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Freischwinger-Magnetsystem (Dual)
#1
Hallo zusammen,

heute habe ich mal ein magnetisches Freischwingersystem von einem Dual 260 zerlegt.
Warum? Weil ich feststellen musste, dass die Hauptspule leider keinen Durchgang mehr hat, sprich das System kein Signal mehr liefert. Kaputt ist es eh, also warum nicht zerlegen, bis ich an die Spule heran komme.

Das System besteht aus einer Hauptspule, in der ein von der Nadel bewegtes Blech - gedämpft durch zwei Gummistücke - schwingt. Über der Spule sitzt ein Magnet, der das notwendige Magnetfeld erzeugt. Weiterhin gibt es noch eine kleinere Kompensationsspule. Es gab die Systeme ursprünglich auch ohne diese Kompensationsspule.

   

Um das System zu zerlegen muss man den Magneten aus seiner Halterung lösen, denn darunter sind die Schrauben, mit denen der Einsatz mit dem Nadelhalter befestigt ist. Der Magnet ist mit etwas Sicherunglack gesichert. Nach dem Abkratzen des Lackes kann man den Magneten vorsichtig aus dem Halter hebeln.

   

   

Der Magnethalter besteht aus vier Teilen, zwei Winkel die mit einem Messingblech verstemmt sind und einer kleinen Folie (vermutlich Alu).

   

   

Hat man den Magnethalter abgeschraubt, kann man das System weiter zerlegen. Zuerst den Spuleneinsatz mit dem Nadellager entfernen. Danach hat man die einzelnen Komponenten vor sich.

   

   

Den Spuleneinsatz mit dem Nadellager könnte man noch weiter zerlegen. Da die Lagergummis aber noch gut sind, habe ich das gelassen. Am Grund der Bohrung des Einsatzes ist eine Pertinaxplatte eingeklebt, auf der von der Rückseite die Lagergummis aufliegen. Der Nadelhalter hat eine Messerlagerung und wird mit einer dünnen Drahtklammer gehalten.

   

   

Tja, wie gesagt hat leider die Spule keinen Durchgang. Der Anfang ist aber ok, d.h. der Fehler sitzt entweder mittendrin oder am Ende der Spule. Die hat aber deutlich mehr Windungen als die Spule meines Braun Cosmophon, die ich damals neu gewickelt hatte. So viel Wickelei bekomme ich mit meinen Möglichkeiten allerdings nicht hin. Das dürfte es für das System gewesen sein - Pech gehabt. Das ist das erste defekte System dieser Art, das ich habe (insgesamt 6).

   
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#2
Hallo Martin!
Schau mal hier https://uhrforum.de/threads/eine-verbast...lt.548924/ rein.Ich könnte da mal fragen ob er solche Spulen wickeln würde und gegebenenfalls den Kontakt zu ihm herstellen.Evtl. könnte man eine identische Spule ausmessen (Ohm und Drahtstärke)
Gruß Detlef aus dem Harz!
wenns geraucht hat und gestunken wars bestimmt ein Telefunken Smiley58
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#3
Hallo

und danke für den Hinweis ins Uhrenforum.
Das wird aber nicht nötig sein, da sich jemand hier aus dem Forum bei mir gemeldet hat und mir die Spule neu wickeln möchte. Damit besteht dann tatsächlich die Hoffnung, dass das System eines Tages wieder spielt.

Nun habe ich mich aber doch noch dazu entschlossen das System erst noch weiter zu zerlegen. Zum Einen um das Schwingblech zu entrosten und zum Anderen um die Lager/Dämpfungsgummis zu vermessen (2,6x1,8x1,5 mm). Das könnte ja für andere Systeme nützlich sein.

Hier also mal ein Bild im aktuellen Zustand:

   

Jetzt muss ich den Rost entfernen und dann das System hoffentlich wieder zusammenbekommen... Rolleyes
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#4
Wow, das ist mal eine sehr anspruchsvolle Reparatur. An diese alten Magnetsysteme habe ich mich nie rangetraut, jedenfalls nicht mit vollständiger Zerlegung. Da bin ich mal gespannt, wie das Ergebnis mit der neuen Spule sein wird.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#5
Hallo Anton,

das ging mir bisher genauso. Ich hatte auch immer Bammel, da was dran zu machen. Ich fürchte immer die Spulendrähte abzureißen - besonders beim inneren wäre das der Supergau. Bisher habe ich alle Systeme so gelassen, wie sie waren - auch wenn es beim Spielen mal zerrt.
Aber wenn nunmal die Hauptspule defekt ist, kann man es ja ruhig versuchen und für andere Systeme lernen.

Der Wiederzusammenbau des Einsatzes ging übrigens deutlich einfacher, als ich das erwartet hatte.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#6
... wenn man einmal weiß wie, dann sollte das leichter von der Hand gehen. Aber stimmt, wenn ein TA System ohnehin nicht mehr funktioniert, kann es nicht schlechter werden, wenn man es zerlegt.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#7
Hallo Martin,

die Spule ist fertig gewickelt. Die untere Lage mit dem Wicklungsanfang sah sehr abenteuerlich aus.

   

Der 0,06mm dünne Draht war ein Stück vor der Lötstelle regelrecht wegkorrodiert.

   

Die neue Spule geht morgen mit der Post raus.

   

Weiterhin viel Erfolg bei dem Projekt.
Gruß Gerald
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#8
Oh, das klingt toll!
Ja, die Übergänge/Anfänge sind immer sehr gefährdet.
Außen am Anfang geht das ja noch, da wickelt man halt ein oder zwei Runden ab, aber am inneren Ende geht das halt nicht.
Dann werde ichir große Mühe geben, das System auch wieder spielbereit zu bekommen.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#9
Hallo zusammen,

heute habe ich das System wieder zusammengesetzt und dann wieder in den Tonkopf eingebaut.

   

Da ich ja (noch) keinen passenden Motor dafür habe, habe ich mir meinen losen Electromophonmotor genommen und einen Testaufbau gestrickt (davon stelle ich hier besser kein Bild rein  Angel ) und die Tonleitung an mein Grundig 6199 Steuergerät angeschlossen. Und siehe da, sauberer Ton! Der Nadelbecherlautstärkeregler regelt zwar, muss aber eigentlich auf maximale Lautstärke gestellt werden.

Also Gerald, ein fettes Dankeschön an dich für das Wickeln der Spule, denn ohne Spule nunmal kein Ton.

Alles weitere dann im Beitrag zum zugehörigen Dual 260W.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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