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Biennophone Celerina E6300
#1
Hallo

Schon erwähnt hatte ich in Jupps Kaiser-Thread, dass ich Probleme mit einem UKW-Teil hatte.

Hier möchte ich das Gerät vorstellen:

Ein Biennophone Celerina E6300, vermutlich ab 1963 gebaut und in mir vorliegenden Unterlagen auch im 1968 (?) unter Deso verkauft.

   

Nun - optisch gibt das Gerät ja nicht viel her. Auch ein zweiter Blick: ist ja nur Mono.

Also - was ist das Spezielle daran?

Die Röhrenbestückung lässt schon mal staunen: 9 Röhren: ECC84, ECF80, EF184, EF184, EF184, ECH81, EBF89, EM84, ECL86.

Hier das Chassis:

   

Man erkennt schnell, dass da für die AM-Bereiche und UKW separate Bandfilter (keine Kombifilter) verbaut wurden. Hat Philips auch gemacht. Aber hier ist man noch weiter gegangen und hat auch die Röhren "getrennt".

Vor allem für UKW ist der Aufwand sehr gross: ECC84 in Cascode-Schaltung, ECF80 als Mischer und 1. ZF gefolgt von den 3 EF184, einem Ratiofilter mit 2 Dioden und der ECL86 als NF.

Hier ein Bild des UKW-Kästchens:

   

Der Schaltplan (Ausschnitt)

   

Und das musste raus, weil UKW nur noch wasserfallmässig lautes Rauschen brachte. Ein Test zeigte schnell, die fehlende Oszillatorschwingung. An der Anode kamen nach Messung auch nur ca. 10 Volt an....

   

Man sieht - die verbaute Leiterplatte ist beidseitig bestückt und musste somit aus dem Kästchen.....

   

Zwei Widerstände waren hochohmig geworden, davon einer, den ich erst zu den "Unverdächtigen" gezählt hatte. Einen der kleinen Scheibenkondensatoren musste ich auch ersetzen - ich hatte ihn beim Ausbau eines Widerstands beschädigt.

Testen ging ja nun gar nicht - also alles wieder zusammen gebaut, Skalenseil montiert und ...... läuft! Schwein gehabt!

Wie man den ersetzten Teilen (bzw. der geringe Menge) entnehmen kann, war eigentlich gar nicht viel defekt. Um die neue EM84 ists schade - sie hatte eine Spannung im Glas wohl wegen geringfügig verbogener Anschluss-Pins und hat sich nach kurzer Betriebszeit mit einem grossen Glasabplatzer und Luft ziehen verabschiedet.....Hatte ich so auch noch nicht.

   

So - wer bis hier durchgehalten hat, den hats wohl wirklich interessiert Smiley14

Viele Grüsse, Walter
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#2
Hallo Walter Smile


(10.08.2015, 21:14)Walterh schrieb: ..... So - wer bis hier durchgehalten hat, den hats wohl wirklich interessiert .....

=> Also, ich habe Deinen Bericht gern gelesen. Auch wenn ich nicht der Experte bin, finde ich die Röhrenbestückung
für den UKW~Empfang schon bemerkenswert. / Schade wegen Deiner EM84 Smiley57 aber da kann man wohl nix machen.

Aber zum Glück hattest Du wohl noch eine, wie es scheint (?).

Interessant finde ich, daß es dieses Biennophone wohl in 2 Ausführungen gab, einmal die flache Variante, die Du ja hast,
und darüber hinaus alternativ noch eine hohe Variante (auch symmetrische Form genannt).



Jedenfalls wünsch' ich Dir viel Freude mit Deinem Biennophone!

Beste Grüße aus MV von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
diese Röhrenbestückung ist bestimmt einmalig! Eine zerbrochene EM84 ist kein Beinbruch, die gehört nicht zu den Raritäten.
Getrennte Wege von FM und AM kenne ich von eingedeutschten französischen Radios. Dort werden sogar alle Röhren beheizt. Ist das hier auch so, oder werden die nicht gebrauchten Röhren von der Heizung abgekoppelt?
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#4
Natürlich interessiert uns sowas immer Smile
Zumal ich gerade bei einem genauso "neuzeitlichen" Saba exakt mit der Sorte Widerstand wie Dein 27kOhm im Bild auch Probleme hatte! Bei mir waren es aber zwei 220kOhm, die dafür gesorgt haben, daß beide ECL86 keine Schirmgitterspannung mehr bekommen haben. Gerade die beiden, 1x pro Kanal - sonst sind alle Widestände ok (bisher, Radio ist noch nicht fertig). Ohne die Schirmgitterspannung ist der Sound gar nicht so fett, sollte man kaum glauben Wink
Ich hoffe mal, ich muss nicht auch den Tuner zerlegen, der Empfang ist echt noch mies. Ich hab aber auch den Ratio Elko noch nicht gefunden, der ist irgendwo versteckt...

War ja wirklich Glück, daß das Ding dann auf Anhieb gespielt hat, speziell bei dem C im Tuner hätte ich Bauchweh gehabt. Bleibt der Empfang auch bei längerem Betrieb stabil oder wandern die Sender bei Erwärmung weg?
Gruß,
Uli
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#5
(10.08.2015, 22:53)Peter-MV schrieb: Hallo Walter Smile


Schade wegen Deiner EM84 Smiley57 aber da kann man wohl nix machen.

Aber zum Glück hattest Du wohl noch eine, wie es scheint (?).

Interessant finde ich, daß es dieses Biennophone wohl in 2 Ausführungen gab, einmal die flache Variante, die Du ja hast,
und darüber hinaus alternativ noch eine hohe Variante (auch symmetrische Form genannt).

Hallo Peter

Ja, EM84 hatte ich noch - ist nicht tragisch.

Dass es den Biennophone in zwei Ausführungen gab, war mir klar beim ersten Augenschein meines Gerätes. Allerdings war bisher im RM.org nur die Variante mit Plattenspieler dokumentiert - den man allerdings weder im Prospektbild noch in den anderen Bildern sieht. Also - vermutlich gab es sogar drei Ausführungen.

Viele Grüsse, Walter
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#6
(10.08.2015, 23:16)saarfranzose schrieb: diese Röhrenbestückung ist bestimmt einmalig! Eine zerbrochene EM84 ist kein Beinbruch, die gehört nicht zu den Raritäten.
Getrennte Wege von FM und AM kenne ich von eingedeutschten französischen Radios. Dort werden sogar alle Röhren beheizt. Ist das hier auch so, oder werden die nicht gebrauchten Röhren von der Heizung abgekoppelt?

Hallo Jupp

Ja, das mit der EM84 ist mir halt so noch nicht passiert, dass es da gleich einen ansehnlichen Teil des Bodens absprengt - leicht verbogene Pins sind ja wirklich häufig....

Auch hier werden alle Röhren permanent beheizt, aber die Anodenspannung geschaltet je nach Wellenbereich.

Die ECH81 und EBF89 zeigen noch recht gute Werte, alle Röhren im UKW-Teil zeigen dagegen eine lange, intensive Nutzung und sind verbraucht. Interessant, dass das Wegschalten der Anodenspannung der AM-Röhren nicht zu den viel beschriebenen und diskutierten Problemen geführt hat....

Viele Grüsse, Walter
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#7
(10.08.2015, 23:20)Uli schrieb: Natürlich interessiert uns sowas immer Smile
Zumal ich gerade bei einem genauso "neuzeitlichen" Saba exakt mit der Sorte Widerstand wie Dein 27kOhm im Bild auch Probleme hatte! Bei mir waren es aber zwei 220kOhm, die dafür gesorgt haben, daß beide ECL86 keine Schirmgitterspannung mehr bekommen haben. Gerade die beiden, 1x pro Kanal - sonst sind alle Widestände ok (bisher, Radio ist noch nicht fertig). Ohne die Schirmgitterspannung ist der Sound gar nicht so fett, sollte man kaum glauben Wink
Ich hoffe mal, ich muss nicht auch den Tuner zerlegen, der Empfang ist echt noch mies. Ich hab aber auch den Ratio Elko noch nicht gefunden, der ist irgendwo versteckt...

War ja wirklich Glück, daß das Ding dann auf Anhieb gespielt hat, speziell bei dem C im Tuner hätte ich Bauchweh gehabt. Bleibt der Empfang auch bei längerem Betrieb stabil oder wandern die Sender bei Erwärmung weg?

Hallo Uli

Wie Dein Problem mit dem Saba zeigt - es ist halt oft nicht mit einer Kondensator-Razzia gemacht. Aber suche mal nach dem Ratio Elko - bei Saba hatte ich bisher noch keine Probleme mit den UKW-Kästchen.

Übrigens sieht das in den Bildern einfacher aus, als es wirklich war - angefangen beim Seilzug über Verlötungen bis hin zum mechanisch blockierten Oszillator-Drehko und eben dem "Blindflug" ohne Testmöglichkeit bis zur totalen Reimplantation...

Und um die Frage zu beantworten - ja der Empfang ist stabil, die Sender sind auch nach Aus- und wieder Einschalten an derselben Stelle. Der defekte C war zum Glück nicht an einer kritischen Stelle und hat auch keinen Einfluss auf das thermische Verhalten.

Viele Grüsse, Walter
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