Wählscheibentelefon (DDR?) heute benutzen?

[6B4G2019]

Hallo,

am Wochenende bringen mir liebe Bekannte einen Flohmarktkauf, ein Wählscheibentelefon wohl aus DDR-Produktion. Das möchten sie gern zum Telefonieren benutzen (Nostalgie?), aber die Anchlußschnur ist beschädigt. Ich möchte sie doch bitte wechseln. Das kann ich eventuell machen, aber ich vermute mal, dadurch wird ihr Wunsch (telefonieren) nicht erfüllt. Ich habe gerade mal hier unter Historischer Kommunikationstechnik gelesen (da ich mich damit nicht auskenne) und fand meine Vermutung bestätigt, heute läuft da alles digital und das Telefon arbeitet analog. Also direkt anschießen ist nicht. Aber ich fand einen Beitrag, wo das jemand über eine Fritzbox gemacht hat (analoger Ausgang, sozusagen DA-Umsetzer?). Ich hoffe, ich hab das richtig verstanden. Also, wenn man so ein Teil oder etwas ähnliches dazwischenschaltet, geht es doch? Nun warte ich erst mal ab, bis das Ding kommt. Aber dann kann ich schon mal bestimmte euphorische Erwartungen dämpfen. Ich vermute mal, die Leute denken, Kabel dran, reinstecken fertsch! Das wird wohl nichts werden. Ich wollte nur mal von Euch bestätigt wissen, daß es sich ungefähr so verhält, nicht, daß ich irgendwelchen Mist erzähle.

Tschüß
Claus

[MIRAG]

Hallo Claus,

Die alten Wählscheibentelefone nutzen als Wählverfahren die Impulswahl. Heute wird das Mehrfrequenzwahlverfahren genutzt. Die a/b-Schnittstelle ist aber grundsätzlich die gleiche. Wenn der Nummernschalter gut eingestellt ist und noch das tut, was er tun soll, dann kann man auch heute noch ein solches Telefon nutzen. Man braucht nur einen Impulswahlfähigen Router, dazu gibt es Listen im Internet oder man probiert einfach mal aus. Falls der Router keine Impulswahl versteht, kann man einen Konverter bauen oder kaufen. Beispielhaft sei hier die kleine Kiste von den Chinesen genannt: https://www.ebay.de/itm/404291197806

Läuft bei mir problemlos, Installation war kinderleicht und so telefoniere ich mit einem W19F durch die Weltgeschichte.

[Peter-MV]

Hallo Ihr Guten 

Mein Haustelephon ist auch ein Wählscheibentelephon mit Impulswahlverfahren. Läuft über unseren Internet-Router.
Kurze Zeit hatte ich mal ein schnurloses DECT-Telephon, aber davon ist mir bei jedem Gespräch schlecht geworden.
Deswegen kaufte ich mir wieder ein kabelgebundenes Telephon mit Wählscheibe, funktioniert einwandfrei 


  Wählscheiben-Telephon.jpg (Größe: 56,08 KB / Downloads: 561)

Herzliche Grüße, von Peter aus Schwerin in MV.

[Debo]

Hallo Zusammen,

um von Impulswahl auf Mehrfrquenzwahl zu kommen gibt es Konverter aus deutscher Fertigung. Da ich Chinaware in meinem Leben deutlich reduzieren möchte, gab ich diesem den Vorzug. Der hilft außerdem auch bei speziellen Problemen telefonisch.
Ich selbst benutze ein altes (war aber nagelneu NIB-OVP) Drehscheibentelefon aus den 70ern am heutigen Kabelmodem. Funktioniert einwandfrei. Ohne kann man nur angerufen werden.

Gruss
Debo

[Axel 61]

Hallo Claus,

Ich nutze gar ein altes Feldtelefon mit Amtsanschließer (Wählzusatz) an einer Fritzbox.

Funktioniert ohne irgendwelche Einstellarbeiten einwandfrei.
   


Viele Grüße, 
Axel 

[6B4G2019]

Hallo,
es geschehen noch Zeichen und Wunder. Heute hat sich sogar die Dame mit ihrem alten Telefon mal gemeldet (ich wollte das Teil schon verschrotten).
Also, sie will es wirklich noch verwenden. Und ihr Partner hat eine Fritzbox.
@Axel: Nun wende ich mich direkt an Dich, denn Du schriebst ja, Du betreibst auch ein altes Telefon an einer Fritzbox. Ich hab so ein Teil nicht.
Was für einen Anschlußstecker muß ich da installieren?
Und, da gar nicht sicher ist, ob das Telefon überhaupt noch funktioniert, kann ich das Telefon auch ohne vorhandenes analoges Telefonnetz irgendwie auf Funktionsfähigkeit testen? Eine Gleichspannung von 12V (?) hätte ich ja da.

MfG

Claus

[Axel 61]

Hallo Claus,

Erstmal auf die Schnelle, habe bissel Stress auf Arbeit (Landwirtschaft)...

Solltest du die gleiche oder ähnliche Fritzbox haben wie ich, dann geht ein normaler Telefonstecker wie dieser hier:
Du brauchst nur Leitung A und B, Steckerbelegung findest du im Netz.
Solltest du Schaltpläne zu den DDR-Telefonen brauchen, sag Bescheid, die habe ich da. Die gibt es aber auch im Netz.

Auch Western Modular Stecker passen an die Fritzbox, z.B. sowas hier.

Schau mal was für Buchsen deine Fritzbox hat, dann kannst du die Stecker auswählen.


Viele Grüße,
Axel

[6B4G2019]

Hallo,
@Alex
kleines Mißverständnis, ich habe gar keine Fritzbox. Das Telefon gehört einer Bekannten (eigentlich deren Tochter) und die wohnt einige 100 km entfernt. Die Fritzbox steht in der alten WG ihres neuen Partners, der wohnt inzwischen bei ihr.... ich schreib jetzt nicht weiter.
Also, ich kann nicht nachschauen, dachte aber, daß alle Fritzboxen den gleichen Anschluß haben - Irrtum meinerseits. Also muß die Dame ihren Partner erst mal ein Foto der Anschlüsse ihrer Fritzbox machen lassen, damit wir wissen, was für ein Stecker dran muß.

Kann ich das Telefon unabhängig von so einer Box erst mal auf Funktionsfähigkeit prüfen (das Ding hat nämlich eine Beschädigung des Gehäuses _starker Stoß oder runtergefallen - deshalb hab ich da so meine Bedenken). Ein Schaltplan wäre gut, wenn Du jetzt Zeit dafür hast.

MfG

Claus

[anton]

Im Grunde kann man davon ausgehen, dass diese alten Telefone noch elektrisch funktionieren. Was Du aber nicht ohne Weiteres testen kannst, ist ob die Wählschalter noch richtig funktionieren. Das ist am Einfachsten, wenn man das Gerät an eine analoge Leitung, bzw. eben eine Fritzbox o. Ä. anschließt. Dann erst weiß man, ob über die gewählten Nummern auch tatsächliche die gewünschten Empfänger erreicht werden. Angerufen werden, klappt in der Regel ganz gut, nur die Nummerschalter machen oft Probleme.

Aber mal ehrlich: Wenn das DDR Telefon auch vom Gehäuse her schon defekt ist, würde ich der jungen Dame empfehlen, sie kauft sich ein altes Gerät, das geprüft und schon fertig mit den Leitungen konfektioniert ist, so dass sie es direkt an ihre Fritzbox anschließen kann. Du selbst kannst das Gerät doch kaum vollständig prüfen, mit den Mitteln die Dir zur Verfügung stehen.

Vermutlich wird die junge Dame schnell die Lust an diesem Gerät verlieren, wenn sie dann erst feststellen muss, wie lange es dauert eine Telefonnummer mit Vorwahl zu wählen (ratter ratter ratter, bis die Wählscheibe nach jeder Ziffer wieder in die Grundstellung zurückgelaufen ist) und dass langes Telefonieren damit einen Tennisarm macht 

Die Frage ist auch, ob die Dame überhaupt eine Telefonnumer als Festnetzanschluss hat?

Was für ein Telefon ist es, Modell? Mach doch mal ein Foto für uns.

[JoeXXL]

Bei den kleinerer Boxen lag immer ein Adapter von Western auf TAE dabei:
   

Meine aktuelle Box 7360 hat seitlich eine TAE Buchse.
Daran betreibe ich dieses Telefon ohne Probleme.
   

-Joe

[Axel 61]

Hallo Claus,

Hier mal ein Schaltplan:
   

So sieht das zugehörige Telefon aus:
   


Viele Grüße, 
Axel

[anton]

"Rotes Kreuz" stand für Rettungswagen? Ist diese Nr. noch belegt?

[6B4G2019]

Hallo,

vielen Dank für den Schaltplan.

Anbei ein Bild des Telefons.

   

Nun warte ich auf die Nachricht, was die Fritzbox für Anschlüsse hat - das kann dauern :=))


MfG

Claus

[anton]

Das ist aber gar kein DDR Telefon, sondern ein normaler Fernsprechapparat der (west-)Deutschen Post.

[Axel 61]

Leitung a und b gibt es da auch. Mehr braucht es nicht.

@Anton: Die 115 ist mittlerweile die „Behördennummer“…
Wäre mal interessant zu wissen was passiert, wenn man diese Nummer im Notfall anruft.
Ich denke, die werden gaaanz schnell mit nur einem Knopfdruck (Klick) an die richtige Nummer weitervermitteln.


Viele Grüße,
Axel

[Axel 61]

Leitung a und b gibt es da auch. Mehr braucht es nicht.

@Anton: Die 115 ist mittlerweile die „Behördennummer“…
Wäre mal interessant zu wissen was passiert, wenn man diese Nummer im Notfall anruft.
Ich denke, die werden gaaanz schnell mit nur einem Knopfdruck (Klick) an die richtige Nummer weitervermitteln.


Viele Grüße,
Axel

[anton]

Leitung a und b gibt es da auch. Mehr braucht es nicht.

Das ist schon richtig, aber offenbar glaubten Claus und wohl auch seine Nichte, der Apparat wäre aus DDR Produktion. Das führt einen schnell mal auf eine falsche Fährte. Das Foto gibt nun Klarheit.
Das ist ein Modell, dass früher in so gut wie jedem Haushalt in der BRD stand. Bei uns zu Hause stand so ein Modell noch bis in die späten 80er Jahre und war in Benutzung. Allerdings im Postgrau, wie sie meistens waren. Es gab sie aber eben auch in grün und orange. Ich selbst hatte so ein Gerät in orange in meiner Wohnung auch noch in den 90ern in Betrieb.

Bevor ich mir da Eines mit kaputten Gehäuse hinstelle, würde ich mich nach einem Apparat mit heilem Gehäuse umschauen. Die sind aufgrund der Häufigkeit als "Schüttware" anzusehen.

[6B4G2019]

Hallo,

nun bin ich wirklich baff, natürlich hab ich geglaubt, daß das Telefon aus DDR-Produktion ist. So wurde es mir erzählt. Wieder was dazugelernt.

MfG

Claus

[sabafon]

Leitung a und b gibt es da auch. Mehr braucht es nicht.

@Anton: Die 115 ist mittlerweile die „Behördennummer“…
Wäre mal interessant zu wissen was passiert, wenn man diese Nummer im Notfall anruft.
Ich denke, die werden gaaanz schnell mit nur einem Knopfdruck (Klick) an die richtige Nummer weitervermitteln.


Viele Grüße,
Axel

Aus eigener (Familiärer) leidvoller Erfahrung kann ich von der 115 nur abraten...
Wenn man ernsthaft medizinische Hilfe zeitnah benötigt, dann bleibt nur die 112
bei der 115 gibt es nur Wartemusik und es dauert ewig bis Hilfe kommt.

Mein Beispiel:
Sonntags 115 Ergebnis 2 Stunden warten und ein Medikament verschrieben
Am Montag die 115 Ergebnis 3 Wochen Intensivstation

[sabafon]

Hallo,

nun bin ich wirklich baff, natürlich hab ich geglaubt, daß das Telefon aus DDR-Produktion ist. So wurde es mir erzählt. Wieder was dazugelernt.

MfG

Claus

Es ist der FeTap 611 auch als W611 benannt
Auf der Bodenseite sollte ein silberner Aufkleber sein auf dem BP (Bundespost) steht + der Hersteller