Stern Radio Automatic N

[Andreas_P]

Hallo Freunde,

nun da in unserem Forum öfter über Kofferradios berichtet wurde, wollte ich auch eins. Ein Gerät aus DDR-Produktion, also ein Stern-Radio in Weinrot.
Gesagt - getan die e... Kleinanzeigen bieten sich ja dafür an. Es gibt einen Stern Radio Automatic N für unter 15,-- Euro. Als Bastlerware. Gestern kam das Gerät und ist Bastlerware. Klar ich hätte mir für einige Euronen mehr ein intaktes, schönes Gerät kaufen können. Aber es soll ja auch etwas gearbeitet werden.
Zum Zustand. Das Radio funktioniert - leidlich. Das war wohl mal ein Radio, das auf irgendeiner Werkbank Dienst getan hat. Die Skala ist über und über mit Sprenkeln von einer Flex. Da hilft auch kein rauspolieren. Die ist hin. Die Teleskopantenne ist im unteren Bereich abgebrochen und fehlt. Das Lautsprechergitter wird nur noch von 2 anstatt von 4 Plastiknippeln gehalten. Der Bezug hat einen kleinen Brandfleck. Die Lautsprechermembrane ist fest. Ich hatte aber bei e... noch ein Bastlergerät entdeckt, das ideal als Teileträger ist. Zumindest ist die Skala gut. Ich werde sie vielleicht auch, wie Mark aufbereiten. Schaut zunächst mal die Bilder an. Mit etwas Phantasie wird das ein sehr schönes Gerät. Es hat sogar 3 UKW-Festsender Tasten.

   

   

   

   

[Andreas_P]

Tja, Ihr seht also - viel Arbeit.
Objekt meiner Überlegung ist ja das Gehäuse. Ich warte zunächst mal den Teileträger ab. Ist das Gehäuse auch nicht mehr schön, wird es neu bezogen. Mit weinrotem Kunstleder. Seitlich sind weiße Blenden, die die Nähte dann verdecken. Nun habe ich mir überlegt, was nimmt man als Untermaterial. Ich habe von einer Radiolieferung eine Art modernen Schaumstoff. Ca. 1 mm dick. Dieses Zeug würde ich mit Holzleim so aufbringen, wie das alte Schaumstoffzeug verklebt wurde. Dann käme Kunstleder ins Spiel. Ich habe da eine Firma ausfindig gemacht, die sogar den geeigneten Klebstoff dafür liefert. Nur warte ich erst mal den Teileträger ab. Ist das Gehäuse dort noch gut, bleibt alles beim Alten. Insgeheim hoffe ich natürlich auf eine Gehäuserenovierung. Ich habe ja dann 2 Gehäuse. Das Schlechteste trifft es dann. Ich berichte weiter.

[Uli]

Du weißt aber schon, dass es solche Kofferdinger auch mit Glastransistoren gab?
Mal schauen, vielleicht geb ich dir so eins mit nächsten Monat

[Andreas_P]

Hallo Uli,

gerne, Kofferradios mag ich immer.
Gestern kam mein Stern-Kofferradio, das als Ersatzteilspender dienen sollte. Aber nichts da. Es fehlten zwar einige Ersatzteile. So die 2 Knöpfe von den Tonblenden. Der Tragegriff. Ein Knopf vom Lautstärkenregler. Der Bezug ist schön weinrot. Genauso, wie ich das Kofferradio gesucht habe. Alles ist schön gepflegt. Nun schaut mal, wie das Gerät aussieht. Einfach knuffig. Gefällt mir. Und spielen tut es mit Netzteil auch. Allerdings habe ich im UKW-Bereich das Gefühl, ds das Radio nicht so gut trennt. Der AM-Drehko ist fest. Ich müßte ans Chassis. Wie geht das denn auf?
Was gibt es denn hier evtl. an auszutauchenden Teilen? Viel will ich da eh nicht machen. Mein Geschick für die Platinen von Kofferradios hält sich in Grenzen. Kaputt will ich ja auch nichts machen. Schau mal auf die Bilder, ist er nicht schön?

   

   

   

[scotty †]

Andreas,
einfach die beiden Rändelschrauben vom Tragegriff abdrehen, Griff entwas spreizen und abnehmen. Dann die beiden sichtbar werdenden Bolzen abschrauben (SW 7). Batteriefachdeckel entfernen und dann kannst Du das Chassis incl. Skala, Lautsprecher und allem, was im Radio drin ist, funktionsfähig herausziehen. Solltest Du die berühmten "Schneemann- Elkos" in Deinem Gerät vorfinden, diese wechseln, ansonsten brauchst du neben dem Gangbarmachen des AM- Drehkos und Kontaktpflege des Tastensatzes und ggf. Poti nichts machen.

[radioharry]

Hallo Andreas,
da hast du dir aber feine Transistortechnik ins Haus geholt, die Trennschärfe ist natürlich nicht der Brüller, für ein Mittelklasse Kofferradio aber ausreichend, wenn man nicht gerade mehrere Ortssender mit gering abweichender Sendefrequenz gleichzeitig am Empfangsort hat.
Das Gehäuse ist über das Chassis von oben drüber gestülpt und wird von der Tragbügelverschraubung und evtl. der Batterieabdeckung gehalten, die Tragbügelverschraubung ist zu beiden Seiten als Gewindestift ausgeführt.
Das schöne an DDR Drehkos ab den späten Sechzigern ist die Normierung und die Tatsache, das die Drehkowelle als Lager (Messing) immer mittels dreier Schlitzschrauben am Drehkokörper geschraubt ist.

[Wilhelm †]

Hallo Andreas,
da hast Du ein schönes Gerät, das es wert ist, restauriert zu werden. Das wird
Dir bestimmt viel Spaß machen. Ich freue mich auf Deine kommenden Berichte.

Gruß
Wilhelm

[RFTHeinz]

Hallo Andreas,

schönes Gerät und die Kollegen haben schon einiges an Restaurationsaufgaben genannt. Ich würde zusätzlich noch den Tastensatz reinigen, ebenso die meist "vergrünte" Sicherung im Batteriekasten. Ach noch etwas, falls du das Gerät auch mit Batterien betreiben möchtest, prüfe bitte ob die Umschaltung bzw. Abschaltung der Batterien beim Einstecken des Netzkabels noch erfolgt. Habe hier schon unzuverlässige Kontakte und schlimmer Bastellösungen gesehen die dann dafür sorgen das die Trockenzellen bei Netzbetrieb "geladen" werden. Das ist nicht so schön wenn die Zelle sich im Gerät mit Gewalt in Luft auflöst.

Sei bitte Vorsichtig mit dem Griff, das ist doch noch einer der dünneren Variante? Die Weichmacher sind raus und der Griff bricht sehr gern und ohne Voranmeldung bereits bei Eigengewicht des Radios! Hier http://www.radio-bastler.de/forum/showth...p?tid=2102 hatte ich schon etwas dazu geschrieben.

Beim Tuner habe ich einen Verdacht, aber tausche bitte erstmal alle genannten Kandidaten und dann sehen wir weiter. Einige sind sehr versteckt, ich glaube in den Jahren gab es auch immer mal wieder kleine Russenelkos die verbaut wurden, bei mir waren Sie immer alle platt.

[Andreas_P]

Hallo Freunde,

ich freue mich, dass Ihr mit meinem Kauf zufrieden seid. Ich finde auch, das ist ein schönes Kofferradio. Habt erst mal vielen Dank für die Wartungsempfehlungen, die ich nach und nach in die Tat umsetzen werde.