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SRM Funkentelegrafie
#21
Franz, das dient nicht nur zur Dämpfung. Wenn die Metallspäne des Kohärers durch Empfang eines Funksignales leitfähig werden besteht manchmal das Problem dass sie leitfähig bleiben. Durch die mechanische Erschütterung beim Rückprall des Klöppels werden die Späne durchgerüttelt und die Leitfähigkeit wird bis zum Empfang des nächsten Signales aufgehoben.
So meine ich das jedenfalls verstanden zu haben, ich habe im Kopf dass Mark das irgendwo hier erklärt hat.

@Mark: Eine wirklich super Arbeit und spannender Einblick in die Anfänge der Funkgeschichte! Damit könntest Du sofort als Restaurator in einem Museum anfangen.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#22
Eric da hast Du recht. Das ist der Sinn des Klopfers ( der heißt in der Literatur wirklich so ) Genial finde ich nur die Dämpfungs Lösung. Da gab es in den zeitgenössischen Beschreibungen um 1900 ganze Abhandlungen darüber. Dämpfung und das Leitmaterial im Fritter waren die Knackpunkte.
Gruß Franz
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#23
Rudolf Wollmann: Werkbuch für Jungen hat in einer der Ausgabe einen Funkeninduktor zum Nachbau dargestellt. Er benutzt auch Zündspulen. Der Unterbrecher zur Erzeugung der Durchschlagspannung wurde mechanisch ausgeführt nach dem Prinzip der Klingel.

Das was Mark hier vorstellt, ist dagegen schon ein Meisterwerk. Respekt!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#24
Hallo zusammen,

ja, der Fritter ist eine große Sache! Er besteht aus einem evakuierten Glaszylinder, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, in dem zwei Elektroden eingeschmolzen sind. Im wenige Millimeter großen Zwischenraum befindet sich ein Metallspänegemisch (Metallfeilicht) z.B. aus Nickel, Silber, Eisen oder Zinn, um nur die Gebräuchlichsten zu nennen. Im spannungslosen Zustand, ohne einwirkende Hochfrequenz, ist der Fritter hochohmig, hat also keinen Durchgang. Durch einen plötzlich einwirkenden Spannungsimpuls treten freie Ladungsträger in die hochohmige Strecke ein, verringern die Isolationsfähigkeit der Metallspäne und lösen damit eine Art Lawineneffekt aus. Durch die Krafteinwirkung der eindringenden Ladungsträger ziehen sich die Metallkörner an und es tritt die oberflächliche Mikroverschweißung ein, das sogenannte Fritten. Diese Verschweißung ist leitend und hält an, auch wenn keine hochfrequente Spannung anliegt. Durch eine leichte Erschütterung gruppieren sich die Körner neu und der Fritter wird wieder hochohmig.

Zur Zeit der Verwendung des Fritters gab es verschiedene Erklärungsansätze. Auch die gerade aufgeführte Erklärung basiert nur auf neueren Beobachtungen und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Oliver Lodge erklärte sich den Effekt mit kleinen Funken, die zwischen den Körnern überspringen und die Oxidschicht durchbrechen. Diese Theorie krankt zumindest bei der Durchbrechung des Oxids, da auch Gold genutzt werden kann, welches nicht so einfach oxidiert. Edouard Branly (Entdecker des Fritters) machte das Dielektrikum verantwortlich, welches leitend wird. Es existieren noch weitere Theorien, die alle den damaligen Kenntnisstand widerspiegeln und heute fast vergessen sind. Nach meinen Recherchen hat jede Theorie einen richtigen und einen falschen Teil. Die genaue Funktion konnte damals, mangels genauer physikalischer und auch atomarer Kenntnisse, nicht wirklich geklärt werden. Eine neuzeitliche wissenschaftliche Untersuchung blieb aus, da der Fritter schon gut 20 Jahre nach seiner Erfindung technisch überholt war. Neben ihm wurden später auch verschiedene Kristalle oder elektrolytische Gleichrichter für den Hörempfang verwendet und der Fritter geriet somit in Vergessenheit.

Über die Zeit wurden die verschiedensten Varianten genutzt. Marconi hatte ein Nickel-Silber-Gemisch. Dr. Schloemilch, später Entwickler der nach ihm benannten Gleichrichterzelle, entwickelte einen höchst empfindlichen Fritter mit einer Aluminium- und einer Goldelektrode. Befüllt wurde er mit Gold. Wichtig für eine hohe Empfindlichkeit sind scharfkantige, kompakte Metallkörner. Diese wurde durch verdrehen des Fritters, wenn er einen keilförmigen Elektrodenzwischenraum hatte, beziehungsweise durch Veränderung des Elektrodenabstandes, eingestellt. Weiterentwicklungen waren zum Beispiel noch der Quecksilberfritter, der nicht beklopft werden musste, jedoch aufgrund des Flüssigen Metalls sehr erschütterungsempfindlich war, Antifritter, die ihren Widerstand erhöhten und verschiedene Hitzdrahtinstrumente.
Branly gab sich mit seinen rein wissenschaftlichen Erkenntnissen zufrieden. Der Fritter allein ist für den Empfang fortlaufender Zeichen nicht geeignet, da er beim ersten Wellenzug schließt und erst erschüttert werden muss, damit er wieder hochohmig und bereit für die nächste Welle ist. Der russische Physiker Alexander Stephanowitsch Popow entwickelte dazu eine einfache, aber geniale Lösung: Den Klopfer.

Treffen hochfrequente Signale auf den Fritter, schließt dieser über Drosseln, die ein Abfließen der Hochfrequenz verhindern, einen Gleichstromkreis. Ein extrem Glocke empfindliches Relais schließt einen zweiten Stromkreis mit einer Gleichstromklingel. Der Klöppel schlägt abwechselnd gegen die Glocke und gegen den Fritter, welcher so ständig entfrittet wird. Der Fritterstromkreis ist nach dem Ende des HF-Wellenzuges und der damit einhergehenden letzten Beklopfung wieder geöffnet. Das Relais fällt ab und die Klingel hört auf zu schlagen. Der hochohmige Fritter ist jetzt wieder empfangsbereit. Dieses Klopfsystem wurde später ohne Klingel genutzt. Problematisch war die ständige Erschütterung, die im Dauerbetrieb nicht optimal war.
Die indirekte Beklopfung wird angewandt, um den Schlag des Klopfers zu dämpfen. Der Fritter ist ja aus Glas.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#25
Wie sieht den nun dein Empfänger komplett aus. Im Video ist ja nicht vie zu sehen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#26
Deswegen schrub ich ja, dass ich es spannend mache Tongue
Viele Grüße, Mark

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#27
Egal. Schaut selbst:

   

   
Viele Grüße, Mark

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#28
Hallo Mark Smile

Ich wollte Dir gern mal meinen Respekt mitteilen, es macht mir viel Freude,
Deine Projekte & Videos zu verfolgen, das hast Du wirklich gut gemacht Thumbs_up

Beste Grüße, von Peter aus MV
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#29
Ja, sehr cool!
Ist natürlich auch immer von Vorteil, wenn man im Schulauftrag seine Basteleien machen darf, das macht dann in lustlosen Phasen nochmal etwas Druck dahinter Smile
Gruß,
Uli
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#30
Thumbs_up
mehr braucht man dazu nicht sagen.
Schönes Vorführgerät.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#31
Hallo Mark, das gibt sicherlich und verdientermaßen eine "sehr gut Bewertung" nochmals Gratulation zu der gelungenen Demonstration historischer Technik.
Gruß Franz
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#32
Danke danke! Smiley32

Prioritätenmäßig ist "PDF Verkleinern" grad seeeehr weit unten. Wenn ihr mögt, lest euch mal mein Geschreibsel durch (ist gerade bei Rainer verfügbar...): http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...153_1.html

Nun nochmal zum Empfänger:



Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#33
Soo leute, ich habe heute in der Schule den Vortrag darüber gehalten und damit ist auch das Funkentelegraphie-Projekt fertig. Es hat mir Spaß gemacht und auf der Warteliste ist wieder ein platz frei Big Grin
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#34
Sehr gut setzten, oder was bekommt man für eine Note. Von mir die 1+* Smiley20
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#35
Klasse Mark! Ich hoffe, Deine Mitschüler und Lehrer wussten Dein Projekt zu würdigen!
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#36
Hallo Mark,

schönes Projekt, sehr gut umgesetzt!
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#37
Hallo Mark, nochmals Gratulation zu diesem gelungenen Projekt.
Gruß Franz
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#38
Hallo Leute, vielen Dank! Ich kann ja nochmal schreiben, wenn ich die Bewertung weiß.

Gruß
Mark
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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