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Bendix Radio
#1
Hallo zusammen,
hier möchte ich mein vor kurzen erworbenes Radio vorstellen. Mein Bruder hat es bei seinen Kur Aufenthalt in Bad Füssing auf dem Trödelmarkt erstanden. Es ist ein Bendix Radio 75P6. Hier ein paar Bilder.


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.jpg   IMG_0670_1.JPG (Größe: 99,1 KB / Downloads: 521)
Gruß Detlef
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#2
Ist für nen Deutschen gar nicht zu fassen, ein UKW Gerät von 1948, das zu allem Überfluss auch noch bis 108MHz geht. Wahnsinn.
Musst unbedingt erzählen ob das was taugt wenn es wieder spielt!
Gruß,
Uli
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#3
Hammer! http://www.radiomuseum.org/r/bendix_75p675_p.html

Und ich dachte wir Deutschen haben die UKW Entwicklung geleistet.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#4
Ja Hammer Thumbs_up

Hatte auch grad im Org geguckt, und konnte es kaum glauben:
1948 UKW, und bis 108 MHz, da waren die Ami's echt voraus.

Gutes Gelingen bei der Wiederherstellung Blush

und beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#5
Das werde ich schon wieder hin bekommen. Als erstes muss ich mir etwas für die Stromversorgung einfallen lassen.
Gruß Detlef
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#6
Ein tolles Gerät, Detlef. Ich stutzte auch wegen des UKW-Empfanges..... Tja, die Amis sind immer für Überraschungen gut.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#7
Ja da hatte ich auch gestaunt. 40 iger Jahre und 108 MHz. Deshalb habe ich da auch gleich zugeschlagen.Smiley34
Gruß Detlef
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#8
Hallo die Runde.

Wenn man sich nur einseitig oder wenig informiert, kommt man schon ins Staunen. Aber man muss eben nach UKW im www. suchen.
Dann findet man auch mal sowas:

Auszug aus:

http://www.radiomuseum.org/forum/die_ein..._1949.html
ZITAT:
Die Vorgeschichte in den USA
Der Erfinder und Techniker Edwin Armstrong, begann schon 1937 in USA mit der Ausstrahlung von FM- modulierten Sendungen im Bereich von 31,6 bis 41,0 MHz. Er gilt daher als der Vater von FM.
1947/48 gab es an der Ostküste der USA 25 reguläre UKW/FM -Sender im 3 Meterband

http://www.radiomuseum.org/r/pilot_t601t...tuner.html

mike
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#9
Mike, ich hatte das sogar schonmal gelesen und auch noch irgendwo im Hinterkopf.
Bloß liest man so etwas und sieht dann jahrelang immer nur die deutschen 100MHz Teile aus den 50ern/60ern, freut sich über einen frühen Pendler, ein 60er Gerät da schon bis 104 geht usw. (*)
Und dann im Gegensatz SO ETWAS quasi "live" zu sehen,...

Das ist quasi, wie wenn ein Kind das erste Mal einen Elefanten sieht. Klar kennt man die, schon aus der "Sendung mit der Maus", aber.............

(*) Nachtrag: ...und kennt aus Amiland quasi nur die AA5...

Nachtrag 2: Stimmt, den Arikel im ORG hatte ich auch schon gelesen, gerade nochmal wiederholt - kann nie schaden Smile
Gruß,
Uli
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#10
Hallo Mike,
danke für den sehr informativen Link auf den Beitrag vom Herrn Knoll, jetzt bin ich wieder etwas schlauer. Habe schon einige sehr gut geschriebene Artikel von ihm gelesen.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#11
Wunderschön das Radio!
Gruß,
Ivan
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#12
das ist mal was RICHTIG cooles!!
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#13
Super Fang!
Und dann diese typisch amerikanische Mittelwellenantenne.
Ist das von 1948? Wenn ja, dann ist es nur ein Jahr älter als ich! Big Grin
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#14
so ist es Wolfgang.
Gruß Detlef
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#15
Wie ist diese Antenne eigendlich aufgebaut. Als Spule oder als Langdraht. Wie ist die Anpassung an den Antenneneingang.
Wäre mal interessant zum Nachbauen für unsere Kleingeräte.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#16
Hi Frank,
in diesem RCA ist die Antenne als Spule ausgeführt:

   
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#17
Hallo
das ist offensichtlich die Standart Schaltung von USA Geräten. Ich habe einen Philco von 46 welcher, ausser dass er auch für 115 V Netz geht, ähnlich geschaltet ist. Gittervorspannung wird durch Hochlegen der Masse ( hier R9 ) erzeugt.
Franz
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#18
(15.10.2015, 21:11)Morningstar schrieb: Wie ist diese Antenne eigendlich aufgebaut. Als Spule oder als Langdraht. Wie ist die Anpassung an den Antenneneingang.
Wäre mal interessant zum Nachbauen für unsere Kleingeräte.

Hallo Frank,

Die Spule des Eingangskreises wurde hier selbst als Rahmenantenne ausgebildet. Die Rahmenantenne stellt also einen Teil des Eingangskreises dar. Die Rahmenantenne ist also kein getrenntes Gebilde, das man an den Eingangskreis des Radios ankoppeln muss -> sie ist Teil des Eingangskreises. Die Spule eines MW-Eingangskreises hat bei einer Drehkokapazität von max. 500pF so etwa 220 µH. Bei Radios mit Rahmenspule wickelt man auf den Papperahmen einfach so viele Spiralwindungen, bis man bei 220 µH ist.

Wo ist der Vorteil der Rahmenspule? Eine Rahmenspule umschließt mehr magnetische Feldlinien des eintreffenden elektromagnetischen (HF) Feldes und liefert daher an den Radioeingang ein größeres Signal als eine normale kleine Spule.

Der Nachteil: Man muss das Rahmengebilde auch irgendwo unterbringen und zwar so, dass das die Spule durchflutende magnetische Feld nicht durch umgebende metallische Strukturen geschwächt wird.

Alte Radios in den zwanziger Jahren hatte große externe Rahmenantennen. Die stellte man dann oben auf's Radio. Auch diese Rahmenantennen wurden nicht an den Eingangskreis gekoppelt, sie waren, wie auch hier bei Detlefs BENDIX Radio, ein Teil des Eingangskreises.

Wollte man noch die Möglickeit haben, eine externe Antenne anzuschließen, so wurden auf den Pappeträger der Rahmenspule noch ein paar Spiralwindungen aufgebracht - und zwar vom Zentrum der Spirale beginnend. Das innere Ende dieser Koppelspule wurde an HF-Masse gelegt, während an das äußere Ende die externe Antenne angeschlossen wurde. Also eigentlich genauso, wie man mit einer "normalen" Eingangskreisspule zur Antennenankopplung verfährt, mit dem einzigen Unterschied, dass hier die Spule in einer Ebene liegt und nicht auf einem Zylinder.

Mit dem Anschluss an vorhandene Geräte ist das nicht so einfach, da man ja die originale Eingangskreisspule totlegt und dafür die Rahmenspule anschliesst.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#19
Guten Morgen Harald!

Vielen Dank für diese wieder sehr fachlichen Erklärungen und interessanten Hintergründe!
Zwei Fragen habe ich, die Du mir vielleicht erklären kannst/möchtest:

1) Diese Rahmenantenne müsste doch eine ähnliche Richtwirkung wie eine Ferritantenne haben. Müsste man da nicht für jeden Sender den Empfänger drehen? Oder spielte das angesichts der damaligen Senderdichte und -leistung eine eher untergeordnete Rolle?

2) Auf dem dritten Bild des Eröffnungspostings fiel mir auf dass die innerste Windung der Rahmenantenne nach innen gezogen und mit Tesaband fixiert ist. Was hat es damit auf sich? Kann das der L-Abgleich des Vorkreises sein?

Vielen Dank im Voraus,

Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#20
Hallo Eric,

eigentlich hatte ich damit gerechnet, daß jemand fragt, wie es denn kommt, daß eine Feritantenne so gute Empfangsergebnisse liefert, obwohl die Spule, die auf dem Antennenstab sitzt, ja auch nur einen kleinen Durchmesser hat. Das kommt natürlich daher, daß das Ferrit-Material ferromagnetisch ist, also die Eigenschaft besitzt, magnetische Feldlinien in seinem Innern zu konzentrieren. Die magnetische Feldliniendichte im Stab und damit im Innern der Spule ist also höher als in der Umgebung. Somit gelingt es, trotz des im Vergleich zur Rahmenspule viel kleineren Durchmessers der Ferritstabspule die gleiche Empfangsempfindlichkeit zu erzielen.

Richtwirkung: Gute Frage! Damit verhält es sich folgendermassen:

Die Rahmenspule hat zwar eine Richtwirkung, jedoch sind die Strahlungskeulen im Richtdiagramm breiter als die der Ferritantenne. Vergleichbar vielleicht mit der Richtcharakteristik einer einfachen Dipolantenne mit einer YAGI-Antenne (siehe unten). Der Konzentrationsgrad der magnetischen Feldlinien im Innern des Ferritstabes hängt nämlich davon ab, welchen Winkel die einfallenden magnetischen Feldlinien an der Grenzfläche Luft-Ferrit mit der Längsachse des Stabes bilden. Verdreht man die Antenne gegenüber der Verbindungslinie zwischen Emfänger und Sender, so verschlechtern sich die Grenzbedingungen und die Feldkonzentration im Stab fällt ab - und das über dem Drehwinkel viel schneller als bei der Rahmenantenne.
In Wirklichkeit ist die Sache viel komplizierter, weil metallische Strukturen zwischen Sender und Empfänger zu einer Verzeichnung des magnetischen Feldes führen. Alles ziemlich verwickelt!

Hier drängt sich ein Vergleich mit der Cubical Quad Antenne auf, einer Rahmenantenne die im Amateurfunk gerne benutzt wird. Die Quad-Antenne hat auch eine dürftige Richtwirkung und, wenn man zwecks Steigerung der Empfangsempfindlichkeit viele magnetische Feldlinien umfassen will, wird die Antenne unhandlich groß. Daher setzt man gerne (wenn man genug Platz hat) einen weiteren Rahmen als Reflektor hinter den eigentlichen Empfangsrahmen und 1 - 2 Rahmen als Direktoren vor die Quad-Antenne. Auch hiermit erreicht man eine Konzentration der magnetischen Feldlinien in der eigentlich empfangenden Rahmenantenne und gleichzeitig eine Steigerung der Richtwirkung.... was natürlich vorteilhaft bezüglich der Ausblendung störender frequenznaher Sender ist.

Ein Pendant zu diesen, den magnetischen Feldvektor empfangenden Rahmenantennen sind die Dipolantennen - die empfangen ja den elektrischen Feldvektor. Der einfache Dipol hat keine so berühmte Empfindlichkeit und Richtcharakteristik, will heissen, dass die Strahlungskeulen sehr breit sind. Um die Empfindlichkeit der Antenne zu verbessern, verwendet man YAGI-Antennen, die hinter dem eigentlichen Dipol einen Reflektor und davor ein oder mehrere Direktoren haben. Damit erreicht man eine Konzentration der elektrischen Feldlinien auf den Empfangsdipol und damit einen endsprechend höheren "Antennengewinn" (d.h. Steigerung der Signalstärke gegenüber einem Dipol), verbunden mit einer ausgeprägteren Richtwirkung.

Hmmmm, ich glaube ich höre lieber auf zu dozieren.

Die von Deinem scharfen Auge bemerkte Fixierung des Wickelendes der Rahmenspule hat tatsächlich mit dem L-Abgleich zu tun. Gibt ja keine andere Möglickeit - außer man pöpelt einen kleinen Ferritkern in den Pappekörper der Spule. Habe ich allerdings noch nie gesehen.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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