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Elektrolytisches Rostentfernungsgerät
#1
Hallo Freunde,

auf Antons Anregung und wegen des großen Interesses hier nochmal die Anleitung für solch ein Elektrolyse-Gerät. Bei der Elektrolyse kommt es darauf an, von einem verrosteten Bauteil mittels Elektrolyse den Rost zu lösen. Man benötigt ein Netzteil, oder noch besser eine Autobatterie etc. Keinesfalls darf der Strom einfach aus der Steckdose genommen werden!!!!! Man nimmt am Besten eine kleine viereckige Plastikwanne. Auf den Boden der Wanne legt man ein Metallgitter. Dieses sollte etwas dicker sein, weil es die vom verrosteten Bauteil abgelösten Partikel aufnimmt. Das Metall wird dadurch so geschwächt, dass es nach einigen Anwendungen erneuert werden muss. Von der Spannungsquelle legt man ein Minuskabel an das Werkstück. Das Pluskabel kommt an das Metallgitter auf dem Boden der Wanne. Damit kein Kurzschluß entsteht legt man nun zwischen Bauteil und dem Metallgitter kleine Holzreste (Leisten o. Ä.) Man gibt etwas Waschpulver oder auch Salz o. Ä. in die Wanne. Nicht zu viel, da das Wasser zu leitend wird (Kurzschluß). Jetzt vorsichtig Wasser aufkippen. Aufpassen, dass die Holzstäbchen nicht verrutschen. Nun kann die Spannungsquelle eingeschaltet werden. Schon nach kurzer Zeit beginnt sich Schaum zu bilden, der sich immer bräunlicher verfärbt. Die Einwirkzeit sollte je nach Spannungsquelle ca 1 Stunde betragen. Achtung bei Verwendung von höheren Amperezahlen (Autobatterie o. Ä.) die Einwirkzeit verkürzen. Hier muß man probieren. Evtl. das zu behandelnde Teil mal nach 10 Minuten aus dem Wasser ziehen. Achtung: Ich empfehle ganz dringend die Benutzung von Einweghandschuhen. Man bekommt die "Rostbrühe" ganz schlecht von den Fingern!

Sicherheitshinweise: Bei dieser Methode entstehen gefährliche Gase, die explosiv und gesundheitsschädlich sind. Daher bitte nur im Freien-, oder in gut belüfteten Räumen anwenden. Kein Feuer, keine offenen Flammen (z.B. Zündflamme von Heizungsanlagen!), nicht Rauchen!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Danke, aber wenn ich mich recht daran erinnere, entsteht doch bei der Geschichte Wasserstoff (+Sauerstoff=Knallgas), welcher sich in der Wohnung gaaaaaaaaanz schlecht macht... Oder irrde ich mich da? :O
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#3
Hallo Mark,

ja davon merkt man aber nichts. Am Besten aber trotzdem im Keller oder in der Waschküche anwenden.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Wenn Du die Stromstärke zu hoch wählst und einen kleinen geschlossenen Raum nimmst, dann kann das in der Tat spannend werden - Bilder bitte hier einstellen und möglichst eine Livecam installieren Wink
Also je konzentrierter (=leitfähiger) die Lauge und höher die Stromstärke, desto mehr Gasentwicklung bekommt man. Grundsätzlich: Je sprudel desto bumm. Leichtes "Geblubber" verteilt sich in normal großen Zimmern schnell genug um ungefährlich zu sein. Wer mit konzentrierter Lauge und Autobatterie experimentieren will sollte das draußen tun und möglichst auch nicht rauchen dabei.
Wer übrigens Kochsalz verwenden will: Soweit ich mich erinnere kann dabei an der Anode Chlor entstehen - das ist nicht unbedingt gesund und wünschenswert!
Gruß,
Uli
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#5
Hallo Andreas,
ich würde das lieber im freien oder in einem gut gelüfteten Raum machen und nicht mit der Kippe im Mund über die Kiste beugen. Wenn du Waschmittel benutzt ist da bekannt welche Gase dabei eventuell sonst noch endstehen können?
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#6
Hallo Uli und Richard,

ja, das das wohl nicht förderlich ist, mit den entstehenden Gasen glaube ich schon. Bei mir steht die Wanne in der Waschküche. Ich schaue nur anfänglich, ob alles in Ordnung ist (kein Kurzschluß). Dann sehe ich nach einer Stunde wieder nach. Insofern sollte das mit den Gasen eigentlich gehen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#7
Ich habe direkt beim Beitrag einen entsprechenden Sicherheitshinweis angebracht. Vorsicht ist besser als Nachsicht und man muß immer mit unerfahrenen Nachahmern rechnen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#8
Danke Anton nicht dass wir mal einen Leser in der Umlaufbahn haben und das noch ohne Startgenemigung.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#9
Andreas, was mir jetzt nicht ganz klar ist...
Wenn ich ein Gitter in die Wanne lege, an dem der Pluspol hängt, den Minuspol an das Chassis lege und das ganze auf das Gitter, dann habe ich doch einen Kurzschluss, oder habe ich da einen Denkfehler?
Viele Grüße 
Philipp
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#10
Schau mal in Beitrag #1 von Andreas. Zitat:
"... Damit kein Kurzschluß entsteht legt man nun zwischen Bauteil und dem Metallgitter kleine Holzreste (Leisten o. Ä.)"
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#11
Richtig Wolfram, der Philip hat`s halt überlesen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#12
Hallo Andreas,

was machst du denn dann mit der Rostbrühe? Wandert die dann in den Gulli?

Ich bekomme demnächst auch ein schlimmes Rostchassis.

Gruß

Markus
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#13
Hallo Markus,

ich habe einen großen Garten. Das Zeug wird hinter dem Schuppen ausgegossen. Bloß nicht ins Klo, oder dgl. das gibt böse Flecken.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
(05.03.2014, 08:37)Mario_nks schrieb: Hallo Andreas,

was machst du denn dann mit der Rostbrühe? Wandert die dann in den Gulli?

Im Fall der Fälle empfehle ich die fachgerechte Entsorgung beim Sondermüll. Die Fachleute dort beraten und können sagen, ob es Sondermüll ist und nehmen die Brühe gleich mit.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#15
Hallo Andreas,

ein sehr interessanter Beitrag. Aus welchem Metall sollte das Gitter am Boden bestehen, oder ist das ega? Ich habe da noch ein Chassis, welches ich schon lange vor mir her schiebe, und da ich es so oder so abräumen muss, wäre Deine Methode wohl die einfachste Lösung.

Beste Grüße
Peter
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#16
Hallo Peter,

je nachdem was man gerade bekommt. Mal nehme ich diese Metallgitter, die die Hausfrau unter den frischen Kuchen stellt. Oder solch ein Gitter vom Grill. Die halten alle nicht lange. Dann haben sie sich aufgelöst. Aber die Methode ist effektiv!!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#17
(06.03.2014, 12:00)Andreas_P schrieb: ... Metallgitter .... ein Gitter vom Grill...

Nimmt man als Elektroden Kupfer und eine wenig Säure dann lassen sich die Chassis ggfs. auch verkupfern, machmal und aber machmal auch nicht.

So kann man pinzipiell das Chassis auch elektrolytisch verzinken. Dabei entsteht nur eine dünne Zinkschicht, wenn man die richtigen Elektrode und das richtisch Ekletrolyt nimmt. Versilbern und vergolden geht auch so.

Ich gehe mal davon aus, dass Du hier Stahl oder Edelstahl als Elektroden vewendest, oder ist das etwa Aluminum?

Trotzdem verstehe ich noch nicht warum diese Elektrolyse das ganze Chassis rostfrei macht.
Kann jemand mal die chemischen Formeln hinschreiben, wo aus Eisenoxid + Elektronen + H2O => Eisen + Sauerstoff + Reststoffe aus den Elektroden und Wasser wird?
Vielleicht finden wir dann ein besseres Elektrodenmaterial.....
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#18
Hallo,

herzlichen Dank für Eure Antworten! Ich habe diverses da und werde mal experimentieren.

Beste Grüße
Peter
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#19
Hallo zusammen,

inzwischen habe ich auch angefangen mit der Elektrolyse Eisenteile und Stahlbleche zu entrosten. Als Ausrüstung reichen im Prinzip:

1. ein Batterieladegerät mit Kabeln und Klemmen (oder Netzteil, kurzschlussfest, etwa 12 Volt, 3 bis 5 A reichen)
2. Plastikschale(n)
3. rostfreie Stahlwolle
4. Waschsoda (Natriumcarbonat, relativ harmlos)
5. Wasser
6. Gummihandschuhe
7. Schutzbrille
8. Stahlbürste

Die rostfreie Stahlwolle dient auch als Anode. Meistens ist alles schon in jedem Haushalt vorhanden. Was fehlt, lässt sich im Lebensmittelladen oder im Baumarkt um die Ecke besorgen. Unter

http://elektronikbasteln.pl7.de/entrosten.html

ist alles dokumentiert. Bitte die Sicherheitshinweise beachten. Von einer Autobatterie würde ich abraten. Ich weiß nicht, was passiert, wenn man in der Elektrolysebrühe einen Kurzschluss erzeugt und 200 Ampere fließen. Wahrscheinlich spritzt die ganze Brühe, die eine Lauge ist, durch die Gegend.

[Bild: a00.jpg]
Harte Rost- und Zunderschicht. Selbst für Schleifpapier eine harte Nuss.

[Bild: a01.jpg]
Etwas Waschsoda, Wasser, rostfreie Stahlwolle als Pluspol, 12 Volt bei 2 Ampere, Wasser rein, 4 Stunden Geduld.


[Bild: a05.jpg]
Dann 5 Minuten Schrubben mit der rostfreien Stahlwolle und fast alles ist blank.

Herzliche Grüße
Volker
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#20
Hallo Volker,

ja, die Ausführungen zu der modernisierten "Rostmaschine" hatte ich gestern zu später Stunde im Nachbarforum gelesen. Ich verwende eine kleine viereckige Plastikwanne. Als Anode verwende ich einen vergitterten Untersetzer für gebackenen Kuchen. Dadurch ist die Bewegung der Brühe gleichmäßiger. Man muß nur unbedingt etwas zwischen Anode und dem zu entrostenden Teil legen wegen der Kurzschlußgefahr.

Ich hatte bislang Waschpulver oder Streusalz verwendet. Jetzt habe ich mir das empfohlene Waschsoda bestellt. Zum Betrieb nehme ich ein  Netzteil, das bis zu 4 Ampere im Ausgang hat. Autobatterie ist definitiv zu gefährlich!

Also, danke für die Vorstellung und die Empfehlungen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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