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Hallo,
ich habe so ein Koffereradio: https://www.ddr-museum.de/de/objects/1016802
Darin ist ein Akku 1,2V 2Ah enthalten. Leider fehlt der bei mir.
Nun habe ich einen Ähnlichen erhalten. Auf den Bildern im Netz sind Ver schiedene abgebildet.
Meine Frage: hat jemand so einen originalen Akku - diverse Bilder reichen mir.
Nun geht es mirnicht nur um die originale Bauform, sondern auch um die Reaktivierung eines Solchen.
Im Moment versuche ich das an einem Ähnlichen mit bis jetzt mit Hoffnung.
Ehe ich jetzt Hoffnung erwecke, will ich den Versuch errst zu Ende führen.
Mein Akku ist mit mit einem Bunsenventil versehen, also kein echter Gasdichter- Was war original verbaut?
Jede auch noch so kleine Info kann helfen.
Danke für euere Mühe.
Viele Grüße
Bernd
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Hallo Bernd,
eine Angabe über die Baugröße wäre nicht schlecht. Auch Bilder vom Einbauort könnte uns helfen. Wurde der Akku im Gerät oder in einem Lader geladen?
Evtl. geht da auch ein 18650-Akku. NC-Akku wird nicht mehr so einfach werden den zu finden.
LG aus Schwerin, Holger
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06.09.2022, 21:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.09.2022, 21:29 von Grießgram.)
Hallo Leute,
hier ist was zu dem Thema gesagt.
https://www.radiomuseum.org/r/funkwe_hal..._var2.html#
Der Akku ist eine 1,2V, 2 Ah -Zelle und hat viereckige Bauform.
Einfach mal die Bilder durchblättern, Akku ist eindeutig sichtbar.
Gefertigigt wurden die Akkus vom Grubenlampenwerk Zwickau und sollten nicht nur in dem Radio verbaut gewesen sein.
Geladen wurde im Betrieb mit konstant 30 mA.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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Hallo Leute,
noch mal zurück zur Fragestellung: Wie reaktiviert man einen Stahl-Nickel-Akku?
Wenn der nicht ordnungsgemäß entleert wurde, dann ist da eingetrocknete Kalilauge drin in Form von Salzkristallen.
In solchem Fall Füllen mit destilliertem Wasser (gibt es in der Drogerie für Bügeleisen) und weichen lassen.
Dann abgießen und wieder mit Aqua Dest füllen.
Vorgang mehrmals wiederholen.
Neue Kalilauge einfüllen, Klemmspannung messen und mit kleinem Strom langsam laden.
Wenn man Glück hat dann lebt der Akku anschließend wieder.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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07.09.2022, 07:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.09.2022, 07:17 von radioharry.)
Auf diesen Akku kann mbMn verzichtet werden, wenn alternativ dazu eine 1,5 V Mono-Akku Zelle (R20) in den zusätzlichen Halter eingesetzt wird.
M.f.G.
harry
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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Guten Morgen,
ich kann zur Batterie wenig beitragen. Da ist Manfred der Experte. Ich kannte die Regenerierung-Methode nicht.
Aber die Optik, Bernd, es ist ein sehr schön aussehendes Gerät!
Gruß,
Ivan
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In westdeutschen Radios war eine "DEAG Zelle "verbaut
Ersatz in moderner Bauform gibt es hier
https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40...=2&_sop=15
Zu sehen ist eine DEAG Zelle hier
https://www.radiomuseum.org/forum/philip...e_490.html
Ich würde keine Heizzelle mehr einbauen...
In meinen Geräten habe ich die bewehrte Schaltung von Gerhard Heigl mit einem Gold-Cap eingebaut:
https://www.radiomuseum.org/forum/philip...nette.html
Vorteil: Hier kann nichts mehr auslaufen...
Akkubetrieb ist trotzdem möglich... ich mache das mit 18650 Akkus und DC/DC Wandlern
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Gruß Matthias
Wer mißt, mißt Mist
Die letzten Worte des Radiobastlers: Wofür ist denn dieser Draht?
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Hallo Bernd,
in meiner "Philips Annette" war auch ein Heizakku (DEAC D35) verbaut, den ich durch Elektronik ersetzt habe:
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=15842
ist weiter unten beschrieben...
Viele Grüße,
Rolf
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08.09.2022, 09:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.09.2022, 09:45 von MB-RADIO.)
Hallo zusammen,
danke für die vielen Tipps. Zur Zeit habe ich einen Elko mit Dioden zur Spannungsbegrenzung drin.
Aber das Thema bezieht sich hauptsächlichauf den originalen Akku. War das ein echter Gasdichter oder Einer mit Fließ und Bunsenventil, wie Meiner hier.
Ich habe ja noch nichtmal geguckt, ob er hineinpaßt, da ich erstmal wissen will, ob der sich erinnern kann, daß er 2Ah hat.
Eine Anleitung zum Regenerieren gibt es hier: https://www.untertage.com/cms/downloads/glz1.pdf
und Lauge hier: https://www.ebay.de/itm/202831711561
Bis geschätzt 1Ah bin ich schon. Aaaaaber das dauert halt Laden und Entladen - fünfmal habe ich das schon gemacht . Anfangs nur mit KOH und jetzt mit dieser Li-haltigen.
Ich werde berichten - habt Geduld.
Viele Grüße
Bernd
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02.10.2022, 09:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.10.2022, 09:39 von MB-RADIO.)
Hallo,
so, ich habe den Akku etwa 10mal geladen bis zur Gasung und entladen bis das Lämpchen aus ist.
Genommen habe ichein 2,2 Lämpchen. Da fließen bei 1,2V etwa 160mA.
Vorgehensweise der Befüllung und Entleerung des Akkus:
Der Akku gibt seinen Inhalt nicht freiwillig her, deshalb muß er ausgetrieben werden. Dazu wird der mit der Öffnung nach unten mit 2A "geladen". Die Gasung treibt die Flüssigkeit dann aus.
Das Befüllen geht gut mit einer Injektionsspritze.
Als erstes den trockenen Akku mit destillierten Wasser zwei-dreimal befüllen und entleeren. Dann das Gleiche nochmal mit Akkulauge.
Danach erfolgt das Befüllen mit lihiumhaltiger Lauge - gibt es in der Bucht.
Den Akku habe ich ohne Ventil in eine Glasschale gestelt um austretende Lauge aufzufangen.
Gelden habe ich mit 100mA ca 24h.
Den Akku mit Lauge bis oben gefüllt und mit dem Lämpchen entladen bis es aus ist.
Diese Prozedur solange wiederholt, bis keine Kapazitätserhöhung mehr feststellbar ist.
Und immer wieder mit Lauge ergänzt nich mit Wasser.
Nach 7...8 Zyklen gab es dann keine Kapazitätserhöhung mehr.
Nun habe ich bei dem voll geladenen Akku noch dreimal die Lauge mit 2A ausgetrieben und wieder bis oben hin mit Lauge ergänzt.
Dach dem dritten Mal Austreiben habe ich nur noch 5ml Lauge aufgefüllt und das Ventil mit neuen Dichtungen eingesetzt.
Der Akku hat nun reichlich 1,2Ah.
Das empfinde ich recht ordentlich für einen jahrzentelang vergessenen Akku.
Die lihiumhaltige Lauge braucht man eigentlich nur am Anfang . Danach reich normale Kalilauge mit einer Dichte von 1,17....1,19.
Denkt aber daran, die Lauge ist stark ätzend !!! - also sich vorher über Gefahren zu informieren.
Viele Grüße
Bernd
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Danke, Bernd,
So schön dass es gut geklappt hat. Die Methode werde ich mir merken.
Gruß,
Ivan
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Von den Akkus habe ich letztes Jahr 10 Stück zum Sondermüll gebracht. Es waren sogar Gasdichte, da die im Gerät liegend verbaut wurden.
Äußerlich waren die nicht zu bemängeln, fast wie neu.
Hätte ich gewusst, dass man die Reaktivieren kann, hätte ich die ja behalten.
Nun sind die weg.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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Hallo Frank,
schade darum.
NC-Akkus sind eigentlich unkaputtbar, außer total oder teilweise Gasdichte.
Haupursache ist Elektrolytverlust, danach Kabonatisierung und zum Schluß Dentridenbildung und Materialverlust der Elektroden.
Ersteres Beides läßt sich durch meine Methode völlig beheben.
Dentriden kann man mit hohem Strom "Wegbrennen" - die treten hauptsächlich bei Knopfzellen mit geringen Elektrodenabständen auf. Die äußern sich in einem Kurzschluß und nehmen keine Ladung an. Um Schäden des Akkus zu vermeiden ist es besser, Die mit Impusen aus einem geladenen Elko auszubrennen und zwischendurch wieder abkühlen zu lassen.
Material verlust ist leider nicht zu ersetzen.
Bei total Gasdichten ist meist die Folie der Überdrucksicherung geplatzt. Wie die zu ersetzen ist, weiß ich auch noch nicht. Die ist sehr dünn und geht auch wenn sie noch intakt ist beim Herausschrauben kaputt. Aber man könnte sie auch durch ein Bunsenventil ersezten. Dann sollte die Laugenmenge nur so groß sein, daß beim Gasen nichts ausgetrieben wird.
Viele Grüße
Bernd
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