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Und noch ein Multimeter repariert
#1
Nabend!

Da ich gerade so im DMM-Flow bin, hier gleich eine weitere Reparatur, ein Fluke 87 (die Urversion ohne III oder V)

Das Dingens habe ich seit ein paar Jahren in der mechanischen Werkstatt im Einsatz, und vor etwa einem Jahr gründlich zerschossen  Smiley19

Wie das?

Nun, ich war dabei für einen Plasmabrenner einen Pilotlichtbogen (die Timersteuerung) nachzurüsten. Die Schaltung funktionierte gut und zum Schluss dann die Spannung beim Brennen gemessen. Blöd allerdings, dass parallel noch eine HV-Impuls-Zündung kullert und diese um die 3000V in steilen Impulsen ausgibt. Zweimal ist das gut gegangen, das Display vom Fluke ging aus und nach Power-Off-On war wieder alles im Butter. Beim Dritten Unfall dann war alles aus!
Es wurden nur noch irre Messwerte angezeigt, nichts ging mehr.

Zunächst habe ich das geöffnet, keinerlei Brandspuren zu sehen, dann noch den Schalter zerlegt, auch ok.
Ich habe zwar die Schaltunterlagen, doch leider ohne Spannungsangaben an den BEs.

Letztlich habe ich das Ding wieder zusammengebaut und weggelegt (habe ja noch das eine oder andere DMM im Regal  Big Grin ), aber in den Kleinanzeigen einen Suchauftrag gepostet.
Meine Idee war, einen der gelegentlich mit "defektem" Display angebotenen Möppel zu finden und aus 2 mach 1.
Ein paar Wochen später dann tatsächlich ein vertretbares Angebot und zugeschlagen.
Es kamen aber auch Angebote bis 750 Euro rein, manche Zeitgenossen stehen völlig neben sich.

Das Gelieferte teil war völlig verdreckt, das Display zeigte nur noch wenige Segmente, also reinigen und die Gummiconnectoren vom Display erneuert.
Das Teil tut wieder.

Heute habe ich dann endlich Vergleichsmessungen mit meinem vergurkten 87er gemacht. An mehreren Stellen waren die Spannungen an einigen Transistoren (ohne angelegte Messspannung) völlig unterschiedlich, ich wollte schon zum Lötgeraffel greifen. Im letzten Moment habe ich gesehen, Dass die vordere Schalterebene (Kulisse) um 180° verdreht war. Diese muss ich damals beim Zusammenbauen falsch montiert haben.
Die Schaltkulisse also verdreht und die Spannungen an den Transistoren waren halbwegs gleich.
Dennoch wurde nichts Vernünftiges angezeigt!
Zum (gefühlt) hundertsten mal alles durchgeklingelt und direkt am Eingang ist ein Widerstand hochohmig! Keine Ahnung warum mir dieser bisher nicht aufgefallen war.

   
Hier ein Schaltplanauszug... Diese beiden waren Schuld

   
Hier schon der defekte R gefixt, offen hatte ich Fotos vergessen.

   
Die angelegten 20V zeigen beide wieder an.

   
Und Fertig! Beide stehen wieder ohne Signal korrekt bei 0,000, vorher war das defekte immer am "irgendwas-Blödes-anzeigen"
Der Reparierte hat im Moment keine Hintergrundbeleuchtung, da wird (mal wieder) der Steckkontakt der LED beim Zusammenspaxen daneben gerutscht sein.

Hätte ich damals bei der ersten Inspektion nicht die Schaltkulisse verdreht montiert, hätte ich mir das Gehampel mit dem zweiten Gerät vielleicht ersparen können.
Da muss Murphy wieder die Hand und den Verstand geführt haben.

Old-Papa
Man prüfe,
wenn man sich berät,
stets vor dem Preis,
die Qualität.

(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#2
Und auch die LEDs sind gefixt.

Es war zwar diese fitzlige Stecker-Buchsenpaarung, die man blind zusammensteckt, doch letztendlich war eine Leiterbahn auf der Hintergundbeleuchtung direkt am Stecker ganz fein gerissen. Auch eine Folge der nicht genau fluchtenden Paarung.
Ich habe jetzt, nachdem das zusammengesteckt war, die Buchsenlötpads nochmal erwärmt, die Buchse hat sich sichtbar ausgerichtet. Da hat Fluke irgendwie mist gebaut, das bekommen nur Chinesische Kinderhände und -augens gefrickelt. Huh

   
Hier wieder in ihren gelben Gummistiefeln, besser ist das.

Old-Papa
Man prüfe,
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#3
Ich nochmal....

Der defekte Widerstand war ja ein "Sicherungs-Widerstand" und er hat wohl seine Arbeit gut gemacht.
Derzeit ist ein 1k "Zement" Widerstand drin, da ich keinen anderen zur Hand hatte.

Trotz intensiver Suche bei den üblichen Verdächtigen (von Segor, Reichelt, Darius, Mouser, Farnell....) habe ich nirgends einen 1k mt 1000V Spannungsfestigkeit gefunden. Klar, beim "Ali" schon, doch dann kann ich auch meinen Zementböller drin lassen Big Grin

Hat noch irgendwer eine Idee?

Gruß Old-Papa
Man prüfe,
wenn man sich berät,
stets vor dem Preis,
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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#4
1kohm und 1kV = 1A bei 1kV = 1000W.. da schmilzt John komplett weg und wird zur Kohle verbrannt..

daher sag ich: bau 0.25W Sicherungswiderstand ein, gut ist es dann :-)
In Normalfall fliesst 0.1µA beim 1kV (bei 10Mohm Eingangswiderstand)


Grüss
matt

BTW: ich mag dieser Fluke 87 jobbedingt nicht, der schaltet immer nach bestimmte Zeit ab, egal ob ich aktiv damit rummisst. da lobt ich meine kürzlich gestorbene Metex Multimeter. (der bleibt an, wenn Meßwerte stark ändert)
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#5
(09.04.2023, 09:45)Matt schrieb: 1kohm und 1kV = 1A bei 1kV = 1000W.. da schmilzt John komplett weg und wird zur Kohle verbrannt..

Nö, da schmilzt nichts, genau darum ja einen Sicherungswiderstand.
Und in meinem Fehlerfall schossen da etwa 3000V Impulse rein und das hat er, aber auch der John überlebt. Ok, der Sicherungswuderstand beim drtten Schuss nicht mehr, er hat genau das gemacht, wofür er da ist, er hat aufgemacht.

(09.04.2023, 09:45)Matt schrieb: daher sag ich: bau 0.25W Sicherungswiderstand ein, gut ist es dann :-)
In Normalfall fliesst 0.1µA beim 1kV (bei 10Mohm Eingangswiderstand)
Grüss
matt

Ich hatte nichts zu Watt geschrieben, doch auch einen 0,25W als 1k/1000V findet sich nirgends.

(09.04.2023, 09:45)Matt schrieb: BTW: ich mag dieser Fluke 87 jobbedingt nicht, der schaltet immer nach bestimmte Zeit ab, egal ob ich aktiv damit rummisst. da lobt ich meine kürzlich gestorbene Metex Multimeter. (der bleibt an, wenn Meßwerte stark ändert)

Ulkig, meins blieb immer an, solange ich damit gearbeitet habe. Lag es länger nur rum, schaltet es ab. Feine Sache!

Old-Papa
Man prüfe,
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(aus Radio-Schnorr von 1934)
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