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Heimsenderlein / Antennenauslegung
#1
Hallo liebes RBF!
Da nun bereites mehrere Geräte den Weg in meine Sammlung gefunden haben, habe ich meinen kleinen Platinen-MW/LW-Sender aufgerüstet.

Dafür habe ich ein günstiges UKW- bzw. Bluetooth-China-Modul verwendet (welches hier im Forum schon öfter verwendet wurde), zusammen mit dem kleinen 9-V-Senderlein und einem Audio-Amp um das Ausgangssignal des UKW-Moduls vor dem Einspeisen in den Sender zu verstärken. Dies funktioniert in Kombination mit einem 9V-Netzteil hervorragend.

Früher, als ich nur den Sender hatte, habe ich das erzeugte MW-Signal direkt über einen Büschelstecker hinten in das Radio eingespeist. Da nun aber mehrere Geräte hier stehen, suche ich nach einer "drahtlosen" Lösung. 
Ich stelle mir das so vor: die Geräte stehen alle in der gleichen Schrankwand, genau wie der Sender. Am Sender ist eine Antenne montiert, genau wie an den Radios im Umkreis von ca. 2m. Nun würde ich gerne brauchbaren Empfang haben, ohne, dass ich zeitnah Besuch von den Behörden bekomme (was mit dem Mini-Sender sowieso unwahrscheinlich ist).


Dafür würde ich von euch, liebe Forumsmitglieder, gerne einen Anhaltspunkt bzgl. Antennenlänge des Senders bzw. des Empfängers erfragen (damit ich nicht so arg im dunklen tappen muss), falls meine Vorstellung überhaupt realistisch ist? Das gesamte Senderlein ist schon zusammen gebaut, wartet noch auf seine Kiste und eben noch auf die Antenne(n).

Vielen Dank!

Wenn Interesse an den Komponenten und der Verschaltung besteht, kann ich diese gerne noch hochladen. Alle Module zusammen haben ca. ~30-40 € gekostet und kommen quasi ausschließlich von ebay.

Viele Grüße
Andi
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#2
Hallo,

man müsste diverse Faktoren wissen, bevor man hier helfen kann.

1. Besitzen alle Radios alle eine Ferritantenne, oder sind auch Exemplare dabei, die eine "externe" Antenne benötigen?
2. Du sagtest ja, der Sender hat MW und LW... sind es Festfrequenzen, oder sind die Frequenzen frei einstellbar?

Es ist so:

Eine Lösung, mit der du mehrere Meter weit senden könntest (2m sicher), die sogar legal ist "Behörden erlauben das" wäre die induktive Übertragung.

Dabei würdest du hinter der Schrankwand, in welcher sich die Radios befinden, eine Drahtschleife legen. Wichtig hierbei ist, dass die Drahtschleife geschlossen ist. Eine Seite der Leitung geht also zum "HF Signal Ausgang" vom Sender, die andere auf "HF Masse". Dadurch ist es ein geschlossener Stromkreis - das Kabel strahlt überwiegend ein "H", also ein Magnetisches Feld ab.

Das ganze hat den Vorteil, dass nach dem Wert -15dbµA/10m genug Feldstärke erlaubt ist, dass es für deine Anwendung reichen dürfte, und ... das man im einfachsten Fall keine Anpassung an die Leiterschleife benötigt. Der Nachteil liegt allerdings darin, dass dieses Signal der Leiterschleife nur von Radios mit induktiver Antenne gut aufgenommen wird. Radios, welche über einen "klassischen" Antennenanschluss verfügen (Also Anschluss an eine Langdrahtantenne) müssten insofern modifiziert werden, als dass man eine Spule an ihnen anschließt, und auf die Empfangsfrequenz abgleicht.

Hier würdest du ggf einen kleinen HF Verstärker benötigen... je nachdem, wie hoch das Ausgangssignal des Transmitters ist.


Die andere Alternative wäre die Installation eines "Antennen-Tuners". Bei dieser Methode, die im Bezug auf Legalität grenzwertig ist ("Wenn man es genau nimmt, in der Praxis stört es keinen") wird ein Schwingkreis je Frequenz am Transmitter angeschlossen. Auf Mittelwelle (und noch mehr auf Langwelle) benötigst du theoretisch ja extrem große Antennen... nicht gerade Wohnzimmertauglich. Durch diese Filter ist es aber möglich, selbst sehr kurze Drahtantennen (Länge 50cm...1,50m Beispielsweise) an den Sender anzupassen, und das "bestmögliche" aus dem Sender herauszuholen. Es gibt hier aber auch ein paar Punkte, die es zu beachten gibt. Zum einen ist da die Rückwirkung auf den Sender. Wenn es ein "einfacher" Sender ist, kann dadurch FM entstehen (Du musst dann im Radio den Sender etwas neben die Frequenz stellen, dass er gut hörbar ist)... ferner kann es zu Brummen kommen... außer du verwendest einen "Balun", doch dann wird der Aufbau wieder kompliziert.

Ebenfalls brauchst du (je nachdem wie viele Frequenzen genutzt werden) mehrere Spulen, die du wechseln kannst. Du kannst mit so einem Filter beispielsweise eine 1m lange Antenne anpassen, dass sie auf 1MHz Resonant ist, und dort gut sendet (dann sind auch die Oberwellen gleich unterdrückt). Wechselst du nun jedoch auf Langwelle, musst du die Spule austauschen, und die Antenne für z.B.200KHz wieder neu anpassen.

Der Vorteil dieser Konstruktion ist der, dass sowohl Radios mit Ferritantenne, so wie nun auch Radios mit "klassischer" (Draht-) Antenne das Signal aufnehmen können.

Welche Lösung für dich am besten ist, kannst du also basierend auf diesen Aussagen entscheiden. Wenn es nur 2m sein sollen, würde ich persönlich eher zur Drahtschleife "Induktionsschleife" wechseln, da man sich die Anpassung hier sparen kann (auf dem "Level" wo das Signal ausgesendet werden soll), und auch andere Probleme wie Brummen o.ä. eher mal außen vor sind. Lediglich deine Radios wirst du halt modifizieren müssen, die, bei denen eine "klassische Drahtantenne" dran muss.
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#3
Hallo Stefan, hallo weitere Mitleser,
danke zuerst einmal für die sehr ausführliche Antwort.
Leider besitzt keines meiner Radios (DKE38, Telefunken 270 und 231WL) eine Ferritantenne, soweit ich weiß. 
Dafür ist die Frequenz am Sender frei einstellbar (mit Poti) und es gibt eine Bereichsumschaltung per Steckverbindung zw. LW und MW.

Das Anbringen einer großen Spule hinterm Schrank gestaltet sich leider schwierig (der Schrank ist zu groß, 5m x 2.5m x 0.8m). In eines der Fächer, in dem der Sender steht, könnte ich allerdings eine Drahtspule anbringen. Es kommt jedoch auf die notwendige Größe der Sendespule an. Auch das nachrüsten einer Ferritantenne an das Radio (am Antennenanschluß) sollte machbar sein, sofern ich eine richtige Spule auftreiben kann. Wenn ich dich richtig verstanden habe, kann ich diese Spule ja dann "einfach" am Antenneneingang einstecken, oder?

Der Sender darf auch gerne fest auf einer MW-Frequenz senden. Da möchte ich im Betrieb eigentlich nichts ändern.

Viele Grüße,
Andi
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#4
Unter "Spule" verstehe ich keine Spule im klassischen Sinn. Es ist eher eine Drahtschleife, die auch am Schrank entlang (außen rum) verlegt werden kann. Es wird also beispielsweise ein 10m langer Draht an einem Anschluss des Senders (HF Ausgang) angeschlossen, und das andere Ende geht wieder auf "HF Masse". Da wird nichts gewickelt, der Draht wird einfach irgendwie um den Schrank verlegt.

Wenn du in der Schublade, in der sich der Sender befindet, eine Spule anbringst, so hast du eine nach oben gerichtete Polarität. Während die Spule hinter bzw. um den Schrank "nach vorne" (parallel zur Wand) sendet, würde eine in der Schublade (einmal um die Schublade legen) ja nach oben bzw. unten senden... dann ist die meiste Sendeenergie nach oben / unten gerichtet, während die Radios "zur Seite" stehen.

Ich vermute, ich weis, welchen Transmitter du hast, und der Ausgangspegel ist für solche Reichweiten zu gering. Ein einfacher Sendeverstärker mit 2x BC547 o.ä. (Standard Transistor) schafft hier die notwendige Verstärkung, erhöht aber auch den Stromverbrauch entsprechend.

Das anbringen einer Ferrit-Stab-Antenne an den Radios wäre eine Option... jedoch müsste diese u.U. beim Frequenzwechsel nachgestimmt werden, und eine Antenne für Langwelle selber zu wickeln ... eher eine gebrauchte kaufen.

Ich denke für deine Anwendung wäre ein kleiner Transmitter mit 2 umschaltbaren Frequenzen "Langwelle / Mittelwelle" und einer Quarzsteuerung ganz gut zu gebrauchen. Da eine "Festfrequenz" ausreicht, könnte man es auch so auslegen, dass durch umstecken der Bauelemente entweder Frequenz 1 oder Frequenz 2 generiert wird. Falls hier generell Interesse an so einer Schaltung bestünde, könnte ich ja - unverbindlich - mal etwas einfaches bauen, was die 2m Reichweite schafft, und nicht all zu weit reicht. Da ich aber oft relativ beschäftigt bin, gilt das Angebot nur sagen wir... 1 Monat, da ich ungern etwas verbindlich angebe - öffentlich.

Der kleine Transmitter wäre mit einfachen Standard Bauteilen aufbaubar, die man im Elektronikversand bekommt.

Was du noch versuchen könntest... mit dem Transmitter, den du bereits hast ist folgendes:

Lege einfach ein langes (ungeschirmtes, da sehr geringe Leistung) Kabel in die Nähe eines jeden Radios. Wenn die Radios eh im Regal stehen, also "stationär" sind, könntest du zu jedem Radio ein Kabel legen, und dies isoliert an das Radio an koppeln. Das würde ich so lösen, dass ich bei jedem Radio beim Antennenanschluss ein Kabel reinstecke, und die beiden Drähte dann mit Isolierung (das ist wichtig) ca. 10cm lang umeinander wickle.

Es kann gut sein, dass die Transmitter Leistung selbst hierfür nicht ausreicht. Ein einfacher Transistorverstärker kann hier Abhilfe schaffen. Kann dir unverbindlich einen Plan zeichnen, wenn du möchtest. Ist nur eine Hand voll Bauteile, steigert die Leistung aber zumindest so weit, dass es für diese Anwendung reichen sollte. Es müssten halt einmalig die Leitungen verlegt werden in dem Schrank, aber das wäre die Kostengünstigste "einfachste" Lösung.
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#5
Hallo Andi,

So wie Stefan02 ausgeführt hat sollte es gehen, auch wenn dein Sender wenig power hat. Du kannst das noch verbessern indem Du den Draht auf Resonanz bringst. Hintergrund ist, dass eine kurzer Draht im Verhältnis zur Wellenlänge wie ein Kondensator wirkt. wenn Du nun eine Induktivität dazu in Reihe schaltest entsteht ein Schwingkreis. Das Ganze kann dann so aussehen:


.png   L-Anpassung.png (Größe: 4,16 KB / Downloads: 144)

Mit dem Trimmer kannst Du den Draht auf deiner Frequenz in Resonanz bringen. Dann reichen selbst 5mW schon um ein sehr gutes Signal zu bekommen das jedes Radio mit einem Stück Draht empfangen kann.

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid269296

Schau auch mal hier rein, falls Du etwas mit Röhrenmodulator machen möchtest Big Grin

Oder hier einen einfachen Modulator kleiner Leistung:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=8969

und hier mit TBA120:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=8430

Einen Verteiler für mehrere Radios habe ich hier entwickelt:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=4309

und hier eine Antenne für LMK:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=3682
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#6
Nur kurz auf dem Sprung, gleich wieder Spätschicht...

Semir, danke für die Infos. Natürlich kenne ich den PI-Filter, da ich wie du ein "Sender/Modulator Entwickler" bin.

Der vorliegende Sender (Es wurde per "PN" geklärt, welchen Sender er hat) nutzt aber einen RC Oszillator. Wenn man da mit einem PI Filter ran geht (bei der spezifischen Schaltung) ergibt das "FM", da von der Antenne Rückwirkungen in den Oszillator entstehen, da dieser aus Stromspargründen sehr hochohmig aufgebaut ist (ehm, ich hab´ ihn entwickelt).

Wollte das nur sagen, deine Kompetenz ist sehr hoch. Als "Mitleser", bevor ich mich dazu entschied, hier aktiver zu werden, habe ich oft deine Schaltungen schon angeschaut. Du hast gutes Wissen.

Wollte das nur sagen, nun aber zur Spätschicht...
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