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Grundig Teddy Boy 57
#1
Hallo zusammen,

nachdem ich nun mein letztes Reparaturprojekt, den Saba Meersburg WIII, erfolgreich abgeschlossen habe, geht es jetzt mit etwas Kleinerem weiter, einem Grundig Teddy Boy von 1957.
Das Gerät habe ich vor etwa einem Jahr gekauft, nun soll es überholt werden.

So sieht das gute Stück aus:

   

   

Das Gehäuse, der Riemen und auch das Innenleben sind in einem super Zustand, leider fehlt eine der Antennen und bei der zweiten der weiße Knubbel.
Falls jemand noch zwei Antennen oder eventuell auch ein Schlachtgerät abzugeben hätte, würde ich mich über eine PN sehr freuen  Smile
Die Skalenscheibe hat auch schon ein paar Kratzer, ich hoffe, dass ich diese mit etwas schleifen und polieren wieder ein bisschen ansehnlicher hinbekomme. Eine zweite Messingkappe für den rechten Drehknopf habe ich bereits.

Die technischen Daten aus dem rm.org dürfen natürlich auch nicht fehlen:

Anzahl Röhren: 7
Röhren:   4x  DF97        DK96        DAF96        DL96
Hauptprinzip: Superhet allgemein; ZF/IF 460/10700 kHz
Anzahl Kreise: 8 Kreis(e) AM     10 Kreis(e) FM
Wellenbereiche: Langwelle, Mittelwelle und UKW (FM).
Betriebsart / Volt: Netz- / Batteriespeisung / 110; 160; 220 / 1,5 & 100 Volt
Lautsprecher: Dynamischer (permanent) Ovallautsprecher
Belastbarkeit / Leistung: 0.15 W (Qualität unbekannt)
Material: Bakelit (Pressstoff)
Abmessungen (BHT): 310 x 190 x 120 mm / 12.2 x 7.5 x 4.7 inch
Nettogewicht: 4.5 kg
Originalpreis: 249,00 DM

Hier noch ein Blick ins Innere:

   

Das Blechchassis ist in einem super Zustand, leider fehlt die obere Hälfte des Heizbatterienfachs.

Die Tastekontakte habe ich bereits mit Teslanol gereinigt, den Drehko mit etwas Öl wieder gängig gemacht.
Im Moment bin ich gerade am Prüfen der Röhren, als nächstes steht dann noch der Kondensatorwechsel an. Und natürlich die Reinigung/Aufarbeitung des Gehäuses.

Abschließend habe ich noch ein paar Fragen Angel :

Zum Testen bzw. während der Reparatur wollte ich als Heizbatterie einen 1,2 V NiMH AA Akku nehmen, funktioniert das? 
Die Kapazität ist ja doch kleiner als bei einer Mono-Zelle  Huh

Langfristig möchte ich das jedoch anders lösen, da ich bei einer Batterie oder einem Akku immer Angst habe, dass ich sie einmal im Gerät vergesse und sie dann auslaufen.
Es gibt ja die bekannte Ersatzschaltung mittels zweier Dioden und einem 1000µF-Kondensator. Hier ist mir jedoch nicht ganz klar, wie diese im Gerät angeschlossen wird. Falls da jemand eine Skizze oder ähnliches hätte, wäre das super  Smile
Wäre es in Kombination mit der "Dioden-Lösung" auch möglich, dass Gerät an einer Anodenbatterie, also sprich einem Nachbau aus 9V-Blockzellen, zu betreiben? Oder benötigt man dafür zwingend eine richtige Heizbatterie?

Vielen Dank und viele Grüße

Marco
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#2
Hallo Marco,
klar kannst du Akkus nehmen, notfalls auch parallel um eben mehr Kapazität zu haben.. Die, der Akku aber wird doch beim Netzbetrieb mit geladen und falls ungenügend, geht eine 1,2 V Spannungsquelle aus ein Fest Spannungsregler oder einem Stepp Down Regler wie vom Chinamann günstig und zu Hauf angeboten.
Nur dann wäre es möglich, das wilde Schwingungen aus dem Regler den Empfang beeinflussen.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Hallo Marco,

vor 9 Jahren hatte ich mal einen Bericht zu meinem Teddy Boy 59 geschrieben:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=1658

Habe gerade in Rmorg nachgeschaut und festgestellt, dass mir der Unterschied zwischen Teddy Boy, Teddy Boy 58 und Teddy Boy 59 nach wie vor nicht klar ist.

Einen Teddy Boy 57 habe ich übrigens nicht gefunden. Vermutlich meinst Du den ersten in der RMorg Liste.

Das Hauptproblem war damals die schlechte Kontaktgabe des Wellenschalters und die Heizspannung. Bei 1,2 V schwangen die Oszillatoren nicht mehr. Aber kannst ja mal nachlesen, was ich da gemacht hatte.

Die Geschichte mit den Teleskopantennen ist schwierig. Die Originaltantennen, bzw. die originalen Knubbel finden zu wollen ist ziemlich illusorisch. Ich hatte damals von einem freundlichen RBF - Kollegen ein Antennenpärchen aus einem DDR - Kofferradio bekommen. Sieht eigentlich auch sehr schön aus.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#4
Hallo zusammen,

genau, ich meinte den Teddy Boy von 1957, den ersten.
Vielen Dank für den Link, Harald, den habe ich mir gerade nochmal durchgelesen.
Wenn die Oszillatoren aber eine Spannung von etwa 1,4 V benötigen, wäre ein NiMH Akku mit 1,2 V aber  ungeeignet, oder?
Mit der Diodenlösung hätte man immer eine konstante Spannung.

Viele Grüße Marco
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#5
Hallo Marco 
Hier die zwei Nachfolger...

   

Quelle : Grundig-Klingende-Reisebegleiter-1958

(Zum Vergrößern..Klick aufs Bild...)

Nette Grüße - Alfons
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#6
Hallo, Marco,
Ein wunderschönes Gerät! Wünsche eine problemlose Reparatur.
Gruß,
Ivan
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#7
(07.10.2023, 20:24)Marco_Z schrieb: ... nachdem ich nun mein letztes Reparaturprojekt, den Saba Meersburg WIII, erfolgreich abgeschlossen habe, geht es jetzt mit etwas Kleinerem weiter, einem Grundig Teddy Boy von 1957.

Das Gerät ist aber noch in einem sehr schönen Zustand! Solche Geräte habe ich meist nur in ziemlich abgenudeltem Zustand gesehen. Glückwunsch zu dem schönen Röhrengerät, dass auch schon UKW kann.


(08.10.2023, 00:19)Alfons_L schrieb: Hier die zwei Nachfolger...

Wieder ein superschönes Prospektbild Alfons, danke :-)
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#8
Hallo zusammen,

vielen Dank für das schöne Prospektfoto, das habe ich mir gleich abgespeichert  Big Grin
Ja, der super Allgemeinzustand gab trotz der Fehlteile den Ausschlag zum Kauf.
Bei den NiMH Akkus ist mir gestern ein Denkfehler unterlaufen: die 1,2V sind ja die Nennspannung, voll geladen liegen etwa 1,4V an, sollte also problemlos funktionieren.
Ich habe mir mal zwei Mono Akkus (beworben mit niedriger Selbstentladung) bestellt und werde dann testen.

Viele Grüße Marco
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#9
Hallo Marco,
da hätte ich Zweifel. Siehe hier: https://www.elektronik-kompendium.de/sit...101251.htm.

Gruß,
Peter
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#10
Hallo Peter,

gut zu wissen, danke für den Link.
Was würdest du als Alternative vorschlagen?

Viele Grüße Marco
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#11
Hallo Marco,

probiere es aus. Vllt. hast Du Glück und das Gerät funktioniert auch noch mit knapp über 1,2V. Dann nutzt Du die Kapazität des Akkus nicht aus, aber wenn er genug Kapazität hat, kann es ja trotzdem akzeptabel sein.

Gruß,
Peter
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#12
Willst Du das Gerät im Batterie- oder Netzbetrieb betreiben? Davon hängen dann die Reparaturvorschläge ein bisschen ab.  Ich betreibe meine sämtlichen Kofferradios mit Batterien.Bei den wenigen Betriebsstunden und der heutigen Qualität und Kapazität der Zellen halten die ewig!
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#13
Hallo,
geplant ist, es mit Batterien zu betreiben. Wollte ich zu Beginn eigentlich nicht, aber man kann seine Meinung ja ändern  Big Grin
Als Anodenbatterie würde ich dann 10 Blockbatterien zusammenstecken und mir eine schöne Hülle dafür basteln.
Gibt es denn bei Betrieb mit Anodenbatterie auch Ersatzschaltungen für die Heizbatterie oder ist davon eher abzuraten?

Viele Grüße Marco
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#14
Für den Heizungsbetrieb des Teddy Boys sind zwei Monozellen vorgesehen. Monozellen haben eine Kapazität von ca 5000mAh. Eine reicht somit bei einer Heizstrombelastung von 300mA etwa 15h, zwei also 30h. Die Heizspannung liegt damit immer deutlich über 1,4V, so dass der UKW Oszillator sicher schwingt. Eine Anodenbatterie aus 9V Blöcken reicht ca 30h.
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#15
Ich betreibe meinen Teddy Boy 59 mit zehn in Reihe geschalteteten 9 V Blocks und 2 parallel geschalteten Monozellen 1,5 V (Typ "D"). Bei mir ist allerdings die Schachtel für die beiden Mono - Zellen intakt.

   

Die zehn 9V Blocks habe ich in der Schachtel einer alten Varta - Petrix Nr. 61 untergebracht. Ging gerade so, wenn man die Batterien von ihren Metallumhüllungen befreite. Nicht so ganz einfach, aber sonst reicht der Platz nicht.

Vielleicht kann man ja die bei Dir fehlende Halbschale mit einem 3D - Drucker nachbauen. Da würde ich meine komplette Schachtel als Vorlage zur Verfügung stellen.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#16
Hallo Harald,

dann werde ich das mit den Batterien auch so machen wie du.

Vielen Dank für das Angebot mit dem Batteriefach. Ich werde aber erstmal weiterhin die Augen nach einem Schlachtgerät offenhalten. 
Die beiden Antennen mit den weißen Köpfen benötige ich ja auch noch.

Viele Grüße Marco
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#17
Hallo zusammen,

aktuell bin ich am Teddy Boy gerade dabei, sämtliche Problemkondensatoren zu wechseln.

Leider hat er nun nach dem Wechsel zweier Kondensatoren die Wiedergabe eingestellt. Davor hatte ich schon mehrere Kondensatoren getauscht, jedoch immer nach drei Stück eine Hörprobe gemacht, diese verlief bis dahin immer positiv. 

Könnt ihr mir hier bitte bei der Fehlersuche helfen? Zur genaueren Eingrenzung noch einige Informationen:

- an diesen Bauteilen war ich zuletzt tätig, als der Defekt auftrat: 
   - der Elko 2µF (ist das der Ratioelko?) wurde gegen einen neuen 2,2µF Elko ausgewechselt, dieser wurde vorab als i.O. gemessen, Spannung an diesem: 0V
   - der Kondensator 2,2nF an der Anode (Pin 2) der DL96 wurde auch ausgewechselt, ebenfalls als i.O. gemessen
   - der Kondensator 1nF (ist das der Koppelkondensator?) von der Anode (Pin 5) der DAF96 zum Steuergitter der DL96 (Pin 6) wurde bereits in der Vergangenheit schon einmal gewechselt, dieser wurde einseitig abgelötet, als i.O. gemessen und wieder angelötet, der Widerstand 0,1MOhm in Reihe zum 1nF Kondensator hat ebenfalls seinen Sollwert
- bei Berühren von Pin 6 der DL96 ist ein Brummen im Lautsprecher zu vernehmen, also müsste der NF-Teil ja in Ordnung sein, oder?
- der Stromverbrauch liegt bei etwa 7W, also genau im Soll
- die Spannung laut Schaltplan sind alle etwa 30% zu niedrig (genaue Werte siehe unten)
- der kombinierte Lautstärke/Klangregler/Netzschalter-Poti wurde am Tag zuvor mit Teslanol behandelt, da bei Verstellen der Lautstärke ein Knistern im Lautsprecher zu vernehmen war
- alle Röhren wurden auf einem Röhrenprüfer gemessen, alle i.O.
- Heizbatterie ist neuwertig
- Betrieb an Trenntrafo bei 220V

Hier noch die Spannungsmessungen:

   

Vielen Dank und viele Grüße

Marco
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#18
Hallo Marco,
probiere die Brumm probe auch am Pin 6 = Steuergitter der DAF Liegt die Anoden und G2 Spannung an den HF/ZF Röhren ebenfalls an ?
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#19
Hallo Harry,

schonmal vielen Dank für die beiden Tipps, das werde ich morgen machen.

Meinst du mit HF/ZF Röhren die oberste der vier DF97? Die habe ich nicht gemessen, da sie recht verbaut im UKW-Kästchen sitzt. 
Versuche ich auch noch, ob ich da irgendwie drankomme.

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich ja noch gar keinen Schaltplan hochgeladen habe. Wird hiermit nachgereicht  Big Grin:

   

Viele Grüße Marco
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#20
So, kurze Rückmeldung: das Radio spielt wieder  Smile

Wie von Harry vorgeschlagen, habe ich die Brummprobe auch an der DAF96 durchgeführt, auch hier war ein leises Brummen am Lautsprecher zu vernehmen.
Die Brummprobe habe ich dann nochmal an der DL96 wiederholt. Da ich die Probe mit der Messspitze des angeschlossenen Multimeters gemacht habe, sah ich beim Berühren des Steuergitters der DL96 einen Wert von etwa -40V. Das kam mir komisch vor, also bin ich mit der Messspitze schrittweise bis zur Anode der DAF96 zurückgegangen. Der Wert blieb immer gleich. Als ich jedoch an der Anode der DAF96 angekommen war, ertönte auf einmal ein kurzes Knacken im Lautsprecher und das Radio spielte wieder. 
Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich an Pin 5 der DAF96 eine kalte Lötstelle, konnte jedoch den Fehler durch wackeln nicht reproduzieren. Trotzdem habe ich dann Pin 5 vorsorglich nachgelötet. Irgendwie komisch   Huh , vielleicht beim Kondensatorwechsel passiert, ein Bauteil etwas weggebogen und dann ist die Lötstelle gebrochen oder so ähnlich.
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