Dieses Gerät aus meiner Sammlung, habe ich vor Jahren schon einmal in einem anderen (nun nicht mehr existierenden-) Forum vorgestellt. Den damaligen Reparaturbericht habe ich noch auf dem Rechner und zeige ihn hier nochmal, da solche Geräte aktuell im Forum auch Thema sind.
Hersteller: Grundig
Typ: Tischradio
Modell: Heimboy 1, andere Schreibweise: Heim-Boy 1 (u. B. RM.org)
Baujahr: 1953
Röhrenbestückung: EC92, ECH81, EF93, EABC80, EL41
Stromversorgung: Wechselstrom 110/220V
Wellenbereiche: LW, MW, UKW
Bedienelemente: Links unten Lautstärkepoti, rechts Frequenzwahl, außerdem 2 kleine Potis für Tonhöhen/Klang
Gehäuse: Bakelit lackiert
Besonderheiten: Rundskalen für LW/MW und UKW getrennt, beleuchtet wird jeweils nur die Skale des mit Wellenschalter gewählten Bereiches mit 2x 7V, 0,3A Birnchen mit Schraubsockel
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Langdrahtantenne, Erde, UKW Dipol, Ext. Signalquelle (Plattenspieler, Tonbandgerät, etc.)
Abmessungen: 31,8 x 18,4 x 16,3 cm
Gewicht: 4,4 KG
Lautsprecher:
Neupreis: 193,00 DM
Beginn Bericht vom Juni 2013
Und wieder habe ich mich einem kleinen Röhrenradio angenommen, dass seit ca. 1 Jahr in meinem Besitz ist und auf Restaurierung gewartet hat. Wegen Gehäuseschäden und zum Teil verbasteltem Innenleben, habe ich auf ein Schlachtgerät gewartet, was ich dann vor ca. 3 Monaten über einen anderen Sammler bekam, der auch bereits Teile zur Vervollständigung seines Gerätes entnommen hatte. Das zweite Gerät war also schon ein wenig ausgeräumt, aber die Teile die ich benötigte (besonders das unbeschädigte Gehäuse) waren verfügbar.
Zustand des zu restaurierenden Gerätes bei Erhalt:
Hier nun Bilder vor der Restaurierung des Gerätes. Auf den ersten beiden Bildern sieht man das zu restaurierende Gerät und Jenes, welches als Ersatzteillager dient und zum Teil bereits ausgeschlachtet war. Das Gerät, rechts im Bild sieht auf den Fotos noch recht gut aus, hat aber ein zerbrochenes, sehr schlecht geklebtes Gehäuse. Daher sollte das im Bild links zu sehende Gehäuse restauriert werden:
Unter dem Chassis sind eine Menge Teerkondensatoren zu tauschen. Deren Werte sind nich mehr gut und viele Kondensatoren sind gequollen und z. T. ausgelaufen.
Das Gehäuse musste für die Restaurierung komplett zerlegt werden:
Teil II - Restaurierung
Das Gehäuse habe ich diesesmal ohne Chemie entlackt. Die Wäsche in der Spülmaschine hat nicht ausgereicht, um den Lack zu entfernen. Ich habe das Gehäuse in eine Wanne mit sehr heißen Wasser gelegt und den Lack weich werden lassen. Nach ca. 10 Minuten konnte ich den Lack im Wasser mit einem Spachtel abschieben, was recht gut ging. Reste habe ich später mit der Aziehklinge entfernt und das Gehäuse mit Stahlwolle blank gerieben.
Dann habe ich zunächst das Lautsprechergitter mit Goldbronze aus der Spraydose lackiert. Nach dem Durchtrocknen habe ich das Gitter mit Kreppband abgeklebt und das übrige Gehäuse mit einer Grundierung, ebenfalls aus der Spraydose lackiert.
Während der Trocknungsphasen habe ich mich um das Chassis gekümmert und die Mängel beseitigt:
Teil III. - Abschluss:
Nach mehreren Zwischenschliffen und Lackierung in Elfenbeinweiss, mit anschließendem Klarlacküberzug, konnte ich das Gerät wieder zusammenbauen. Auf den letzten Bildern ist dann auch der Goldstreifen drauf.
Die UKW-Skale beleuchtet:
Die MW/LW-Skale beleuchtet:
Beide Skalen schwach beleuchtet (bei TA-Betrieb):
Weitere Ansichten:
Hier dann mit dem aufgetragenen Goldstreifen:
Das Gerät spielt auf allen Wellen wieder einwandfrei und mit einem sehr schönen, vollen Klang. Die Ähnlichkeiten zum Grundig Heinzelmann aus den 50er Jahren sind sehr deutlich, nur dass der Heinzelmann zusätzlich eine Uhr mit Weckeinrichtung besitzt. Zudem ist der Heinzelmann auch etwas breiter als der Heimboy.
Hersteller: Grundig
Typ: Tischradio
Modell: Heimboy 1, andere Schreibweise: Heim-Boy 1 (u. B. RM.org)
Baujahr: 1953
Röhrenbestückung: EC92, ECH81, EF93, EABC80, EL41
Stromversorgung: Wechselstrom 110/220V
Wellenbereiche: LW, MW, UKW
Bedienelemente: Links unten Lautstärkepoti, rechts Frequenzwahl, außerdem 2 kleine Potis für Tonhöhen/Klang
Gehäuse: Bakelit lackiert
Besonderheiten: Rundskalen für LW/MW und UKW getrennt, beleuchtet wird jeweils nur die Skale des mit Wellenschalter gewählten Bereiches mit 2x 7V, 0,3A Birnchen mit Schraubsockel
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Langdrahtantenne, Erde, UKW Dipol, Ext. Signalquelle (Plattenspieler, Tonbandgerät, etc.)
Abmessungen: 31,8 x 18,4 x 16,3 cm
Gewicht: 4,4 KG
Lautsprecher:
Neupreis: 193,00 DM
Beginn Bericht vom Juni 2013
Und wieder habe ich mich einem kleinen Röhrenradio angenommen, dass seit ca. 1 Jahr in meinem Besitz ist und auf Restaurierung gewartet hat. Wegen Gehäuseschäden und zum Teil verbasteltem Innenleben, habe ich auf ein Schlachtgerät gewartet, was ich dann vor ca. 3 Monaten über einen anderen Sammler bekam, der auch bereits Teile zur Vervollständigung seines Gerätes entnommen hatte. Das zweite Gerät war also schon ein wenig ausgeräumt, aber die Teile die ich benötigte (besonders das unbeschädigte Gehäuse) waren verfügbar.
Zustand des zu restaurierenden Gerätes bei Erhalt:
- Großer Gehäusebruch an der Unterseite, bis über die Seitenwand, sehr schlecht geklebt mit sehr viel Polyesterharz, nicht reversibel
- Drehknopf am Ein/Ausschalter mit Klangpoti zerbrochen
- Ein Skalenglas gesprungen
- Netzkabel durch modernes Flachkabel mit Eurostecker ersetzt (am alten Kabelrest angelötet)
- Beide Drehkos schwergängig, Skalenseil bei UKW Durch Paketschnur ersetzt und falsch aufgelegt, Funktion nur unbefriedigend, an der UKW Drehkowelle fehlt ein Kunststofflager
- Einige Teerkondensatoren sichtbar aufgequollen und ausgelaufen
- Skalenhintergründe stark verstaubt
- Übliche Verschmutzungen am Chassis und Gehäuse
- 1 Skalenbirnchen defekt
- Gerät spielt leise, empfängt nur wenige Sender
- Potis krachen, Schleifbahnen offenbar verunreinigt und/oder oxidiert
Hier nun Bilder vor der Restaurierung des Gerätes. Auf den ersten beiden Bildern sieht man das zu restaurierende Gerät und Jenes, welches als Ersatzteillager dient und zum Teil bereits ausgeschlachtet war. Das Gerät, rechts im Bild sieht auf den Fotos noch recht gut aus, hat aber ein zerbrochenes, sehr schlecht geklebtes Gehäuse. Daher sollte das im Bild links zu sehende Gehäuse restauriert werden:
Unter dem Chassis sind eine Menge Teerkondensatoren zu tauschen. Deren Werte sind nich mehr gut und viele Kondensatoren sind gequollen und z. T. ausgelaufen.
Das Gehäuse musste für die Restaurierung komplett zerlegt werden:
Teil II - Restaurierung
Das Gehäuse habe ich diesesmal ohne Chemie entlackt. Die Wäsche in der Spülmaschine hat nicht ausgereicht, um den Lack zu entfernen. Ich habe das Gehäuse in eine Wanne mit sehr heißen Wasser gelegt und den Lack weich werden lassen. Nach ca. 10 Minuten konnte ich den Lack im Wasser mit einem Spachtel abschieben, was recht gut ging. Reste habe ich später mit der Aziehklinge entfernt und das Gehäuse mit Stahlwolle blank gerieben.
Dann habe ich zunächst das Lautsprechergitter mit Goldbronze aus der Spraydose lackiert. Nach dem Durchtrocknen habe ich das Gitter mit Kreppband abgeklebt und das übrige Gehäuse mit einer Grundierung, ebenfalls aus der Spraydose lackiert.
Während der Trocknungsphasen habe ich mich um das Chassis gekümmert und die Mängel beseitigt:
- Skalenseil beim UKW-Drehko erneuert und Drehkoachse neu in Kunstoffmuffe gelagert
- 1 Skalenbirnchen erneuert
- Skalen ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut, gerissene Skala aus dem Schlachtgerät ersetzt
- Skalenscheiben gereinigt und poliert
- Fehlende Stoffgaze vor Lautsprecher ergänzt
- Neues (zeittypisches, altes-) Netzkabel mit Schukostecker eingebaut (vorher war nur ein Flachkabel mit Eurostecker am abgeknipsten, alten Kabelrest angeflick)
- Defekten Drehknopf getauscht (aus Schlachgerät entnommern)
- Drehkos entharzt und geölt
- Potis gereinigt und mit WD40 wieder in einwandfreie Funktion versetzt
- Übliche Kondensatorkur (alle Teekondensatoren und 1 Elko ersetzt), Netzelko und Säulengleichrichter waren in Ordnung und konnten erhalten werden
- EL41 gegen bessere Röhre getauscht
- Abgerissene HF-Litze an der Ferritantenne wieder angelötet
Teil III. - Abschluss:
Nach mehreren Zwischenschliffen und Lackierung in Elfenbeinweiss, mit anschließendem Klarlacküberzug, konnte ich das Gerät wieder zusammenbauen. Auf den letzten Bildern ist dann auch der Goldstreifen drauf.
Die UKW-Skale beleuchtet:
Die MW/LW-Skale beleuchtet:
Beide Skalen schwach beleuchtet (bei TA-Betrieb):
Weitere Ansichten:
Hier dann mit dem aufgetragenen Goldstreifen:
Das Gerät spielt auf allen Wellen wieder einwandfrei und mit einem sehr schönen, vollen Klang. Die Ähnlichkeiten zum Grundig Heinzelmann aus den 50er Jahren sind sehr deutlich, nur dass der Heinzelmann zusätzlich eine Uhr mit Weckeinrichtung besitzt. Zudem ist der Heinzelmann auch etwas breiter als der Heimboy.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht