14.01.2024, 23:28
Kürzlich habe ich mir das folgende Uhrenradio vorgenommen, komplett zerlegt, gereinigt und repariert. Das gesamte Radio war extrem verschmutzt, mit einem dicken, schmierigen Belag. War wohl in einer Küche und/oder einer Kneipe in Benutzung.
Das Gerät ist von Universum als Brand gelabelt, stammt aber von der italienischen Firma Europhon und ist dort unter der Bezeichnung Radioorologio H30, vertrieben worden. Dieses Modell empfängt UKW und Mittelwelle und kann sowohl mit 2 4,5V Flachbatterien, als auch mit Netzstrom versorgt werden. Die Umschaltung Batterie/Netz erfolgt, indem der Netzstecker im Gehäuse/Batteriefach in eine dafür vorgesehene Öffnung gesteckt wird. Damit wird der Stromkreis für die Batterieversorgung geschlossen.
Ein optisch baugleiches Gerät, in rotem Gehäuse von der Fa. Europhon, Modell H20 habe ich ebenfalls in der Sammlung. Dieses Gerät hat allerdings nur MW und LW und nur Batterie Stromversorgung, kein Netzanschluss.
Diese Geräte wurden in weißem, orangefarbenen und roten Gehäuse angeboten. Alle Geräte haben gemein, das sie eine Uhr haben und als Wanduhr an der Wand aufgehangen werden, oder als Tischgerät betrieben werden können. Die Uhrwerke sind elektromechanisch mit Unruh und werden mit einer eigenen Batterie betrieben. Auch beim Radio mit Netzanschluss, hat die Uhr eine eigene Stromversorgung mit Batterie. Sie wird nicht vom Netz mit Strom versorgt.
Man kann beim Design des Gerätes wohl von "Space Age Ära" sprechen und wohl auch deshalb werden diese Geräte (vor Allem die Version mit UKW) heute begehrt und recht hoch gehandelt. Heute erzielte Preise zwischen 70 und 100 Euro sind keine Seltenheit. Konzipiert waren die Geräte vermutlich zur Verwendung in der Küche mit wenig Stellflächen und daher auch die Möglichkeit der Nutzung als Wanduhr mit Radio.
Die technischen Daten zum Gerät:
Hersteller: Quelle - Universum als Vertrieb, Europhon Milano als Hersteller
Typ: Uhrenradio, Superhet allgemein; ZF/IF 460/10700 kHz
Modell: WTR 5535 U
Baujahr: 1973
Transistorbestückung: BF455 BF455 BF454 BF455 BF455 TBA820
Stromversorgung: 220V Netzstrom oder 2 x 4,5V Flachbatterien für den Radioteil, 1 x 1,5V
Baby Batterie für die Uhr
Wellenbereiche: MW (530 bis 1600 KHz) und UKW (87,5 bis 104 MHz)
Bedienelemente: Druckschalter für Ein/Aus, UKW und MW, Drehschalter (Potis) für Lautstärke und Klang, Frequenzregler
Lautsprecher: Permanentdynamischer Ovallautsprecher, ca. 15 x 5 cm
Gehäuse: Kunststoff
Abmessungen (LxBxH): 23,0 x 9,0 x 31,0 cm
Gewicht: 2 KG
Besonderheiten:
- Eingebaute Ferritantenne für AM und Rahmenantenne für UKW. Ebenfalls gibt es im Batteriefach eine Klemmschraube, um eine weitere Drahtantenne für UKW anzubringen (bei schlechten Empfangsverhältnissen).
- Elektro-mechanisches Uhrwerk Magnetfeldantrieb der Unruh, Sekundenanzeige und eigene Stromversorgung mittels Batterie.
- Rückseitig Bohrungen für Wandanbringung
Meine Universum in weiß (naja, so richtig weiß ist es nicht mehr, eher creme-weiß), wird einen Einsatz in meinem kleinen Duschbad finden, und mit Batterien betrieben, da dort keine Netzsteckdose in erreichbarer Nähe ist und ich keine wilden Kabel auf der Wand mag. Mit seiner großen Uhr, kann ich so immer die Zeit ablesen und gleichzeitig beim Duschen Radio hören.
Der Klang dieser Geräte ist wirklich erstaunlich gut, es ist auch ein richtiger Lautsprecher verbaut und nicht nur so eine kleine Miniplärre.
Anfänglich vorhandene Defekte:
1: Potentiometer verdreckt und extrem schwergängig, starke Kontaktprobleme
2: Gerissener Draht an der Rahmenantenne für UKW
3: Zerbrochene Ferritantenne, nur noch ca. 1/4 Rest mit Spule vorhanden, der Rest fehlt (hat schonmal jemand Hand angelegt und die Stücke entfernt)
4: Sämtliche Rollen der Skalenseilführung und der Drehko sehr schwergängig, bis festgebacken
5: in Folge dessen ist das große Kunstoff Skalenrad gebrochen und das Skalenseil lag herum, aber noch vollständig
6: Das aufgeklebte Alu-Ziffernblatt der Uhr hatte sich gelöst und baumelte um die Zeigerwelle und hatte so nicht mehr dir richtige Position
Fehlerbehebung:
1: Die Potentiometer wurden mit WD40 und mit Oszillin behandelt und gereinigt und liefen danach wieder mechanisch gut gängig und die Kontaktstörungen waren beseitigt.
2: Der Lötpunkt für den abgerissenen Draht wurde gefunden und der Draht zur Rahmenantenne wieder angelötet.
3: Das restliche Stück Ferritantenne wurde wieder in seine Halterung eingesetzt und fixiert und ein abgerissenes Drähtchen wieder angelötet. Da es kaum noch MW Empfang gibt, bleibt das so und ich bemühe mich für dieses Gerät nicht um eine neue Ferritstange.
4: Die Skalenrollen und der Drehko wurden sparsam mit Öl versorgt und drehen alle wieder butterweich.
5: Das sehr filigran aufgebaute Skalenrad wurde an den Bruchstellen wieder mit Sekundenkleber geklebt, angesichts der Belastung durch das gespannte Skalenseil und der extrem kleinen ("Sollbruchstellen"), traute ich der Verklebung nicht und habe dem gesamten Skalenrad eine Verstärkung aus einer zugeschnittenen Kunststoffscheibe verpasst (dafür musste eine leere Eisverpackung herhalten). Die Kunststoffscheibe wurde mit Sekundenkleber aufgeklebt und hält bombenfest. Damit hat das Skalenrad auch die nötige Belastbarkeit. Das Auflegen des Skalenseils war dann auch nicht sehr kompliziert und nun funktoniert die Frequenzeinstellung wieder tadellos.
Typenaufkleber auf dem Gehäuseboden:
Das Gehäuse geöffnet und sein Innenleben:
Die Uhr:
6: Das Gehäuse der Uhr wurde aufgeschraubt und die Zeiger abgezogen. Danach konnte ich das Alu Ziffernblatt entnehmen, reinigen und wieder in der richtigen Position einkleben. Zur Erleichterung hat das Ziffernblatt eine kleine Aussparung am Rand und am Gehäuse ist eine kleine Nut, so dass das Ziffernblatt wieder genau positioniert werden kann.
Sonst blieb nur, alle Kunststoffteile des Gehäuse und die Bedienknöpfe in Prilwasser einzuweichen und zu reinigen. Leider hat mal Jemand ein Loch in die Plastikscheibe vor dem Uhrenziffernblatt gebohrt. Den Grund kann ich mir nur damit erklären, das der Stunden- und der Minutenzeiger nicht mehr synchron standen und jemand zu faul war, dafür das Gehäuse und den Uhrenteil zu öffnen und stattdessen mit einem Draht durch das Loch in der Scheibe, einen Zeiger weitergezogen hat? Ich wüsste sonst nicht, warum das Jemand gemacht hat. Egal, ich hab ein Stückchen Tesa über das Loch geklebt, damit kein Staub eindringt. Man sieht es auch kaum.
Das Gerät ist von Universum als Brand gelabelt, stammt aber von der italienischen Firma Europhon und ist dort unter der Bezeichnung Radioorologio H30, vertrieben worden. Dieses Modell empfängt UKW und Mittelwelle und kann sowohl mit 2 4,5V Flachbatterien, als auch mit Netzstrom versorgt werden. Die Umschaltung Batterie/Netz erfolgt, indem der Netzstecker im Gehäuse/Batteriefach in eine dafür vorgesehene Öffnung gesteckt wird. Damit wird der Stromkreis für die Batterieversorgung geschlossen.
Ein optisch baugleiches Gerät, in rotem Gehäuse von der Fa. Europhon, Modell H20 habe ich ebenfalls in der Sammlung. Dieses Gerät hat allerdings nur MW und LW und nur Batterie Stromversorgung, kein Netzanschluss.
Diese Geräte wurden in weißem, orangefarbenen und roten Gehäuse angeboten. Alle Geräte haben gemein, das sie eine Uhr haben und als Wanduhr an der Wand aufgehangen werden, oder als Tischgerät betrieben werden können. Die Uhrwerke sind elektromechanisch mit Unruh und werden mit einer eigenen Batterie betrieben. Auch beim Radio mit Netzanschluss, hat die Uhr eine eigene Stromversorgung mit Batterie. Sie wird nicht vom Netz mit Strom versorgt.
Man kann beim Design des Gerätes wohl von "Space Age Ära" sprechen und wohl auch deshalb werden diese Geräte (vor Allem die Version mit UKW) heute begehrt und recht hoch gehandelt. Heute erzielte Preise zwischen 70 und 100 Euro sind keine Seltenheit. Konzipiert waren die Geräte vermutlich zur Verwendung in der Küche mit wenig Stellflächen und daher auch die Möglichkeit der Nutzung als Wanduhr mit Radio.
Die technischen Daten zum Gerät:
Hersteller: Quelle - Universum als Vertrieb, Europhon Milano als Hersteller
Typ: Uhrenradio, Superhet allgemein; ZF/IF 460/10700 kHz
Modell: WTR 5535 U
Baujahr: 1973
Transistorbestückung: BF455 BF455 BF454 BF455 BF455 TBA820
Stromversorgung: 220V Netzstrom oder 2 x 4,5V Flachbatterien für den Radioteil, 1 x 1,5V
Baby Batterie für die Uhr
Wellenbereiche: MW (530 bis 1600 KHz) und UKW (87,5 bis 104 MHz)
Bedienelemente: Druckschalter für Ein/Aus, UKW und MW, Drehschalter (Potis) für Lautstärke und Klang, Frequenzregler
Lautsprecher: Permanentdynamischer Ovallautsprecher, ca. 15 x 5 cm
Gehäuse: Kunststoff
Abmessungen (LxBxH): 23,0 x 9,0 x 31,0 cm
Gewicht: 2 KG
Besonderheiten:
- Eingebaute Ferritantenne für AM und Rahmenantenne für UKW. Ebenfalls gibt es im Batteriefach eine Klemmschraube, um eine weitere Drahtantenne für UKW anzubringen (bei schlechten Empfangsverhältnissen).
- Elektro-mechanisches Uhrwerk Magnetfeldantrieb der Unruh, Sekundenanzeige und eigene Stromversorgung mittels Batterie.
- Rückseitig Bohrungen für Wandanbringung
Meine Universum in weiß (naja, so richtig weiß ist es nicht mehr, eher creme-weiß), wird einen Einsatz in meinem kleinen Duschbad finden, und mit Batterien betrieben, da dort keine Netzsteckdose in erreichbarer Nähe ist und ich keine wilden Kabel auf der Wand mag. Mit seiner großen Uhr, kann ich so immer die Zeit ablesen und gleichzeitig beim Duschen Radio hören.
Der Klang dieser Geräte ist wirklich erstaunlich gut, es ist auch ein richtiger Lautsprecher verbaut und nicht nur so eine kleine Miniplärre.
Anfänglich vorhandene Defekte:
1: Potentiometer verdreckt und extrem schwergängig, starke Kontaktprobleme
2: Gerissener Draht an der Rahmenantenne für UKW
3: Zerbrochene Ferritantenne, nur noch ca. 1/4 Rest mit Spule vorhanden, der Rest fehlt (hat schonmal jemand Hand angelegt und die Stücke entfernt)
4: Sämtliche Rollen der Skalenseilführung und der Drehko sehr schwergängig, bis festgebacken
5: in Folge dessen ist das große Kunstoff Skalenrad gebrochen und das Skalenseil lag herum, aber noch vollständig
6: Das aufgeklebte Alu-Ziffernblatt der Uhr hatte sich gelöst und baumelte um die Zeigerwelle und hatte so nicht mehr dir richtige Position
Fehlerbehebung:
1: Die Potentiometer wurden mit WD40 und mit Oszillin behandelt und gereinigt und liefen danach wieder mechanisch gut gängig und die Kontaktstörungen waren beseitigt.
2: Der Lötpunkt für den abgerissenen Draht wurde gefunden und der Draht zur Rahmenantenne wieder angelötet.
3: Das restliche Stück Ferritantenne wurde wieder in seine Halterung eingesetzt und fixiert und ein abgerissenes Drähtchen wieder angelötet. Da es kaum noch MW Empfang gibt, bleibt das so und ich bemühe mich für dieses Gerät nicht um eine neue Ferritstange.
4: Die Skalenrollen und der Drehko wurden sparsam mit Öl versorgt und drehen alle wieder butterweich.
5: Das sehr filigran aufgebaute Skalenrad wurde an den Bruchstellen wieder mit Sekundenkleber geklebt, angesichts der Belastung durch das gespannte Skalenseil und der extrem kleinen ("Sollbruchstellen"), traute ich der Verklebung nicht und habe dem gesamten Skalenrad eine Verstärkung aus einer zugeschnittenen Kunststoffscheibe verpasst (dafür musste eine leere Eisverpackung herhalten). Die Kunststoffscheibe wurde mit Sekundenkleber aufgeklebt und hält bombenfest. Damit hat das Skalenrad auch die nötige Belastbarkeit. Das Auflegen des Skalenseils war dann auch nicht sehr kompliziert und nun funktoniert die Frequenzeinstellung wieder tadellos.
Typenaufkleber auf dem Gehäuseboden:
Das Gehäuse geöffnet und sein Innenleben:
Die Uhr:
6: Das Gehäuse der Uhr wurde aufgeschraubt und die Zeiger abgezogen. Danach konnte ich das Alu Ziffernblatt entnehmen, reinigen und wieder in der richtigen Position einkleben. Zur Erleichterung hat das Ziffernblatt eine kleine Aussparung am Rand und am Gehäuse ist eine kleine Nut, so dass das Ziffernblatt wieder genau positioniert werden kann.
Sonst blieb nur, alle Kunststoffteile des Gehäuse und die Bedienknöpfe in Prilwasser einzuweichen und zu reinigen. Leider hat mal Jemand ein Loch in die Plastikscheibe vor dem Uhrenziffernblatt gebohrt. Den Grund kann ich mir nur damit erklären, das der Stunden- und der Minutenzeiger nicht mehr synchron standen und jemand zu faul war, dafür das Gehäuse und den Uhrenteil zu öffnen und stattdessen mit einem Draht durch das Loch in der Scheibe, einen Zeiger weitergezogen hat? Ich wüsste sonst nicht, warum das Jemand gemacht hat. Egal, ich hab ein Stückchen Tesa über das Loch geklebt, damit kein Staub eindringt. Man sieht es auch kaum.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
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Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
