12.08.2016, 23:11
Hallo zusammen,
vor ein paar Wochen bin ich günstig an ein VE 301-GW Chassis gekommen.
Da ich noch ein komplettes Leergehäuse in der Ecke stehen hatte, konnte dieses
endlich wieder befüllt werden, zumal ein VE301-GW wesendlich seltener anzutreffen
ist, als ein VE301-W.
Hier der Anlieferzustand:
Zur besseren Instandsetzung des Chassis, entschloss ich mich, es komplett,
bis auf die genieteten Teile, zu zerlegen.
Der Blockkondensator fiel, was seine Neubefüllung stark vereinfachte,
beim Ausbau komplett auseinander.
Hier die so entstandenen "Bausätze":
Zunächst reinigte ich das Chassis, indem ich es komplett mit BREF besprühte und dies `ne Weile einwirken ließ.
Danach ließ sich der Schmutz recht gut mit Pinsel und Läppchen entfernen.
Den Flugrost entfernte ich mit feinem Schmirgel und frischte diese Stellen mit etwas Silber-Aluminiumbronze auf.
Das Chassis wurde so blitzblank. Ebenso sahen die Kontakte in den Röhrenfassungen und der Antennenanschlüsse,
nach dieser Prozedur, wie neu aus.
Natürlich muss man die Reste des Reinigers wieder vollständig entfernen,
dies geschah mit heißem Wasser.
Mit dem Drehkondensator tat ich das Gleiche, er erstrahlte danach in neuem Glanz.
Der Rest der ausgebauten Bauteile wurde ebenfalls vorsichtig gereinigt.
Ich hatte auch das Glück, dass Käfigspule, Netzdrossel, NF-Übertrager und Heizvorwiderstand intakt waren.
Jetzt konnten die einzelnen Komponenten wieder ins Chassis eingebaut werden,
man muss nur auf die richtige Reihenfolge achten.
Als nächstes war die Verdrahtung an der Reihe, nur jetzt gab es ein Problem:
Ich hatte das Chassis ohne Röhren erstanden, bestückt wurde es mit
der VY1, der VC1 und der VL1.
In meinem Fundus waren jedoch nur VY1 und VL1, keine VC1, jedoch eine VF7.
Eine VC1 ist nur sehr schwer aufzutreiben und wenn, dann zu horrenden Preisen.
Da schon im Jahre 1941 E.W. STOCKHUSEN in seinem Buch:
"Vom ältesten zum neusten VE-Gerät"
beschrieb, dass man eine verbrauchte VC1 doch zweckmäßigerweise gegen eine VF7 tauschen möge.
Dadurch würde das Gerät empfindlicher und die Wiedergabe besser.
Man muss nur die vorhandene Übertragerkopplung durch eine Widerstandskopplung ersetzen.
Diesen Schaltungsteil kann man dem Schaltplan des "VE301 Dyn GWn" entnehmen.
Und genauso machte ich es auch,
natürlich verblieb der NF-Übertrager im Gerät, so ist jederzeit ein Rückbau möglich.
Ich fügte noch zwei weitere Schaltungsänderungen ein:
Zum Schutz der VY1, schaltete ich den 400 Ohm Widerstand des Heizvorwiderstandes,
zwischen Anode und Netz.
Ferner musste der Heizkreis für 230V ausgelegt werden:
3 mal 55V Röhrenheizung = 165V,
also müssen 65V am Heizvorwiderstand abfallen,
bzw. der Widerstand muss 65V: 0,05A = 1300 Ohm groß sein.
Die beiden Widerstandswicklungen auf dem Heizvorwiderstand hatten nur
1100 Ohm und 150 Ohm, also fehlten noch 50 Ohm.
Eine 2Watt-Type reicht dafür.
Diesen zusätzlichen Widerstand konnte ich leicht, an den Schraubklemmen des
Heizvorwiderstandes, befestigen.
Hier der abgeänderte Schaltplan:
Die Neuverdrahtung ging recht schnell von statten,
den alten Schaltdraht ersetzte ich durch 0,8mm Silberdraht und die Kondensatoren durch umgelabelte Neuware:
Leider war auch die Skalenscheibe nicht mehr zu gebrauchen.
Ein Ersatz musste her:
So druckte ich mir eine Scheibe auf stabilem Papier mit dem Drucker aus
und klebte sie auf ein ehemaliges Skalenrad, das ich dann auf der Drehko-Achse befestigte.
Mittels Bindegarn war eine Verbindung zur unteren Antriebsachse schnell hergestellt.
Vorteil, Drehrichtung der Antriebsachse und des Skalenrades waren jetzt gleich.
So, Röhren bestücken und das ganze vorsichtig in betrieb nehmen
> Spannungen stimmen, Stromaufnahme in Ordnung - Funktionsprüfung bestanden...
Zum Schluss noch der Einbau ins Gehäuse - fertig.
Viele Grüße,
Rolf
In das VE-Verzeichnis aufgenommen: http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=5064
vor ein paar Wochen bin ich günstig an ein VE 301-GW Chassis gekommen.
Da ich noch ein komplettes Leergehäuse in der Ecke stehen hatte, konnte dieses
endlich wieder befüllt werden, zumal ein VE301-GW wesendlich seltener anzutreffen
ist, als ein VE301-W.
Hier der Anlieferzustand:
Zur besseren Instandsetzung des Chassis, entschloss ich mich, es komplett,
bis auf die genieteten Teile, zu zerlegen.
Der Blockkondensator fiel, was seine Neubefüllung stark vereinfachte,
beim Ausbau komplett auseinander.
Hier die so entstandenen "Bausätze":
Zunächst reinigte ich das Chassis, indem ich es komplett mit BREF besprühte und dies `ne Weile einwirken ließ.
Danach ließ sich der Schmutz recht gut mit Pinsel und Läppchen entfernen.
Den Flugrost entfernte ich mit feinem Schmirgel und frischte diese Stellen mit etwas Silber-Aluminiumbronze auf.
Das Chassis wurde so blitzblank. Ebenso sahen die Kontakte in den Röhrenfassungen und der Antennenanschlüsse,
nach dieser Prozedur, wie neu aus.
Natürlich muss man die Reste des Reinigers wieder vollständig entfernen,
dies geschah mit heißem Wasser.
Mit dem Drehkondensator tat ich das Gleiche, er erstrahlte danach in neuem Glanz.
Der Rest der ausgebauten Bauteile wurde ebenfalls vorsichtig gereinigt.
Ich hatte auch das Glück, dass Käfigspule, Netzdrossel, NF-Übertrager und Heizvorwiderstand intakt waren.
Jetzt konnten die einzelnen Komponenten wieder ins Chassis eingebaut werden,
man muss nur auf die richtige Reihenfolge achten.
Als nächstes war die Verdrahtung an der Reihe, nur jetzt gab es ein Problem:
Ich hatte das Chassis ohne Röhren erstanden, bestückt wurde es mit
der VY1, der VC1 und der VL1.
In meinem Fundus waren jedoch nur VY1 und VL1, keine VC1, jedoch eine VF7.
Eine VC1 ist nur sehr schwer aufzutreiben und wenn, dann zu horrenden Preisen.
Da schon im Jahre 1941 E.W. STOCKHUSEN in seinem Buch:
"Vom ältesten zum neusten VE-Gerät"
beschrieb, dass man eine verbrauchte VC1 doch zweckmäßigerweise gegen eine VF7 tauschen möge.
Dadurch würde das Gerät empfindlicher und die Wiedergabe besser.
Man muss nur die vorhandene Übertragerkopplung durch eine Widerstandskopplung ersetzen.
Diesen Schaltungsteil kann man dem Schaltplan des "VE301 Dyn GWn" entnehmen.
Und genauso machte ich es auch,
natürlich verblieb der NF-Übertrager im Gerät, so ist jederzeit ein Rückbau möglich.
Ich fügte noch zwei weitere Schaltungsänderungen ein:
Zum Schutz der VY1, schaltete ich den 400 Ohm Widerstand des Heizvorwiderstandes,
zwischen Anode und Netz.
Ferner musste der Heizkreis für 230V ausgelegt werden:
3 mal 55V Röhrenheizung = 165V,
also müssen 65V am Heizvorwiderstand abfallen,
bzw. der Widerstand muss 65V: 0,05A = 1300 Ohm groß sein.
Die beiden Widerstandswicklungen auf dem Heizvorwiderstand hatten nur
1100 Ohm und 150 Ohm, also fehlten noch 50 Ohm.
Eine 2Watt-Type reicht dafür.
Diesen zusätzlichen Widerstand konnte ich leicht, an den Schraubklemmen des
Heizvorwiderstandes, befestigen.
Hier der abgeänderte Schaltplan:
Die Neuverdrahtung ging recht schnell von statten,
den alten Schaltdraht ersetzte ich durch 0,8mm Silberdraht und die Kondensatoren durch umgelabelte Neuware:
Leider war auch die Skalenscheibe nicht mehr zu gebrauchen.
Ein Ersatz musste her:
So druckte ich mir eine Scheibe auf stabilem Papier mit dem Drucker aus
und klebte sie auf ein ehemaliges Skalenrad, das ich dann auf der Drehko-Achse befestigte.
Mittels Bindegarn war eine Verbindung zur unteren Antriebsachse schnell hergestellt.
Vorteil, Drehrichtung der Antriebsachse und des Skalenrades waren jetzt gleich.
So, Röhren bestücken und das ganze vorsichtig in betrieb nehmen
> Spannungen stimmen, Stromaufnahme in Ordnung - Funktionsprüfung bestanden...
Zum Schluss noch der Einbau ins Gehäuse - fertig.
Viele Grüße,
Rolf
In das VE-Verzeichnis aufgenommen: http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=5064