe hat er organisiert. Und er hatte im Vorfeld mit mir geklärt, ob ich helfe.

Das Gerät soll ja, wenn es denn fertig ist, nicht nur schön spielen. Es soll auch alles so sein, wie es vor vielen Jahren einmal war. So habe ich ja bereits die neueren Elkos entfernt und die maroden Teerkondensatoren habe ich auch schon ersetzt. Es gab noch viele Handgriffe, über die ich noch berichte. Auf alle Fälle macht es Spaß hier weiter zu helfen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#13
(20.06.2023, 02:33)Andreas_P schrieb: Hallo Klaus,
vielen Dank zu Deinem Beitrag mit der Güh/Glimmlampe. Ja, was Du da anführst ist sehr nachvollziehbar. Das verwendete Lämpchen ist auch sehr gut angepaßt. Ich werde natürlich noch versuchen, dort Werte für Dich abzunehmen, um Deine Fragen zu beantworten (...)

Hallo Andreas,

meinerseits ist keine Frage mehr offen. Ich hatte ja nur 2 Fragen gestellt, und die hattest Du bereits beantwortet.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#14
Hallo Freunde,

lieber Klaus, aber ich hätte noch eine Frage an Dich. Du hast doch auch solch ein Gerät. Könntest Du mal schauen, wie die Skala in dem Radio befestigt wird? Man kann an dem Radio leider keine Befestigung sehen. Ich gehe davon aus, dass die Skala evtl nur in den Gehäuseausschnitt geklebt war?
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
(23.06.2023, 02:13)Andreas_P schrieb: Hallo Freunde,

lieber Klaus, aber ich hätte noch eine Frage an Dich. Du hast doch auch solch ein Gerät. Könntest Du mal schauen, wie die Skala in dem Radio befestigt wird? Man kann an dem Radio leider keine Befestigung sehen. Ich gehe davon aus, dass die Skala evtl nur in den Gehäuseausschnitt geklebt war?


Hallo Andreas,

selbstverständlich. Habe den 'Kleinen' eben mal auseinander geschraubt. Mein Gerät ist ein 203 der ersten Serie, d.h. ohne jedwede Luftlöcher/-schlitze auf der Gehäuseoberseite.

Die Skala ist nicht in das Gehäuse geklebt, sondern am Chassis befestigt. Hier 3 Fotos:

   
   

Unten befindet sich ein mit 2 Schrauben befestigter Blechstreifen, an seinem jeweiligen Ende mit Blechlasche, die um die Skala gebogen wird. Das Glas wird durch einen Pappstreifen geschützt.

   

Im Gehäuseinneren befindet sich ein verschraubtes Halteblech. Dieses drückt rückseitig auf das obere Ende der Skala und ist dort mit einer Gummitülle ummantelt, es drückt ebenso auf die obere Ecke der Schallwand.

Dies ist wohlgemerkt der Zustand, wie er bei meinem 203, den ich seit den 80ern besitze, vorgefunden wurde. Ich kann natürlich nicht sagen, ob in der Serie Änderungen eingeflossen sind, insbesondere bei den Verlagerungsempfängern.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#16
Hallo Klaus,

vielen Dank zunächst mal für Deine Mühe. Ich konnte am Chassis nämlich keine Befestigung erkennen. Jetzt weiß ich wenigstens wie das in etwa sein muss. Also schaun wir dann mal.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#17
Hallo Andreas und Mitlesende.

Da ich meinen Ur-203 U nunmehr zerlegt auf der Werkbank hatte, habe ich zugleich einige Routinereparaturen vorgenommen. Heißt, schon einmal vor mehr als 20 Jahren ersetzte Kondensatoren, die zwischenzeitlich in die Jahre gekommen waren, wurden erneuert, Heizstrom sowie Verbraucherspannungen gemessen, etc..
Dabei habe ich auch etwas nach Bildmaterial im Internet recherchiert, zwecks Eingrenzung möglicher früherer Modifikationen an meinem Gerät. Diese so gefundenen Webseiten möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Wenngleich hier im thread natürlich ein L.O. 612 behandelt wird, so wissen wir ja, daß es sich im Grunde um das gleiche "Einheitschassis" handelt, daher hier die Links:

https://www.viehl-radio.de/homeda/philips203.html
https://www.radiofundgrube.de/details_ge...ps203u.php



p.s.
Nur am Rande: Die Lüftungslöcher /-schlitze auf in der Gehäuseoberseite, die spätere Modelle wie der hier vorgestellte L.O. 612 aufweisen, haben ihre Berechtigung, auch wenn sie der Optik abträglich sind !
Mein 203 U hat keinerlei Lüftungsbohrungen, also allererste Serie, und den habe ich nun seit 2 Stunden laufen. Ich sag's mal so: Wenn man den Fingerrücken aufs Gehäuse oberhalb der Wärmezentrale UY21 / UBL21/ R 55 Ohm / R 180 Ohm legt, lässt man ihn nicht lange dort.
Wink
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
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#18
Hallo Freunde,

heute möchte ich nun verkünden: Der Loewe brüllt wieder und das Radio ist komplett.

Im Enzelnen. Nachdem der Klaus so nett war und mir gezeigt hatte, wie die Skala in dem Gerät befestigt wird, fiel mit natürlich auf, Du hast die neue Trägerscheibe aus Glas zu kurz bemessen.
Ich habbe jetzt keine Altglas-Reserven mehr. Aber Freund Frank, der Moschti, bot sich an, mir noch so eine Glasscheibe zurecht zu schneiden. Als das Glas ankam, war ich begeistert. Ich sage nur, Industriequalität. Ja, so schön war meine Glasscheibe nicht. Was mich dann richtig freute, die vom Rolf aus einem Skalenscan (im Radiomuseum org.  hinterlegt) erzeugte Skala paßte wunderbar auf die Scheibe. Der Rolf beauftragt dann jedesmal eine Firma mit dem Druck seiner Arbeit.

Als der Nachdruck kam, war ich begeistert.  Der Druck ist vom Original nicht zu unterscheiden. Es tauchte eine neue Hürde auf. Man hat eine Scheibe und einen Nachdruck.... aber kein Geschickt,  solch eine Folie akkurat auf ein Glas zu kleben. Also mußten wir abwarten, bis mein guter Freund Martin aus seinem Urlaub zurück kehrte. Ich schilderte ihm mein Problem. Nun schaut, was ich kurze Zeit später in der Hand hielt.

   

Jetzt sollte das Radio in die finale Phase gehen. Aber Stop! Der Nils berichtete mir, dass der Drehko oben und unten nicht zum Anschlag dreht. Hier habe ich das Skalenseil ersetzt. Das alte hatte sich gedehnt und die Kraft reichte nicht mehr aus, um den Drehko oben und unten bis zum Anschlag zu treiben. Jetzt ja!

   

Nun ging alles schnell. Das Radio sollte ein neues Netzkabel erhalten. Es wurde vom Nils mit angeliefert. Die originalen Bedienknöpfe kaufte der Nils über ebay aus Bulgarien. So, nun mußte ich mir nur noch einen Halter für die Skala oben im Geräteinneren basteln. Auch das hatte geklappt.

Wie Klaus schon empfahl, die Skalenlampe wurde im Gerät belassen. So wird die Skala etwas angestrahlt. Meine Güte, ist das ein Kontrast zu der alten, dunklen DDR-Skala.

   

   

Als nun endlich das kleine Gerätchen komplettiert war, wurde es ernst. Spielt es noch. Der Klaus schrieb mir neulich, was sind diese Kleinradios anfällig. Und wie Recht der Klaus hat. Man braucht manchmal das Chassis nur anfassen, schon kommen da zwei Bauteile zusammen und der Empfang versagt.

Hier versagt aber nichts und unser "Loewe brüllt wieder". Trotz der vielen, aufwändigen Arbeit muss ich sagen, es hat mir Spaß gemacht. Auch der Test über mehrere Stunden mit dem Heimsender hatte Spaß gemacht. Doch nun ist es Zeit, das Radio an seinen neuen Besitzer zu schicken.

Hier die Ansicht von vorne

   

und von hinten

   

Das Gerät wurde auch von innen ordentlich gereinigt. Das Radio mußte viele Jahre einem Raucher gehört haben.

Dumm, ich habe vergessen, das Radio mit seinen originalen Knöpfen zu knipsen. Aber ich bin sicher, der Kai wird Euch noch einiges zu dem Gerät schreiben.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#19
Ich bin begeistert, wie schön das mit der Rekonstruktion der Skalenscheibe geklappt hat. Sehr hübsches Radio. Hoffentlich übersteht es den Versand dann auch gut, wenn es denn so empfindlich ist.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#20
Patient gerettet. Erstklassige Arbeit, Andreas (& Unterstützer) !  Thumbs_up

Interessant wäre noch, wie / womit die Folie aufs Glas geklebt wurde.
_____________

Gruß
klaus


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Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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