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McVoice Amp-510HC/B 5.1 Digital Amplifier
#1
im letzten Jahr hatte ich von einer leerstehenden Mühle erzählt, in der ich neben einer Uhr auch verschiedene Elektrogeräte erwerben konnte. Einiges hatte ich schon vorgestellt, aber noch nicht diesen eigenartigen Verstärker, den ich mehr aus Neugierde kaufte.

ein erstes Bild, noch in der Mühle:

   

jetzt kam er endlich auf den Arbeitstisch:

   

die Arbeiten waren dann doch nicht so schlimm wie es zuerst aussah. Einmal Pressluft und ein Eimerchen mit warmem Spülwasser. Elektrisch ist alles in Ordnung.

   

es fällt auf dass der Ringkerntrafo nicht besonders groß ausfällt. Und die technischen Daten zeigen auch dass die Ausgangsleistung im gut beherrschbaren Bereich liegt:

   

Die Nennleistungen betragen laut amp-performance.de:

3 × 9 Watt Kanal 1 + 2 + 3 an 4 Ohm +
2 × 57 Watt Kanal 5 + 6 an 4 Ohm

Es wurde wohl mehr Wert auf einen sehr sauberen Aufbau und eine schöne Optik der Frontplatte gelegt. Ich habe sogar den Eindruck die 2 schwarzen Klötze unter der Platine sind Gewichte um mehr Wertigkeit vorzutäuschen. Vielleicht haben sie aber auch einen esoterischen Ursprung.

   

am auffallendsten finde ich das große Display, welches vermutlich auf LCD-Technik basiert und sehr schöne Animationen an den Tag legt.

   

auch der Spieltrieb kommt durch die vielen kleinen Tasten nicht zu kurz. Dahinter verbirgt sich ein digitaler Signalprozessor.

   

   

   

die Instrumente täuschen eine um das mehrfache übertriebene Ausgangsleistung vor:

   

   

   

   

während ich hier schreibe habe ich zwischendurch noch etwas recherchiert. Der Amp ist wirklich ein Blender. Die beiden Klötze wären Betongewichte in Kunststoffumhüllung, und es gäbe sogar 4 Tranistor-Dummies! Jetzt frage ich mich grad ob meine Vorstellung noch Sinn macht. Ich ende mal an der Stelle Smiley7
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#2
Hallo Jupp,
die Aussteuerungsanzeige (eigentlich das ganze Display) sieht nicht nach LCD aus (Bild 7). Da sind die Zuführungen zu den Segmenten zu sehen. Aber Du hast Recht, die Anzeige ist nicht schlecht. Viel Spaß mit dem Teil.
LG aus Schwerin, Holger
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#3
(18.02.2024, 00:23)saarfranzose schrieb: […] während ich hier schreibe habe ich zwischendurch noch etwas recherchiert. Der Amp ist wirklich ein Blender. Die beiden Klötze wären Betongewichte in Kunststoffumhüllung, und es gäbe sogar 4 Tranistor-Dummies! Jetzt frage ich mich grad ob meine Vorstellung noch Sinn macht. Ich ende mal an der Stelle  Smiley7

Hallo Jupp,

klar macht die Vorstellung Sinn, gerade weil getrickst wurde. 
Wenn da Dummys drin sind, müssten die ja zu finden sein. Vielleicht hast du Lust, die Platine auszubauen.

BTW: Ich vermute mal, dass das Teil 15 Jahre alt (oder älter) ist. Wo Dummys eingebaut sind, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei den Kondensatoren Premium-Qualität verbaut ist. Sind die echt alle in Ordnung?
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#4
Hallo Jupp,

Ja, die alten Anlagen der 1990er/2000er…?
Aber schönes Teil, vor allem das Display.

Bei dem kleinen Trafo zwar schwer vorstellbar, aber wenn die Ausgangsleistungen in Sinus angegeben sind, ist das doch schon eine ordentliche Hausnummer!

Dann stimmt evtl. der PMPO - Wert von 1000 Watt auf der Anzeige… Wink Wink Wink


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#5
Hi Jupp, gerade weil das Gerät ein Blender ist und mehr vorgibt als es in Wirklichkeit ist, so ist es doch sehr interessant mehr darüber zu erfahren. Ich finde es genauso interessant, wie sich Ingenieure den Kopf zerbrechen, wie man solide und sehr gute Technik entwickelt, aber eben auch, wo und warum Verkaufsstrategen getrickst haben, um gute Verkaufsargumente präsentieren zu können.

Dass in ein Gerät Beton eingebaut wurde, um das Gewicht hochzutrimmen, ist schon ein starkes Stück, habe ich noch nie gehört oder gesehen. Insofern: Bitte gerne mehr Infos, wenn Du noch welche finden kannst.

McVoice war wohl eine Marke von Voelkner Electronic. Wer aber mag wohl der tatsächliche Hersteller gewesen sein? In RM.org sind nur wenige Geräte unter dieser Marke gelistet.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hallo Zusammen,

interessantes Teil. Ist wohl für Karaokeanwendungen gedacht wg. Echo und Delay.

Gruss
Debo
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#7
auf allgemeinen Wunsch setze ich meine Betrachtungen fort.

ein Blick auf die Halbleiter der Endstufen:

   

die 4 höher montierten Bauteile haben keine Kühlpaste. Sie sind noch nicht mal angelötet und stecken nur in den Lötpins, die sowieso keine Verbindungen zur Schaltung haben. 2 Stück sind ohne Bezeichnung. Alle 4 messen sich unterschiedlich, aber nicht definierbar.

   

   

   

Bei den 4 aktiven Endtransistoren handelt es sich um 2SC5198, laut Datenblatt zur Bestückung von Endstufen bis 70W:

   

die anderen 3 Kanäle sind mit Linearbausteinen UTC2030 bestückt, die bis zu 18W abgeben können.

   

Dann hätten wir noch einen Blick auf die Lötseite:

   

..und auf die DSP-Platine

   

mit den Ansteuerbausteinen der Instrumente (Static VFD 36 segment display driver integrated circuits):

   

Die Rückseite mit demontierter Hauptplatine:

   
Gruß,
Jupp
-----------------------------

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(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#8
Das "Gewichtstuning" war weit verbreitet. z.B. auch bei Philips-TV-Fernbedienungen. Keine Ahnung, ob`s auch heute noch praktiziert wird...........
Servus vom
Franz
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#9
Hallo, Jupp,
optisch gefällt mir das Gerät sehr. Wahrscheinlich klingt auch gut. Komisch, dass man als Dummies MOSFETS größer Leistung eingebaut hat. Offensichtlich denken die Hersteller anderes als die Bastler. Big Grin
Für mich ein interessantes kompliziertes Gerät - schön zu sehen, aufwendig zu reparieren. Typisch für die Zeit.
Danke für die Vorstellung!
Gruß,
Ivan
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