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DKE38 upgrade, frei nach J. Roschy
#1
Hallo zusammen,

in der Vergangenheit hatte ich mich schon mit zwei DKE38 beschäftigt,
einem hatte ich ein neues Leben eigehaucht

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...ight=DKE38

und einem Anderen eine Empfangsmöglichkeit für UKW verpasst.

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...ight=DKE38

In der vergangenen Woche war dann das dritte Gerät an der Reihe.

Es sollte einen “Schaltungs-Upgrade“ erhalten,
ein Upgrade, nach einer Idee vom “Jacob Roschy“,
das hier auf seiner Seite, ausführlich beschrieben ist:

http://radio-roehren-etc.de/index.php/ei...ke-upgrade

Ich hatte mir die untere Schaltungsvariante ausgeguckt,
die mit den Röhren 117L7 und UAF42.

Hier das Ausgangschassis von der Firma “NORA“:
   
   

…zunächst mussten die meisten Bauteile entfernt werden
   
   

und die verbleibenden wurden überprüft.

Was sehr verwunderte, beide Drehkos befanden sich in einem guten Zustand,
ihre Achsen wiesen kein Spiel auf und ließen sich auch leicht drehen.
Die gemessenen Kapazitätswerte lagen im Bereich der Toleranz.

Dagegen waren die drei Leitungen zum Spulenschwenker unterbrochen,
was aber schnell repariert werden konnte.
   

Bevor es an den Wiederaufbau ging, musste ich mir noch ein paar Gedanken über die Schaltung machen,
die ich ja möglichst 1:1 übernehmen wollte,
aber auch etwas abhängig von den bei mir vorhandenen Teilen war.

Da sich auf dem Chassis noch eine intakte “Stahlröhren-Fassung“ befand,
wollte ich diese auch nutzen und nicht gegen eine “Rimlock-Fassung“ tauschen.

Also musste eine Ersatzröhre mit einem Stahlröhren-Sockel her,
diese war auch schnell gefunden, eine UBF11.

Ich finde, die etwas klobigere UBF11 passt doch etwas besser zum DKE38,
als die kleine, schlanke UAF42.

Dann sind laut Plan noch zwei zusätzliche Drosseln verbaut,
wobei die Entstördrossel im Netzeingang nicht so relevant ist,
die im Anodenkreis der UBF aber dagegen schon.

Ich hatte in meinem Fundus eine HF-Drossel der Firma “FERROX“ (56mH / 120 Ohm) gefunden,
die auch von ihrer Größe recht gut aufs Chassis passte,
mal schauen, ob die HF-Stufe damit funktioniert.
In die Netzleitung kommt eine 4mH / 1,7 Ohm Drossel, besser als nichts
   

Das nächste Problem stellte der Ausgangsübertrager dar,
die 117L7 möchte ja gerne 12k sehen.

Ich hatte dann eine Kombination aus Lautsprecher und Übertrager gefunden,
die in etwa, diese Vorgabe erfüllen.
Später mal schauen (hören) ob ich in diesem Bereich noch etwas ändern muss.
Zunächst mal alles aufbauen.

Hier der Trafo mit Lautsprecher:
   

…daraus ergab sich folgender Schaltplan:
   

…hier der Bausatz mit den meisten Teilen:
   

…und hier sind viele von ihnen schon verbaut:
   
   


Fortsetzung folgt….

Viele Grüße,
Rolf
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#2
Hallo zusammen,

in den vergangenen Tagen war ich nicht untätig und habe am
DKE38-Upgrade“ weiter gearbeitet und den Rest der Schaltung verdrahtet.

Das ist dabei herausgekommen,
hier das fertig verdrahtete Chassis:

   
   
   

Danach kam der spannende Augenblick der ersten Inbetriebnahme:

Die Röhren heizten und ihr Heizstrom pegelte sich bei etwa 98mA (230V~) ein
und aus dem Lautsprecher war ein recht lauter Netzbrumm zu hören,
einiges lauter, als bei einem originalen DKE38.

Also kontrollierte ich noch einmal die Schaltung, konnte aber keinen Fehler feststellen.
Messungen mit dem Oszilloskop zeigten, dass der Brumm über das Steuergitter der
117L7
eingestreut wurde.

Abhilfe brachte die Verlegung der Bauteile des 117L7-Gitterkreises (R4, C5, R5, R7),
in den Bereich der UBF11.

   
   

Danach war der Fehler beseitigt, das Grundbrummen war jetzt, in etwa,
noch so laut, wie man es bei einem DKE38 mit VCL11 gewohnt ist.

Und wie ist die Ton-Wiedergabe?
Diese ist in der Tat, mit angeschlossenem Konzertsender, richtig gut.
Ich würde sagen, nur noch abhängig vom verwendeten Lautsprecher.
Auch ist der Empfänger etwas empfindlicher geworden.

Was zu beanstanden ist, ist die Selektivität, also das Übersprechen starker Sender
und die nicht gerade feinfühlige Einstellung der Rückkopplung,
das, so denke ich, ist dem originalen DKE-Spulensatz geschuldet.
Aber klanglich hat das “Upgrade“ richtig etwas gebracht.

Als nächstes montierte ich Lautsprecher und AÜ auf eine passende “Schallwand“.
Natürlich bekam der Lautsprecher vorher noch passende Aufkleber.
   

Ein tolles Gehäuse hatte ich mal vor Jahren erworben,
dieses hatte man nach einer Reparatur auf Hochglanz lackiert.
Es glänzt derart, dass man sich kaum noch traut es anzufassen.
   

…und hier ist das Chassis wieder im Gehäuse.
Es sind noch falsche Knöpfe montiert, da muss noch Ersatz her:
   


Hier ein Blick von hinten.
Die RFT-UBF11 habe ich gegen eine hohe Glas-Telefunken-Röhre ausgetauscht,
ich finde, diese passt besser zum Gesamtbild.
   


…und hier unter Strom.
Die 117L7 wird verdammt heiß,
sie benötigt alleine schon zum Heizen eine Leistung von 10,5W
   


Hier mit montierter Rückwand:
   


…und wem noch eine Rückwand fehlt,
hier ein Scan:
   

Viele Grüße,
Rolf
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#3
Tolles Projekt und wie immer eine höchst professionelle Umsetzung.

Ist sicherlich ein Beitrag für den Bildungsbereich!
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#4
Hochinteressantes Projekt. Die Theorie kannte ich bereits seit geraumer Zeit von Jacob Roschys Webseite; umso schöner ist es, nun einmal die praktische Umsetzung in Gänze verfolgen zu dürfen.

(20.04.2024, 14:13)Bastelbube schrieb: ...Was zu beanstanden ist, ist (...) die nicht gerade feinfühlige Einstellung der Rückkopplung,
das, so denke ich, ist dem originalen DKE-Spulensatz geschuldet....

Hier würde ich am Rückkopplungsdrehko (180 pF) anodenseitig mal versuchsweise einen C von 100 / 150 / 200 pF gegen Masse schalten. Wurde bei manchen VE dyn ja genauso bereits ab Werk ausgeführt.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#5
Hallo Klaus,
wir haben hier aber eine Dioden-Gleichrichtung,
ich denke mal, dass es nicht ratsam ist, mit einem Kondensator den Pegel abzuschwächen...

Viele Grüße,
Rolf
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#6
Hallo Rolf,

es freut mich sehr, dass Du Deinen DKE38-Upgrade so gut hinbekommen hast.

Dass die Tonqualität super ist und nur vom verwendeten Lautsprecher (und Gehäuse / Box) abhängig ist, ist eigentlich außer Zweifel. Schlimmstenfalls könnte noch ein schlechter Ausgangsübertrager Schaden anrichten.

Die Selektivität sollte eigentlich nicht anders sein als in der original- DKE- Schaltung und hängt nur vom Schwingkreis, d. h. hauptsächlich vom Spulensatz ab.

Die Pentode der UBF11 ist hier als echter HF- Verstärker geschaltet, daher auch die HF- Drossel an der Anode. Das ist im Gegensatz zur original DKE- Audion- Schaltung, wo ja schon Gittergleichrichtung stattfindet und an der Anode nur noch HF- Reste sind.

Die hohe HF- Spannung ist natürlich unbedingt gewollt, da aus dieser über die Diode die NF gewonnen wird.

Weil an der Pentoden- Anode jetzt enorm viel mehr HF anliegt, als bei der Audion- Schaltung, setzt auch die Rückkopplung stärker und schärfer ein.

Von Kondensatoren vom Rückkopplungsdrehko nach Masse rate ich ab, da diese die HF an der Anode kurzschließen.
Ein Kondensator in Reihe zum Rückkopplungsdrehko ist dagegen zulässig, ggf. auch ein Widerstand.

Falls es für den Bildungsbereich erwünscht ist, kann ich auch gern meinen original- Artikel „DKE upgrade“ hier einsetzen.

Ein anschließendes „Aufbau“- Projekt wäre der „Der 3-Röhren-Voll-Super 2.0“ in ähnlicher Technik.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#7
Sorry ... irgendwie sehe ich in beiden Stromlaufplaenen keine Gleichrichtung ... hab nur ich was übersehen ?
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#8
Hallo Micha,
schau mal zur UBF11 und dort
von Pin 4 zum Pin 8....

Viele Grüße,
Rolf
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