22.07.2019, 13:23
Hallo Freunde,
neulich sprach mich der Dirk (Hilti) an. Bei ebay wird ein interessantes Radio versteigert. Ob ich wohl.... Naja, gesagt getan, Dirk gab ein Höchstgebot ein und ließ die Versteigerung laufen. Ich war nicht abgeneigt, ihm zu helfen. Steht doch genauso ein Gerät für mich noch beim Norbert_W. Das widerum stammt aus den Kleinanzeigen von ebay. Das Gerät befand sich in unmittelbarer Nähe vom Norbert.
Der Norbert sagte seinerzeit zu mir: "Das ist eine große Kiste - fast schon ein Kleiderschrank". Tja das hatten andere Leute wohl auch gedacht. Das Gerät sollte vom Verkäufer direkt zu mir mit Hermes geschickt werden. Dirk gab mir die Sendungsnummer. Jeden Tag verfolgten wir den Status: Es stand nur : Die Sendung konnte nicht zugestellt werden". Ach sagte ich zum Dirk, der hat wahrscheinlich nur vergessen eine Benachrichtigungskarte in den Briefkasten zu stecken. Am anderen Tag blieb ich vormittags extra zu Hause. Das gleiche Spiel. Anruf beim Kiosk: Nein, kein Paket da. Ja, wo war es denn nun. Das war dem Fahrer wohl zu groß? Warum er es nicht brachte - keine Ahnung. Der Fahrer, der die Pakete zu uns bringt, spricht nur wenig Deutsch. Dirk rief bei Hermes an. Das Paket soll am Wochenende im örtlichen Depot landen. Das ist nicht weit von uns. Also fuhr ich hin. Tatsächlich erhielt ich ein Riesen-Paket.
Und - Leute - die Kiste kam heile an! Nur eine Röhre war beim Transport aus der Fassung geflogen. Durch die Gitterkappe flog sie nicht durchs gesamte Gerät und zerschellte. So stand das Gerät bis Freitag bei mir und wartete was da nun kommt. Ich nahm mir das Radio also mal vor.
Das große, imposante Radio auf den Arbeitstisch gehievt. Das Gerät ist von Siena - ein Philips Ableger.
Die äußerliche Schadensaufnahme zeigte mir deutliche Lackschäden. Oben auf dem Dach war das Furnier völlig defekt. Das muss also neu werden. Genauso der Gehäuselack.
Ein Blick von außen auf das Chassis ließ ahnen, viel Arbeit aber sonst gut. Aber ich sollte mich täuschen!
Das Chassis wurde demontiert. Ein Blick unter das Chassis. In der NF-Stufe hat einer "wilde Sau" gespielt. Das Lautstärkepoti fehlte. An dessen Stelle ein Kabelgewirr. Dann die berüchtigen Teerbomben. Die 0,1 µf-Kondensatoen hatte eine Banderole. Die Teerkondensatoren haben ja normalerweise auch die Werte aufgedruckt. Liegt da Staub drauf, da muss der ja weg gewischt werden. Das reicht schon aus, um die aufgedruckten Werte gleich mit abzuwischen. Es gibt einen Trick: Nicht wischen und den Kondesator mit Öl leicht einsprühen. Meist schimmern die Werte durch.
Trotzdem die meisten Werte waren unleserlich. Über Radiomuseum.org schaute ich nach einem Schaltbild und wurde fündig. Jetzt eine kuriose Überraaschung. Der Siera wurde nur im Ausland vertrieben. Soll also rote Röhren besitzen. Unser Gerät hat A-Röhren. Also 4 Volt-Röhren. Es sind in dem Gerät ausschließlich Philips-Röhren zu finden. Eine Überprüfung im Funke zeigte nur gut oder noch brauchbar an. Die Arbeit konnte beginnen.
Zunächst wurden die Netzelko's inspiziert. 32 µf x 2. Ich hätte nur 22 µf gehabt und hätte die auch verbaut. Von einem befreundeten Radio und Fernsehtechniker bekam ich nagelneue Elko's u.A. Becherelko's mit 2 x 32 µf - Prüfspannung bis 550 Volt. Ganz große klasse. Ein Flüssigelko wurde durch den besagten Elko ersetzt. Der andere blieb und wurde abgehängt. Dessen Arbeit übernimmt der neue Elko mit. Natürlich überprüfte ich dann sofort den Netztrafo. Ich versorgte das Gerät mit der erforderliche Netzspannung. Also über Regeltrenntrafo . Beim Hochfahren wurde der A-Anzeiger sorgfältig bobachtet.
Bitte - liebe Anfänger - geht Ihr so nicht vor. Es gibt andere Möglichkeiten der Prüfung!
Das Amperemeter blieb völlig unauffällig. Der Netzton war leise zu hören. Nach Reinigung der Wellenschalterkontakte hörte man ein leises Krachen im Radio. Nachdem ich den Teerkondensator (Koppelkondensator) der AL4 ersetzte, war hier ein lautes Krachen hörbar. Leider war der Antennenanschluß wirkungslos. Eine Falle - Freunde - das Radio hat an der Antennenbuchse einen Wahlschalter zwischen Lichtantenne (intern) und Außenantenne. Ich betätigte den Schalter - wieder ein Krachen. Das Radio lebt.
Es gibt ja in Deutschland keine AM-Aussendungen mehr. -Also kam der Meßsender zum Zuge. Alle 3 Bereiche funktionierten - im Prinz. Also wurde auf den Abend gewartet. Tatsächlich das Gerät empfängt auf K - M - L.
Jetzt sollte mal eine "Teerbomben" ersetzt werden. Die 0, 1 µf wurden als Erste ersetzt. Die übrigen Teerkondensatoren hatte kaum noch aufdrucke der technischen Werte. Also wurden sie im Schaltbild ermittelt. Das ging sehr gut, Die ganze Ersetzerei hatte aber auch einen Nachteil: Das Radio brüllte immer lauter.
Ein Lautstärkeregler mußte her. Ich bastelte mir eine Halterung. So konnte ich mittels Verbindungsmuffe (für Achsverlängerung) die Achse für die Lautstärkenregulierung gangbar machen. Na gut, dass sie nicht entfernt wurde.
Technisch ging das ganz einfach. Aber die mechanischen Arbeiten.... Naja, der Motschti oder Norbert_W haben mir gefehlt.
Für heute also erst mal die Aussage. Das Radio empfängt erst mal gut. Spielt also. Aber es muss noch einige getan werden. Davon dann mehr.
Hier das imposante Gehäuse und seine Beschädigungen:
Und ei kapitale Beschädigung oben
Hier ein Blick auf das Innere:
Tja und hier fehlt der Lautstärkenregler
Hier ein Teerkondensatoren- Gewimmel
Hier die leere Bedienachse.
Hier das Poti am neuen Platz
neulich sprach mich der Dirk (Hilti) an. Bei ebay wird ein interessantes Radio versteigert. Ob ich wohl.... Naja, gesagt getan, Dirk gab ein Höchstgebot ein und ließ die Versteigerung laufen. Ich war nicht abgeneigt, ihm zu helfen. Steht doch genauso ein Gerät für mich noch beim Norbert_W. Das widerum stammt aus den Kleinanzeigen von ebay. Das Gerät befand sich in unmittelbarer Nähe vom Norbert.
Der Norbert sagte seinerzeit zu mir: "Das ist eine große Kiste - fast schon ein Kleiderschrank". Tja das hatten andere Leute wohl auch gedacht. Das Gerät sollte vom Verkäufer direkt zu mir mit Hermes geschickt werden. Dirk gab mir die Sendungsnummer. Jeden Tag verfolgten wir den Status: Es stand nur : Die Sendung konnte nicht zugestellt werden". Ach sagte ich zum Dirk, der hat wahrscheinlich nur vergessen eine Benachrichtigungskarte in den Briefkasten zu stecken. Am anderen Tag blieb ich vormittags extra zu Hause. Das gleiche Spiel. Anruf beim Kiosk: Nein, kein Paket da. Ja, wo war es denn nun. Das war dem Fahrer wohl zu groß? Warum er es nicht brachte - keine Ahnung. Der Fahrer, der die Pakete zu uns bringt, spricht nur wenig Deutsch. Dirk rief bei Hermes an. Das Paket soll am Wochenende im örtlichen Depot landen. Das ist nicht weit von uns. Also fuhr ich hin. Tatsächlich erhielt ich ein Riesen-Paket.
Und - Leute - die Kiste kam heile an! Nur eine Röhre war beim Transport aus der Fassung geflogen. Durch die Gitterkappe flog sie nicht durchs gesamte Gerät und zerschellte. So stand das Gerät bis Freitag bei mir und wartete was da nun kommt. Ich nahm mir das Radio also mal vor.
Das große, imposante Radio auf den Arbeitstisch gehievt. Das Gerät ist von Siena - ein Philips Ableger.
Die äußerliche Schadensaufnahme zeigte mir deutliche Lackschäden. Oben auf dem Dach war das Furnier völlig defekt. Das muss also neu werden. Genauso der Gehäuselack.
Ein Blick von außen auf das Chassis ließ ahnen, viel Arbeit aber sonst gut. Aber ich sollte mich täuschen!
Das Chassis wurde demontiert. Ein Blick unter das Chassis. In der NF-Stufe hat einer "wilde Sau" gespielt. Das Lautstärkepoti fehlte. An dessen Stelle ein Kabelgewirr. Dann die berüchtigen Teerbomben. Die 0,1 µf-Kondensatoen hatte eine Banderole. Die Teerkondensatoren haben ja normalerweise auch die Werte aufgedruckt. Liegt da Staub drauf, da muss der ja weg gewischt werden. Das reicht schon aus, um die aufgedruckten Werte gleich mit abzuwischen. Es gibt einen Trick: Nicht wischen und den Kondesator mit Öl leicht einsprühen. Meist schimmern die Werte durch.
Trotzdem die meisten Werte waren unleserlich. Über Radiomuseum.org schaute ich nach einem Schaltbild und wurde fündig. Jetzt eine kuriose Überraaschung. Der Siera wurde nur im Ausland vertrieben. Soll also rote Röhren besitzen. Unser Gerät hat A-Röhren. Also 4 Volt-Röhren. Es sind in dem Gerät ausschließlich Philips-Röhren zu finden. Eine Überprüfung im Funke zeigte nur gut oder noch brauchbar an. Die Arbeit konnte beginnen.
Zunächst wurden die Netzelko's inspiziert. 32 µf x 2. Ich hätte nur 22 µf gehabt und hätte die auch verbaut. Von einem befreundeten Radio und Fernsehtechniker bekam ich nagelneue Elko's u.A. Becherelko's mit 2 x 32 µf - Prüfspannung bis 550 Volt. Ganz große klasse. Ein Flüssigelko wurde durch den besagten Elko ersetzt. Der andere blieb und wurde abgehängt. Dessen Arbeit übernimmt der neue Elko mit. Natürlich überprüfte ich dann sofort den Netztrafo. Ich versorgte das Gerät mit der erforderliche Netzspannung. Also über Regeltrenntrafo . Beim Hochfahren wurde der A-Anzeiger sorgfältig bobachtet.
Bitte - liebe Anfänger - geht Ihr so nicht vor. Es gibt andere Möglichkeiten der Prüfung!
Das Amperemeter blieb völlig unauffällig. Der Netzton war leise zu hören. Nach Reinigung der Wellenschalterkontakte hörte man ein leises Krachen im Radio. Nachdem ich den Teerkondensator (Koppelkondensator) der AL4 ersetzte, war hier ein lautes Krachen hörbar. Leider war der Antennenanschluß wirkungslos. Eine Falle - Freunde - das Radio hat an der Antennenbuchse einen Wahlschalter zwischen Lichtantenne (intern) und Außenantenne. Ich betätigte den Schalter - wieder ein Krachen. Das Radio lebt.
Es gibt ja in Deutschland keine AM-Aussendungen mehr. -Also kam der Meßsender zum Zuge. Alle 3 Bereiche funktionierten - im Prinz. Also wurde auf den Abend gewartet. Tatsächlich das Gerät empfängt auf K - M - L.
Jetzt sollte mal eine "Teerbomben" ersetzt werden. Die 0, 1 µf wurden als Erste ersetzt. Die übrigen Teerkondensatoren hatte kaum noch aufdrucke der technischen Werte. Also wurden sie im Schaltbild ermittelt. Das ging sehr gut, Die ganze Ersetzerei hatte aber auch einen Nachteil: Das Radio brüllte immer lauter.
Ein Lautstärkeregler mußte her. Ich bastelte mir eine Halterung. So konnte ich mittels Verbindungsmuffe (für Achsverlängerung) die Achse für die Lautstärkenregulierung gangbar machen. Na gut, dass sie nicht entfernt wurde.
Technisch ging das ganz einfach. Aber die mechanischen Arbeiten.... Naja, der Motschti oder Norbert_W haben mir gefehlt.
Für heute also erst mal die Aussage. Das Radio empfängt erst mal gut. Spielt also. Aber es muss noch einige getan werden. Davon dann mehr.
Hier das imposante Gehäuse und seine Beschädigungen:
Und ei kapitale Beschädigung oben
Hier ein Blick auf das Innere:
Tja und hier fehlt der Lautstärkenregler
Hier ein Teerkondensatoren- Gewimmel
Hier die leere Bedienachse.
Hier das Poti am neuen Platz
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.