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Telefunken V201 - Instandsetzung
#1
Hallo Freunde der Transistortechnik Smile ,

mir wurde aus der Familie alte Telefunken Hifi-Bausteine zugetragen und wie immer konnte ich nicht nein sagen. Angel 
Ein Verstärker V201 und der zugehörige Tuner T201.
https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_v201.html
https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_t201_1.html

Beim Tuner waren nur alle Lämpchen zu ersetzen, ansonsten empfängt er die berühmten hustenden Flöhe auf UKW.
Beim Verstärker funktioniert nur der rechte Kanal und durch herumprobieren auf der NF-Platte habe ich einen defekten Transistor T1301 bzw. BC214 im linken Kanal-Pfad identifiziert. 


.jpg   Endstufe T1301.JPG (Größe: 99,11 KB / Downloads: 639)

Wie zu erwarten habe ich keinen BC214 im Bauteilsortiment, auch nicht von den gelisteten Ersatztypen. Allerdings andere PNP im TO92 Gehäuse.

Frage ans Forum: kann ich einen "ähnlichen" PNP mit "ähnlichen" (höheren = besseren?) Daten (Vce, Vcb, Ic, ...), beispielsweise einen BC307 versuchsweise einsetzen?


.jpg   BC214.JPG (Größe: 40,33 KB / Downloads: 635)    
.jpg   BC307B.JPG (Größe: 41,08 KB / Downloads: 635)

Oder übersehe ich da etwas Essentielles?
Denn das ist ja ein "Pfennigartikel" aber ich habe gerade nichts weiteres auf der Bestell-Liste beim Reichelt ...
Schöne Grüße, Bernd
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#2
Hallo Bernd,
der Ersatz Transistor sollte neben den Grunddaten, auch identisch mit der Stromverstärkung des originalen sein.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Hallo Bernd,
es handelt sich ja um NF. Da kannst Du natürlich auch den BC 314 einsetzen. Erst mal sehen, wie ist das Verhältnis zwischen re und li. Wenn gut, dann den anderen Kanal auch umrüsten. Trage das dann auch in den Unterlagen so ein, damit Nachfolger auch wissen, "was; Warum usw" gemacht wurde.
LG aus Schwerin, Holger
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#4
Hallo,
der BC 314 ist ein NPN Transistor und der BC 214 ist ein PNP Transistor.
Somit kann man den BC 314 nicht verwenden.

Viele Grüße aus Peine

Detlef
Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
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#5
(24.01.2024, 12:54)Karo 200 schrieb: Hallo,
der BC 314 ist ein NPN Transistor und der BC 214 ist ein PNP Transistor.
Somit kann man den BC 314 nicht verwenden.

Viele Grüße aus Peine

Detlef

Hallo, ich wollte einen BC307 verwenden, BC314 ist wohl ein Tippfehler von Holger Huh
Schöne Grüße, Bernd
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#6
Hallo Bernd,

BC 214 kannst Du von mir bekommen,
ich habe noch einige.

Viele Grüße aus Peine

Detlef
Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
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#7
Die (Wechselstrom-)Stufenverstärkung ist mit dem Verhältnis von R1312 zu R1311 (4700/330=) auf ca. 14 eingestellt. Das sollte deutlich unter der niedrigsten erwartbaren Stromverstärkung des Ersatztransistors sein. Insofern kann (fast) jeder Typ passender Zonenfolge (pnp) funktionieren ohne Verlust der Kanalsymmetrie.
Der Standardtransistor BC557 sollte auch geeignet sein.
Viele Grüße Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#8
Nee Bernd,
kein Tippfehler, sondern ein Fehler in der Vergleichsliste. Also, auch die Vergleichstypen sicherheitshalber noch mal googeln.
Tja, so kann es mal passieren. Sorry.
LG aus Schwerin, Holger
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#9
Hallo an Alle,
besten Dank zuerst an Detlef der mir ein paar BC214 schickt Smiley14
Und natürlich auch an alle anderen die sich bezüglich Ersatztypen bemüht haben.
Ich werde berichten ob die Kiste mit dem neuen Transistor dann auch wieder auf beiden Kanälen spielt.
Schöne Grüße, Bernd
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#10
Hallo Bastler-Freunde,

Dank der großzügigen Spende von Detlef konnte ich den BC214 in der Endstufe "passend" ersetzt werden und siehe da: der V201 blubbert wieder auf beiden Kanälen Thumbs_up 
Wobei "blubbern" leider wörtlich zu nehmen ist, denn sobald ich die Bässe mehr als halb aufdrehe "blubbert" bzw. "motor-bootet" es vernehmlich und auch der Zeiger der primärstromaufnahme zittert im Takt Smiley26 

Beim Blick in die Schaltung fallen mir einige "übliche Verdächtige" kleine Elkos auf dem "Control Board" ins Auge: C551-555 & C1551-1555.
   

Die Spannungen habe ich noch nicht nachgemessen, macht es Sinn hier anzusetzen oder gibt es noch andere potentielle "Hauptverdächtige"?
Schöne Grüße, Bernd
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#11
Der Wechsel der Elkos könnte das Problem durchaus beseitigen.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#12
(31.01.2024, 13:36)radioharry schrieb: Der Wechsel der Elkos könnte das Problem durchaus beseitigen.

... oder neue entstehen lassen.  Huh
Zur Erinnerung, nach Tausch des T1301 auf der NF-Platte gaben linken und rechter Kanal Töne von sich, im Leerlauf immer mit "Blubbern", mit Signal am TB-Eingang hörte das auf und kam wieder wenn ich die Bässe aufdrehe.

In der Mittagspause habe ich ein wenig gelötet und C551 sowie C1551 geprüft, der 551 (linker Kanal) war komplett taub, der 1551 (rechter Kanal) zeigt am China-Tester 150µ statt 47µ.
Somit habe ich beide ersetzt und nun arbeitete der rechte Kanal ordentlich und kraftvoll mit Signal - auch mit Bässen (im Leerlauf blubbert es noch immer), dafür ist der linke Kanal wieder still.

Ob ich etwas verdreht habe oder ein Kabel ab ist (der V201 ist nicht sonderlich service-freundlich) konnte ich aus Zeitgründen noch nicht prüfen, aber rein optisch sind beide Elkos richtig gepolt ersetzt Smiley57
Schöne Grüße, Bernd
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#13
Hallo Forum,

warum auch immer der linke Kanal zwischenzeitlich ausgesetzt hat, gerade als ich mit Hameg 2-Kanal-Oszi die Signale nachverfolgen wurde, nun ist er wieder da. Vielleicht war es nur ein Kontaktproblem an einem der vielen Schalter, vorzugsweise der Stereo-Schalter S3.

Aber nun habe ich eine deutlich vernehmbare Welligkeit auf beiden Kanälen, die kommt wohl aus der Spannungsversorgung, denn selbst der Zeiger des primär eingeschleiften Dreheiseninstruments zittert mit. Im Leerlauf (ohne Signal) hört man das „Blubbern“ in beiden angeschlossenen Lautsprechern.

Zuerst habe ich gemäß Service-Manual die Sicherungen Si 2 und 102 herausgedreht und die (Referenz-)Spannung auf -37V gegen Masse eingestellt. Nach der Gleichrichtung ist das „Zappeln“ durch ein unruhiges Signal am DMM erkennbar, und da ich das Oszi gerade vorbereitet habe hier ein paar Signale. Es sind zwei Wellen "übereinander, leider kann ich da nicht richtig triggern, daher zwei Bilder mit unterschiedlichen Amplituden.

Zeitbasis 10µs/Div., Spannung 10V/Div (Tastkopf mit Teiler 10:1)

   

   

   

Wobei ich zusätzlich noch festgestellt habe, dass das Blubbern erst ab ca. 200V Netzspannung deutlich hörbar wird. Ich drehe hier die Eingangsspannung mit den Trennstelltrafo rauf und wieder runter, die Musik kommt vom Tonband (inklusive der Pause). Vorher sieht man die Welligkeit schon deutlich am Oszi, richtig hörbar wird es dann ab 200V AC. Dazu ein kleines Video, der Tastkopf misst die (nominell) 37V am "Fußpunkt" des Einstellpotis R22:



Hier noch die Spannungswerte (mit dem Fluke 87 gemessen) und die Schaltplanwerte:
   

Wo könnte jetzt dieser Effekt herkommen?  Huh  Huh
Schöne Grüße, Bernd
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#14
Guten Morgen,

manchmal ist es gut wenn sich niemand meldet und gute Tipps gibt, das regt zum eigenen Nachdenken an.
In diesem Fall habe ich mich erinnert, dass ich mich zwar mit vielen kleinen Elkos auf Vor- und Endstufe auseinandergesetzt (und infolge der Messungen fast alle <50µF ausgewechselt habe), aber den großen Bechern am Ausgang der Endstufe bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Angel 

Heute nun die Messung in der Mittagspause: der Übertäter ist ein Doppel-Elko mit 2x 2500µF namens C8 & C108. Der zeigt am LCR-Meter nur noch knapp 3µF, also bald Faktor 1000 unter dem Nennwert Smiley21

   

Provisorisch habe ich 2x 2200µF aus der Grabbelkiste eingesetzt und siehe da: kein Blubbern mehr, schöner Sound aus den (aktuell noch kleinen) "Hifi-Klangboxen L20", Höhen und Bässe lassen sich regeln und ich bin zuversichtlich dass der V201 damit bald wieder normal funktioniert.

PS: C9 ist messtechnisch noch exakt am Nennwert, C7 und C107 liegen knapp 20% über dem Nennwert und bleiben erstmal drin.
Schöne Grüße, Bernd
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#15
Smiley61Und nun habe ich auch wieder eine Frage an das versammelte Wissen:
Der Verstärker funktioniert meiner Einschätzung nach mit C8/108 = 2200µF (anstelle 2500µF) sehr ordentlich, kann das so bleiben oder ist dieser Kapazitätswert in irgendeiner Weise für andere Komponenten, ggfls. auch die angeschlossenen Boxen, kritisch?
Ich könnte noch je 220µF parallel schalten, die habe ich auch vorrätig.
   
Hier nur der rechte Zweig, der linke ist identisch aufgebaut.
Ich habe die Mittelpunktspannung zwischen den beiden 2N4148 kontrolliert, die passt.
Schöne Grüße, Bernd
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#16
Hallo Bernd.
Kannst Du eigentlich lassen. 
Die Elko's sind mit 10%angegeben.
Von 2500 sind 250 =10%.

Mit freundlichem Gruß, Heiko
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#17
Hallo Bernd,
Hattest du gemessen wieviel die Soll = 2.200uF haben?
Gruß Jürgen
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#18
(07.02.2024, 20:44)Kanuspezi schrieb: Hallo Bernd,
Hattest du gemessen wieviel die Soll = 2.200uF haben?
Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,
gerade nachgeholt: Nr. 1 hat gemessene 2.400µF, Nr. 2 deren 2.300µF.

Hallo Heiko,
somit liegen die Substitute im Rahmen der Toleranz und dann werde die mal "dauerfest" eoinbauen statt bisher "fliegend" Smiley47
   
Schöne Grüße, Bernd
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#19
Helau!

Ich habe die Reparatur gestern mit einer doch recht intensiven Fummelei beendet.
Der Netzschalter des V201 beinhaltet eine kleine Glühlampe als Einschaltkontrolle, die hatte ihr Leben ausgehaucht.
   
So etwas filigranes hatte ich nicht zur Verfügung, wohl aber eine Tüte alter LED.
Die Lampe wird direkt aus einer Sekundärwicklung des Trafos mit 7V versorgt, diese Spannung richtet eine 1N4003 halbwegs gleich und ein Widerstand begrenzt den Strom um der LED eine möglichst lange Lebensdauer.
Leuchtet ausreichend hell Smile
   
Hier die "Ausbeute", auffallend war das alle (!) alten japanischen Elkos (in den blauen Hüllen) hinüber waren, die Teile aus deutscher Produktion hingegen überwiegend noch innerhalb der Toleranzen.
   

Das fertige Projekt werde ich unter den Gerätevorstellungen noch ausführlicher zeigen.

   

   
Schöne Grüße, Bernd
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