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Hallo zusammen,
vor einiger Zeit hatte uns Ivan (navi) ein britisches Radiogerät vorgestellt,
den “ HMV 1122“.
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=24896
Das brachte mich auf die Idee, auch mal meinen “Engländer“ aus dem Regal zu nehmen, um ihn auf Vordermann zu bringen.
Es handelt es sich um ein Gerät der Firma
Bush, Typ “DAC 90A",
ein Superhet-Empfänger aus dem Jahre 1953.
Hier ein paar Fotos von dem bisher unbehandelten Empfänger:
hier gut zu erkennen, die eingebaute Rahmenantenne für Mittel- und Langwelle:
...die Chassis-Unterseite
…und recht viel “Inselstaub“ ist auch noch vorhanden:
Beim “Bush DAC 90A“ soll es sich um das meistverkaufte Röhrenradio in
Großbritannien handeln.
Sein Produktionszeitraum lag zwischen 1950 und 1959.
Neben dem walnussfarbenen Bakelit-Gehäuse (Preis: £12 1s 8d),
gab es auch noch eine cremefarbene Variante (Preis: £12 16s 9d).
Auf diese Preise wurde noch eine zusätzliche Steuer aufgeschlagen.
Dieser Allstrom Superhet-Empfänger ist mit einem Rimlock-U-Röhrensatz bestückt:
UCH42, UF41, UBC41, UL41, UY41
Die Empfangsbereiche sind Mittel- (187m – 560m) und Langwelle (1070m – 1900m).
Das Gerät kann wahlweise auf eine Netzspannung von 210V, 230V und 250V
eingestellt werden.
Der “Bush DAC 90A“ ist in Großbritannien nach wie vor recht beliebt
und daher oft auf Flohmärkten und Sammlermessen anzutreffen.
So verwundert es auch nicht, dass er oft in nachgestellten 50er-Jahre Filmszenen auftaucht.
Hier noch etwas Informelles:
Zunächst schraubte ich diverse Teile von der Chassis-Oberseite ab,
um es einfacher von Staub und “Flugrost“ befreien zu können.
Danach sah das Chassis auch schon wieder recht manierlich aus:
Danach nahm ich mir den Zweifach-Elko (16µF / 32µF) vor.
Das Formieren funktionierte zwar, danach waren 18,5µF und 33µF zu messen,
aber der Leckstrom war nicht unter 12mA zu bekommen.
Also stand eine Neubefüllung an.
Dazu sägte ich den Elko am unteren Rand durch
und befüllte ihn mit einem neuen Innenleben
Fortsetzung folgt…
Viele Grüße,
Rolf
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Hallo, Rolf,
der sieht gut aus, der Bush. Klein, aber hat alles. Ich lese gern weiter!
Gruß,
Ivan
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Hallo Rolf :-)
Der wird bestimmt wieder toll.
Ich weiß das.
Mit freundlichem Gruß, Heiko
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23.03.2024, 19:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.03.2024, 19:03 von klausw.)
Donnerwetter, Rolf,
in letzter Zeit hast Du ein außergewöhnlich gutes Händchen dafür, Radios aus Deinem Bestand zu präsentieren, die mein besonderes Interesse finden. Im Gegensatz zum kürzlich vorgestellten Telefunken 4347 GWK ist mir ein Gerät wie der hier vorgestellte Bush noch nicht zugelaufen, wengleich ich öfter schon einmal die Anzeigenangebote nach einem solchen Radio erforscht habe.
Freue mich auf die weitere Präsentation und werde sehr interessiert mitlesen. Radiomuseum.org widmet sich ja auch recht umfänglich diesem Radiotyp, insbesondere der Lautstärkeeinstellung und deren Verbesserung:
https://www.radiomuseum.org/forum/bush_l...ac90a.html
_____________
Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
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Hallo zusammen,
das Chassis, übrigens aus Aluminium, war also wieder in einem vorzeigbaren Zustand.
Damit konnten auch die abgeschraubten Anbauteile, incl. des Drehkondensators,
die sich natürlich einer gründlichen Reinigung unterziehen mussten,
wieder ihren angestammten Platz einnehmen.
Als nächstes lag ein Tausch der gewachsten Wickelkondensatoren und die Überprüfung der Widerstände an.
Jetzt ist es ja so, dass gerade auf der “Insel“ sehr viel über dieses populäre Radio geschrieben wird, bzw. wurde.
Und dort bin ich, quasi auf ein Schwester-Portal von uns gestoßen,
dem
UK Vintage Radio
Repair and Restoration
in dessen Forum hat ein gewisser P.F. Vaughan schon fast wissenschaftliche Überlegungen und Messungen darüber angestellt,
wie man das ein oder andere am “DAC90A“ verbessern könnte.
So schreibt er am Anfang seines Pamphlets:
„Ich glaube, der einzige Grund, warum ich die Arbeit der Bush-Entwickler verbessern konnte, war der,
dass ich von den Zwängen befreit war, innerhalb eines engen Zeitrahmens, mit einem bestimmten Budget zu arbeiten!“
https://www.vintage-radio.net/forum/show...hp?t=35784
Rubrik: Bush DAC90a Modifications - Sound Quality and Scale Lamps
Da all das, was er dort anführt, sehr schlüssig ist,
hatte ich entschlossen, diese vorgeschlagenen Änderungen
auch an meinem Gerät anzuwenden.
Die da sind:
C17 war 3nF, wird 390pF
C19 war 10nF, wird Reihenschaltung von 6,8nF und 4k7 (C19 / R23)
R13 war 47k, wird 4k7
C18 war 10nF, wird 22nF
R21, R22 und C32 neu hinzu (120k, 10M, 22nF)
C31 und R25 neu hinzu (4,7µF / 7k5)
C1 und C9 waren 50nF, werden 100nF
C5 war 50nF, wird 0,5µF
Die beiden Kathoden der UF41 und UBC41 werden elektrisch getrennt
>>> C16 / R6 (0,5µF / 330 Ohm)
>>> C30 und R20 hinzu (220µF / 6k8)
C15 war 10nF, wird 6,8nF
Den Parallel-Widerstand zu den beiden Skalenlämpchen muss ich noch ermitteln,
da ich in meinem Fundus nur 4V / 150mA Leuchtmittel habe.
Soweit die von mir übernommenen Änderungen.
Für meine Ersatzkondensatoren benötigte ich natürlich noch zum Gerät passende Label.
Mit Hilfe eines PCs war das schnell erledigt.
Ihr Einbau ins Chassis machte keine Probleme.
Zusätzlich mussten einige Widerstände erneuert werden, da sich ihr Widerstandswert
drastisch erhöht hatte und durch die Schaltungsänderung, kamen ja auch noch ein paar mehr hinzu.
Danach sah das Chassis so aus:
und hier ein Blick von unten:
Gut zu sehen, auf der rechten Seite, meine nachträglich eingebaute Netz-Sicherung,
die es vorher ja nicht gab.
Danach wurde die Rahmenantenne schonend gereinigt
und wieder eingebaut.
Anschließend wurden Skalenhalterung, die beiden E10er Clips-Fassungen
und die Streuscheibe montiert.
Zum Glück konnte die originale Streuscheibe noch weiterverwendet werden,
da sie nur gereinigt werden musste.
Hier Halterung und Streuscheibe:
…und hier die beiden E10er Fassungen (noch mit falschen Lämpchen bestückt)
Hier die eingebaute Skalenhalterung, Sicht von unten,
gut zu sehen, der “Schnürsenkel-Trick“
Zum Schluss für heute,
noch ein Scan der Skalenscheibe:
Fortsetzung folgt….
Viele Grüße,
Rolf
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Hallo Rolf,
da hast Du eine klasse Arbeit gemacht,ich bin begeistert.Das Chassis sieht ja aus wie neu.Ich freu mich auf die Fortsetzung,sowas spornt mich an und ich lerne was dazu.
Das wird wieder ein schönes Gerät,danke fürs zeigen.
Viele Grüße
Klaus
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Hallo Rolf,
ja diese kleinen Geräte mag ich auch. Ich bin schon wieder auf den Endzustand gespannt. Neid kommt bei mir mit den von dir gefertigten Kondensatorlabels auf. Ja, so hat man wieder fast Originalware ala 2024.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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Hallo zusammen,
als nächstes überprüfte ich die Röhren auf meinem “W19“.
Die UY41 lag im brauchbaren Bereich, dennoch habe ich sie gegen eine neue getauscht.
Die UL41, die EF41 und die UCH42 zeigten neuwertige Emissionswerte und durften bleiben.
Jedoch schaffte es der Zeiger bei der Triode (UBC41) nur noch bis ins “Unbrauchbar-Feld“, dagegen waren die beiden Diode i.O..
Diese Röhre wurde auch ersetzt.
Danach war es soweit, das Chassis konnte unter Strom gelegt werden,
jedoch musste ich mir vorher noch eine spezielle Netzstippe anfertigen,
da diese beim Erwerb des Radios fehlte.
Die passende Kupplung dazu, konnte ich in der “Bucht“ erwerben.
Hier die neue Versorgungsleitung:
So, jetzt konnte der Stelltrafo langsam, bis auf 230V, hochgedreht werden,
nach kurzer Zeit stellte sich eine Leistungsaufnahme von etwa 34W ein.
Die beiden Skalenlämpchen leuchteten mir aber zu schwach,
da musste ich noch mal ran.
…doch, obwohl der Laustärkeregler ganz zurückgedreht war, ertönte aus dem Lautsprecher ein schöner 50Hz-Ton.
War mir ein Schalungsfehler unterlaufen?
Drehte man jedoch die Lautstärke etwas auf, ging der “Brumm“ in ein Rauschen über
und man konnte das Gerät (draußen dämmerte es schon),
einwandfrei auf mehrere Sender (MW) abstimmen.
Der Empfang war unverzerrt und klar und dies nur mit der eingebauten Rahmenantenne.
Aber warum brummte die Kiste?
Auch eine sorgfältige Überprüfung der Schaltung brachte keine Lösung,
es war alles richtig verschaltet.
Per Oszilloskop ging es dann weiter und ich fand eine Auffälligkeit:
Am G1 der UL41 war ein schöner 50Hz-Sinus zu messen, der jedoch davor,
an der Anode der UBC41 wesentlich kleiner und etwas verformt war,
wieso das?
Da konnte nur die UL41 eine Macke haben und richtig, nach dem Tausch dieser Röhre
war das Brummen verstummt.
Aber wie schon oben geschrieben, auf dem “W19“ war alles mit dieser Röhre okay.
Jedenfalls funktionierte der “DAC 90A“ jetzt richtig gut.
Es gibt ja keine Möglichkeit, eine externe Antenne anzuschließen,
das braucht man auch nicht, denn in den frühen Abendstunden waren sehr viele
Stationen zu empfangen und das fast ohne Störungen, dank der Rahmenantenne,
die so gut wie keine elektrischen Störungen aufnimmt.
Auch der bekannte “Bush-Fehler“, dass man die Lautstärke nicht ganz zurück nehmen kann,
war durch die Schaltungsänderung beseitigt.
Die Skalenbeleuchtung war mir wie gesagt, noch etwas zu dürftig.
Doch durch den Ersatz des 75 Ohm Parallel-Widerstandes durch einen 100 Ohm Widerstand,
war mir die Beleuchtung dann hell genug.
Was mir bei diesem Gerät zu anderen Allstrom-Geräten auffiel:
Schaltet man es ein, egal ob es sich noch im “Kaltzustand“ befindet oder schon warmgelaufen war,
die abgegebene Helligkeit der Skalenbeleuchtung verändert sich nur kaum, sie ist quasi fast konstant.
Hier der finale Schaltplan des “DAC 90A“:
Fortsetzung folgt….
Viele Grüße,
Rolf
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28.03.2024, 17:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2024, 17:31 von Klangschatulle.)
Tolle Arbeit, Rolf! Und das mit dem vermutlich im Backofen oder mit dem Bügeleisen gebräunten Papier für die Kondensatoren ist ja wirklich ein Super Trick! Deine Erfahrung mit der brummenden UL41 sagt mir wieder einmal, daß die Aussagen von Röhrenprüfgeräten hin und wieder nicht der Weisheit letzter Schluß sind.
Bastelbube schrieb:Was mir bei diesem Gerät zu anderen Allstrom-Geräten auffiel:
Schaltet man es ein, egal ob es sich noch im “Kaltzustand“ befindet oder schon warmgelaufen war,
die abgegebene Helligkeit der Skalenbeleuchtung verändert sich nur kaum, sie ist quasi fast konstant.
Könnte es sein, daß der Vorwiderstand R17 eine Heißleitercharakterstik hat?
(28.03.2024, 15:30)Bastelbube schrieb: .....und man konnte das Gerät (draußen dämmerte es schon),
einwandfrei auf mehrere Sender (MW) abstimmen.
Der Empfang war unverzerrt und klar und dies nur mit der eingebauten Rahmenantenne......Jedenfalls funktionierte der “DAC 90A“ jetzt richtig gut.
Das finde ich angesichts des Minimalismus des ZF-Verstärkers und der doch nicht riesigen Rahmenantenne recht beeindruckend.
Grüße
Günter
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28.03.2024, 19:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2024, 19:31 von Bastelbube.)
Hallo Günter,
ne, der R17 ist ein ganz normaler Zement - Widerstand.
Das Papier habe ich nicht bearbeitet,
das kann man so kaufen.
Das ist nur kräftig mit einem Protection-Spray
eingesprüht worden...
Viele Grüße,
Rolf
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Hallo,
falls Interesse an dem Papier besteht,
hier könnte man so etwas erwerben:
https://www.tatmotive.de/de/briefpapier-...-blatt.php
Viele Grüße,
Rolf
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02.04.2024, 15:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.04.2024, 16:28 von Radio Fan.)
Hallo Rolf.
Das Radio ist wiedermal voll der HAMMER geworden :-)
Aber voll.
Mit freundlichem Gruß, Heiko
Wo haste denn das kleine noch bekommen?
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Hallo, Rolf,
das Ergebnis ist Great! Das Gehäuse sieht wir neu aus!
Gruß,
Ivan
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Toll revidierter Klassiker!
Beste Grüsse
Thorsten
"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."
(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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Besser als neu , möchte ich sagen. Du hast nicht nur das Gehäuse mit erstklassigem Glanz versehen, nein, auch die Technik hat ein Upgrade erhalten, wie Du oben ja ausführtest.
Ich würde sagen: einer Serienproduktion des Radios steht nichts im Wege .
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Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
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