Graetz Melodia 3276

[radioharry]

Pewter, ich denke das Gerät sollte Spannungsmäßig zuerst soweit in Ordnung gebracht wie es der Hersteller konzipiert hat.
Die Sparschaltung ist mbMn nicht oft vorzufinden. Graetz aber hatte Sie in vielen Radios.
Sie ist aber hervorragend geeignet, die Verschleiß fördernde Leistungsaufnahme zu minimieren, um die Röhren zu schonen, klar dass das MA dabei nicht mehr hell leuchten kann.

[Bastelbube]

Hallo Peter,

hier zunächst einmal der Schaltplan:

   

Die EM34 bekommst Du evtl. wieder etwas heller, indem Du den Leuchtschirm an  den
Lade-Elko anschließt, aber über einen kleinen Schutzwiderstand,
evtl. so:

   

"Totlegen" der EM34 geht aber nicht, da sie auch noch zur Klangreglung benutzt wird.

Viele Grüße,
Rolf

[Peter2K]

Pewter, ich denke das Gerät sollte Spannungsmäßig zuerst soweit in Ordnung gebracht wie es der Hersteller konzipiert hat.
Die Sparschaltung ist mbMn nicht oft vorzufinden. Graetz aber hatte Sie in vielen  Radios.
Sie ist aber hervorragend geeignet, die Verschleiß fördernde Leistungsaufnahme zu minimieren, um die Röhren zu schonen, klar dass das MA dabei nicht mehr hell leuchten kann.

war ja nur so ein Gedanke mit der ungebremsten EL84...
Das MA leuchtet ja normalerweise nur bei Volldampf. Aber da halt jetzt nur noch sehr schwach.

Gruß,
Peter

[Peter2K]

@Bastelbube,
danke für den Schaltplan. Der von RM ist ja suboptimal. Nun kann ich die Werte besser entziffern und der Hinweis ist wichtig. Da kann ich mir den russ. Ersatz ja auch knicken. Die Spannung an der EABC80 Anode ist ja jetzt schon ziemlich hoch,- ich vermute wegen der Schwäche der EM34 - so um die 80V bei Normalbetrieb.
Bevor ich nicht die Teertonnen und die Elkos gewechselt habe, werde ich erst mal nix ändern. 2 solche braunen Zylinder sind dann auch noch zu prüfen/wechseln.

Gruß,
Peter

So noch 'n paar Bilder:
Die neuen Spannungen haben mich ja erschreckt, hier Spannung bei Sparschaltung hinter dem Gleichrichter:
   
Jetzt mit Volldampf:
   
Magisches Auge bei Volldampf:
   
Magisches Auge in Sparschaltung
   

[Peter2K]

Hallo,

indessen habe ich die Teertonnen bis auf die 3 an den Lautstärke- und Bassreglern getauscht. Jetzt sind hier alle Elkos bis auf die richtigen Glättungselkos neu.
Der 1nF für den elektrostatischen LS ist erstmal raus, weil ich den für meine Kaufliste übersehen habe. Aber im Moment hängt ja eh kein elektrostatischer Hochtöner dran.
Ich habe festgestellt, dass die Kathodenspannung bei 8V liegt und das ist im Vergleich zu den anderen Radios bei mir ziemlich hoch, aber lt. Plan soll es 7,9V sein und zieht somit die Spannung gegenüber den Messungen davor runter.
Wenn das normal ist, werde ich wohl um die Graetz-Brücke nicht drumrumkommen. Bin da nicht der Freund. Der Einbau ist fix erledigt, da ich keine Leiterplatte brauche. Das Chassis hat rechts so eine Stützpunktleiste, bei der ich die Drähte des AEG Teils ablöten und die Dioden einfach anlöten kann. Nur mit dem Widerstand muss ich mir was einfallen. Vllt. trenne ich einen Trafoanschluss ab. Mal sehen.

Gruß,
Peter

p.s. ich sehe gerade auf dem Bild: Da ist noch ne freie Öse. Alles gut.

[radioharry]

Moin Peter,
geh'n die Bilder nicht auch etwas heller ? Wer soll darauf was erkennen ?
Falls es ein AEG-Flachgleichrichter ist, ist der schnell geöffnet und ausgeräumt, dann passen auch die vier neuen 4007 rein und alles ist "Paletti"
Kathodenspannungen (hier 8V) sind über eine längere zeit ( min 20 min) zu messen, weil bei schleichenden Defekten, diese ansteigen kann und vieles dann mit "Himmelt"

[Peter2K]

Hallo Harry,

die dunklen Bilder beziehen sich auf das MA. Sonst wäre das Leuchten/Glühen des Auges nicht zu sehen. Liest Du meine Texte an den Bildern? Der Rest ist da uninteressant. Danke für dem Hinweis mit der Kathodenspannung. Ich werde es mal versuchen, aufzuzeichnen. Das MM kann so was, habe ich nur noch nicht gemacht. Ich könnte es auch über Bluetooth mit meinem Tablet verbinden.
Ich brauche mir einen solchen Aufwand des Aufbördeln und Ausräumen des Gleichrichters nicht machen. 4 Mini Dioden und ein dicker Widerstand lässt sich in wenigen Minuten an der Ösenleiste rechts im Bild anlöten. Durch die freie Öse ist das total easy. Die Dioden können noch eine Isolation an den Anschlußdrähten erhalten, aber das ist schon Luxus. Vorher will ich aber der erhöhten Kathodenspannung nachgehen. Ich hatte da schon 6,8/3,0V Normal/Sparschaltung. Und natürlich werden erst die restlichen Teertonnen ausgetauscht und meine Verdrahtung geprüft. Schließlich habe ich schon ne Menge Bauelemente ausgetauscht. Wird ein bisschen brauchen, anhand meiner Bilder und wenn die nicht reichen, anhand des Schaltplanes.

Gruß,
Peter

[Peter2K]

Hallo,

habe alle Teertonnen ausgetauscht. Neue Netzteilelkos eingelötet und 2 schwach gelötete Stellen nachgelötet und die Verdrahtung geprüft.
Der Test lief dann leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Das Radio spielt, aber die Kathodenspannung steigt bis auf ca. 10+-0,5V und scheint sich da zu stabilisieren bei einer Netzteilspannung von 240V. Die Gitterspannung pendelt sich bei 200V ein. Das Steuergitter hat eine messbare Gleichspannung von ca. 2V, davon bin ich etwas überrascht.  Der Koppelkondensator 10nf/400V ist neu. Vllt. gibt es irgendwo Kriechströme?
Zwischendurch dachte ich, dass sich die Spannung bei 8 oder 9V stabilisiert, aber stieg dann plötzlich immer wieder um ein weiteres Volt.
Der Kathodenwiderstand liegt parallel neben dem Kathodenkondi und der alte Kondi hat schon schwarze Spuren. Es kann schon sein, dass der Widerstand den Kondensator in der Vergangenheit leicht gegrillt hat.

Danke für jede Idee, woran das noch liegen kann.
Gruß Peter

   
   

[ELEK]

...zieh mal die EL84, dann müßten die +2V am g1-Anschluß weg sein.
Ursache könnte Gitteremission o.ä. Systemfehler sein, die Röhre mal tauschen.
Falls die Plusspannung ohne die Rö noch da ist, Kriechstrom, wenn Koppel-C neu ist, kommt der weniger in Frage, ausschließen würde ich so schnell nichts, auch das kann man mit dem Voltmeter finden: C gitterseitig ablöten, Voltmeter muß auf Null gehen (bei 10M Innenwiderstand ist das Meßgerät im V-Bereich auch ein sehr empfindlicher Strommesser).

Gruß Ingo

[Peter2K]

Vielen Dank,

die Röhre war's. Mit dem Ziehen war die Spannung weg. Die konnte ich ja sogar mit einem einfachen Analoginstrument bei einem Innenwiderstand von 100KOhm messen. Bei einer anderen Röhre waren es gleich nur noch 6V am Kathodenwiderstand ohne dass die Spannung groß gezuckt hat.

Sieht man das am Getter?
   
   

Also hat die Röhre schon früher ein paar Bauelemente gegrillt. Jetzt kann ich beruhigt den Gleichrichter ausser Betrieb setzen.

Gruß,
Peter

[radioharry]

Meiner Erfahrung nach, sind ca. 40 % aller Röhrendefekte, schleichende Defekte, die erst mit der Zeit X zu Tage treten und nur der Fachmann/ Hobbyist es messtechnisch früh feststellt, bevor das Gerät versagt und aufgrund von Überlastung, oft zur teuren Reparatur ausartet.
Deshalb mein wiederholter Rat, an allen Endstufen Röhren, die mittels Kathodenwiderstand bestromt werden, die an ihm abfallende Kathodenspannung über eine längere Zeit (min. 0,5h) zu messen.
Apropo Gleichrichter, noch hast du nicht verneint, das dein GL kein AEG-Flachgleichrichter idt, in den die 4 Dioden recht einfach einzubauen sind, da ist auch nichts mit bördeln, da sind nur Laschen zum auf,- und wieder zu biegen.
Und idT Peter, oft erwische ich mich, Texte nur zu überfliegen um deren Inhalt dann voreilig zu kritisieren, daran aber arbeite ich ständig.......um es mal zu lernen....

[Peter2K]

Hallo Harry,

ok. Es ist ein AEG Zylinder. Siehe am rechten Bildrand - angedockt am Chassis mit einer Metallschelle. https://radio-bastler.de/forum/attachmen...nail=83372.
Die Leiste davor lädt geradezu zum Anlöten der Gleichrichter ein. Keine Hilfsleiterplatte, nix. Nur nicht verschalten.
Ich habe das Radio ca. 20min laufen lassen. Und das hätte ich ohne Dich nicht erkannt. Meine Frage wäre, ob der Defekt an der Optik der Röhre festzumachen wäre, zumindestens als verdächtiges Objekt. Dann müsste ich noch mehr meiner gebrauchten Röhren unter Beobachtung stellen, sollte ich sie permanent einsetzen wollen. Hier ist der Getter der EL84 in ein dunkles Braun mutiert. Normalerweise ist das ja wie ein metallischer Spiegel.
Was für mich auch interessant wäre ist, wie das kommen kann. Die Röhre heizt sich auf und während des Heizens steigt der Kathodenstrom. Soweit normal. Nur aus irgendwelchen Gründen erhält das Steuergitter Spannung, nur woher? Jedenfalls erst wenn die Röhre heiß wird. Und sie wird dann noch heißer als normal, was an einen verstärkenden Effekt hat. Wenn dabei nicht die Anodenspannung einbrechen würde, würde vermutlich die Röhre und/oder der Kathodenwiderstand glühen. Mit kaputten Koppelkondensator war die Kathodenspannung ja auch schon bei 16V. Und auch da spielte das Radio noch, wenn auch leicht verzerrt. Vllt. hat ein Vorbesitzer das Radio so spielen lassen. Der 'angeräucherte' Kathodenkondensator unterstützt diese Theorie. Dann kann er von Glück reden, das nichts schlimmeres passiert ist. Das Radio war auf 220V eingestellt, als es bei mir ankam.

Danke & Gruß,
Peter

[ELEK]

Nur aus irgendwelchen Gründen erhält das Steuergitter Spannung, nur woher? Jedenfalls erst wenn die Röhre heiß wird.

...wenn sich z.B. Emissionsmaterial auf dem Gitter befindet, wird dieses mit der Umgebungswärme ... oder nur durch Umgebungswärme bei engen Systemen ECLL... (?? bin nicht sicher) "ein bischen" zur Kathode und dann fließt Strom vom g1 zur Anode, über die sehr hochohmige Gitterwiderstandskonstellation entsteht dann pos. Spannung.
Diesen Fehler gibt es auch bei Bildröhren ("ESF"-Problem, u.a. eines der vielen Probleme war wohl Gitter-Emission).

Gruß Ingo

[radioharry]

Moin Peter,
in Ergänzung zu Ingos Beitrag Sichtlich erkennen kann man mbMn die Gitteremission nicht an dem farblichen Niederschlag im Innern der Röhre

[ELEK]

... Sichtlich erkennen kann man mbMn die Gitteremission nicht an dem farblichen Niederschlag im Innern der Röhre ...

...ja, seh ich auch so, der Zustand des Getters und Niederschlag am Kolben incl. dieser komischen "Glaskorrosion" bei hohen Spannungen (bräunliche Muster...) hat damit nichts zu tun, eventuell ist bei bestimmten Röhren eine Parallelität vorhanden bei zunehmender Alterung, jedoch keine Kausalität... Eher ist es so, daß bestimmte Röhrentypen zu Gitteremission neigen, die EL84 eigentlich nicht so, ich hatte aber auch schon ein paar Fälle.

Gruß Ingo

[Peter2K]

Hier nun das auf Silizium Dioden umgebaute und auf die vorgegebene Spannung umgebaute Netzteil. Die gelben Schrumpfschläuche sind über der Kathodenseite.

   

Gruß,
Peter

[Peter2K]

Hallo,

ich habe noch den Bassregler umgelötet. Die Klangregler haben ja jeweils nach außen die Maximalstellung. Die mechanische Pegelanzeige unterstützt diese Theorie. Jedoch regelte der Bassregler im Uhrzeigersinn. Also habe ich beide Anschlüsse vertauscht. Es sieht aber so aus, als ob das schon immer bei diesem Gerät so gewesen wäre.

Gruß,
Peter

[Uli]

...gibt es leider keine brauchbaren Papierwickel Kondensatoren die seit der Produktion des Gerätes eingelötet sind. Auch ich habe  in meiner ca. 50 jährigen Hobbypraxis noch keinen offenen, d.h. in Wachs getauchten oder seitlich mit Teer vergossenen Papierwickel Kondensator, auch mit ca. 500V/DC Prüfspannung als brauchbar vorgefunden.

Bei den kleinen Werten bis 1nF hatte ich schon öfter noch tadellose.
Ich hab sogar 1 oder 2 Wimabonbons, die noch gut sind! Liegen in der Vitrine auf einem Samtdeckchen

[anton]

Ich betreibe sogar nahezu täglich eine Musiktruhe Nordmende Arabella 56/3D mit kompletter Originalbestückung der Bauteile! Anstandslos! Die Truhe stand aber ununterbrochen nur in geheizten Wohnungen, nie Keller, nie Dachboden, nie Abstellraum.

[Peter2K]

Hallo,

nachdem das Gerät auf UKW zufriedenstellend funktioniert, habe ich mindestens noch 2 Dinge, die mich stören, bzw. Fehler.
1. Wenn das Gerät auf Sparschaltung umgeschaltet wird und zurück, verstimmt sich leicht der UKW Empfang hin und zurück. D.h. ich muss einen Tick nachregeln. Ist nicht weiter schlimm, da der Sparumschalter mit auf der Abstimmachse liegt. Der Abstimmknopf wird aber nicht mitgenommen.
2. Der AM Empfang ist unterirdisch. Abends ein paar Sender. Aber das kann auch am folgenden Problem liegen:
3. Beim Durchkurbeln scheint der Drehko an manchen Stellen einen Plattenschluß zu haben. An diesen Stellen kracht es mächtig aus den LS. Ich habe den Drehko schon mit Pinsel und Staubsauger versucht, von Fremdpartikeln zu reinigen. Ich kann's ja mal spannungstechnisch testen. Eigentlich sollte da ja keine Spannung drauf sein - oder?
Ich muss da noch 3 Problemkondis wechseln. Hoffentlich bringt das eine Besserung.

Danke,
Gruß Peter