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Sperrmüllfund Graetz 164W 1952
#1
Halli Hallo,

nachdem der Grundig Zauberspiegel funktionert wollte ich noch einen anderen Sperrmüllfund zeigen. Ein Graetz 164W von 1951 oder 1952. Das Teil habe ich Ende 2021 gefunden. So war der Fundzustand:
   
   
   
   
   
   
   
   

Es schien relativ lange im feuchten gestanden zu haben. Dafür komplett und unverbastelt.

Naja, erst einmal etwas reinigen und die Kondensatoren tauschen. Damals hatte ich noch kein "Testplatz" für Leckstrommessung. Deshalb "blind" die Papier-Teer Teile getauscht:
Alt:
   
   

Neu:
   

Ich weiß, nicht schön anzusehen, aber ich wollte erst einmal mit vorhandenem testen, ob es sich überhaupt lohnt.
So ging es weiter, alt:
   

Neu:
   

Bis das Schächtelchen voll war (Zwischenstand, am Ende waren es etwas über 22):
   

Dann Kondensatoren formieren:
   
   
   

Es dauerte relativ lange, bis die Stromaufnahme unter 1mA gesunken ist. Kapazität lag im Toleranzbereich. Hab mir extra einen Spannungsverdoppler gebaut, um über 314V zu kommen.
   

Dann noch den Wahlschalter reinigen, bzw. die Kontakte:
   
   

Die Skalen-Lämpchen waren tot, die hatte ich mir neu bestellt. Und dann ging es ans bestromen. Als erstes habe ich einen Sinus in den Aux-Eingang gespeist:
   
0,1V/DIV

Und das kam raus:
   
1V/DIV

Musik hat er auch gut verstärkt. Dann auf FM gestellt und Wahnsinn! Er empfängt einwandfrei und FM!

Nur das magische Auge sah man kaum leuchten. Es war so dunkel, dass man eine Hand drüber halten musste, um überhaupt zu sehen, dass es leuchtete.

Da bekam ich einen Tipp, die Spannung zu erhöhen. Also per Spannungsverdoppler knappe 1kV erzeugen:
   
   

Und es strahlt wieder:
   

Erklärung von dem "Typ", der den Tipp gegeben hat: "Durch die höhere Beschleunigungsspannung treten die Elektronen tiefer in die Phosphorschicht ein und davor noch nicht genutzter Phosphor fängt an zu leuchten. Die Lebensdauer wird aber sehr verkürtz zu einer neuen Röhre"
Ach, egal, die Röhre wäre eh nicht mehr zu gebrauchen gewesen.

Ja, und so steht das Radio im Keller und darf ab und an spielen. Irgendwann kümmere ich mich auch noch um das Holz. Der Lack blättert überall ab. Und dort, wo das Furnier aufgeplatzt war, habe ich es mir Kleber wieder zusammen geklebt, damit nicht noch mehr abfällt. Wegen der langen Feuchtigkeitseinwirkung ist alles sehr "labil".
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#2
Hallo,

gut gemacht!
Der Graetz 164W ist ein Reflex-Empfänger
und zwar wird die UKW-Vorstufen-Röhre auch noch als NF-Verstärker benutzt.

Viele Grüße,
Rolf
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#3
(09.11.2023, 16:41)Beckenrandschwi schrieb: ...Nur das magische Auge sah man kaum leuchten. Es war so dunkel, dass man eine Hand drüber halten musste, um überhaupt zu sehen, dass es leuchtete.
Da bekam ich einen Tipp, die Spannung zu erhöhen. Also per Spannungsverdoppler knappe 1kV erzeugen:
Und es strahlt wieder....

Hallo.

Donnerwetter, muß ich sagen.  1kV Leuchtschirmspannung? 

.jpg   IMG_20211230_003216.jpg (Größe: 15,02 KB / Downloads: 82)

Ich sah das vertretbare Maximum bislang bei knapp 500 Volt, wobei man selbst dann schon mit Überschlägen rechnen muß.
Bei eigenen Radios bin ich aus diesem Grund bislang nicht über 400 Volt gegangen. Damit strahlten auch die müdesten Röhren und ihre Aussteuerfähigkeit war gerade noch befriedigend.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#4
Also Überschläge habe ich noch keine wargenommen. Und ja, die Aussteuerung ist nicht mehr so groß. Aber besser eine kleinere Aussteuerung, als gar kein leuchten.
Ich habe auch verschiedene Spannungen getestet. Original waren um die 300V drauf. Bis etwas über 500V war kaum ein leuchten warnehmbar. Erst ab um die 700V war es relativ gut zu sehen. Bei den knappen 1kV dann wie bei einer Neuen.
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