Mende MS 225W

[Andreas_P]

Hallo Uli,

nein, dieses Radio definitiv nicht. So war aber schon die Ausstattung im Original. Manch einer möchte das nicht glauben, aber es ist so. Nun habe ich letzte Nacht nochmal sehr intensiv an der Oszillatorschaltung versucht. Aber es bleibt dasselbe Resultat. Das Rauschen, fast über den gesamten Kurwellenbereich, bleibt so intensiv. Man hatte nun 2 Möglichkeiten. Zum Einen hätte man die Empfindlichkeit der Bandfilter verringern können. Dann wäre das Rauschen vollständig verschwunden. Da bedeutet aber, dass die Empfindlichkeit der 3 Wellenbereiche wieder sehr eingeschränkt ist, ebenso die Trennschärfe. Die zweite Möglichkeit ist die, dass ich dem Rene einen etwas kleiner gebauten Kurzwellenschwingkreis schicke. Ich leite ihn an, wie er den einötet. Ich habe mit diesem Oszillator und vorkreiskasten das Problem, dass ich die feinen Drähte trotz Lesebrille und guter Beleuchtung sehr schlecht erkenne. Auch wissen meine besten Freunde, dass ich von meinen Händen nicht der Ruhigste bin. Jetzt wissen es alle! Es kann sein, dass durch den Einsatz einer kleineren Spule sich die Strahlung verringert, oder gänzlich wegfällt. Das ist ein Versuch. Die Spulenschaltung sitzt in der Oszillatorschaltung an 1. Stelle, erst dann kommt die Mittelwellenspule und dann die Langwellenspule. Wäre ein Fehler, dann würde das Gerät komplett schweigen. Ich muss es heute an Rene schicken. Das Chassis zieht mich immer wieder an. Man versucht, macht es teilweise schlimmer. Also, Rene, wollen mal irgendwann noch mal versuchen, das Rauschen zum Verschwinden zu bringen. Durch den Ersatz der 2 ZF-Spulen ist das Gerät natürlich insgesamt wesentlich empfindlicher geworden. Auch die Trennschärfe. Man ist in der Lage, den ZF-Verstärker überkritisch zu koppeln, so dass die MW und LW-Sender im Pfeifen untergehen würden.

[Radionar]

Interessiert habe ich nun alles gelesen und wäre es mein Radio, würde ich einen Teileträger suchen und dann erst weitermachen. Mende 225 werden häufiger angeboten und Radios, die äußerlich ordentlich zermackelt sind, dürften dafür ausreichen. Meine Frage dazu, ist evtl. das Innenleben vom 205 nicht nahezu identisch? Dann kann man auch nach so einem Modell suchen. Lieber etwas Zeit in eine Suche investieren, als ein solches Projekt als nicht machbar abhaken.

[Reen]

Das Projekt wird ja nicht abgehackt, Es wird nur etwas aufgeschoben.
Für mich muss ja auch noch was bleiben das ich tun kann. :-)

[Andreas_P]

Hallo Detlef, hallo Rene,

Ja, Detlef, es ist jetzt so, ich habe dem Rene erst mal das Chassis bruchsicher verpackt. Rene, nicht erschrecken, das Paket ist größer geworden. Ich kümmere mich in der nächsten Zeit mal um einen Oszillator-Schwingkreis, den man in den Mende integrieren kann. Detlef, der muss ja nun nicht unbedingt identisch sein. Wichtig ist, der muss aus einem Oszillator sein und nicht aus einem Vorkreis. Dann bekommt der Rene von mir solch einen Schwingkreis und noch mal einen Trimmer. Das sind 4 Anschlüsse. 2 für den Gitterkreis und 2 für den Anodenkreis . Den Umbau schafft der Rene mit Leichtigkeit. Die Anschlüsse werde ich ihm markieren. Aber Rene, höre erst mal mit dem Radio!

[navi]

Hallo, Rene,
wie ich die Bilder sehe - es ist ein verbasteltes Gerät, da hat jemand schlicht aufgegeben, weiter nach Fehler zu suchen. Meiner Meinung nach, erst das Innenleben mit dem Plan vergleichen, insbesonderes dort wo ersichtlich ist, dass abgelötet oder gelötet wurde. Die Elkos definitiv ersetzen. Die Koppelkondensatoren auch. Achte darauf, die AZ1 ist nicht für Elkos über 32µ konzipiert. Was die Funken und Blitze bei der AL4 - ich hatte ein ähnliches Problem mit einem Mende 151WL - da hatte ich Blitzfeuer beim Einschalten und nach dem Aufheizen alles wieder O.K. Ursache war der Heizfaden er hat sich deformiert und beim Aufheizen rasch die Anode berührt. Vielleicht ist bei Dir genauso. Wenn Du eine Glühbirne mit 40W erst vorschaltest und dann das Radio einschaltest, wird sich der Heizfaden langsamer aufheizen und dann wenn nichts passiert - dann ist das das Problem.
Hauptsache nicht aufgeben!
Viel Erfolg,
Ivan

[Andreas_P]

Hallo Ivan,

jetzt muss ich Dich mal fragen, wo das Gerät verbastelt ist. Da gehört aber nach meiner Meinung mehr dazu! Ich hatte das weiter oben bereits ausführlich beschrieben. Hier noch einmal in Kurzform. Der Rene hatte mir das Chassis mal zugeschickt. Er hatte sich schon Mühe gegeben, die Kondensatoren, auch die der Schwingkreise zu ersetzen. Alles war auch soweit fachgerecht erledigt. Ich machte Rene darauf auch schon aufmerksam, dass der Elko eine zu hohe Kapazität hat. Den wird er austauschen. Gut, er hat als Leitungen diese moderne Lautsprecherlitze mit verwendet, die in solch ein Gerät nicht rein gehört. Zum Problem des Gerätes: Das Funken kam nicht von der Endröhre. Es kam vom dahinter befindlichen Wellenschalter. Hier wurden die Oszillator-Kondensatoren ersetzt. Ein Kontakt der Anode vom Oszillator kam zweitweilig der Masse recht nahe . Wenn man das Chassis entsprechend positioniert hatte, dann entstanden diese Kurzschlüsse. Das war erkannt und schnell beseitigt. Das war hier wirklich der einzige grobe Fehler in dem Gerät. Dann kamen mehrere Defekte dazu, die den Empfang unmöglich machten. Die Ersten hatte wohl Rene?? selbst beseitigt, in dem er die großen keramischen Kondensatoren durch die kleinen keramischen "Tropfen" ersetzt hatte. Die meisten Trimmer waren taub, mußten ersetzt werden. Daher die neuere Verdrahtung. Die Vorkreisspule der Mittelwelle war so ersetzt. Weitere Einzelheiten s. o. Zur ZF-Problematik, siehe ebenfalls oben. Es wurde hier also nicht vor irgendwelchen Fehlern kapituliert. Auch sehe ich hier keine Basteleien an dem Gerät. Dann hätte man alles so belassen müssen, wie es vor der Reparatur war. Ich habe einige Geräte, die ich so unangetastet ins Regal gestellt habe. Aber ich bin der Meinung, dass wenn solch ein Massenware-Gerät spielen soll, man auch ruhig mal etwas für die Funktion relevantes ersetzen kann.

[navi]

Asche auf mein Kopf

[Andreas_P]

Nein, Ivan, bloß nicht!!

Diese Mende Geräte haben heute teilweise sehr viele Macken. Gerade die Mendes im unteren Preissegment und die kurz vor dem Kriege hergestellten Mende Radios. Wie kann es sein, dass man auf die ZF-Filter eine Plastikkappe setzt, der Oszillator nicht abgeschirmt ist usw. Da sucht ein Neuling ewig nach gewissen Fehlern. Deshalb hatte ich angeboten, dass ich da mal drüber schaue. Und besagte Fehler behebe. Das bedingt aber einen etwas umfangreicheren Teileersatz. Es ist eben die Frage, will ich das Gerät jeden Tag betreiben, oder soll es nur zu Dekoration dienen? Aber hier bei diesen Geräten, die einem hinterher geworfen werden, kann man ruhig mal an eine umfangreichere Instandsetzung gehen.

Das war das Eine. Zum anderen möchte ich Dich hier im Forum herzlich begrüßen. Ich hoffe, Du wirst Dich hier bei uns wohlfühlen.

[Reen]

Hallo Zusammen,

In der Zeit, in der das Radio bei Andreas war, habe ich schon mal einen 1. Versuch gestartet den großen schraub Elko zu ersetzen. In den Bildern die ich anfangs eingestellt hatte, war ein großer silberner Elko mit 100, 100, 50 µf zusehen. Jetzt, da ich ein Universal Testgerät habe, kann ich mal schauen wie gut oder schlecht der Knaller ist.
Wie erwartet viel das Ergebnis nicht gut aus. 20% VLOSS und Kapazitive werte unter 10% des angegebenen Werts.


Also selbst Versuch Nr eins.

1.Zerlegen des Defekten Elkos
2.Die nasse Brühe entsorgen
3.Die alten Lötstifte und Fahnen entnehmen und durch Kabel ersetzen. ( Ja die Farbe ist nicht schön )
4.Neue Elkos zusammen kleben und hoffen das sie rein passen.
5.Verlöten und ins Gehäuse stecken.
6. Die bekomme ich den Deckel mit dem Sockel wieder zusammen?! Da löten irgendwie nicht so gut geklappt hat, habe ich Ihn kurzerhand zusammen geklebt. (Sekundenkleber sei dank)

So jetzt bin ich gespannt auf mein Radio. Dann gibt es wieder Bilder und erklärungen

       
       
       
   

Gruß Rene

[Vagabund]

Ja, so wird's gemacht.
Es könnte unten die Kante aufgebogen werden, um sie nach dem Befüllen wieder zu verschliessen, man sieht aber immer, daß da was gemacht wurde. Zweite Möglichkeit, Bördelkante aufdremeln, danach mit Heißkleber wieder verschliessen.
Aber auch hier gilt eigenes Gusto und viele Wege führen nach Rom. Deine Möglichkeit wird funktionieren.

[Radionar]

Das ganze macht viel Arbeit und sicherlich ist es lohnenswert, die Elko-Gehäuse Neu zu befüllen. Vielleicht wäre hier auch noch einmal angebracht auf meine Praxis bei solchen Neubefüllen hin zu weisen. Unter http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=3699 ab Beitrag 15 sind einige Fotos, wie ich den Neubefüllten Elko zeige. Sehr gut eignen sich für diese Methode, die äußerlich nicht zu sehen ist, die Elkos von Jan Wüsten. Auch wenn sie etwas mehr kosten, so haben sie den Vorteil, das man sie durch den ausgehöhlten Boden in das Gehäuse mit Heißkleber befüllt, schieben kann. Ist das ganze trocken und fest, kann der Elko ganz gewöhnlich mit dem Gewinde wieder befestigt werden. Die Bördelkante bleibt unangerührt und das ganze hat sicheren Halt. Vorausgesetzt wird natürlich ein Elko, der zeitgemäß ist, also im Fall des Mende ein 6+6 µF bzw was auch geht 8+8 µF. Ich hoffe, das dieser Tipp hilfreich ist.

[Reen]

Hallo Radionar,


Danke für den Hinweis. Ich hab erst nicht verstanden WAS du genau mit dem Elko gemacht hast. Aber noch ner Tasse Kaffee ist es mir auch aufgefallen. Klar wenn du einen schmäleren Kondensator hast den du in die Hülle stopfen kannst, geht das mit Sicherheit.

Ich wollte das mal, wie bei Semir im Beitrag mal ausprobieren... Beim nächsten mal mach ich das auf die von dir gezeigte Art.

Bin gespannt wie ein Flitzebogen auf mein RADIO. !!!!!!!

Gruß Rene

[Uli]

VLOSS und geschrumpfte Kapazität würde ich bei diesen Elkos, die ne ganze Weile keinen Strom gesehen haben, als normal ansehen!
Hattest Du - wie von mir vorgeschlagen - mal unter "Elkos formieren" nachgeschlagen und das versucht? Vor allem wenn da, wie Du schreibst, noch "Pampe" drin war und nicht alles trocken, hat das hohe Aussichten auf Erfolg. Und 100+100+50 wachsen nicht auf Bäumen, hab ich schon ein paarmal gesucht...

Jetzt hast Du 2x 22µF eingebaut? 8-16µF wären für die AZ1 wahrscheinlich gesünder gewesen, aber gut. AZ1 bekommt man ja noch

[Reen]

Hallo Uli,

Das Elko Formieren hatte ich mir durchaus angesehen. Leider habe ich kein Gleichspannungsnetzteil das mehr als 12V bringt. Die ESR werte lagen bei knapp 1000 Ohm ob das ein zusätzliches kill Kriterium wäre, weiß ich nicht. Die Kombi aus den drei werten haben mich dazu veranlasst ihn umzubauen.

Ja ich habe 2x22µf eingebaut. Das habe ich auf anraten eines anderen Foren-Mitglieds getan. Vielleicht wären 8-16µf noch besser gewesen.... wer weiß

[Uli]

Wenn ich mir bei so etwas nicht sicher bin, dann guck ich ins Datenblatt der Gleichrichter Röhre. Nur als Tipp
Google mal nach Frank pocnet Tube oder so - da findest Röhrendaten daß Dir schwindlig wird...

[Reen]

So.. Vorerst Fertig.. Mit gefällt das braun bedeutend besser als das Schwarz...
   
ICH MAG ES und es spielt SUPER !!!!

[Uli]

Na perfekt, Glückwunsch!

[Siemens78]

sieht toll aus! Mein Mende wartet seit 20 Jahren darauf, dass ich ihn wieder flott mache - ist ein 198WL. Aber irgendwie traue ich mich nicht diese schönen alten Teerkondensatoren im Glasrohr zu ersetzen.
Aber Dein Mende gefällt mir wirklich sehr gut!

Gruß,
Daniel

[anton]

Prima geworden! Wenn Du jetzt noch dran denkst, die Bilder auch in den Beitrag einzufügen und nicht nur Hochzuladen, dann wird es perfekt!

[Reen]

Moin,
Oh tut mir leid hab ich nicht dran gedacht. Sorry...

Ich hab die ganze Nacht wirklich schlecht geschlafen, da ich heute mit meinem neuen Restaurationsobjekt anfangen möchte. Viele von euch kennen und haben eines. VE 301 W
Bei dem ist der Teerkondensator auf geplatzt... Bilder gibt es dazu gesondert... Jetzt erstmal KAFFEE !!!